Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1893
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- 1893-03-09
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- 09.03.1893
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66, 9. MSrz 1893. Nichtamtlicher Teil. 1493 üblichen Art, sondern mit dem Rücken nach der Wand; nach vorne wen dete sich der Schnitt mit den reichverzierten Schließen dem Beschauer zu. Mit dem zahlreicher gewordenen Vorkommen der Bücher, als diese in wohlhabenden Bürgerhäusern bereits ein Stück des Hausrates zu zu werden begannen, nahm der Einband einfachere Formen an. Immer sind es indes noch starke Holzplatten, die seine Grundlage bildeten. Allmählich trat der Versuch hervor, diese leichter zu machen und zum Ersatz der Festigkeit mit Leder zu überziehen; doch wurde anfänglich das Leder an den Kanten der Deckel nicht umgeschlagen und innen be festigt, sondern es reichte über die Deckelränder hinaus und bildete in rcchtwinkeliger Umbiegung Klappen über dem Schnitt, so daß dieser vor Staub und Beschädigung geschützt wurde. Eine Ausartung dieses an und sür sich nicht unzweckmäßigen Schutzmittels Maren die sogenannten Buch beutel, deren Lederbezug einerseits übermäßig verlängert war und an seinen oberen Enden in verzierte Metall-Haken auslief, an denen das Buch im Gürtel getragen wurde. Diese Mode verschwand mit den auf- treteuden kleineren Formaten. Schon früh begann man das zum Bekleben der Decken verwendete Leder oder Pergament künstlerisch zu bearbeiten, was zunächst mit dem Streicheisen oder mit Rollen, aber auch mittels Pressung von großen gravierten Platten unter Anwesenheit von Wärme oder Nässe, immer aber als Blindverzierung ohne Verwendung von Gold oder Farbe geschah. Recht erfreulich entfaltete sich diese Kunst durch Verwendung der Punze, die den reliefförmigen Hochtrieb von Ornamenten aus der Fläche des Leders gestattete. Eine reichere Flächenverzierung zeigt sich zuerst in Venedig, wo sich der Uebergang von der Blindpressung zur Goldpressung und farbigen Ausschmückung vollzog. Vermutlich haben den Venetianern Muster aus dem Orient als Vorlage gedient, wo man schon früher z» schönen farbigen Teppichmustern mit denkbar reichstem Goldschmucke gelaugt war und namentlich auf eine prächtige äußere Aus schmückung des Korans viel Fleiß und Geschmack verwendet hatte. In Venedig war es auch, wo zuerst die Technik der Ledermosaik auftauchte, die auf zweierlei Art ausgeführt wurde. Nach der einen, haltbareren Art wurde das obere Leder ausgeschnitten und mit farbigem Leder unterlegt, nach der anderen, weniger soliden Art begnügte man sich, einzelne Teile des Leders mit farbigem Lack zu bemalen. Prächtige Bände dieser venetianischen Kunst fanden sich namentlich in der Bibliothek des unga rischen Königs Matthias Corvinus vereinigt, dessen ganz erstaunlicher, aber nicht immer verständnisvoller Eifer gegen 50 000 geschriebene Bände zusammengebracht haben soll. Auch die berühmten Majoli- und ein bedeutender Teil der Grolier-Einbände gehören in diese Kunstrichtung. Eine besondere Schule der Buchbinderkunst bestand gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts in Kursachsen. Es scheint, daß sie von Lukas Cranach beeinflußt war; jedenfalls dürfen ihre Einbände zu dem Besten gerechnet werden, was diese deutsche Kleinkunst hervorgebracht hat. lieber die Personen der Träger dieser Kunst ist nichts bekannt geworden; es ist nicht unmöglich, daß sie oder ihre Schüler später im Auslande Verwendung gefunden und die deutsche Kunst dort zu Ehren gebracht haben. Neue Formen des Buchdecken-Ornaments traten um 1640 aus. Zunächst ein zierliches Goldlinienornament, das sich später zum förm lichen Spitzenmuster ausgestaltete und lange erhielt. Auch das acht zehnte Jahrhundert begünstigte das Spitzenornament, namentlich die seinen Spitzenumrahmungen auf farbigen Maroquinbänden von sorg fältig geglättetem Leder. Das Rokoko machte sich natürlich auch im Buch einbände bemerkbar, hat aber im großen Ganzen hierzu keine rechte Ver wendbarkeit bekundet. Neben dem in Leder ausgeschnittenen und unter legten Teppichmuster nach orientalischem Geschmack traten auch sogenannte Emailbände auf, durch deren Namen man sich übrigens nicht täuschen lassen darf, da ihre glänzenden Emailfarben lediglich mit dem Lackpinsel ausgetragen waren. In England hat sich die Kunst des Bucheinbandes erst viel später entwickelt. Im Geschmack steht sie hinter der italienischen und französischen Kunst zurück, nicht so in der Gediegenheit des verwendeten Materials. Eine auffällige Eigenart zeigten die sogenannten schottischen Einbände mit lang über die Fläche der Buchdecken regellos hingezogenen, scheinbar auf gestreuten Zweigen, die hier eine originelle Verwendung im Ornament fanden. Man bestrebe sich gegenwärtig in Frankreich sowohl wie in Eng land eines lobenswerten Zurückgreiseus auf die alten Formen kunstgerechter Einbände und hierbei sei bemerkenswert, daß die tüchtigsten Buchbinder i des Auslandes, die in dieser Richtung thätig seien und reichen Erwerb dabei fänden, keine Franzosen oder Engländer, sondern Deutsche seien. Auf die moderne Art des Bucheinbandes übergehend, beurteilte der Vortragende den seit einigen Jahrzehnten beliebten deutschen Prachtband sehr abfällig. Die Art unserer Aufbewahrung des Buches geschehe nicht so, daß die Buchdecke gesehen werde, eine Verzierung und namentlich eine so übermäßige Verzierung derselben, wie sie jetzt Mode sü, habe daher keinen Sinn. Ganz zu verwerfen sei die Verwendung von Plastik auf der Decke des Buches. Denn die Bücher ständen im Bücherschränke und auf den Bücherbrettern neben einander, da sei ein Abreiben der hervortretenden Partieen des Reliefs unvermeidlich und dann namentlich bei Plastisch herausgepreßten Porträtköpsen recht störend. Der beliebte moderne Pracht-Einband niit seinem Streben, durch brutale Aeußerlich- keiten zu wirken und aufzufallen, sei eine vollkommen halt- und stillose Erscheinung. Es sei nicht mehr das Kleid des Buches, das dem Inhalt möglichst zu entsprechen suche, sondern vielmehr eine Maske. Die deutsche Buchbinderkunst habe freilich einen schwierigen Stand, da die reichen und opferbereiten Bücherliebhaber Englands und Frankreichs in Deutschland fehlten, das dürfe aber nicht hindern, daß man den größten Wert auf gediegenes Material und beste verständnisvolle Arbeit lege, und sich im übrigen der möglichsten Einfachheit befleiße. Buchhandlungsgehilfen-Verein Augsburg. — Der Buch- handlungsgehilfen-Verein Augsburg hat nach längerer Pause seine Vor träge wieder ausgenommen. Den Anfang machte am 2. d. M. sein Begründer und derzeitiger I. Vorsitzender Herr G. P. Lautenschlager mit dem Thema »Entstehung und Entwickelung des deutschen Buchhandels». Die lehrreiche und anregende Abhandlung fand so guten Anklang, daß bereits sämtliche diesjährige Monatsversammlungen mit weiteren Vor trägen belegt worden sind. Personalnachrichten. Viktor Bück s. — Der «Luxemburger Freien Presse- entnehmen wir den folgenden Nachruf an den verstorbenen Herrn Viktor Bück: Am Samstag, den 25. Februar, um 6 Uhr abends, starb der Senior der luxemburger Buchdrucker und Buchhändler, Herr Viktor Bück, im Alter von vierundsiebzig Jahren. Der Verstorbene hat viel sür den luxemburgischen Buchhandel gethan; ihm ist in erster Linie die heutige große Entwickelung dieses Geschäftszweiges zu verdanken. Er begann seine Laufbahn als Buchhandlungsgehilfe bei Herrn Kllborn, führte dessen Handlung später im Verein mit seinem Bruder Philipp Bück auf eigene Rechnung weiter und übernahm späterhin die Buchdruckerei Lamort. Herr Viktor Bück war stets ein strebsamer und thätiger Geschäfts mann, der sich redlich durch Fleiß und Ausdauer aus schwierigen Ver hältnissen zum Wohlstand heraufgearbeitet hat; er mar, wie man sagt, ein »soll mudo-muv-, und als er sich vor einigen Jahren ins Privat leben zurückzog, konnte er mit Genugthuung seinem Nachfolger eines der blühendsten Geschäfte des Landes überlassen. Der Verstorbene war früher Präsident der luxemburgischen Handels kammer. In Anerkennung seiner geleisteten Dienste wurde ihm vom König-Großhcrzog das Ritterkreuz der Eichenlaubkrone verliehen. Wie im Geschäft, so war Herr Bück auch in seinem Privatleben. Wegen seines Biedersinns und jovialen Charakters war er allgemein ge achtet und beliebt. Die Nachricht von seinem Hinscheiden wird allge meines Bedauern Hervorrufen. Gestorben: am 5. März in Hamburg Herr Eduard Robert Kittler. Der Verstorbene, der das hohe Alter von zweiundachtzig Jahren erreicht hat, gründete sein Geschäft im Jahre 1840. Im Jahre 1878 zog er sich vom Betriebe des Sortiments zurück und be schränkte sich seitdem auf den Verlag. Er war ein hochgeach teter Berufsgenosse, der dem deutschen Buchhandel mit voller Seele angehörte und in der Berufsarbeit unermüdlich war. Sein An denken wird in iveiten Kreisen des Buchhandels in Ehren bewahrt werden. Wie wir der Traueranzeige entnehmen, wird die Beisetzung in Leipzig erfolgen. Gerichtliche Bekam, tmachnngen. Anzcigeblati. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen! des Buchhändlers Arthur John zu Görlitz si0717j Den 8orreo Lsrlinor Vorlegern rar wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß- ^«obriebt, duss wir vom 1. Lpril 1893 io termins und Legung der Schlußrechnung seitens des Verwalters hierdurch aufgehoben. Görlitz, den 3. März 1893. Königliches Amtsgericht. Secbrigster Jahrgang. öerlin keine Vertretung msbr buben. Ooeur Lbrdsrdt's Hllir.-Lnebba»dlui>8 l>n lllurbuig. LoeL ck Nnr<iunrä8vn, l 10897 j Hlvi-lltvrkKvillt (kkülr), Luekbundluug und Lucbdrucksrei. (kapisr- bundlnng — kupier^ursntübrik) verkobroo von beute ab direkt mit äsm Lueb- bundel. Lirknlurs nnä Nitteilungen sind änrob Herrn 1?. Volokwur io beiprig, äsr ckis Ver tretung ru üboroobmon die 6üto butte, erboten. Vorlugs- n. Roetungokoto direkt; uovorlungtü Landungen vordon oiebt »ogooowweo. 201
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