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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1922
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- 1922-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1922
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Für den Vorstand des Schweiz. Buchhändlervereins. Der Präsident: Der Sekretär: G. Helbing. vr. R. v. S t ü r l e r. Neue Bücher für Bücherliebhaber und Büchersammler. Von vr. G. A. E. Bogeng. II. (I siehe Nr. 27.) Es war gewiß kein Zufall, daß beste unserer vor einem Men schenalter »modernen- Dichter, noch ehe die Buchkunstbewegung sich plötzlich ausbreitete, sich um die Buchgestaltung ihrer Werke kümmerten, die den ihnen vorangehenden Dichtergeschlechtern gleichgültig geworden war. Und es war keine literarische Ko ketterie, wenn etwa Richard Dehmel, wenn Stefan George, wenn die im Pan- und im Insel-Kreise vereinten Dichter Satzentwürje fertigten, Satzvorschriften gaben, was damals sonst nur noch die Annoncenredakteure der Werbeabteilungen großer Geschäftshäuser zu tun pflegten. Darin lag das Begehren, den äußeren und den inneren Rhythmus ihrer dichterischen Schöpfungen zusammen klingen, ihn sinnfällig anschaulich wirken zu lassen, Wortkunst auch in der äußeren, gedruckt wiedergegebenen Form des Wortes zu Pflegen. Anders war und blieb jedoch ihre Einstellung zu der Begleitung des Buchbildes, die in den Buchschmuckdissonanzen sich verlor, wofür neben manchen anderen Ursachen noch die eine wesentlich war, daß man damals kaum daran dachte, die Bild druckverfahren für das Buchbild nach der künstlerischen Richtung hin auszunutzen, und daß die photomechanische Reproduktion in der Routine ihrer Techniken verflacht war. So läßt sich denn die Beobachtung anstellen, daß alle diese Dichter, die einen Ehr geiz hatten, ihr Milieu, wie man es nannte, modern zu empfinden und modern zu schildern, ohne die Illustratoren blieben, die heute, nach einem Menschenalter, derartig ausgestattete Erstausgaben zu wichtigen Zeugnissen einer Zeitstimmung gemacht hätten. Auch da sieht man, welchen Einfluß die Gangbarkeit dieser oder jener Buchware auf das Entstehen bedeutender Buchwerte übe» kann. Man lese etwa in dem prächtigen, eben in zweiter Auflage er schienenen Buche Gustav Kirsteins: Das Leben Adolph Menzels (Leipzig, E. A. Seemann 1919 s!921j) nach, welch eine überfülle ungebrauchter Zeichnungen der gewissenhafte, unermüdliche Künstler in seinen Schränken ver wahrte; man vergegenwärtige sich, daß, wenn er seit dem Erschei nen seiner in der Buchkunstgeschichte Deutschlands epochemachen den Friedrich der Grotze-Jllustrationen ein auftragbestürmter Buchkünstler gewesen wäre, wie etwa Slevogt, wir von ihm vermutlich eine stolze, die ganze zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts umspannende Buchreihe haben könnten. Denn Menzel war ein fleißiger Arbeiter, der die Gelegenheit solcher Nebenarbeiten nicht ungenutzt gelassen hätte und dem ebenso wie Slevogi die sprudelnde Fülle seiner Phantasie nicht versagt hätte. Man braucht sich nur die Buchvignetten Menzels in seinen Illu strationen für die Oeuvres Friedrichs des Großen anzuschen, deren Höhe seitdem nicht wieder erreicht worden ist (denn Slevogt wandert andere Wege), sich an den Reichtum der Men- zelschen Gelegenheitsgraphik zu erinnern (wo sich eher die Ver bindung der Buchkünstler Menzel und Slevogt gewinnen läßt), um zu erkennen, daß es doch nicht ganz gleichgültig für die Buch bildentwicklung ist, ob sie in der Liebhaberausgabe eine Unter stützung findet oder nicht. Liebermann hat sich als Malerradiercr erst in den letztverflossenen Jahren dem Buchbilde zugewendet und kaum mit besonderem Glück. Ein anderer Künstler, der wohl zuerst init Könnerschaft und Kraft die frühesten Regungen der werdenden Weltstadt Berlin als eine neue Empfindung im Bilde festgehalten hat, der sich darin mit jenen Stürmern und Drän gern unter den Dichtern der neunziger Jahre begegnete, Lesser Ury, ist wohl überhaupt nie in die Versuchung gekommen, mit aller Freiheit seiner künstlerischen Ausdrucksmittel, die ihm nur die Liebhaberausgabe verstattet hätte, ein Buch zu illustrieren. Dem jetzt Sechzigjährigen ist eine vortreffliche und warmherzig geschriebene Monographie gewidmet worden (Lesser Ury. Seine Stellung in der modernen deutschen Malerei von Adolph Donath. Mit 69 schwarz- weißen und 6 farbigen Abbildungen. Max Perl, Berlin, 1921), die zum ersten Male das gesamte Schaffen die ses Meisters als eine innere Einheit zur Erörterung bringt. Mag man allen ihren Urteilen zustimmen, mag man im einzelnen Vor behalte machen wollen, darüber dürfte kaum noch ein Meinungs streit bestehen, daß nirgendwo sonst Berlin, die Großstadt der achtziger und neunziger Jahre, so tief als ein künstlerisches Er lebnis malerisch verdeutlicht worden ist wie in den Gemälden Lesser Urys. Was andere von Lesser Urh trennt, ist, daß sie das Berlin, das Großstadt, Weltstadt wurde, nicht ohne Vergleichun gen Wiedergaben, etwa den Pariser Lokalton in den Berliner Straßen suchten. Darin ist Lesser Urh unmittelbarer, ursprüng licher und so findet man auch in nicht wenigen Bildern des an sehnlichen Quartanten Eindrücke und Stimmungen festgehalten, die damals, in ihrer Entstehuugszeit, die Literaturrevolutionärc in Worte zu kleiden unternahmen. Aus dem Verlangen, Hauptmanns Weber mit Bildern hohen künstlerischen Ranges ihres Jahrzehnts zu schmücken, hatte der Verlag von Erich Steinthal, Berlin, den Versuch gemacht, einer Liebhaberausgabe dieses Werkes dis bekannte Radiernngs- folge von Käthe Kollwitz einzufügen. Ein Versuch, der nicht ganz und gar geglückt war, weil einmal diese Radierungsfolgc doch ihre eigentümliche, selbständige Stellung nicht in einer notwendig werdenden Unterordnung unter das Buch verlieren konnte, so- 20S
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