Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1922
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- 1922-02-16
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- 16.02.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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40, 16. Februar 1922. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. junge Damen boten exakt ausgeführte Keulenübungen und ein reizendes Tanzduett dar. Der tanzlustigen Jugend war reichlich Gelegenheit zur Betätigung gegeben, aber auch manchen unserer »Alteu« sah man unter den Tanzpaaren. So war alles dazu angetan, das graue Alltags einerlei einmal auf einige Stunden zu vergessen. Allen, die für das Gelingen der Veranstaltung bemüht waren, sei der herzlichste Dank ansgesprochen. Freigabe in England beschlagnahmten deutschen Eigentums. Nach dem deutsch-englischen Abkommen vom 31. Dezember 1920, das am 6. Oktober 1921 ratifiziert worden ist, soll deutschen Neichsangchörigen, deren jährliches Einkommen 400 Pfund Sterling nach dem geltenden Umrechnungskurse nicht übersteigt, ihr in Eng land beschlagnahmtes Eigentum, bestehend ans -»ob^eets ok small value, kamil^ Souvenirs, tiouseliolä kurniture ancl emple- ments ok tracle« bis zum Werte von 500 Pfund Sterling zuzüglich der daraus ruhenden Lasten freigegeben werden, sofern dem englischen kublle Trustes die Freigabcanträge binnen sechs Monaten seit Rati fikation des Abkommens zugeleitet werden. Ten deutschen Berechtigten, die nicht über die zur Auslösung und Heimschaffung ihres Eigentums erforderlichen Mittel verfügen, können diese im Darlehnswege zur Ver fügung gestellt werden. Da die Antragsfrist in den ersten Tagen des April 1922 abläuft, kann allen deutschen Beteiligten nur dringend nahc- gelcgt werden, ihre Freigabeanträge unverzüglich bei der Tar- lehnskasse für Flüchtlinge aus britischem Gebiet, Abteilung Möbel nnd Gepäck, Berlin, Friedrichstraßc 79 a, einzureichcn. Reichskanzler a. D. vr. Michaelis, der vor kurzem im Furche-Ver lag seine Lebensgeschichte »Für Staat und Volk« veröffentlichte, geht am 20. Februar in Rotterdam mit seiner Gattin an Bord eines deut schen Ostasicndampsers, um eine seit längerer Zeit vorbereitete Welt reise anzutretcn. Wenn die nächsten Gründe dieser Reise nun auch darin bestehen, das; Exzellenz Michaelis als deutscher Beauftragter für eine in China tagende Weltkonfercnz abgcordnet ist, so braucht doch wohl kaum noch hinzugcfügt zu werden, daß es sich hier im Grunde um eine überaus wichtige, von einem großen, internationalen Freundes kreise geförderte Aktion handelt, mit dem Ziele, durch eine persönliche nnd unbefangene Aussprache im Kreise der führenden Männer des Ostens und Amerikas den Aufbau alter zerstörter Beziehungen vorberei ten und sicherstellen zu helfen. Daß dieser Dienst zum ersten Male nach dem Kriege von einem leitenden Staatsmanne des alten Reiches über nommen wird, macht den Fall nur noch interessanter. Für Amerika ist nach den bisher vorliegenden Nachrichten sogar zu erwarten, daß sich die geplanten Aussprachen zu öffentlichen Auseinandersetzungen in freier Rede nnd Gegenrede ausgestalten werden. SpreWnl. Die Kosten des Verkehrs über Leipzig. (Vgl. Bbl. Nr. 4, 6, 12, 16, 22 u. 24.) Der Verleger, der in Nr. 4 des Börsenblattes seine Ausrechnun gen über die Kosten des Verkehrs über Leipzig zur allgemeinen Kenntnis brachte, hat sie nunmehr aus Grund der am 1. Februar in Kraft getretenen neuen Frachtentarife und der Gebührensätze des Vereins Leipziger Kommissionäre aufs neue zusammengestellt. Sie werden hier nur in ihrem Endergebnis genannt, doch stchl Eiuzel- ausrechnung gern zur Verfügung, falls die Schriftleitung des Börsen blattes den Platz dafür einräumen will. Postsendungen von 5 und 10 kg nach Leipzig kosten nun mehr, bei voller Gewichtsausnutzung, Mk. 3.50 für 1 kg gepackte Pakete, in 15- und 20-kg-Paketen versandt, Mk. 3.71. E i l g u t s e n d u n g e n von 100 kg Bruttogewicht nach Leipzig tu verlagseigenen Körben versandt kosten, bei 150 km Entfernung und voller Gewichtsausnutzung, Mk. 2.96 für 1 kg gepackte Pakete, bei 300 km Entfernung schon Mk. 4.51 das Kilo, wenn nicht bei weiteren Entfernungen eine Frachtermäßigung eintritt, was noch nicht bestimmt ist. F r a ch t g n t s e n d u n g e n kosten Mk. 2.17 und Mk. 2.94 für ein Kilo. P o st s e n d u n g e n vo» Leipzig im Gewicht von 5 oder 10 kg bei voller Gewichtsausnutzung Mk. 4.34 für das Kilo gepackte Pakete. E i l g u t s e n d u n g e n von Leipzig, Gewicht 100 kg brutto, in verlagseigeueu Körben, bei 150 km Entfernung und voller Ge wichtsausnutzung, Mk. 2.80 das Kilo, bei 300 km Entfernung Mk. 4.35. F r a ch t g u t s c n d u n g e n Mk. 2.— und Mk. 2.77. Die E i n z u g s g e b ü h r e n in Leipzig für Barpakete oder -Fak- > turen belaufen sich bei Beträgen unter Mk. 25.— durchschnittlich auf! 5t Pf., bei höheren Beträgen auf 2^-4"/<, des nachgenommenen Betrags. Wird erst auf die zweite Vorzeigung und nach vorange gangener Anfrage eingelöst, so werden nochmals dieselben Gebühreil be rechnet, für die Anfrage selbst mindestens noch 97 Pf., sonst 7->4°/o. Bei Beschränkung der E i n l ö s u n g s v o l I m a ch t auf c neu bestimmten Betrag ist die Mindesteinzugsgebühr 78 Pf., sonst 4 Prozent. B ö r se n z a h l u n g e n kosten mindestens 51 Pf. für den Posten, sonst 2^o/o des Betrags. O. - M. - Z a h l u n g e n mindestens 57 Pf., sonst beinahe 6°/, des Betrags. P o st s ch e ck ü b e r w e i s u n g e n sind dagegen allerdings auch nicht mehr kostenfrei. überwcisungshefte mit 50 Zetteln werden neuer dings mit Mk. 10.— berechnet, der Zettel also mit 20 Pf. Mit weiteren Verteuerungen des Postscheckverkehrs, wenn er erst Allgemeingut der Bevölkerung geworden sein wird, ist nach den bisherigen Erfahrungen mit der Post — man braucht sich nur der Stadtposteinrichtuugen zu erinnern — bestimmt zu rechnen. Vielleicht treten dann aber Groß banken oder Sparkassen-Giroverbäude ein und lassen sich die Mil- liardensummcn, die ihnen zinsfrei zusallcn würden, nicht ein zweites Mal entgehen. Wären sie auf dem Plan gewesen, so wäre der Post scheckverkehr nicht nötig geworden. Der Fehler, den der Verfasser des »G.«-Aufsatzes im Börsen blatt Nr. 16 in der in Nr. 4 des Blattes enthaltenen Ausrechnung gefunden hat, ist in vorstehenden Berechnungen berichtigt, allerdings auch ein weiterer, der aber zugunsten der Kommissionsgebührenbe- rechnung unterlaufen ist und wohl deshalb nicht erinnert wurde. Auf den »G.«-Aufsatz würde noch manches entgegnet werden können, wenn die Schriftleitung den Raum dafür zur Verfügung stellen will*). Der offenbar aus Kommissionärkreiscn stammende Verfasser versucht selbstverständlich den Verkehr über Leipzig möglichst vorteilhaft er scheinen zu lassen. Eine Verständigung in bezug auf die Berechnung der Provision für Kontenführung ist aber z. B. nicht zu erreichen gewesen. Anscheinend handhaben die einzelnen Kommissionäre die von ihnen gemeinschaftlich ausgestellten Bedingungen doch nicht einhcillich. Wenn jetzt aber noch jemand den Verkehr über Leipzig im all gemeinen billiger finden sollte als den unmittelbaren, namentlich wenn letzterer mit halbem Porto geführt wird, dann möge er bedenken, daß die Bedingungen des Leipziger Kommissionärvereins Mindestbedin gungen und auf Grund der am 31. Dezember 1921 gezahlten Löhne und Gehälter errechnet sind. Machen sich Erhöhungen notwendig, was im Laufe dieses Monats schon wegen der Brotpreiserhöhung unbedingt der Fall sein wird — den Markthelfern sind deshalb schon ab 14. Ja nuar 1922 30"/, Aufbesserung zugesprochen —, so werden die Gebühren aufs neue erhöht, und die vorstehenden Ausrechnungen sind vielleicht schon, bevor sie abgedruckt wurden, überholt. Läßt sich nun ein Verleger verleiten, auf Grund der zuletzt au gekündigten Gebührensätze in Leipzig ein Auslieferungslager zu er richten, so wird er bald merken, daß er, von wenigen Ausnahmen ab gesehen, die nur auf Verlage mit ganz glatter Auslieferung und Einheitspreisen zutreffen, am Verlagssitze weder an Lagerräumen, noch an Personal spart, die Leipziger Auslieferungs- und Lagerspesen aber noch als bisher nicht gehabte Unkosten dazu in Kauf nehmen muß. ,1. Februar 1922. Porloersparnis — Verkehr über Leipzig — Zahl- und Mahnwesen. Es soll hier weder slir noch gegen den Leipziger Verkehr Stcl- lung genommen werden! Tatsache ist, daß er bei der einsetzenden Portoerhöhung, deren Ende noch gar nicht abzusehcn ist, wieder mehr in Aufnahme kommen wird, und dies besonders für den Schriftwechsel zwischen Verleger und Sortimenter. Aus dieser Beobachtung heraus möchte ich einiges zur Überlegung und möglichst auch zur Beherzigung für die Verleger, bzw. auch Sortimenter sagen. 1. Nicht jeder Sortimenter verabsäumt mit Absicht die Be zahlung einer Sendung oder zieht diese vorsätzlich in die Länge. In anderen Geschäften läßt sich die Begleichung einer Rechnung viel schneller vornehmen, weil nicht für jeden Artikel — wie im Buch handel bald für jedes Buch — ein anderer Fabrikant in Frage kommt. Jeder Verleger sollte berücksichtigen, daß er nicht der einzige ist, mit dem der Sortimenter verkehrt, sondern daß schon bei einem mittleren Sortiment monatlich Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Fakturen eingehen, die alle direkt bezahlt sein wollen. Vom Vorteil des Nach- nahmcverkchrs kann wohl heute nicht mehr gesprochen werden — weder direkt noch über Leipzig. Wir befinden uns in einer Zeit des »bar geldlosen Verkehrs«. Den bargeldlosen Verkehr erkennen sogar unsere *) Für eine sachgemäße Besprechung der so wichtigen Äostenfrage wird die Red. des Bbl. stets gern den Raum zur Verfügung stellen. 211
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