Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1893

äs 68, 23. März 1893. Künftig erscheinende Bücher. 1837 (12980) In den nächsten Wochen versende ich: Aus dem Leben Tsteockor von Kemlmrckis. Erster Theil: Jugend-Erinnerungen. Mit einem Bildnis der Geschwister Tieck. gr. 8°. Preis: geh. 4 ^ 50 H ord. Elegant in Halbfranz gebunden 7 ^ ord. Die bevorstehende Veröffentlichung der lit- terarischen Hinterlassenschaften des ausgezeichneten Historikers und ersten Militärschriftstellers neuerer Zeit. Theodor von Bernhardt (gestorben 1887 als Legationsrat a. D) stellt der deutschen Me- moirenlitteratur eine Bereicherung von außer gewöhnlicher Bedeutung in Aussicht Zeitlich umfassen diese Auszeichnungen den größten Teil des 19. Jahrhunderts, inhaltlich die verschiedensten Gebiete menschlichen Wissens und die Verhältnisse nahezu sämtlicher großen Kulturvölker Europas. Als Sohn des namhaften Sprachforschers Aug. Ferdinand Bernhardt und Neffe Ludwig Tiecks im Jahre 1802 geboren, wurde der Ver fasser im Kindesalter nach Rom, Wien und München verpflanzt und in die Kreise der Ro mantiker und ihrer Freunde (Frau von Stael, Fr. Schlegel, Schelling, Fr. Jacob!) geführt. Im Jahre 1812 nach Estland übergesiedelt, hatte er Gelegenheit russische Heerführer und Staats männer vom Range des Feldmarschalls Grafen Toll, der beiden Generäle von Kuorring und des Weltumseglers Admiral von Krusenstern kennen zu lernen. Dreizehn in Deutschland, Frankreich und Ober-Italien verbrachte Studien jahre boten zu Berührungen mit Männern wie Goethe, A. W. Schlegel, Schlosser, Creuzer, Hans von Gagern u, s, w. Gelegenheit — wäh rend eines daraus folgenden siebenundzwanzig- jährigen Aufenthalts in St, Petersburg aber bildete Bernhardt sich zum intimen Kenner der Sprache, der Geschichte, des Staats- und des Kriegswesens der russischen Monarchie aus. — Zu Anfang der 50 er Jahre nach Deutschland zurückgekehrt, trat der Verfasser mit einer großen Zahl hervorragender deutscher Staatsmänner, Parlamentarier und Schriftsteller in Beziehungen, die ihn zum Zeugen und Teilnehmer der wich tigsten Stadien unserer neueren politischen Ent wickelung machten. Endlich hatte er während des Lustrums 1866 bis 1871 Gelegenheit, als militärisch diplomatischer Agent an den Hofen von Florenz und Madrid die wichtigsten Ent scheidungen des Jahrhunderts aus der Nähe und im einzelnen zu versolgen. Die Geschichte seiner Jugend hat Bernhardi zum Gegenstände einer in dem vorliegenden (ersten) Teile veröffentlichten zusammenfassen den Darstellung gemacht. Die folgenden Teile enthalten ausführliche Tagebuchauszeichnungen, rücksichtlich welcher es genügen wird, einige der Personen namhaft zu machen, welche der Verfasser redend und handelnd einführt: Kaiser Wilhelm und seine Gemahlin, Kaiser Friedrich, Herzog Ernst von Koburg-Gotha, Herzog Fried rich von Augustenburg, Graf Moltke, Graf Roon, die Minister v. Patow, Auerswald, v, Bethmann Hollweg, die Generale v, Manteuffel, v. Brandt, v. Gerlach, v. Pfuel, Graf Usedom, v, Savigny, Max Duncker, Gustav Freytag, I. G. Droysen, H, v. Sybel, B. Auerbach, Franz Liszt, König Victor Emanuel und dessen Umgebung u. s. w. Den Schwerpunkt der Bernhardifchen Aus zeichnungen bilden die neuen Aufschlüsse, welche er über politische Zeitereignisse (vornehmlich solche, die sich auf die deutsche nationale Ent wickelung beziehen) giebt. Das schließt indessen nicht aus, daß sehr zahlreiche litterarische und künstlerische Erfahrungen älterer wie neuerer Zeit in bedeutsamen Exkursen ausführlich er örtert werden, Freunde der stillen Geistesarbeit werden in dem Buche des ebenso gelehrten wie geistreichen Verfassers dieselbe reiche Ausbeute finden, wie Leser, denen vornehmlich an ein gehender Bekanntschaft mit dem großen Kampfe der Zeit gelegen ist. Das Werk wird in etwa 6 Teilen erscheinen. Der vorliegende 1. Teil steht thätigen Hand lungen in größerer Anzahl ä cond, zur Ver fügung, DW" Exemplare in elegantem Halb franzband liefere ich nur in feste Rechnung. Ich bitte zu verlangen und bemerke, daß direkte Sendungen von mir nicht ausgeführt werden. Ausführliche Prospekte lasse ich den gelesensten Zeitschriften beilegen. Leipzig, Mitte März 1893. S. Hirzel. (12748) Zwischen Ostern und Pfingsten erscheint: Das humanistische Gymnasium. Organ des Gymnasialvereins. Unter Redaktion von Dr, G. Uhlig, Direktor des Gymnasiums in Heidel berg, Lex,-8°, IV. Jahrgang, 1893. 1, u, 2, Heft, Pro 4 Hefte 3 ^ ord,, 2 25 bar. Die Mitglieder des Gymnasialvereins (höhere Beamte, Direktoren, Professoren und Schul männer des In- und Auslandes) erhalten die Zeitschrift als Vereinsgabe direkt, Inserate: 35 -z für die gespaltene Petitzeile, Beilagen ,3200) 1—2 Blatt Lex.-8°. 30 ^ nebst Porto anteil an en, 2600 direkt versandten Heften, Einsendung eines Exemplars d. Beilage behuss Berechnung erbeten! Inserate und Beilagen'gef, direkt per Post frei hierher. Die Benützung des Hum. Gymnasiums zu Inseraten und Beilagen sichert wie kaum eine andere Zeitschrift Ihnen zu, daß die selben direkt in die Hände der Interessenten gelangen. Heidelberg, Carl Winter s Univcrsitätsbuchhandlung, VsrlüA von Laer L 60. in k'rllniikult 5,. Ugin. (12990) Vm 4. Vpril beginnt das ll.s Quartal der Llattsv t'ür sorftttls krnxis in KtzMiiidv, Vvrkiiivll ullil krivMbbll. Unter Llitwirlrung hervorragender Wachmänner hsrausgegsben von Oi. H. Lrüolcllsr. kreis vierteljährlich 2 ^ 50 H ord, 1 ^ 85 H netto und 11/10. Die „Blatter für soziale Braiis" vollen allen denjenigen dienen, die i» der gewoin- nutrigeo Dsmeinds- und Versinspraris sieben, vnd das ist ja mehr oder weniger dis dlshr- rabl aller gebildeten dlänner und krauen. Oie Ilelderlastnng mit Berufsarbeiten gestattet es diesem Bersonenkreiss niebt, alle ihn inter essierenden städtischen Vsrwaltuvgsberiobts, Vsroillsbsriodts, Drucksachen und sonstigen Veröffentlichungen auch nur einer obsrüäoh- lioben Durch sieht ru unterziehen, denn die 2abl dieser Veröffentlichungen ist Region. Di« „Blätter lür soziale Bravis" wollen allen diesen kreuodeu der Osmeinvütmgksit den Vorteil einer grossen irbeitsersparnis und ruglsied umfassenden Information dadurch bieten, dass ihre Redaktion die Durchsicht aller be merkenswerten Vsköüsotliehuogsn besorgt und ihren Ressrn wöchentlich das IVielitigste als leiodt lesbaren und iibersiektllvben Vnsrug bringt, d IVir bitten auch um fernere thätigen Ver wendung für dis „Blätter" und stellen Brobs- nummsro in jeder dvrabl gern rur Verfügung, U Inserats für dis 17, welche am 29, d, dl, in einer Vuklage von 10 000 Bvswplarsn er scheint und sorgfältige Verbreitung tindst, er warten wir umgebend. Leite 40 stz Leite 25 „H, Leite 15 viergsspaltsns 2eils 25 H, Hochachtungsvoll krankkurt a/dlain, Laer L 6o. Ilvrm. 1u Lünigsstrasss 27 I. (13027) Demnächst erscheint: kkiasoli- RoliliiiA I8,1muä-^uä6. Ult oiliom Vorwort von L 6 u ri r<1 v r u m i> n t. 7.—10. Dausend. Dadenpreis 1 ä cond. mit 25 bar mit 300/^, Bis rnm 15. ^pril liefere ich 1 krobe- Lxemplar (mit 50"/g) kür 50 H bar. loh bitte ru verlangen.