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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1893
- Strukturtyp
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- 1893-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1893
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- Deutsch
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74, 30. März 1898. Nichtamtlicher Teil. 1979 legung in Aussicht genommen ist, die diesen Uebelstand beseitigen oder wenigstens beschränken wird. Die neu aufgenommenen Firmen, die in der vierten Ab teilung besonders verzeichnet sind, bedecken 8 Seiten enge» Drucks; die ihnen dort folgenden erloschenen und veränderten Firmen — ein besonders wichtiges und wertvolles Kapitel — 22 Seiten. Der diesen beiden Verzeichnissen folgende Nekrolog vermerkt 91 Namen, darunter 34 Mitglieder des Börsenvereins, und weckt manche wehmütige Erinnerung. Erfreulicher ist die Jubiläums - Tafel des Jahres 1893. Nicht weniger als 53 Firmen blicken in diesem Jahre auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurück, 4 weiden ein hundertjähriges, 2 ein zweihundertjähriges und eine (die Jos. Kösel'sche Buchhandlung in Kempten) gar ein dreihundert jähriges Jubiläum feiern dürfen. Die statistische Uebersicht, die gewohntcrmaßeu am Schluffe auch dieses Bandes wiederum das Facit des Jahres zieht, bringt uns folgende Ziffern: Die Gesamtziffer der im Adreß buch verzeichnetcn Firmen ist 7893. Im vorigen Jahren waren es nur 7787; der Zuwachs ist demnach 106. Der Löwen anteil, sowohl der Gesamtziffer als auch des Zuwachses, entfällt auf die gemischte» Sortimentsgeschäsle (Gesamtziffer 4811, Zu wachs 71), wozu noch 551 Kunst- und Musikaliensortimente und reine Antiquariate kommen. Die Ziffer der »wählenden« Sor timente ist 5182 (mit einem Zuwachs von 192 gegen das Vor jahr). Da nach obigem die Gesamtziffer der Sortimente aller Zweige 5362 ist, so würde sich ergeben, daß es im ganzen deut schen Buchhandel nur 180 Sortimente gicbt, denen unverlangte Neuigkeiten willkommen sind. Allerdings scheint einer geringen Anzahl von Firmen neben dem ve (Wählt) auch das n (Neuig keiten) vorgedruckt zu sein, da die statistische Tabelle 308 Firmen als Neuigkeiten annehmend aufsührt. Immerhin bedeuten diese Zahlen gegen nur wenig zurückliegende Zeiten eine beträchtliche Umwälzung der buchhändlerischen Verkehrsgewohnheiten. Interessant ist die Gegenüberstellung der Gcsamtziffern der Sortimente mit gemischten Betrieben früher und jetzt. Wir wollen hier nur wenige Jahre herausgreifen: 1850: 1247; 1871: 2354; 1881: 3543; 1891: 4650; 1893: 4811. Von den sieben Kommissionsplätzen des deutschen Buch handels haben nur drei Zuwachs an Kommitlenien zu verzeichnen: Leipzig 184, Stuttgart 13, Prag 6; während die anderen vier zum Teil namhafte Einbußen erlitten: Wien 79, Berlin 2, Zürich 2, Budapest 1. Die Kommittentenziffern der einzelnen Plätze sind folgende: Leipzig 7321, Wien 548, Stuttgart 484, Berlin 315, Budapest 175, Prag 133, Zürich 95. 113 Hand lungen verkehren nur direkt oder durch Vermittelung anderer Firmen außerhalb Leipzigs. An neuen Firmen verzeichnet der neue Jahrgang des Adreß buchs 483, die Zahl der erloschenen oder mit dem deutschen Buchhandel nicht mehr verkehrenden Firmen seit dem Erscheinen des vorigen Jahrganges ist 277, die der veränderten 481, zu sammen 758. 19 Städte, zu denen bisher kein deutscher Buchhändler vor gedrungen war, erfreuen sich jetzt dieses Kulturfortjchrittes. Der gesamte deutsche Buchhandel hat 1701 Städte und Städtchen in Beschlag genommen, davon 1204 im Deutschen Reiche (wo der Zuwachs allein 14 Orte beträgt), 3 in Luxemburg, 239 in Oesterreich-Ungarn, 187 im übrigen Europa, 42 in Amerika, 4 in Afrika, 7 in Asien, 5 in Australien. 6104 Firmen kommen auf Deutschland, 9 auf Luxemburg, 772 auf Oesterreich-Ungarn, 860 auf das übrige Europa, 125 auf Amerika, 8 auf Afrika, 9 aus Asien, 6 auf Australien. Viele ältere — namentlich Berliner — Berufsgenosien wird es aufrichtig freuen, in diesem neuen Adreßbuch das wohl getroffene Bildnis Rudolph Gaertners zu finden. Der saubere Stich ist nach einer photographischen Aufnahme aus seinen besten Jahren gezeichnet und von sprechender Ähnlichkeit. Wer die ungemein lebensvolle Persönlichkeit des leider viel zu früh ent schlafenen liebenswürdigen Mannes gekannt hat, wird sich mit teilnehmender Erinnerung in dieses willenskrästige und herzlich wohlwollende Antlitz vertiefen, das in jedem Zuge die charakter volle Eigenart des unvergeßlichen Berussgenossen und eines ganzen Mannes verrät. Seit mehr als zwölf Jahren deckt den Nimmer müden der Rase», eine neue Generation mit ihrem geschäftigen Streben hat vieles im Buchhandel gewandelt, und die Erinnerung an früher Gewesenes droht mehr und mehr sich zu verflachen und zu schwinden. Da ist es ein achtungs- und dankenswerter Brauch, in unserem täglichen Handbuch die Bilder unserer Heim gegangenen festzuhalten, deren bedeutende Persönlichkeit den Alten eine liebevolle Erinnerung, den Jüngeren eine Mahnung wachrufen mag, hin und wieder auch derer zu gedenken, aus deren Schultern sie stehen. Rudolph Gacxtners unermüdliche, vom edelsten Streben getragene Persönlichkeit ist zu solcher Erinnerung in hervorragendem Maße geeignet, wie uns viele bekräftigen werden, die ihn gekannt haben, und deren Zahl ist nicht klein. Der Arbeit seines Lebens wird ein mit warmer Teilnahme geschriebener Rückblick des Adreßbuch- Herausgebers gerecht, der der Aufmerksamkeit des Buchhandels empfohlen sei. Dem Adreßbuch ist auch diesmal ein Empfehlungsanzeiger für die Buchgewerbe beigegeben, und auch die üblichen Bildproben fehlen nicht. Elfterer ist weniger umfangreich als in früheren Jahren; auch bei letzteren, die manches Beachtenswerte bringen, fällt diesmal eine geringere Teilnahme auf. Diese Ent haltung mag den Einnahmen des Adreßbuches einigen Abbruch thun, der Benützer wird jedenfalls den dadurch etwas verringerten Umfang nicht ungern bemerken. Auf die letzte Seite des Textes sei zum Schlüsse die Auf merksamkeit hingelenkt. Sie enthält in gedrängter Form die Vorschriften zur Erlangung des Oox^riAlrt in den Ber einigten Staaten von Nordamerika und wird manchem Verleger willkommenen Aufschluß über ihm unklare Verhältnisse geben können. Im Namen des Königs! In der' Privatklagesache der Buchhändler Rudolf Mayer und Eduard Müller in Berlin, Privatkläger, gegen den Redacteur des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel Max Evers in Leipzig, Angeklagten, wegen Beleidigung hat das Königliche Schöffengericht zu Leipzig in der Sitzung vom 28. Februar 1893, an welcher Theil genommen haben: 1. Amtsrichter Schneider, als Vorsitzender, 2. vr. pbil. E R. Abendroth, hier, 3. Handelsmüller H. M. Steyer, L.-Connewitz, als Schöffen, Res. Günther, als Gerichtsschreiber, für Recht erkannt: der Angeklagte Max Evers wird wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von zwanzig (20) Mark kosten pflichtig verurtheilt. Im übrigen wird den Beleidigten Rudolf Mayer und Eduard Müller die Besugniß zugesprochen, den verfügenden Theil des Urtheils auf Kosten des Angeklagte» binnen vier (4) Wochen von Zustellung des rechtskräftigen Urtheils an gerechnet im »Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel und die ver wandten Geschäftszweige« und zwar in demselben Theile und mit derselben Schrift, wie der Abdruck der Beleidigung geschehen ist, öffentlich bekannt zu machen. V. R. w. Schneider. Ausgefertigt am 23. März 1893. Der Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts Leipzig. Winkler. 264»
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