Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1893

78, 6. April 1898. Nichtamtlicher Teil. 2123 Nr. 881 Caspar Adler. Ungedrucktes Manuskript „Von der Kirchen u. s. w." 56 884. Aventinus (Turmair). 39 885. Beza. 83 886. Brassicanus 60 887. 888. Brentz sen 90 und 50 890. Martin Bucer. Aeußerst selten. 94 .<«. 891. Bugenhagen mit andern. 36 892. Bullinger. 26 894. Calvin. Scköner ausführlicher Brief an Joachim Vadianus über die Widerwärtigkeiten, mit denen die Kirche in Frankreich zu kämpfen hat, aus Genf 1545 geschrieben. 365 899. 900. Cochlaeus. 60 und 45 902. Cuspinianus. 61 904. Eck, Luthers Gegner. 57 905. Eobanus Hessus. 107 ^l. 906. Erasmus Roterodamus. Sehr interessantes Schreiben, 3 Folio seiten, aus Basel 1528. Ein Prachtstück ersten Ranges sowohl hinsichtlich des Inhalts als der vortrefflichen Erhaltung. 555 ./S. 910. Heinrich IV. von Frankreich (als König von Navarra). 37 ,/6. 911. Heshusius. 25 912. Burkhart Hundt, Amtmann zu Gotha. 25 913. Ulrich von Hutten. Sehr schönes Stück, nur eine halbe Quart seite. 590 915. Justus Jonas. 47 916. Luther. Wichtiger Brief von 1518, eine Folioseite, ausgezogen, jedoch ohne Textverlust. 445 917. Luther. Ebenso langer Brief vom 20. Februar 1519, höchst inter essanten Inhalts. 650 918. Melanchton. 150 921. Mosellanus. 30 922. Graf Hermann Neuenaar. 55 ^l. 923. Osiander. 40 925. Conrad Peutinger. Drei Folioseiten starker Brief von 1522. 410 ./S. 927. Wilibald Pirckheimer. Freundschaftlicher Brief von 1519, eine Seite Fol. 335 928. An Vorstehenden gerichtete Briefe von 6 Gelehrten re. 33 929. Reuchlin. Kostbares Stück von größter Seltenheit, 1'/. Seiten Fol. von 1518. 580 .F. 931. Savonarola. Lateinische Bibel mit zahlreichen Randbemerkungen in überaus kleiner Schrift, von der Hand des berühmten Mär tyrers, indes ohne seine Unterschrift. 810 An diese Nummer knüpfte sich ein eigentümlicher Zwischenfall, indem der Auktionator den Anwesenden die überraschende Mit teilung machte, daß die Savonarola-Bibel nicht zur Stelle sei, da die Staatsanwaltschaft das Buch vor einer Woche auf Antrag der italienischen Regierung beschlagnahmt habe, weil angeblich der Verdacht vorläge, es sei mit einem vor Jahren aus einer öffent lichen Bibliothek in Florenz gestohlenen Buche identisch. Groß war daher das Erstaunen, als kurze Zeit darauf, wie gerufen, der erste Staatsanwalt persönlich mit dem Buche erschien und es frei gab. Mehrere Briefe, welche der Bibel beilagen und die Echtheit der Handschrift bezeugten, und u a. von Florenzer Bibliothekaren selbst herrührten, dazu aus einer viel früheren Zeit, als der Dieb stahl begangen sein sollte, mußten doch wohl die italienische Re- ierung von ihrem Irrtum überzeugt und die schleunige Rückgabe erbeigesührt haben. 936. Spalatinus. 50 941. Zasius, Freund des Erasmus Roterodamus. 60 943. Zwingli. Aus Zürich 24. Okt. 1524 datierter Brief, 1 Seite Fol. Sehr selten. 630 Gelehrte. 957. Boerhaave. 28 961. Tycho Brahe. 65 .6. 974. Chalcondylas, griechischer Grammatiker. 47 976. 977. Comenius. 50 und 26 .F. 981. Descartes (Cartesius). Kostbares Stück, 1 Seite Fol. von l643. 210 983. Louis Elzevier. 398 .L. 984. Thomas Erastus. 30 .F. 985. Henry Estienne (Stephanus), der jüngere. 660 1007. Kepler. Eigenhändiger Brief an den Kaiser. 350 1008. Ein Stammbuchblatt Keplers. 46 1016. Wolfg. Lazius. 25 1017. 1018. Leibniz. 36 und 51 1020 Linns. 28 1031. Aldus Manuzius, der jüngere. 101 1034. Matthioli, der Arzt und Botaniker. 36 1037. Gerard Mcrcator. 402 1044. Friedr. Nausea. 31 1051. Giov. Franc. Pico della Mirandola. 101 1058. Röaumur. 41 Sechzigster Jahrgang, Nr. 1066. Caspar Schopp. 31 ,F. 1073. Spinoza. Wertvoller philosophischer Brief, in dem auch Leibnizens Erwähnung geschieht, 2 Quartseiten, 1675. Dieses prächtig er haltene Autograph, zugleich eine Seltenheit ersten Ranges, da seit vielen Jahren kein Brief von Spinoza in den Handel ge kommen, wurde für 1100 ^ zugeschlagen. Im Katalog findet man in Faksimile die 11 letzten Zeilen des Briefes nebst dein Kompliment und der Unterschrift. 1077. Swedenborg. 85 1090. Volta. 60 .6. 1092. Andro Wechel. 41 Vermischtes. Entscheidungen des Reichsgerichts. — Hat im Gebiet des preußischen Allgemeinen Landrechts ein Prokurist bei einem gemäß der Prokura im Namen des Prinzipals geschlossenen Rechtsgeschäft sich dem betroffenen Dritten gegenüber unerlaubter Handlungen im Sinne des Tit. 6 Th. I des Allgemeinen Landrechts schuldig gemacht, so haftet nach einem Urteil des Reichsgerichts, sechsten Civilsenats, vom 14. November 1892, der Prokurist für den dadurch dem Dritten zugefügten Schaden nach Maßgabe der ungezogenen Vorschriften des Allgemeinen Landrechts, ohne sich auf seine Prokuristenstellung berufen zu können, unbeschadet der Haftbarkeit des Prinzipals auf Grund des Art. 52 des Handelsge setzbuchs; Prinzipal und Prokurist sind in diesem Falle für den ent standenen Schaden solidarisch verantwortlich. — Die nicht wechselmäßige Bürgschaft für eine Wechselschuld ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, IV. Civilsenats, vom 28. No vember 1892, regelmäßig an dem Wohnorte des Bürgen zu erfüllen, wenn auch der Zahlungsort der Wechselschuld ein anderer ist. — Ein (Kaufvertrag über eine fremde, dem Verkäufer nicht gehörige Sache, ohne daß in dem Vertrage die Eigenschaft der Sache als einer fremden erkennbar zum Ausdruck gebracht ist, berechtigt, nach einem Urteil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 21. Dezember 1892, im Gebiete des Preußischen Allgemeinen Landrechts den Käufer zur Klage gegen den Verkäufer auf Vertragserfüllung, selbst wenn bei dem Vertrags abschluß beide Kontrahenten die Eigenschaft der Sache als einer fremden gewußt hatten. Deutscher Schriftstellerverband. — Die Generalversammlung des Deutschen Schriststellerverbandes, welche im vorigen Jahre nach Wien einberufen, wegen der Choleragefahr aber im letzten Augenblicke abgesagt worden war, soll nun im Mai dieses Jahres, und zwar zu den Pfingst- feiertagen, in Wien stattfinden. Berner Litterarkonventton. Beitritt Montenegros. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgende Bekanntmachung, betreffend den Beitritt Montenegros zu der am 9. September 1886 zu Bern abge schloffenen Uebereinkunft wegen Bildung eines internationalen Verbandes zum Schutze von Werken der Litteratur und Kunst. Vom 25. März 1893: Die Regierung des Füstentums Montenegro hat nach einer Mit teilung des schweizerischen Bundesrats ihren Beitritt zu der Ueberein- kunft vom 9. September 1886, betreffend Bildung eines internationalen Verbandes zum Schutze von Werken der Litteratur und Kunst, erklärt, und ist als Tag des Beitritts der 1. Juli d. I. festgestellt worden. Berlin, den 25. März 1893. Der Reichskanzler. In Vertretung: Frei herr von Marschall. Papierfach-Aus st cllung. — Die Eröffnung der diesjährigen Papierfach-Ausstellung in Leipzig, die vom Mitteldeutschen Papier-Verein veranstaltet wird, erfolgt am 11. April, vormittags 11 Uhr, im Kauf männischen Vereinshause. Die Ausstellung wird nur während der drei Haupttage der Ostermeß-Engroswoche, vom 11.—13. April, geöffnet bleiben. Für Einkäufer von Erzeugnissen des Papier-, Schreib- und Lederwaren faches, der Buchgewerbe und verwandten Industriezweige, die in der bis auf den letzten Platz ausgenutzten Ausstellung zahlreiche neue und gang bare Fabrikate vorfinden werden, bietet sich hier eine bequeme Gelegenheit, mit einer Reihe der hervorragendsten Fabrikanten und Grossisten auf per sönlichem Wege geschäftliche Verbindungen anzuknüpsen oder zu erneuern. Wie wir hören, wird die Ausstellung auch das erste Holzstoff- papier zur Anschauung bringen, das dem besuchenden Buchhändler freilich keine besonders angenehmen Empfindungen wachrufen dürfte. Der in Krippen a. E. lebende Erfinder der Holzpapier-Fabrikation, F. G. Keller, hat, einer Aufforderung folgend, die ihm noch zur Verfügung stehenden Proben seiner ersten Versuche, das Holz der Papierbereitung dienstbar zu machen, der diesjährigen Ostermeß-Papicrfachausstellung über lassen. Nach einer im Ausstellungs-Katalog enthaltenen eingehenden Be schreibung befindet sich unter diesen Proben auch das allererste Stück Holzpapier. 283