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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1893
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- Deutsch
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^ 157, 10. Juli 1893. Nichtamtlicher Teil. 4099 Ich habe keinerlei Ansprüche aus Ausfolgekosten erhoben, obschon die Ausscheidung der aus Hunderten von Posten be stehenden Kommissionsware vom freien Eigentum der Konkurs masse in dem vorliegenden Falle um so größere Schwierigkeiten und Arbeiten verursacht hat, da der Kridar Herr Moritz Lieber nicht zur Stelle, sondern im Auslande al wesend war. Auch kann ich nicht umhin mit Bedauern zu konstatieren, daß es bei einzelnen Verlegern erst einer dreimaligen Aufforderung zur Anmeldung ihrer Rückforderungsansprüche bedurfte, ja sogar, daß eine nicht unbedeutende Anzahl von anderen Verlegern das Konditionsgut überhaupt nicht zurückverlangte, trotzdem denselben bedeutet wurde, daß angenommen werden müßte, als ob dieselben auf jeden Rückforderungsanspruch verzichten und der Masterer- Walter zur Veräußerung derselben schreite» würde. — Für jene Buchhandelsfirmen, welche mit Herrn Moritz Lieber in Geschäfts verbindung gestanden sind, dürfte es von Interesse sein, zu er- fahren, daß derselbe am 2. d. M. in Kamberg bei Wiesbaden au Gehirnlähmung gestorben ist. Hochachtungsvoll vr. Julius Loew, Hof- und Gerichts-Advokat in Wien, I Wvllzeile, 3. Vermischtes. Vom Reichstage. — Dem »Leipziger Tageblatt» entnehmen wir die folgende Mitteilung: »Obwohl nach allgemeinem Urteil die Session nur kurz sein wird, hat das Centrum doch seine bekannten Anträge zur Abänderung der Gewerbeordnung, betreffend den Hausierhandel, die Kvnkursordnung re, eingebracht-. Weltausstellung in Chigago. — Als der Preisrichter für das Buchgewerbe auf der Weltausstellung in Chicago wird sich im Aufträge des Deutschen Reiches Herr Wilhelm Spemann aus Stuttgart nach Chicago begeben. Herr Spemann wird seine Reise am 18. d. M. an treten. Die großen Bibliotheken in Europa. — Die Allgemeine Zeitung entnimmt der Julinummer der amerikanischen Zeitschrift -Itw Ldneatioval Revien» einen lesenswerten Artikel über die besonderen Vorzüge der großen Bibliotheken in Europa. Der Standpunkt, den der Verfasser des Artikels, Herr Gore, einnimmt, ist in der Frage aus gedrückt: Welche Bibliotheken bieten die größten Erleichterungen für das Studium? Und seine Erfahrung führt ihn zu der Uebcrzeugung, daß die Schnelligkeit in der Erlangung von Büchern viel mehr als der Reichtum an Büchern in den Augen des Gelehrten einer Bibliothek den Wert giebt. Er beginnt mit der Bibliothek des Britischen Museums Sobald einmal Zutritt zu dieser gewonnen, findet der eifrige Leser keine Schwierigkeiten in seinem Wege. Die Bodleianische Bibliothek in Oxford ist jedoch das Ideal; sie ist besonders reich in der neueren Litteratur über alle Gegenstände; jedoch meint der Ver fasser, daß ein nach Gegenständen geordneter Katalog notwendig sei. Die Verwaltung der Bibliothek ist nicht dieser Meinung; sie setzt voraus, daß jeder die Litteratur seines Faches kennt. Die Universitätsbibliothek in Cambridge ist sehr reich an mathematischen Büchern. Die National- Bibliothek in Paris übcrragt alle anderen in Bezug aus die große An zahl von Büchern, die sie birgt, sie kann jedoch nur als ein großes Repo- sitorium angesehen werden. Früher waren die dort geltenden Regeln so schlaff, daß Tausende von Büchern gestohlen wurden; jetzt sind sie aber derart, daß«sie dem Leser eine große unnütze Zeitvergeudung ver ursachen. Das verlangte Buch wird oft erst in einer halben Stunde, oft sogar erst nach zwei Stunden gebracht. Man betrachtet es als eine exorbitante Forderung, wenn fünf Bücher aus einmal verlangt werden. Man kann nur drei bekommen. Ein anderer Fehler ist, daß dem Leser kein Katalog zugänglich ist. JnStockholm undBrüssel, woselbst dieBibliothekenweniger reich sind, hat jedermann zu ihnen Zutritt. Keine ärgerlichen Beschränkungen giebt es dort; dagegen freundliche Hilfe und Sympathie seitens der Beamten mit den Wünschen des Lesers. Die Bibliothek in München kommt der in Paris in Menge der Bücher am nächsten; die Verwaltung ist der des Britischen Museums ähnlich. Wien macht nur langsam Fortschritte. Der Katalog ist nicht zugänglich. In Berlin giebt cs einen Katalog. Die Universitätsbibliothek in Göttingen ist die größte unter allen Universitätsbibliotheken aus dem Festlande, und in allen diesen Universitäten findet der Leser Beistand und Entgegenkommen. Für die Amerikaner, die Europa besuchen wollen, um in den Bibliotheken Studien zu machen, klassifiziert Herr Gore diese in folgender Reihe: die Bod leianische, das Britische Museum, München, Brüssel, Stockholm, Berlin, Stuttgart, die verschiedenen Universitätsbibliotheken und Paris. Die Bibliotheken in St. Petersburg und im Vatikan kennt er nicht. Vvlksbibliothen in Berlin. — Die städtischen Volksbiblio- theken Berlins, die am l. April 1893 100330 Bücher zählte», nehmen i» der Zahl der Bände immer mehr ab, und zwar auS dem Grunde, weil die Verwaltung darauf bedacht ist, die Bibliotheken von den in ihnen aufgehäusten veralteten und wertlosen Werken zu befreien. Verliehen wurden während des Zeitraums 1. April 1892,93 363165 Bände. Die von den Lesern entliehenen Bücher betreffen zumeist die deutsche Litte ratur mit 201386 Bänden, Zeitschriften mit 18501 Bänden, auslän dische Litteratur mit 35813 Bänden, Zeitschristen, encyklopädische Werke 23980 Bände, Geschichte 11274 Bände, Geographie, Reise» 12679 Bände, Naturwissenschaften 8881 Bände re. (Nat.-Ztg.) Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegen heitsschriste», Kataloge n. für die Hand- u. Hausbibliothek deS Buchhändlers. Lledirinisctre Isovitlten ^ussss^ebeu von .... (Lort.-k'a.).. 2. ckalir<. Ho. 7. 1. lali 1893. 8". 8. 97-112. Verlag von Xmbr. Xbol (^rtkur lUoiner) in lwiprix. kt-lovatliebsr ^.vroiAsr über blovitätsa uuck ^utiquaria aas dem Oc- bists cksr ülsdieiu n. Hatarwisssasobakt. 2u dsrisdso ckarell . . . (8ort..va.j .... 1893. Ho. 6. dum. 8". 8. 43—50. Verlag der klirZotiwalck'sehon Luoirlranckluog in Kortin. Uibliograpkis and littorariseks Ltrrowlc der 8oinvoir. 23. datrrx. 1893. tto. 5. Lim. gr. 8°. 8. 82—95. Bibliothek. — Die Bibliothek des unlängst verstorbenen Geheimen Hosrats Professor vr. Friedrich Za rncke in Leipzig ist von einem Amerikaner angekaust und der Cornell Universität in Jthaca N. P. geschenkt worden. Die Bibliothek umfaßt 18 000 Bände und soll in ihrer Art von keiner Privat-Bibliothek an Wert übertrvsfen werden. Die schönsten Ausgaben der Meisterwerke der Litteratur fast aller alten Kultur völker, wie auch hauptsächlich der deutschen Litteratur sind in ihr vertreten. Aus dem Antiquariat. — Die wertvollen Bibliotheken: l) des aus Gesundheitsrücksichten von der Lehrkanzel zurückgetretenen Physikers Professor vr. Friedrich Narr in München, 2> des verstorbenen Philo logen Professor vr. Rudolf Schöll ebendaselbst gingen durch Kauf in den Besitz des Herrn Theodor Ackermann in München über, dessen Antiquariat die betreffenden Kataloge baldmöglichst veröffentlichen wird. Gottfried Keller-Ausstellung. — Die am 2. Juli in Zürich in der Helmhaushalle eröffnete Gottfried Keller-Ausstellung ent hält im ganzen etwa 110 Gegenstände, die zu dem verewigte» Dichter in irgendwelcher Beziehung stehen. Eine Abteilung enthält den künst lerischen Nachlaß, d. h. etwa 60-80 Zeichnungen, Skizzen, Radierungen re. des Dichters, der seine Künstlerlausbahn bekanntlich als Landschaftsmaler begonnen hat. In der hochinteressanten Ausstellung findet sich auch eine Sammlung von Photographieen Kellers und seiner Familie, sowie die hauptsächlichsten Urkunden und Ehrengeschenke, die dem Dichter zuteil geworden sind. Vom Postwesen. — Die Leipziger Zeitung teilt solgendcs mit: Seit einigen Tagen öffnet das Warschauer Postamt in Gegen wart der Adressaten sämtliche rekommandierte Briefe. Wenn sich in einem solchen Geld vorfindet, wird die ganze Vorgefundene Summe kon fisziert. Bei ausländischen Sendungen dieser Art werde» 75°/g des In halts weggenommen. Stuttgarter Buchhandlungsgehilsen-Verein. — Vom herr lichsten Wetter begünstigt, feierte der Stuttgarter Buchhandlungsgehilsen- Verein am Sonntag den 2. Juli in althergebrachter Weise, von der nur im letzten Jahre anläßlich des sünsundzwanzigjährigen Jubiläums abge wichen wurde, sein sechsundzwanzigstes Slistungssest durch einen Ausflug, verbunden mit Festessen, das diesmal in dem renommierten Gasthos zur Krone in Winnenden staltfand. Kurz vor acht Uhr morgens versammelte sich die frohe Schar im Hauptbahnhof, um mit dem Schnellzuge nach dem benachbarten freundlich im Remsthal gelegenen Waiblingen abzu- dampsen, wo sie, nachdem sich in Cannstatt noch ein Vertreter der be freundeten Tübinger »Insel» und mehrere Mitglieder angeschlossen hatten, von der dortigen Stadtkapelle empfangen und mit klingendem Spiel durch das Städtchen geleitet wurde. Weiter gings dann ncch dem rebenum- kränzlen Korb und hinaus nach dem -Korber Kopf,- der trotz der schon in den Vormittagsstunden herrschenden fast tropischen Hitze in anerkennens wertem Marschtempo — wenn auch von diesem und jenem unter einigen Seufzern — erklommen wurde; wirkte doch die Aussicht aus den Früh schoppen, der nach weiterer dreiviertelstündigcr Wanderung durch kühlen schattigen Wald in Buoch eingenommen wurde. Scho» hier entwickelte sich bei Musik und Gesang, bei gutem Bier und Wein eine treffliche 518'
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