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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1893
- Strukturtyp
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- Band
- 1893-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1893
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- Deutsch
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84, 13. April 1898. Nichtamtlicher Teil. 2271 erhalten wir demnächst Proben von Landschafts- und Figuren- Reproduktionen. Auch wäre es erwünscht, einen in den Text selbst gedruckten Naturfarbendruck zu erhalten. Die Beilage der »Mitteilungen« ist nämlich auf verhältnismäßig starkes Papier als besonderes Blatt gedruckt und daher nicht ganz maßgebend Nach dem »Journal für Buchdruckerkunst« bauten W. Scott L Co. in Plainfield (Neu-Jersey) eine dreifache Rotations maschine, bei welcher drei Papierrollen auf derselben Seite übereinandergelagert sind. Also eine dreigeschossige Maschine. Die drei Papierbahnen vereinigen sich bei ihrem Austritt aus der Maschine und gehen vereint durch die Schneidewalzen und die Abreißwalzen zum Falzwerk. Die Leistungsfähigkeit der Maschine beträgt angeblich 24—30 000 Exemplare in der Stunde. Nach dem »Buchgewerbeblatt« wurde am 1. Oktober 1892 in Nürnberg, in Verbindung mit dem Bayrischen Gewerbe museum, eine Papierprüfungs-Anstalt eröffnet, welche sich im wesentlichen an die Berliner, Wiener und Leipziger Vorbilder anlehnt. Sie unterscheidet vier Stoffklassen: I. Papier nur aus Hadern für besonders wichtige Urkunden; II. Papier aus Hadern mit einem Zusatz bis zu 25°/, von Cellulose oder Strohstoff, jedoch ohne Holzschliff, für besseres Kanzleipapier; III. Papier von beliebiger Zusammensetzung, jedoch ohne Holzschliff, für ge ringere Kanzleipapiere; endlich IV. Papier von beliebiger Stoff zusammensetzung zu untergeordnetem Zwecke. Für den Druck sind Papiere der Klasse I zu wichtigeren Sachen, der Klasse II zu weniger wichtigen Sachen, endlich der Klasse IV zu Sachen ohne dauernden Wert zu verwenden. Interessant ist das Patent 64986, welches I. A. Bourry in Zürich erteilt wurde. Es betrifft einen verlängerbaren Briefumschlag. Bekanntlich sind wir noch immer mit einer Unzahl verschiedener Papierformate gesegnet, was zur Folge hat, daß wir uns eine ebenso große Anzahl Briefumschläge halten müssen. Letzterem Uebelstande hilft der Bourry'sche Umschlag insofern etwas ab, als er sich bis auf eine gewisse Länge den Schriftstücken anpassen läßt. Er besteht ans zwei längsweise in- und auseinander schiebbaren Teilen, von denen der äußere am offenen Rand seiner Innenseite gummiert, der innere, mit dem Verschlußlappen versehene aber durchgehends offen ist. Anderseits erhielt C. Blanke in Barmen unter Nr. 64677 ein Patent auf einen sogenannten Durchschau-Umschlag, welcher für Drucksachen-Sendungen bestimmt ist. Der Um schlag ist an einer oder an zwei Kanten mit Durchlochungen versehen, welche dem Postbeamten gestatten, sich von dem Inhalt Kenntnis zu verschaffen, obwohl der Umschlag geschlossen ist. Dies hat aber den Vorteil, daß andere Postsachen sich nicht hineinschieben können, während der Inhalt vollkommen ge schützt ist. Fr. Soennecken's Verlag in Bonn versandte vor kurzem neue Farbstifthalter, welche wir sofort in Gebrauch genommen und die sich gut bewähren. Bei den in Holz gefaßten Färb- stiften ist das Anspitzen nicht leicht; die an sich Wohl besseren Stifte aber, welche zum Einfügen in eine Hülse bestimmt sind, brechen leicht, auch nützt sich die Schraube bald ab und gewährt keinen Halt mehr, weshalb wir solche Stifte nicht mehr verwenden. Die neuen Halter beseitigen diese Uebelstände. Sie sind aus Holz und bestehen aus zwei Teilen. Der untere Teil enthält einen roten oder blauen Stift, der in die Höhlung genau hinein paßt und durch einen elastischen Kragen aus Stahl festgehalten wird, so daß sich der Stift beim Schreiben nicht hineinschiebt. Der obere Teil des Halters ist ausgehöhlt und nimmt den unteren in sich auf. Er verjüngt sich außerdem zu einem dünnen Stiel, der die Führung in der Hand besorgt und überdies dazu dient, den Stift weiter aus der Hülse herauszustoßen, wenn er sich abgenutzt hat. Zu dem Zwecke kehrt man den oberen Teil um und führt das dünne Ende des Stieles in die nun offene Bohrung des unteren Teiles des Halters ein. Der »Papierzeitung« entnehmen wir folgende Angaben über Sechzigster Jahrgang. das Buchbinderei-Verfahren von Workman in Chicago. Workman verwirft mit Recht die Drahtheftung und arbeitet nur mit Handheftung; trotzdem schafft er nach seinem Verfahren 1*/, Mal mehr, als sonst der geübteste Buchbinder mit Zwirn heften kann. Die gefalzten Lagen werden Rücken auf Rücken aufeinander geschichtet, worauf man die von den Rücken gebildete Fläche mit kochender, dünner Lösung feinen Leimes bestreicht. Die Heftung aber erfolgt nicht durch Bänder, sondern auf Leinwand von einer der Höhe des Buches entsprechenden Breite. Beim Heften braucht also der Arbeiter nicht mehr genau aus die Stelle zu achten, wo das Band liegt, da er stets durch die Leinwand sticht. Ist die Heftung vollendet, so befindet sich zwischen der Leinwand und dem daran gehefteten Rücken der Lagen die Schicht des vor her aufgetragenen Leims. Jetzt wird das aus der Heftlade herausgenommene Buch mit kochendem Wasser etwas angefeuchtet, dadurch wird der Leim klebfähig und es verbindet sich durch Be klopfen die Leinwand innig mit der Rückenfläche; unmittelbar da rauf leimt man noch einmal fest; jetzt ist die Leinwand so dicht in die Fugen eingetrieben, und nebst dem Zwirn von dem Leim so ganz durchdrungen, daß sie alle drei eine einzige feste Schicht bilden, an welcher die Lagen sicher und doch frei beweglich hängen. Das Buch schlägt sich an beliebiger Sielle flach auf, und es lockert sich der Zwirn nicht mehr. B. Traub L Co. in Wien I, Nibelungengasse 4, haben das Patent für Oesterreich-Ungarn und Deutschland erworben und vergeben Licenzen. Das Schreiben mit der Schreibmaschine hat auch bei uns allmählich eine derartige Verbreitung gefunden, daß Betrach tungen über die Technik des Maschinenschreibens zeitgemäß erscheinen. Ueber diesen Gegenstand brachte die »Papierzeitung« wertvolle Winke, denen wir folgendes entnehmen. Am besten schreibt es sich, heißt es dort, wenn man mit je zwei Fingern jeder Hand arbeitet und zwar mit den Zeige- und Mittelfingern. Allenfalls könne man den Daumen zum Anschlägen der Spatium taste heranziehen. Man solle sich einen ruhigen, festen Anschlag aneignen und die Tasten in möglichst regelmäßiger Folge an schlagen. Eine Voraussetzung des raschen Arbeitens ist, daß das Auge den Fingern voraneilt, daß man also die nächste Taste schon sieht, wenn der eine Finger niedergeht. Man soll deshalb nicht zu nahe an der Maschine sitzen und den Kopf nur wenig neigen. Gut sei es, etwas höher zu sitzen als beim Schreiben mit der Feder. Was die Frage anbelangt, ob die Anschaffung einer Schreibmaschine sich für einen bestimmten Zweck lohnt, so müsse man bedenken, daß sie sich nicht für jede Schreibarbeit eignet, am wenigsten für die Abfassung von Konzepten, bei welchen Ver besserungen unvermeidlich sind. Auch sei eine längere Hebung erforderlich, ehe man sich an den Mechanismus soweit gewöhnt hat, daß dieser im Denken nicht mehr stört, als die Feder und das Eintauchen in das Tintenfaß beim gewöhnlichen Schreiben. Hierzu möchten wir bemerken, daß die Schreibmaschine nervösen Leuten nicht zu empfehlen ist. Uns sind Fälle von Schrift stellern und Gelehrten bekannt, welche das Maschinenschreiben aufgeben mußten, weil das Klappern der Tasten ihre Nerven zu sehr angriff. Ferner bemerkt die Papierzeitung, die Maschine eigne sich zum Briesschreiben und zum Abschreiben verworrener Manu skripte. Wie mancher Aufschlag für schlechte Manuskripte und welche Kosten für Korrekturen könnten erspart weiden, wenn die Schriftsteller, welche viel durchstreiche» und ändern, Maschinen abschriften ihrer Konzepte liefern könnten. Wer für den Druck schreibt, kann die Zeilenbreite so einrichten, daß sie der Breite der Druckzeile entspricht, natürlich jedoch nur, wenn diese bekannt ist. Auf diese Weise lasse sich häufig der Raum leicht berechnen, den ein Schriftstück im Druck einnehmen wird. Am vorteil haftesten sei die Anwendung der Schreibmaschine in Verbindung mit der Stenographie in der Weise, daß der Geschäftsleiter dem Stenographen die Briefe diktiert, der sie nachher in Maschinen schrift überträgt. . 302
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