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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1891
- Sprache
- Deutsch
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anerkennen und sie bitten, uns den Aufschiebungsbeschluß nicht übel zu nehmen. Bezüglich der Wiederaufnahme des österreichischen Katalog es, welche H<wr Borncmann beantragte, sind wir leider noch zu keinem Resultate gekommen; unsere finanzielle Lage ist noch nicht derart, daß wir uns an dieses kostspielige Unternehmen wagen könnten. Vielleicht gelingt uns dies im nächsten Vercinsjahre. Von wichtigeren Vorkommnissen obliegt es mir zu erwähnen, daß wir in die unangenehme Lage gekommen sind, gegen zwei Firmen die Sperre zu verhängen. Wie Ihnen aus den in der Corrcspondcnz ab- gcdrucktcn Protokollen bekannt ist, haben sich die Betreffenden nach kurzer Zeit unterworfen, so daß wir die Sperre wieder aufheben konnten. Es sind im Laufe des Vcrcinsjahrcs wohl noch ziemlich viele Klagen über Kontraventionen gegen die Bestimmungen an uns gelangt, cs sind aber in allen Fällen durch rasch geführte Verhandlungen be friedigende Resultate erzielt worden. Im allgemeinen scheinen sich die Verhältnisse im Buchhandel gebessert zu haben, und wir dürfen wohl annehmcn, daß durch möglichste Hintanhaltung der Schleuder« und namentlich durch die Fixierung des Mark-Kurses dem mühevollen Sor timents-Buchhandel ein anständiger bürgerlicher Gewinn gesichert worden ist. — Es muß noch zu Ihrer Kenntnis gebracht werden, daß die Firma Russell in Münster unserer Bibliothek ein komplettes Exemplar ihres Gcsamt-Katalogcs zum Geschenke machte, wofür hiermit nochmals unser herzlichster Dank ausgesprochen wird. Hieran möchte ich gleich zeitig die Bitte knüpfen, cs möchten unsere Vcrcinsmitglicdcr sich gege benen Falles unserer Bibliothek freundlichst erinnern. Schließlich erübrigt mir noch, meinen Herren Mitarbeitern im Vorstände für die außerordentliche Unterstützung, die sie mir gewährt haben, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Herr C Aug. Artaria hat Ihre Kasse in vorzüglicher Weise verwaltet, und ich glaube, einen besseren Kassierer dürsten Sic nicht leicht finden können. Der Schriftführer Herr Dcutickc hat mir in wahrhaft aufopfernder Weise fast alle schriftlichen Arbeiten abgcnommen und dieselben in aukgczcich- neter Weise und auf das prompteste erledigt, und dessen kann ich Sie versichern, die Anforderungen, die an ihn gestellt wurden, waren sehr große, mühevolle und zeitraubende. Ich darf Sie wohl bitten, sich zum Zeichen, daß Sic sich meinem Danke anschlicßen, von den Sitzen zu er heben. (Geschieht mit lebhaftem Beifall.) Es sprechen die Herren Folk (Wiener-Neustadt) und Gubrynowicz (Lemberg) lebhaft für das Wiedererscheinen des Oesterreichischen Kataloges. Herr Artaria berichtet, daß im Schoße des Ausschusses wiederholt die Frage ventiliert wurde, daß man aber stets vor den großen Kosten, welche das Wieder erscheinen verursachen würde, zurückschreckte. In den letzten Jahren beliefen sich die Spesen auf 45b — 500 fl., denen eine Einnahme von 20—30 fl. für den Verkauf desselben gegenüber steht. Er war stets für die Beibehaltung des Kataloges, wünscht aber keine so große Belastung der Kasse. Herr Deut icke betont, daß insbesondere die Novitäten der nichtdeutschen Länder so unvollständig in der Bibliographie erscheinen, und, da der deutsche Teil eigentlich überflüssig sei, so ist er für seine Person gegen das Wiedererscheinen des Kataloges. Er empfiehlt den Vereinen der nichtdeutschen Länder, einen Katalog ihrer Novitäten selbständig ins Leben zu rufen. Der Vorsitzende erklärt, daß der Auftrag der letzten Haupt versammlung noch aufrecht besteht, und daß es Aufgabe des künftigen Vorstandes sein wird, die nötigen Schritte zur Durch führung dieser Angelegenheit einzuleiten. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung ergreift der Schatz meister das Wort. Derselbe legt den Rechnungs-Abschluß für das Jahr 1890 vor, weicher in Rr. 24 der Corrcspondcnz bereits veröffentlicht war und außerdem in Scparatabzügcn den Besuchern der Hauptversammlung cin- gchändigt wurde. Bei Erörterung der einzelnen Posten berichtet der selbe über die Abnahme an fallweise beanspruchten Unterstützungen und regt anläßlich der Einstellung der Druckspcsen für den vollkommen ausgearbcitcien Autorengesetz-Enlwurs neuerlich dessen eventuelle Be kanntmachung im Wege der Presse an. — Der für 1890 erzielte Ucbcrschuß von 453 st. 62 kr. sei ein erfreuliches Zeichen der erfolgten Gesundung der Vcrcinsvcrhältnissc, welche dem Vereine die Mög lichkeit biete, bei wichtigen, die Gesamtintcrcsscn berührenden Fragen auch mit Aufwendung von Kosten cinzutreten. — Der von den Ver trauensmännern, den Herren Kudasta, Neger und Stein geprüfte Rechnungsabschluß wird im Verlaufe der Sitzung einstimmig zur Kennt nis genommen. Herr Deu ticke empfiehlt der Hauptversammlung den jähr liche» Beitrag zum Berliner Unterstützungs-Verein zu erhöhen. Herr Heick teilt mit, daß dieser durch seine Vermittelung nur an die in Wien domicilierenden hilfsbedürftigen An gehörigen unseres Standes jährlich mindestens 1600—2000 Unterstützungen bezahle.*) Auf Antrag des Herrn Artaria wird, nachdem der Antrag genügend unterstützt erscheint, einstimmig beschlossen, von 1891 an einen jährlichen Beitrag von 400 diesem humanen Vereine zu widmen. Betreffs der -Buchhändler-Correspoudcnz« ergreift Herr Eisenstein das Wort und meint, daß die ausführlichen Titel bei Liefcrungswerken die Bibliographie unnötig vergrößern, und empfiehlt bei Wiederholungen des Titels desselben Werkes eine bedeutende Abkürzung desselben. Auch Herr Lehmann beklagt sich, daß seine Verlagsartikel stets unter den Artikeln des Kunsthandels erscheinen, welche am Schluffe der Biblio graphie stehen und daher von niemandem gelesen werden. Er hat wiederholt seinen diesbezüglichen Wunsch geäußert, der nicht immer erfüllt wurde, daher er es nun vorzieht, seine Novi täten gar nicht mehr zur Bibliographie einzusenden. Herr A. Einsle erklärt, in Abwesenheit des Herrn Schmid, welcher die Bibliographie besorgt, dessen Vorgehen verteidigen zu müssen. Die Titel erscheinen darum auch bei Wiederholungen so ausführlich, weil die Verleger es wünschen. Es soll bei jeder Lieferung der vollständige Titel, die in Aussicht genommene Lieferungszahl, sowie die Bezugsbedingungen angegeben werden. Was den Wunsch des Herrn Lehmann betrifft, so ist die Auf nahme der Kunstartikel in den Händen der verehrlichen Firmen Artaria und V. A. Heck, welchen wir für ihre Arbeiten nur zu Dank verpflichtet sein müssen. Eine Teilung des bibliographischen Materials nach Gruppen ist der Uebersicht wegen notwendig. Uebrigens hätte sich Herr Lehmann an den Redakteur wenden sollen, der stets bestrebt ist, allen Wünschen nach Möglichkeit nach zukommen. Zum 3. Punkt der Tagesordnung übergehend, erteilt der Herr Vorsitzende Herrn Artaria das Wort. Herr C. Aug. Artaria referiert als Obmann des bestan denen Preßgcsetz-Komitees über die bisher durchgesührte Aktion. — Der in der Hauptversammlung vom September 1888 an gebrachte und eingehend begründete Antrag Ko ne gen sei in der vorjährigen Versammlung vom 30. Juni neuerdings zur Sprache gekommen, indem der Referent über die einleitenden Arbeiten, sowie die erzielte Mitwirkung der Buchhändler-Corporation, des Buchdrucker-Gremiums und der »Concordia« berichtet habe, wo bei das erteilte Mandat einstimmig erneuert worden sei. — Wegen der allzu hohen Kosten, welche die Ausarbeitung eines vollständigen Gesetzentwurfes verursacht hälte, sei nur eine ein gehende Petition an das Abgeordnetenhaus beschlossen worden, welche die Herren Jasper und Konegen im Einvernehmen mit vr. Steinbach ausarbeiteten Diese fand die Zustimmung aller beteiligten Körperschaften; nur der österreichisch-ungarische Buch händler-Verein habe infolge einer von einigen Firme» eingeleiteten Agitation die bereits angenommene Petition nochmals dem Aus schüsse vorgelegt, welcher seinen ersten Beschluß annulliert und die ganze Sache vor die Hauptversammlung gewiesen habe. — Der Referent erklärt, die sachliche Vertretung dem Antragsteller zu überlassen und bemerkt nur, daß im Sinne des zweifellos erteilte» und erneuerten Mandates die Vertreter des Buchhandels in den besten Absichten und nach Kräften au der Sache ge arbeitet hätten, und empfiehlt die Annahme der Petition. Hiezu spricht Herr Folk (Wiener-Neustadt): -Entgegen einer Abänderung des Z 23 unseres dcrmaligcn Preß- gcsctzes erlaube ich mir hcrvorzuheben, cs scheine derselbe für den Handel, das Druck- und Zeitungswcscn kein allzumcrklichcs Hindernis gewesen zu sein, nachdem ein unleugbarer Aufschwung das volle Gegenteil beweist. Wenn der österreichische Buchhandel gegenüber Frankreich, England und Deutschland in seinen Erfolgen zurücksteht, so ist dieser Abstand in *) Abweichend vom Text des Protokolls nach einer uns durch den Herrn Redner mitgetcilten Berichtigung. (Red. d. Börscnbl.)
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