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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1891
- Strukturtyp
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- Band
- 1891-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1891
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- Deutsch
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(23550) In unserem Verlag ist soeben zur Versendung gelangt: Deutschlands Kriege von Fehrbellill bis Königgrätz. Eine vaterländische Bibliothek für das deutsche Volk und Heer von Karl Janera, Hauptmann z. D. (12 Bande ü 2 ^ geh.; 2 50 H eleg. kart.) Band 9 u. 10: Die Befreiungskriege. In einer Besprechung des Werkes in der „Augsburger Abendzeitung" heißt cs: „Mit diesem Werke, dessen Erscheinen sich auf mindestens vier Jahre verteilt, bietet die bekannte Buchhandlung denz deutschen Volke eine neue, überaus schätzenswerte Gabe^daw Je besser ein Volk seine beschichte kennt, desto mehr wird cs sein Vaterland lieben. Und die Ge schichte unseres Volkes, wie sie sich aus gewal tigen Kriegen heraus seit 200 Jahren gestaltet hat, in leicht faßlicher, volkstümlicher Weise zu erzählen, das ist der Zweck dieses Unternehmens, daS wir deshalb sreudig begrüßen. Band 1 soll Deutschlands Mißhandlung durch Ludwig XIV. behandeln; 2 und 3 Friedrich den Großen; 4 bis lO die Zeit von Erklärung der fran zösischen Republik bis zum 2. Pariser Frieden, 11 die Befreiung Schleswig-Holsteins 1849 und 1864, endlich Band 12 den deutschen Krieg 1866. Die traurigsten wie die glänzendsten Partiecn deutscher Geschichte sind in diesen Zeitraum ein- geschlosscn. Mißhandelt von Ludwig XIV., nicdcrgctrcten von Napoleon, seiner schönsten Provinzen beraubt, in unseligem Brudcrkampfc geschwächt, hat Deutschland sich die unverwüst liche Lebenskraft erhalten, um nach alledem in treuem Zusammcnstchen noch einen Krieg wie den von 1870/71 liefern zu können. Freundlich und hell heben sich von diesem dunklen Grunde ab die Gestalten des großen Kurfürsten, des edlen PrinzEugcn, Friedrichs des Großen, Blüchers und Moltkcs, und die Zeiten der Befreiungskriege und der Wiedergewinnung Schlcswig-Hostcins. Und dies Alles nun beschrieben von der meisterhaften Feder Tanera's, die wir aus dem Siebcnbändc- wcrk über den Krieg 1870/71 kennen gelernt haben, treu historisch, ohne überflüssiges Bei werk, in frischem, patriotischem Geiste — in der That, wir wüßten keine schönere, vaterländische Bibliothek als diese angckündigte. Möge sic den verdienten allgemeinen Anklang und in jedem deutschen Hause freundliche Aufnahme finden — zur Belebung unserer Freude an dem Gc- wonncncn, zur Stärkung unseres Vertrauens in die Zukunft des Vaterlandes. Ucbcr die beiden erschienenen Bände ins besondere urteilt der militärische Berichterstatter der „Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung": „In der Militär-Littcratur klafft eine Lücke, nämlich eine zuverlässige Geschichte der Be freiungskriege. Bcitzkcs Werk ist einseitig und tendenziös, Försters klatschhaftes oberflächliches Geschreibsel völlig wertlos, nur einzelne Volks bücher, unter denen das der Frl. v. Franyois h:rvorragt, geben Kunde von jenem Ringen um Deutschlands Wohl und Wehe, Leben und Existenz. Wenn das vorliegende Tancras auch keineswegs ein rein militärisches ist, indem cs sogar Personen gesprächsweise sich unterhaltend cinführt, um Stimmungen gewissermaßen plastisch darzustcllen, und indem es mehr allgemein ver ständlich gehalten ist, so daß man cs der Jugend in die Hand geben kann, so ist andererseits doch aus jeder Zeile zu merken, daß ein Soldat, der sein Handwerk versteht, die Geschichte ge schrieben hat. Daher ist dieselbe auch dem Soldaten eine nicht nur sympathische, sondern auch lehrreiche und daher willkommene Lektüre. Die strategischen Gedanken sind klar und ver ständig auseinandcrgchalten; nur in der tak tischen Dctailführung mußte schon wegen der Gedrängtheit der Darstellung alles mehr in Bausch und Bogen abgcfertigt werden! Den noch gicbt der Verfasser ein treffliches Bild der damaligen Taktik, welche bei den Regengüssen des Frühjahrs 1813, mehr mit Bajonettan griffen und Kolbcnstößen, wie mit dem Gewehr- seuer rechnen mußte, und weiß ein überaus lebendiges Bild von den Gefechten zu geben. Ueberaus gelungen ist dem Verfasser die große Behandlung des Stoffes. Tanera hat ein vor treffliches Verständnis für die tief innerliche Be wegung, welche ganz Preußen damals ergriff, wo wir Preußen, die wir auf der Mutter Schoß von diesen Zeiten haben plaudern hören, fühlen es wie ein Echo, wenn wir Tancras Zeilen lesen. Ebenso gut gezeichnet sind die verschiedenen Volks stämme, welche in jenem Kriege mitfochten; mit Vorliebe behandelt der Verfasser die Pommern, zu denen Schreiber dieses gehört. Deren eigen artiges aus rauher Keckheit, nüchternem Idealis mus und warmem Patriotismus zusammenge setztes Wesen hat der Verfasser merkwürdig richtig erfaßt. Vielleicht haben ihm seine Landsleute, die Ober-Bayern, als Modell gedient! Die durchsichtige Klarheit, mit welcher Verfasser das ost mehr wie unklare Getriebe in den höheren Führer- und Diplomatenkreisen beleuchtet, trägt zu dem Wohlgefallen, welches die Lektüre erregt, wesentlich bei. Voll Packender Wahrheit sind die Monarchen und militärischen Leiter, mit pietät voller Treue die Person des ost verkannten Königs Friedrich Wilhelm III. gezeichnet und wohl kann man den Zorn eines Blücher begrei fen, dessen kühne Arme durch das Netz von Jn- triguen und Halbheit stets gelähmt wurden! Be sonders wohlthuend berührt es, daß ein Bayer sich so tief in das preußische Wesen, in die Eigen art pommerschcr und märkischer Gefühlsart hat hineinfindcn und uns Preußen ein Denkmal setzen können, welches um so wohlthuender ist, als es von fremder Hand gemeißelt wurde. Der Verlag hat die Bände würdig ausgestattet und mit hinreichenden Plänen versehen. Wir können das in hinreißend patriotischem Schwünge geschriebene echt vaterländische Werk der Armee und dem Publikum nur bestens empfehlen." Wir empfehlen das Werk Ihrer gef. nach haltigen Verwendung angelegentlich und bitten Sie dabei insbesondere Volks- und Schulbiblio theken, sowie die militärischen Kreise, ferner das ganze große bücherkaufende Publikum im Auge zu haben. München, 15. Juni 1891. C. H. Bcck'sche Verlagsbuchhandlung (Oskar Beck). ^ l^6i'6ingn6 Lnks in Ltuttggpt. (23657) Soeben oioebienon: Iikdlbuoll cksr piissMsIjrdikii KevMliie. Von 1'rot'sMor I)r. 8. iv Äkl lieben. Ulit 169 voIr8obnittsn unck 3 vurbontuidlu. Ar. 80. 6ob. 12 ^ orck. Lehrbuch des Konkursrechtes. Bon Professor vr. I. Köhler in Berlin. 8°. Geh. 12^ ord.; inLwbd. gcb. 13„Ford. (Juristische Kandöiöliolyek.) uuk cköw Vobieto cksr l^etiopalliia 86xuali8. Vinv inockio.-xs^oboloA. Stückig von ?rol688vr vr. k. von Lrrtlkt-Ldin^. 2vvsite umgeartreitste u. vermgbrte Huffagv. 8». veb. 3 60 orck. 26it86drikt kllr On1tiopääi8eti6 Oliii'ungie. Lio8obliv88lieb ckor iieilg>mna8tik unl! Manage. Unter mitevirlennA von ?rok. 1. Wolbl in Leriin, vr. in vsrliu, Brak. Or. vorenr in V/isn, vrivnt- ckoosnt vr. 8vkultbe88 in Lüriob unck vr. l^sbol in vrunbkurt n/LI. Vsravsxexobon von voe. vr. Ilotlrr in IVürrburx. I. Lunä. 1. Volt. Nit 28 llolr8ebnittsn. xr. 8«. 6eb. 4 orck. vor Lnnä ersebeiot in 4 Velten von 7—8 Boxen vwlanx.
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