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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1891
- Sprache
- Deutsch
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Verein der Buchhändler zu Leipzig, sondern auch der Börsenverein einen sehr schmerzlichen Verlust erlitten In erst crem Vereine gehörte der Verstorbene viele Jahre hindurch dem Vorstand an; im Börsenvereine hat er sich als langjähriges Mitglied des Rechnungs-Ausschusses hochverdient gemacht. Außerdem hat er die Interessen des Buchhandels als langjähriger Sachverständiger bei dem König!. Amtsgerichte und Landgerichte zu Leipzig vertreten. Vorbild eines tüchtigen Geschäftsmanns, wurde er von allen, die ihm näher standen, zugleich als trefflicher Mensch und treuer Freund verehrt. Am lO. Dezember 1890 verlor der deutsche Buchhandel sein ältestes Mitglied, Friedrich August Ernst, Inhaber der Ernst'schen Buchhandlung in Quedlinburg, im fast vollendeten 96. Lebensjahre Bis auf die letzte Zeit in seinem Geschäfte mit gewohnter Ge wissenhaftigkeit thätig, ist er auch in seinem hohen Alter dessen ausschließlicher Leiter geblieben In den Jahren 1816—1883 besuchte er ununterbrochen die Leipziger Ostermesse auf welcher er stets selber abrechnete. Lebte der Verstorbene für sich in der größten Einfachheit und Bedürfnislosigkeit, so hatte er aus der andern Seite stets eine offene Hand, wo es galt, Gutes an bedürftigen Berufsgenosse» und Mitbürgern zu thun. Zahlreiche Vermächtnisse, deren Gesamthöhe sich auf circa 100 000 ^ be ziffert, werden noch künftigen Generationen Zeugnis von seinem wohlthätigen Sinne ablegen. Ehre seinem Andenken! Nach kurzem Krankenlager wurde, noch im kräftigsten Mannes alter stehend, Martin Wigand, Inhaber der Verlagsbuch handlung Georg Wigand in Leipzig, am 10. Januar 1891, erst 43 Jahre alt, dahingerafft. Der ihm non seinem unvergeßlichen Vater überkommenen Verlagshaudlung widmete er in treuer Arbeit eine hingebende Pflege. Die Achtung seiner Berufsgeuossen erwarb er sich nicht allein dadurch, sonder» auch durch seine langjährige gewissenhafte und förderliche Thätigkeit im Börsenvereine. Von 1883 bis 1889 gehörte er dem Ausschüsse für das Börsenblatt an, dessen Vorsitz er nach dem Tode Or. Rud. Engelmanns übernahm. Seiner einsichtigen Mitarbeit und Leitung verdankt das Börsen blatt manche nützliche Anregung und Verbesserung. Am 17. Januar 1891 verschied im 51. Lebensjahre an einem Herzschlag Christian Friedrich Höhr-Hirzel in Zürich In ihm verlor der schweizerische und deutsche Buchhandel eines seiner gcachtetsten und beliebtesten Mitglieder, das schweizerische Vereinssortimcnt ein schwer zu ersetzendes Vorstands-Mitglied. Lassen Sie uns das Andenken a» alle, die wir in diesem Vereinsjahre durch den Tod verloren haben, dadurch ehren, daß wir uns von unser» Sitzen erheben! Zu einem fünfzigjährigen Berufs- bezw. Geschäfts- Jubiläum konnte der Vorstand in diesem Jahre nachstehenden Kollegen die Glückwünsche des deutschen Buchhandels aussprechen: am 5. Juni Herrn Ernst Lambeck, in Firma Ernst Lambeck in Thorn, „ 5. Juli Herrn Moritz Levi, in Firma R. Levi in Stutt gart, „ 26. August Herrn Friedr. Wilh. Schaumburg, in Firma Fr. Schaumburg in Stade, „ 18. September Herrn Maximilian Friedrich Wilhelm Hermes, in Firma Wilhelm Hermes in Berlin. In einem besonderen Falle glaubten wir uns auch an einem sünfundzwanzigjährigen Geschäfts-Jubiläum beteiligen zu dür fen. Der 15. August gab uns die gern ergriffene Gelegenheit, Herrn Franz Lipperheide in Berlin zugleich mit unseren herz lichsten Glückwünschen den wiederholten aufrichtigen Dank des Vereins für seine in der Ausführung begriffenen reichen Zu wendungen auszusprechen. Das abgelaufene Geschäftsjahr kann als ein im ganzen friedliches und ruhiges bezeichnet werden. Nur zwei Vorkomm nisse, beide auf dem Gebiete der Rabattbewegung, haben die Gleichmäßigkeit des geschäftlichen Jahreslaufes einigermaßen gestört und Befürchtungen erweckt. Nach den entgegenkommenden Bescheiden des Reichskanzlers vom 7. Oktober 1889, des Preuß. Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten vom 10. April 1890, des Preuß. Staats ministeriums vom 16. Mai 1890 und nach der mündlichen Zusage des Preuß. Ministers des Unterrichts, mit Bezug auf den von den Behörde» zu fordernden Bücherrabatt die Eingaben Ihres Vorstandes in freundliche Erwägung zu ziehen (worüber Ihnen der Vorstand am 30. Juli durch das Börsenblatt Mitteilung machte), mußte es als die Aeußerung eines den Bestrebungen des Börsen vereins ungünstigen Standpunktes angesehen werdeir, als die Preuß. Herren Minister des Innern und der Finanzen an die ihnen unterstellten Provinzial-Behörden die Verordnung vom 14. Juli 1890 erließen. Nach dieser Verordnung werden die Provinzial-Behörden zwar angewiesen, „zur Sicherung des Fort bestandes des deutschen Sortimentsbuchhandels" ihren Bücher bedarf in der Regel bei den ortsansässige» Sortimentsbuchhand lungen zu decken, zugleich aber wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß auf den früher bewilligten Rabatt nicht werde ver zichtet werden. Der Vorstand war der Ueberzeugung und ist heute noch derselben, daß diese Anweisung nur die Folge einer Verkennung ihrer Wirkungen sein könne. Der Vorstand beeilte sich deshalb, den Herrn Finanzminister um eine Audienz zu bitten, um in derselben eingehender als durch schriftliche Ein gaben die zwingenden Gründe darzulegen, aus welchen der deutsche Gesamtbuchhandel auf die Aushebung jener Verordnung hin arbeiten mußte. Diese Audienz wurde Ihrem zweiten Vorsteher am 21. Oktober 1890 in Berlin gewährt und dieser hat von der selben den Eindruck zurückgebracht, daß eine wohlwollende Berück sichtigung der vorgetragenen Wünsche erhofft werden darf. Nach den uns gewordenen prinzipiell entgegenkommenden Bescheiden hoffen wir auf eine weitere Berücksichtigung unserer Wünsche hauptsächlich deshalb, weil wohl auch regierungsseitig die von uns betonte Thatsache nicht verkannt werden wird, daß der von dcn Behörden verlangte und von einzelnen großstädtischen Firmen ge währte höhere Rabatt der Staatskasse auf die Dauer nicht nur keinen Nutzen, sondern Schaden brächte, weil durch die Schwächung des Provinzbuchhandels der Bücherabsatz sich verringern würde und infolge hiervon bei kleineren Auflagen höhere Ladenpreise von den Verlegern angesetzt werde» müßten. Diese Hoffnung wird bestärkt durch eine in den letzten Tagen erfolgte Entschließung des Ministeriums für Elsaß-Lothringen, wonach vom 1. April 1891 ab der den Behörden zu gewährende Rabatt auf 50/g herabgesetzt wurde. Nur die bisher mit 10"/» gelieferten und noch nicht abgeschlossenen Werke sollen mit diesem gleichen Rabatt zu Ende geführt werden, ferner für die Universi- täts- und Landesbibliothek und die Universitäts-Institute die bis herigen Rabattbedingungen bestehen bleiben. Sämtljche Behörden, Bezirksanstalten, Seminarien, Schulinspektionen rc. sind durch das Kaiserliche Ministerium von dieser Rabattermäßigung in Kenntnis gesetzt worden. Demgemäß kann der Vorstand nicht dringend genug zum einmütigen Festhalten an den Rabattbestimmungen der Orts und Kreisvereine ermahnen, deren Mitglieder nach den erwähnten Preußischen Ministerial-Verfügungen jetzt wenigstens das erreicht haben, daß ihre Lieferungsofferten von den betreffenden ein heimischen Behörden bei gleichem Rabatt den Offerten von aus wärts vorgezogen werden sollen. Da aber leider der von auswärts gebotene Rabatt für die Provinzbuchhandlungen häufig ein auf die Dauer unmöglicher, weil ruinöser ist, so erscheint es dringend geboten, dies bei jeder Gelegenheit den Behörden gegenüber zu betonen und in nachhal tiger Weise darauf hinzuarbeiten, daß von denselben auf einen Rabatt verzichtet werde, bei welchem der ja auch regierungsseitig gewünschte gesicherte Fortbestand des Provinzialbuchhandels un möglich ist. Nach wie vor wird der Vorstand des Börsen-
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