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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1891
- Sprache
- Deutsch
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vom Verleger des „Arzneibuchs für dos Deutsche Reich" dem Sortimentsbuchhandel ein genügender Rabatt gewährt werde. Schon seit Jahren wird der geschäftliche Verkehr des deutschen Verlegers mit dem Sortimentsbuchhandel in Oesterreich-Ungarn durch die befremdliche Auslegung empfindlich belastet, welcher die österreichischen Zollbehörden in immer neuen und immer unbequemeren Bestimmungen de» noch bestehenden Handelsvertrag unterwerfen. Die sehr berechtigten Klagen besonders unserer österreichischen Kollegen haben den Vorstand veranlaßt, beim Reichs amte deS Auswärtigen dahin vorstellig zu werden: es möchten die mit der Vereinbarung des Entwurfs zu einem neuen Handels verträge beauftragten deutschen Vertreter auf Feststellung minder störender Ausführungsbestimmungen und darauf bedacht sein, daß diese Bestimmungen dem einseitigen Belieben der österreichischen Behörden entzogen und in den Text des Vertrags ausgenommen werden. Unter den Ausschüssen ist auch in diesem Jahre die größte Arbeit dem Vereins-Ausschusse zugesallen, welcher dieselbe stets in tadellos unparteiischer Weise erledigt hat. Die Klagen über Verstöße gegen die Satzungen haben aufs erfreulichste abge nommen, und nur in zwei Fällen hat der Vorstand auf Grund der Beschlüsse des Vereins-Ausschusses sich gezwungen gesehen, über Nichtmitglieder die Sperrmaßregeln zu verhängen. Namentlich aber hat dem Vereins-Ausschusse die Revision der bis jetzt geltenden Vcrkehrsordnung abgelegen, und der im Börsenblatt Nr. 68 veröffentlichte Entwurf der neuen Verkehrsvrdnnng ist die Frucht mühevoller und gründlicher Arbeit, für welche die wärmste Anerkennung dem Vereins-Ausschusse hiermit auszusprechen den, Vorstände ein Bedürfnis ist. Auch die zur Beurteilung des Entwurfs beigezogenen juristischen Berater, die Herren I)r. Paul Schmidt und Or. Oskar v. Wächter, haben sich um den neuen Ent wurf, über welchen Ihnen das Mitglied des Vereins-Ausschusses, Herr Wilhelm Koebner, speziellen Bericht erstatten wird, verdient gemacht. Der von der Historischen Kommission herausgegebene 14. Band des „Archivs zur Geschichte des Deutschen Buchhandels" ist besonders reichhaltig an dankenswertem Material, sowohl in Bezug auf die Herstellung, als auch auf den Vertrieb der buch händlerischen Ware in früherer Zeit, welcher sich oft eigentümlichen Rechtszuständen anzubequemen hatte. Dagegen spiegelt sich aus den von Herrn Geheimrat vr. Dambach herausgegebenen sehr wertvollen und interessanten »50 Gutachten über Nachdruck und Nachbildung«, die als VII. Band der „Publikationen des Börsen vereins" ebenfalls Ende Dezember vorigen Jahres erschienen sind, in klarem Bilde unsere heutige Rechtsauffassnng wieder. Dem von dem Börsenvereine mit der Fortführung und Voll endung der von I)r. Friedrich Kapp begonnenen „Geschichte des Deutschen Buchhandels" beauftragten Herrn Prof. vr. Ad. Koch in Heidelberg hatten wir am 1. Jan. d. I, die vertrags mäßige letzte Rate für Vorarbeiten ausgezahlt und von ihm die Zusicherung erhalten, daß er nach der, von ihm für dieses Früh jahr erhofften, vollständige» Wiedererlangung seiner Gesundheit die in vorigem Jahre unterbrochene Arbeit an dem Werke wieder aufnehmen werde und dasselbe, falls er gesund bleibe, binnen 3 bis 4 Jahren ganz zu vollenden hoffe. Am 18. April d. I. hat indes Herr Prof. vr. Koch der Historischen Kommission mitge teilt, daß sein Gesundheitszustand ihn in die überaus peinliche und schmerzliche Notwendigkeit versetze, von einer Arbeit zurück- zntreten, deren Uebernahme ihn mit Freude und Stolz erfüllt habe; gleichzeitig hat er die ihm sür Vorarbeiten ausgezahlte letzte Rate von 1000 zurückgesandt. So lebhaft die Historische Kommission und der Vorstand diese Sachlage bedauerten, so blieb ihnen doch nichts übrig, als den Rücktritt des Herrn Prof. vr. Koch von dem am 30. Juni 1887 mit ihm abgeschlossenen Ver trage zu genehmigen. An diese in jeder Beziehung betrübende Mitteilung können wir aber gleich die sehr erfreuliche schließen, daß wir im Ein verständnis mit der Historischen Kommission dem Bibliothekar des Börsenvereins, Herrn F. Herm an» Meyer, die Fortsetzung »»d Vollendung des Werkes übertragen habe» und dieser die Ver pflichtung übernommen hat, sich der Aufgabe mit vollem Eifer zu widmen und sie binnen drei, längstens vier Jahren zu löse», ohne daß dem Börsenvereine dadurch höhere Auslagen erwachsen, als sie nach dem Vertrage mit Herrn Prof. Or. Koch zu leisten waren. Herr vr. Albrecht Kirchhofs hat sich zu unserer Freude bereit erklärt, Herrn F. Hermann Meyer bei seiner schwierigen Aufgabe in jeder Weise zu unterstützen. Die von dem Börsenvereine in Angriff genommene Verla gs- ordnnng für den deutschen Buchhandel ist bereits im vergangenen Vereinsjahre weit gefördert worden. Der nach dem Beschlüsse der vorjährigen Hauptversammlung eingesetzte außerordentliche Ausschuß für die Beratung derselben hat vom 7. bis 9. Oktober 1890 in Leipzig seine erste Sitzung abgehalten. Auf Grund eines von dem Antragsteller Herrn Robert Voigtländcr im Laufe des Sommers ausgearbeiteten, den gesamten Beratungs- stoff vorbereitenden Entwurfes wurde, zwar vom buchhändlerisch praktischen Standpunkte aus, aber unter sorgfältiger Erwägung der Autoren-Jnteressen, ein Entwurf erster Lesung festgestellt. Dieser Entwurf ist sodann zwei juristischen Sachverständigen, Herrn Wirkt. Geheimer Ober-Postrat Prof. Or. O. Dambach in Berlin und Herr Or. Oskar v. Wächter in Stuttgart, zur Be gutachtung vorgelegt worden. Inzwischen hatte das Reichs-Justizamt mittels Schreiben vom 5. Dezember 1890 und 20. Januar 1891 dem Börsenvereins-Vorstande sein Interesse an der Ausarbeitung einer Verlagsordnung bekundet und die hochersreuliche Mitteilung daran geknüpft, daß eine reichsgesetzliche Regelung des Verlagsrechts in Aussicht stehe und bezügliche Vorarbeiten in Angriff genommen seien. Das Reichs-Justizamt fügte hinzu: da für den Fortgang dieser Arbeiten eine eingehende Kenntnisnahme von den buch händlerischen Anschauungen und Wünschen nur ersprießlich sein könne, so sei es bereit, einen Vertreter zur Teilnahme an den nächsten Beratungen des Ausschusses zu entsenden. Dieses An erbieten wurde vom Ausschüsse selbstverständlicher Weise gern an genommen, und die zweite Sitzung desselben hat unter Anteilnahme eines Vertreters des Reichs-Justizamts, des Herrn Kaiser!. Re gierungsrats vr. Dungs, vom 7. bis 9. April d. I. in Leipzig stattgesunden. Das Ergebnis dieser Beratungen — der Entwurf zweiter Lesung — soll nun weiteren Kreisen, namentlich auch der deutschen Schriftstellerwelt, mitgeteilt und nach endgiltiger Fest stellung der nächsten Hauptversammlung zur Beschlußfassung vor gelegt werden. In der vorjährigen Hauptversammlung haben Sie mit großer Mehrheit beschlossen, die Berücksichtigung der von den Herren O. Petters-Heidelberg und A. Francke-Bern ausgesprochenen An regungen bezüglich des Börsenblattes der Erwägung des Vor standes zu überlassen. Dieser hofft nun Ihrem Wunsche nach einem handlicheren Format des Monatliche» Verzeichnisses der Neuigkeiten durch die seit Beginn d. I. getroffene Einrichtung entsprochen zu haben. Anderseits glaubte er den Antrag des Herrn Francke, das Börsenblatt in eine tägliche Ausgabe mit den Anzeigen und in eine etwa wöchentlich erscheinende, die amtlichen Bekanntmachungen, die redaktionellen und die eingesandten Beiträge enthaltende Ausgabe zu zerlegen, nicht in der vorgeschlagenen Weise ausführen zu sollen; der Vorstand befindet sich hierbei mit dem Börsenblatt-Ausschüsse in voller Uebereinstimmung. Dagegen hat er sich infolge der erwähnten Anregung des Herrn Francke ini Einverständnis mit dem Börsenblatt-Ausschüsse entschlossen, den amtlichen Teil und den der Aufbewahrung würdigen sonstigen textlichen Inhalt eines Jahrganges versuchsweise im Formate der „Publikationen des Börsenvereins" besonders herauszugeben und mit der Zusammenstellung die Redaktion des Börsenblatts unter Zuziehung des Börsenblatt-Ausschusses zu betraue». Mit dem Jahrgange 1890 soll begonnen werden. Erst nach dieser Probe wird sich beurteilen lassen, ob der praktisch^ und historische Wert
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