Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1893
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- 1893-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1893
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- Deutsch
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163, 17. Juli 1893. Nichtamtlicher Teil 4225 anderen Kreisvereinen anrege und in der nächstjährigen Ver sammlung über die etwaigen Erfolge Bericht erstatte. Herr vr. Lehmann-Danzig erörtert in längerer Rede, daß es ratsam sei, die Vollmacht des Vorstandes so weit aus zudehnen, daß dieser sich als Gründungs-Komitee konstituiere und in umfassendster Weise sogleich für eine» Massenbeitritt werbe. Ganz besonders empfehle sich hierbei die Gründung eines Fachblattes, das, analog dem Börsenblatt, die Interessen des Vereins vertrete. Dem Vorstande wird das Vertrauen der Versammlung aus- gedrückt, daß er in angemessener Weise die Angelegenheit in die Hand nehmen werde. Mit dem Wunsche, daß die dem Verein gestellten Aufgaben sich erreichen lassen mögen, schließt der Vorsitzende die Ver sammlung. — Von herrlichstem Wetter begünstigt, verliefen die festlichen Veranstaltungen, die der ernsten Sitzung folgten. Sie erhielten diesmal einen ganz besonderen Schmuck dadurch, daß eine größere Anzahl von Teilnehmern der Versammlung ihre Damen mitgebracht hatten. Technische Rundschau im Buchgewerbe. 1893. Nr. 3. Die Zeitschrift I-a Mtnro bringt einen Aufsatz über die Verwaltung der Pariser Nationalbibliothek im allgemeinen und über die leidige Frage der Pflichtexemplare im be sonderen. Demselben entnehmen wir Folgendes: Bezüglich der höchst ungerechten Steuer der Pflichtexemplare ist die französische Staatsbibliothek günstiger gestellt als unsere deutschen Landesbibliothcken, weil sie die Druckwerke aus ganz Frankreich erhält, unsere dagegen nur aus dem betreffenden Einzelstaat. Dafür hat sie unter einer sonderbaren Bestimmung des Gesetzes schwer zu leiden. Danach ist nicht der Verleger, sondern der Drucker zur Einreichung der Pflichtexemplare ver pflichtet. Besteht also ein Werk aus einem gedruckten Text und lithographischen Tafeln, so hat die Bibliothek mit zwei Lieferanten zu thun, wäs den Geschäftsbetrieb sehr erschwert. Werden aber, was häufig vorkommt, die Tafeln im Auslande gedruckt, so ist die Bibliothek auf die Gefälligkeit der Verleger angewiesen, da der ausländische Drucker weder verpflichtet noch berechtigt ist, einzelne Exemplare unentgeltlich oder gegen Bezahlung an die Bibliothek zu liefern. Anderseits legen die Drucker die Bestimmungen des Ge setzes nach ihren Buchstaben aus und senden die unmöglichsten Accidenzen ein: Festprogramme, Heiratsanzeigen, Prospekte re., woraus der Bibliothek eine Unmasse Arbeit erwächst. Noch mehr aber natürlich aus der Einsendung der Tausende von Winkelblättern. Das Einbinden derselben hat die Verwaltung als zu kostspielig aufgegeben. Sie werden verpackt und wandern in die Kellerräume, woraus sie schwerlich je wieder an das Tages licht kommen. Mit der Beschaffung der ausländischen Bücher »nd Zeit schriften muß es bei der Staatsbibliothek sehr schlecht bestellt sein, da das angeblich so reiche Frankreich nur 100 000 Frcs. jährlich für diese Zwecke opfert, von denen 30 000 aus Buchbinder arbeit darauf gehen. Mit 70 000 Franken aber beschafft man nicht einmal die wichtigsten anßersranzösischen Zeitungen und Zeitschriften. Dem Zeitungssatz widmet die Papierzeitung einen Aufsatz, der vieles Beherzigenswerte, auch für Zeitungsverleger, enthält. Während der Werksatz und namentlich der Accidcnzsatz in den letzten zwanzig Jahren so bedeutende Verbesserungen erfahren hat, daß wir jetzt mit den Engländern, Amerikanern und Fran zosen in die Schranken treten können, ja sie bisweilen über- treffen, ist der Zeitungssatz stehen geblieben. Wir besitzen heut zutage noch keine geschmackvoll gesetzte, ans anständiges Papier Sechzigster Jahrgang. gedruckte^Tageszeitung, die sich mit den verwandten Erzeugnissen der Engländer und Amerikaner messen könnte. Das liegt, dem genannten Blatte zufolge, daran, daß die Zeitungsdruckereien die weniger befähigten Setzer in die Zeitung stecken, obwohl nament lich der Anzeigenteil und die einzelnen Artikelüberschriften ein feines Verständnis voraussetzen und eigentlich schon in das Accidenzfach schlagen. Das liegt aber auch, wie wir unsererseits bemerken möchten, zum Teil daran, daß die Zeitungsverleger Deutschlands allein in Europa noch an der Fraktur festhalten, einer Schriftart, die zu ihrer vollen Geltung tadellose, neue Lettern und namentlich gutes Papier erfordert. Daß aber unsere Zeitungen solches nicht verwenden können, hängt mit ihrem überaus wohlseilen Preise zusammen; ebensowohl die seltene Erneuerung des Schristvorrats, der durch das Stereotypieren sehr angegriffen wird. Dieser Erneuerung steht überdies die leidige Zwiespältig keit unserer Druckschrift entgegen, die auch die Zeitungs druckereien zwingt, sowohl Antiqua als Fraktur in bedeutenden Mengen zu halten, weil der Börsenteil (warum?) und die meisten Anzeigen aus der ersteren Schrift gesetzt werden. Viel gesündigt wird in Bezug auf den Kops der Zeitung. Je umfangreicher der die Hauptzeile umgebende und mit ihr den Kopf der Zeitung bildende Text ist, bemerkt die Papier- zcitung ferner, desto mehr muß der Hauptzeile durch Wahl einer kräftigen Schrift zur Geltung verholfen werden. Gesündigt wird auch darin, daß man den Kopf der Zeitung mit unnützen Worten beschwert, die die Aufmerksamkeit von dem Haupt wort ablenken und Raum wegnehmen, was wiederum zur Wahl einer kleineren Schrift zwingt. Zu diesen unnützen Worten ge> hört namentlich der bestimmte Artikel, der bei einer großen Anzahl von Zeitungstiteln vorkommt. So: Die Post, Der Bazar, Die Presse rc. Demselben Blatte verdanken wir einen sehr interessanten Aussatz über den Farben-Buchdruck im allgemeinen und über den besonders von Witzblättern gepflegten Farbendruck von Zinkplatten. Diese Technik ist von derjenigen scharf zu unter scheiden, die N. Bong in seinen Zeitschriften Moderne Kunst und Zur guten Stunde meisterhaft ausgebildet hat. Ebenso von dem Verfahren, wie es bei Meggendorfers Humoristischen Blättern geübt wird. Bei diesen wird der Text auf der Buchdruckpresse gedruckt, während die Farbendruck-Bilder mittels Steindruckpresse hergestellt werden. Ausschließlich von Zinkplatten und zwar auf Zweifarbendruckmaschinen werden dagegen die Lustigen Blätter in der Druckerei von H. S. Hermann in Berlin gedruckt. Die Buntdruckvorlagen werden, unter ausschließlicher Anwendung der drei Farben rot, gelb und blau, zunächst in annähernd derselben Weise hergestellt, als seien sie für den Steindrucker bestimmt. Als dann kommen sie in die Hände des Zinkätzers, der sie auf blanke Zinkplatten überträgt und ätzt. Die Herstellung der drei Farben platten beansprucht einen Tag. Die vier zu einem Bogen erforder lichen Formen werden alle zusammen eingehoben, und zwar zu je zwei in zwei nebeneinander stehende Zweisarbenmaschinen. Ge wöhnlich druckt man schwarz und rot, gelb und blau zusammen. Beim Zurichten werden die Abzüge der beiden Maschinen aus getauscht, bis alles paßt. Beide Maschinen drucken nun ge meinsam, die Drucke der einen werden indessen der anderen erst übergeben, wenn die Farben einen gewissen Grad von Trockenheit erlangt haben, was einen halben Tag beansprucht. Die Auflage der vollen Ausgabe der Lustigen Blätter beträgt, unserer Quelle zufolge, 40 000 Exemplare. Es wird außerdem eine Auflage von 98 000 Exemplaren gedruckt, die nur vier Seiten umfaßt und Provinzialblättern beigelegt wird. Die Maschinen liefern in der Stunde 2000—2400 Drucke. Bei diesem Anlaß möchten wir einer neuen Glanzleistung der Firma R. Bong auf dem Gebiete der Holzschnitt-Farben drucke kurz erwähnen. Wir meinen die Frühjahrsnummer der Zeitschrift Moderne Kunst, die sich der hier besprochenen Weihnachtsnummer würdig anreiht. Ü6Ü
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