Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1893

auskömmlichen Gehalt bringt, der genügend Gelegenheit hat, in einer größeren Stadt in seinem Berufe aufzugehen, und besonders jetzt bei dem Anwachsen der Sozialdemokratie recht viel praktisches Christentum treiben könnte, sich neben seinem Berufe als Buchhändler aufthut, so sollte dies im Buchhandel doch zu denken geben; wenn sich außerdem die Buchhandlung des Herrn Diakonus gestattet, in der Stadt Kataloge und Anpreisungen von Haus zu Haus zu verschicken, die neben Geschenk- werten auch Jugendschristen anzeigen, so ist wohl nicht allein nur der edle Zweck, die Verbreitung des Christentums, Hintergrund, sondern dann kann man ruhig behaupten, daß die Buchhandlung zum Geld verdienen sich aufgethan hat und den bestehenden Sortimenten in schäd licher Weise Konkurrenz macht, gegen die die betreffenden Verleger denn doch ihre Sortimenter in Schutz nehmen müßten, umsomehr als der Herr Diakonus nur bestimmte, ihm paffende Bücher einiger Verleger in den Bereich seines Vertriebes zieht, während der Sortimenter auch Pionier für die anderen Verlagsartikel und Verleger bleiben muß. In den verschiedentlichstcn Städten werden die Beamten verpflichtet, keine Nebengcschäfte zu betreiben; ebenso ergeht es zum großen Teil der Lehrerwclt; aber für einen Geistlichen besteht eine derartige Verpflichtung, wie es scheint, nicht. Bemerkenswert ist besonders in Dessau, daß außer der oben genannten Buchhandlung, als deren handelsgerichtlicher Inhaber ein Diakonus eingetragen ist, auch seit einigen Jahren in dem Stadtadreß- buche unter Leihbibliotheken eine Volksbibliothek aufgeführt steht, welche einem Archidiakonus gehört, ferner eine Aktiendruckerei unter dem Vorsitze eines Konsistorialrates sich aufgethan hat. Wenn der artige Zustände in gleicher Weise aus vielen anderen Städten gemeldet werden können, so hätte der Buchhändler wirklich allen Grund, mit dem Handwerkerstande für die Frage des Befähigungsnachweises einzutreten. Obige Schilderung giebt ein kleines Zeugnis dafür, daß es wirk lich an der Zeit war, wenn der Buchhandel die Frage der christlichen Buchhandlungen jetzt ausnahm und eine Kommission zur Hebung solcher Schäden jetzt einsetzte (vgl. Börsenblatt 1893 Nr. 118>. Möchte diese Schilderung dazu beitragen, daß aus allen Kreisen des Buchhandels diese Frage in Fluß gebracht und der betreffenden Kommission recht viel Material zugesandt wird. Mag es christliche Spezialbuchhandlungen geben, soviel wie es will, aber sorgen wir dafür, daß solche Buchhandlungen auch von Buchhändlern betrieben, resp. Buchhändlern zu ihrem Er werbe überlassen werden. Die Herren Geistlichen können eine sehr segens reiche Thätigkeit entfalten, indem sie religiöse Litteratur empfehlen; sie sollen aber Fachleuten überlassen, damit Handel zu treiben. — r Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. (28769s ^ Bio ergebenst llntsrüsioboots Birma erlaubt sieb bieräureb bekannt ru geben, dass sio am 1. lull <1. 7. ein Verlagsgosobäkt, tür velekes dorr 0. ,/unnc iu Beiprig die Vertretung; gütigst übernommen bat, erriebtste. bis erscheinen Werke von 7. Lartr, (7. Meder, 77. 7>ö» rnA, 27. TAenbery, 77. 77/«Aek, 7. T-redesLrnck, 7. Tiorens, 77 27«^er/ro//', 0. M77/Ä7, 6. LerneeLe. 7,. Aamson, «VedukL- Ttetttden, 77 «Ver/ert, 0. Wermanw, 7V. v. IBrim, 0. Zedr/ekck r«. a. Verrsiobuis äer einrelnsn Werke, äsren Versand LIitts August beginnt, leigt io kurrsm. lüxewplaro rur tkusiobt sieben jederzeit gern rar Verfügung. doebaektuogsvoll 2ittan, iw fluli 1893. 37 B-osdsl's VsrlaA. >28841 j Diejenigen Herren Verleger, welche noch Forderungen an meinen Vorgänger haben, bitte ich solche spezifiziert mir im Lause dieses Monats behuss Erledigung durch ihn zu senden. Später eingehende Reklamationen könnte ich nicht berücksichtigen. Hochachtungsvoll Mainz, 14. Juli 1893. Hugo Krakau, seit 1. Okt. 1892 i. Fa.: G. Frommann' s Buchh. (28832s sv x Wir"srlaubsn uns biordurob diu ergebene Llittsiluog, dass vir die Barauslisksrung von dom bei d. kobrsod iu 6otba erschienenen kraohtverk: „duser Lind" tür Berlin übsr- nomineo tiaben, und bitten demgemäss den verobrlieheo Berliner Lortiweotsbuohbandsl toste Bestellungen gefälligst au uns gelangen üu iassou. lloebaobtuogsvoll Berlin W. älitsvber L Böstell. (27596s Mim 76. 7rrkr drs 26. r» Lsr^isrA ckn^o-i //snnit 7). 77sr- 2, statt. 77ertr» -VIV. s78s, AZ lVrttrstmstr.^ LcrSek. > 8. Valvsi'y L Lo. in ökl'lin. ! (28600s LIit dem boutigou 'Page verlegen vir uuser descbäftslokal uaob IV w s, I-Iil8vii8tr. LI uud bittsu für direkte Xukträgo biervon get. Lonntnis ru usbmsu. Berlin, deo 12. lluli 1893. 8. Onlvnrx L 6v., Verlag — Sortiment — 2ntiguariat. Verkaussantriige. (27483s Infolge Verlagsauflösung ist ein ein zelner großer Verlagsartikel spottbillig für 9000 ('/, Anzahlung) bar mit allen Rechten u. 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