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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1922
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- Deutsch
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-V- 57, 8. März IW. Redaktioneller Teil, im Februar, 135 -kt im März und l>2 ,/k im April pro Festmeter, Der »Kölnischen Zeitung« war aber weiter mitgeteilt worden, datz der Preis für das Raummeter Papierholz zur Zeit der Haupt abschlüsse der Papierfabriken im April 1921 nur etwa 80 bis 100 ab Wald betragen hat, daß weiter dieser Preis im Laufe des Jahres 1921 nur langsam hinaufgegangen ist bis 180 .// Ende November 1921, daß erst nach Mitte Dezember dieser Preis im Gesamtdurchschnitt wesentlich in die Höhe ging und erst im Januar spekulativ aus die Höhe von etwa 350 bis 400 ./k getrieben wurde. Trotz dieser günstigen Einkaufsverhältnisse haben aber die Druck papierfabrikanten bereits ab 1, Januar d. I, den Preis für Tageszeitungspapier auf 7 ./t erhöht, und zwar unbekümmert um die Tatsache, datz sie noch von Einkäufen zehrten, die sie zu den selben Preisen bedungen hatten wie im Dezember 1920, als aber nicht 7 -kt wie im Januar 1922 und nicht einmal 4,20 -/t wie im Dezember 1921, sondern nur 3 ./k für das Kilo Zeitungspapier bezahlt wurden. Hier ist also einmal das Dunkel gelüstet und den Papierfabri kanten bewiesen worden, daß ihre Preise nicht berechtigt sind. Es muß nun abgewartet werden, welche Stellungnahme die Re gierungsorgane zu diesen Ergebnissen einnehmen werden. Mit -Erwägungen- und Vertröstungen wird da wenig geholfen werden können. Besser ist es schon, wenn sich eine deutlicher redmde Stelle mit dem das ganze deutsche Volk und seine Kultur bedro henden Vorgehen der Papierfabrikanten beschäftigt. Mittlerweile sind die Zellstoffpreise von den Fabrikanten wiederum erhöht worden. Die neuen Preise gelten bereits für den Monat März. Die erhöhten Preise werden damit begründet, daß seit der letzten, am 6. Dezember v, I. erfolgten Preisfest setzung besonders Holz, Kohlen, Frachten, Löhne und Gehälter gestiegen sind. Gegenüber den bis Ende Februar gültigen Prei sen beträgt die Steigerung etwa 12°/». Für den Monat März werden nach einer Notierung der »Papier.Zeitung - für 100 llg Zellstoff (frei Bahnstation des Empfängers, 100 :88) folgende Preise berechnet: Sekunda (ungebleicht) 675 ./i, lb (ungebleicht) 740 F, Prima normal (ungebleicht) 785 »kt, Prima (bleichfähig) 850 »kt, Sekunda (gebleicht) 975 »tt und Prima (gebleicht) 1010 ,tt. Diese Preise vergleiche man mit den Feststellungen der «Kölni schen Zeitung--, und jeder wird sich seinen Vers hierauf leicht selbst machen können. Der Vorstand des Verbandes der Fachpresse Deutschlands betont in einem in Heft 4/5 (I, 3, 22) seiner »Zeitschrift- an die Verbandsmitglieder gerichteten Rundschreiben u, a,, daß die Be mühungen zur Regelung der Papierpreise fortgesetzt würden. Wörtlich heißt es dann weiter: »Wir erklären aber schon heute, daß uns die Preispolitik der Kartelle und Syndikate ins Ver derben führen muß. Schärfsten Protest müssen wir erheben gegen das rigorose Vorgehen der Zellstoff- untz,Papierfabrikan- ten. Eingegangene Bestellungen werden ohne weiteres oder mit Berufung auf gewisse Konventionsbedingungen gestrichen, alte zu festen Preisen übernommene Aufträge will man nur bei Ge währung eines Preisaufschlages ausführen oder Aufträge nur zu Buch nehmen, wenn die im Augenblick der Lieferung gelten den Konventionspreise bewilligt werden, ohne datz dabei den Abnehmern ein Rücktrittsrecht eingeräumt wird. Dieses Ver fahren verdient schärfste Mißbilligung-, In der Februarausgabe der »Mitteilungen- des Kreises V (Bayern) des Deutschen Buch drucker-Vereins wird vor dem Papierhamstern gewarnt und dabei betont, daß es nur noch wenige Fabriken sind, die sich mit den doch wahrscheinlich nicht zu knappen Konventionspceisen begnügen-. Den Angstkäufern wird erklärt, daß durch die unge rechtfertigt hohe Nachfrage die Preise über Gebühr gesteigert werden. Des weiteren wird ausgefllhrt: »Die Papierpceise haben inzwischen die Weltmarktpreise erreicht, manche haben sie sogar bereits überschritten. Es ist also damit zu rechnen, daß die Ausfuhrmöglichkeiten in sehr kurzer Zeit schwinden. Und dann? Dann werden dem inländischen Papierhamster die zu hohen Preisen gekauften Papiere schneller, als ihm lieb und sei nem Geldbeutel zuträglich ist, ins Haus geworfen. Vielleicht von mehreren Seiten zugleich, weil er in übergroßer Vorsicht den Auftrag, um ja genügend Papier zu bekommen, gleich bei drei Lieferanten nntergebracht hat. Wir haben das alles im Sommer 1920 zur Genüge erlebt. Die in wenigen Monaten sicher zu erwartende Flaute bringt wahrscheinlich auch einen Preisrückgang auf das normale Maß. Man sitzt dann auf teu rem Papier und verliert viel Geld an seinem Lager. Darum kaufe niemand über seinen tatsächlichen Bedarf, Ermuntere auch niemand seine Kundschaft zu übermäßiger Eindeckung, Da mit sichert sich jeder ein normales Geschäft auch in ruhigen Zei ten-, — Vorstehenden Rat sollten alle Papierverbraucher genau prüfen, denn es steht zweifellos fest, daß die sogenannten Angst einkäufe wesentlich zur Papierverteuerung beitragen und oben drein die Unsicherheit der wirtschaftlichen Lage verstärken. Aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet wird der »Papier-Zeitung« von einem Großhändler berichtet, daß sich die Lage des Papiermarkts im Monat Februar gegenüber dem Monat Januar eher verschärfte. Die Preise für alle Arten von Papier, Pappe und daraus verfertigten Waren seien weiter gestiegen und würden noch höher werden. Die Preise näherten sich mit Riesen schritten den Weltmarktpreisen, An Preisrückgänge sei für die nächste Zeit noch nicht zu denken, trotzdem das Ausfuhrgeschäft im allgemeinen stark zurückgegangen sei und die Verbraucher mit Käufen zurückhalten, — Diese Mitteilungen können nicht über- raschen, denn die riesige Erhöhung des Zeitungspapierpreises kann nicht ohne Einfluß auf die Preisgestaltung anderer Papier sorten bleiben. Während noch im April 1915 z, B. der Preis für ein kg holzfrei mittelfein weiß Postpapier etwa 58 H und im Januar v. I. 12 ,kk betrug, wurde dieser gleiche Stoff Ende Fe bruar 1922 mit 20 bis 22 ,/i gehandelt, also auch hier ist der Friedenspreis um das Vierzigfache gestiegen. Die unausbleib lichen Folgen der Papierverteuerung werden sich in einer starken Auftragsentziehung für das Druck- und Verlagsgewerbe und in einem kümmerlichen Vegetieren, wenn nicht Eingehen der Zei tungen und Zeitschriften kennzeichnen, abgesehen von der unaus bleiblichen Zunahme der Arbeitslosigkeit, Zu tz 15 des Umsatzsteuergesehes*). Bildwerke sind nicht schlechthin nach 8 15 11 Nr. 2 des U m s a tz st e u e r g e s e tz e s vom 24. Dezember 1919 luxussteuerpflichtig, sondern nur dann, wenn sie nach ihrem Verwendungszweck als Zier- und Sch m n ck g e g e n stä n d e der Inneneinrichtung sich d a r st e l l e n. Eine Stuttgarter Verlagsbuchhandlung hat im Monat März 1921 von einer Wiener Verlagsbuchhandlung 25 Stück des Werkes von Professor S. »Von der Wiege bis zum Grabes zum Preise von x Mark, ferner 25 Stück des Werkes »Quelle« (über volkstümliche Kunst ans Oesterreich und aus Unterfranken) zum Preise von y Mark und zwei Totenschilder zu L Mark bezogen und ist deswegen vom Finanzamt Stuttgart-Stadt in Anwendung des § 15 II Nr. 2 und des § 17 Nr. 3 des Umsahsteuergesetzes zur erhöhten Umsatzsteuer herangezogen wor- den. Die Stuttgarter Vcrlagsfirma hat die erhöhte Umsatzsteuer- Pflicht für diese von ihr eingeführten Gegenstände bestritten. Auf erhobenen Einspruch ist mit Entscheidung des Finanzamts Stuttgart- Stadt vom 1. Juli 1921 die für das Werk »Quelle« festgesetzte er höhte Umsatzsteuer in Wegfall gebracht worden; dagegen ist es bei der Steuerfestsetzung für das Werk »Von der Wiege bis zum Grabe« und für die zwei Totenschilder geblieben. Nur wegen des Werkes »Von der Wiege bis zum Grabe« hat die Beschwerdeführerin Berufung einge legt. Die Berufung ist zurückgewiesen worden, worauf Nechtsoeschwerde an den Reichsfinanzhof erfolgte. Bei dem »Von der Wiege bis zum Grabe« betitelten Werke, das im -Aufträge des Vereins für sächsische Volkskunde herausgegebcn worden ist, handelt es sich um 72 lose Bildertaseln, die in einem ein fachen Pappdeckel-Umschlag zusammengehalten sind. Abgesehen von der Bezeichnung jedes einzeln abgebildeten Gegenstandes und einer kurzen allgemeinen Einleitung über das Wesen und den Zweck der Ver öffentlichung enthält das Werk keinerlei beschreibenden oder erklären den Text. *) Vgl. dazu die Eingabe der Vereinigung der Kunstvcrleger an den Stenerausschust des Reichstags im Bbl. 1922, Nr. 28, S. 143, in de* die Freilassung der Bildwerke von der Lurussteuerpflicht verlangt wird. * 295
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