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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1893
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- Deutsch
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160, 18. Juli 1893. Nichtamtlicher Teil. 4161 und meine Person vertreten. Die Tagesordnung dieser Ver sammlung enthielt jedoch nichts von einschneidendem Interesse; es war deshalb Ihren Vertretern auch nicht möglich, Erhebliches zu wirken, sie mußten sich vielmehr damit begnügen, bei der Er ledigung verschiedener minder wichtiger, nebensächlicher Angelegen heiten zu helfen. Der Einlaus von Beschwerden brachte uns auch in diesem Jahre nicht viel Arbeit; wir können deshalb hoffen, daß die schädlichen Auswüchse sich nach und nach ganz von unserem Bode» entfernen werden, und daß die Zeit nicht mehr fern ist, in der der Konkurrenzkampf nur noch mit Waffen geführt wird, die unseren Satzungen und dem allgemeinen Wohl nicht zuwiderlaufen. Auf die Aufforderung des Vorsitzenden, sich zu dem Berichte zu äußern, meldete sich niemand zum Wort. Es folgte Punkt 2 der Tagesordnung, der Kassenbericht. Kassierer Herr Stahl (I. B. Metzler's Sortiment, Stutt gart): Dem günstigen Bericht unseres geehrten Herrn Vorstandes kann ich einen ebensolchen über den Stand der Kasse folgen lassen. Während die Kasse bei der Juni-Messe 1892 einen Bestand von 790 5 H aufzuweisen hatte, beträgt dieser heute 1038 64 H, wovon 48 ^ 34 H bar vorhanden sind, der Rest von 990 ^ 30 H bei unserem Bankhaus verzinslich an gelegt ist. Der Zuwachs unseres Vermögens beträgt 248 59 H. Wir haben dieses erfreuliche Resultat dem ruhigen Verlauf des letzten Jahres zu verdanken, das keine großen Anforderungen an unsere Kasse stellte. Unsere Einnahmen setzen sich zusammen aus den Mitgliederbeiträgen, welche bei 98 Mitgliedern 588 aus machen, und einigen Mark Zinsen. Von den Ausgaben ist ein Posten von 190 zu erwähnen als Beitrag zur Kasse des Verbandes der Orts- und Kreisvereine für 95 Mitglieder (Stand vom 1. Januar 1893) und das Honorar von 100 für unseren verstorbenen Vereinssekretär. Zur Revision wurden die Herren Grub und Wildt be stimmt, die alles in Ordnung fanden, worauf der Bericht ohne Widerspruch angenommen und der Kassierer entlastet wurde. Die darauf folgende Neuwahl für die ausscheidendcn Herren Bonz, Frey und Kurtz ergab die Wiederwahl dieser drei Herren. Herr Bonz nahm die Wahl an, bat aber, für das nächste Mal von seiner Person abzusehen. Die Herren Frey und Kurtz nahmen die Wahl ebenfalls an. Der Vorsitzende Herr Bonz forderte die Anwesenden auf, zu § 4 der Statute» sich zu äußern, und bat diejenigen, welche einen Stein auf dem Herzen hätten, sich zu erleichtern. Herr Holland hatte eine Angelegenheit, die speziell das Sortiment betraf. Es wurde beschlossen, sie nach der Sitzung im engeren Kreise der Sortimenter zu erledige». Schluß der Sitzung 10 Uhr 30 Minuten. Süddeutsche Buchhändler-Messe 1893. Festbericht. Lt. Wenn die Süddeutsche Buchhändler-Messe von Jahr zu Jahr an Bedeutung zunimmt und der Besuch derselben von nah und fern im Wachsen begriffen ist, so dürften für diese er- freuliche Thatsache Gründe nicht schwer zu finden sein. Weiß man doch, daß sich die Generalversammlungen des Süddeutschen und Württembergischen Buchhändlervereins durch Friedensliebe auszeichnen, daß die Kämpfe gegen Schleuderei, die sonst den Hauptgegenstand der Diskussion bildeten, gänzlich von der Tages ordnung verschwunden sind und die sonstigen Beratungen in kurzer Zeit mit einem glückverheißenden Blick in die Zukunft zu Ende geführt werden. Wen sollte nicht die schöne Lage Stuttgarts und seiner herrlichen Umgebung verlocken, sich einige Tage von den Alltagsgeschäften loszumachen, um frohe Stunden im Kreise festlich gestimmter Kollegen zu verleben und sich den Meßvergnügunge», die ein thätiges Komitee in umfassender Weise vorbereitet hat, behaglich hinzugeben? Fehlt ihnen auch der Um- Sechzigster Jahrgang. fang und die Vielseitigkeit der Leipziger Meßtage, so haben sie sich in der schwäbischen Residenz nach und nach zu Familienfesten herangebildet, denen man schon wochenlang vorher froh entgegen sieht und die bei jedem Besucher einen freudigen und nachhaltigen Eindruck hinterlasseu. Schon am Empsangsabend, Sonntag, den 18. Juni, herrschte eine gemütliche und heilere Stimmung. Eine große Anzahl der Stuttgarter Buchhändler fand sich, teilweise mit Damen, im »Stadtgarten«, einem mit allen Reizen, die Kunst und Natur zu bieten im stände sind, verschwenderisch ausgestatteten Ver gnügungsorte, ein, um die ankommenden Gäste zu begrüßen. Unter diesen vermißte man schmerzlich die regelmäßigen Besucher Limbarth-Wiesbaden, Petters-Heidelberg, Schöpping sen.- München und Schultheß-Zürich, die leider meist durch Krank heit am Erscheinen verhindert waren. Unter mächtigen, schatten spendenden Kastanienbäume» war eine lange Tafel aufgeschlage», an der sich ein munteres Leben entwickelte. Geschäftliche Er eignisse wurden meist in angenehmer Rückerinnerung erörtert, alte Freundschaften erneuert und neue geschlossen. Erst nach Beendigung eines trefflichen Militärkonzerts und beim allmählichen Erlöschen der elektrischen Lichter vermochte sich die zahlreiche Ge sellschaft gegen Mitternacht zu trennen. Der Montagmorgen führte die einheimischen und fremden Kollegen im großen Saal des Bürgermuseums zusammen, woselbst die Generalversammlungen des Süddeutschen und daran an schließend des Württembergischen Buchhändlervereins stattfande», über die in diesen Blättern schon berichtet wurde. Bei der hoch sommerlichen Temperatur hatte sich ein beträchtlicher Durst ent wickelt, so daß dem Frühschoppen im kühlen »Fohmann'schen Gartensaal« tüchtig zugesprochen wurde, der die trinkbaren Herren so lange zusammenhielt, daß nur ein Weilchen Zeit übrig blieb, um in Festtoilette beim gemeinsamen Mittagsmahl im große» »Königsbausaal« zu erscheinen. Dieser wurde durch eine mäch tige, grüne Pflanzenwand aufs angenehmste belebt und hinter ihr hatte die Kapelle des Grenadierregiments »Königin Olga«, die die Tafelmusik aussührte, Platz genommen. Die Reihen der Reden und Toaste eröffnet« der Vorsitzende, Herr Carl Engelhorn-Stuttgart, indem er, an die heutigen zerrissenen Parteiverhältnisse anknüpfend, Ihre Majestäten den Kaiser und den König Wilhelm in fein gewählten und zu Herzen gehenden Worten als Friedenssürsten und Beschützer von Kunst und Wissenschaft feierte. Mit Begeisterung wurde sein Hoch aus genommen und stehend hörte die zahlreiche Versammlung die Königshymne an. Herr Egon Werlitz-Stuttgart begrüßte in humoristischer Weise, von Beifall oft unterbrochen, die Gäste nud zog eine köstliche Parallele zwischen dem störrigen Reichstag und der Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändlervereins, die am Vormittag 3000 zur festlichen Begehung des fünfzig jährigen Stiftungsfestes, das 1894 gefeiert wird, bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte. Herr Mohrmann-Stuttgart feierte in geistreichen Worten die anwesenden Schriftsteller und Künstler; Herr Witt er-Neustadt a. d. H. weihte sein Glas mit origineller Rede dem Festkomitee. Herr Nägele-Stuttgart verherrlichte in glühenden Worten den Altreichskanzler Fürst Bismarck, und mächtig erscholl das »Deutschland, Deutschland über alles« durch den Saal. Hieran anschließend verglich Herr Kommerzienrat Stein kops - Stuttgart den Fürsten Bismarck mit dem Bismarck des Buchhandels: Herrn Geheimen Kommerzienrat Krön er, der hierauf unter lebhaftestem Beifall aus den jungen deutschen Buchhandel toastete. Herr Hermann W i l d t - Stuttgart dankte im Namen des jungen Nachwuchses und brachte sein Hoch aus die alten Herren aus. Schließlich gedachte Herr Efsenberger-Stuttgart des abwesenden Herrn O. Petters- Heidelberg und trank aus seine baldige Genesung. Telegramme waren eingelausen und gelangten durch den 556
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