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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1893
- Sprache
- Deutsch
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181, 7. August 1893. Nichtamtlicher Teil 4575 Der Angeklagte schädigte die Auftraggeber nicht allein um die zu viel berechnete Gebühr für das Beilegen; sondern der größere Schaden lag in der Vernichtung eines großen Teiles der erhaltenen Beilagen In welch großem Maßstabe diese Vernichtung von dem Angeklagten be trieben wurde, geht daraus hervor, daß, wie durch einen Althändler sest- gestellt wurde, im Mai 1889 8ll Pfund, im Juni 376 Pfund und im Sep ieniper 620 Pfund, in dieser kurzen Zeit also ca. 1800 Pfund, im Jahre 1890 sogar 2100 Pfund Makulatur von Strunck veräußert wurden, und zwar erhielt er für den Centner 1 50 H. Durch das Beweisverfahren wurde u. a. noch sestgestellt, daß'Strunck in einem Falle auch den Druck der Beilagen übernommen hatte. Es war dies ein Auftrag der Firma Cohn L Epstein in Duisburg. Auch hier gab er seine Auflage auf über 14 000 an, nahm auch den Druck auftrag in dieser Höhe entgegen, ließ aber nicht 14 000, sondern nur die Hälfte dieser Auflage drucken und benachteiligte so die betreffende Firma nicht nur um die zu viel berechnete Beilagegebühr, sondern auch um du Drucktasten gar nicht gedruckter Exemplare. Ein als Zeuge »er nommener früherer Maschinenmeister des Angeklagten bekundet untei Eid, daß Angeklagter ihn gelegentlich angewiesen habe, den Zählapparat an der Maschine zu verstellen. Angeklagter wollte von all diesen Manipulationen nichts wissen, ja er bestritt sie entschieden und behauptete, die Zeugen beabsichtigen nur, ihn zu verderben. Auf die Vorhaltung des Vorsitzenden, wie ei dazu komme, in den beiden zur Anklage stehenden Fällen die Auflage aus 17 860 anzugeben, während sie in Wirklichkeit nur zwischen 7000 und 8000 betrug, erklärte Angeklagter, daß Auflage nicht gleichbe deutend sei mit Abonnentenzahl. Sein Blatt führe den Titel Duisburger Tageblatt verbunden mit General-Anzeiger. Als solches sei nicht nur mit festen Abonnenten zu rechnen, sondern auch mit der Gratis verteilung; so werde in der Saison, zum Beispiel im Herbst und vor Weihnachten, stets eine größere Auflage gedruckt zum Zwecke größerer Verbreitung der in den betreffenden Ausgaben enthaltenen Anzeigen Angeklagter behauptete, daß, wenn Beilagen beizulegen waren, stets auch eine entsprechend höhere Anzahl gedruckt worden sei. Mehrere Zeugen stellten die letztere Angabe entschieden in Abrede Es seien zwar wiederholt einige Hundert Zeitungen mehr gedruckt worden doch sei dieses zu dem Zwecke geschehen, Abonnenten zu sammeln. Voi Schluß des Monats oder des Quartals hätten die Zeitungsboten zu dem angegebenen Zwecke je 20—50 Exemplare mehr erhalten. Einige Zei tungsboten bekundeten, daß sie wiederholt außer der Zeitung auch einc große Zahl Beilagen erhalten hätten zur Verteilung an Nichtabonnenten In direktem Widerspruch mit den fast einstimmigen Aussagen der übrigen Belastungszeugen stand die Aussage eines jetzt noch im Geschäft des An geklagten thätigen Arbeiters, der bekundete, daß wiederholt 10, 20, 30 bis 50 Tausend Zeitungen mehr gedruckt worden seien. Der als Sachverständiger zur Verhandlung hinzugezogene Buch druckereibesitzer M. Mendelssohn aus Duisburg sprach sich dahin aus, daß Auflage wohl zu trennen sei von Abonnentenzahl; doch könne in vorliegendem Falle kein Zweifel darüber sein, daß unter Auflage nui die ständige Auflage des betreffenden Blattes gemeint sein konnte In diesem Sinne hätten die betreffenden Auftraggeber dem Ange klagten ihre Aufträge auch überschrieben. Wenn Angeklagter angebe er habe die Auflage der betreffenden Ausgabe mit der Zahl der aus zugebenden Beilagen in Einklang gebracht, so ständen dieser Angabe die in gar keinem Verhältnis zur Beilagegebühr stehenden Kosten für der Mehrdruck der Zeitungen entgegen. Wenn der Angeklagte zum Beispiel die Auflage seiner Zeitung aus dem angegebenen Grunde um etwa 9000 erhöht hätte, so wären ihm selbst Mehrkosten in Höhe von 90 Mark er wachsen; für das Beilegen der 9000 Beilagen erhalte er aber nur 27 Mark Der Amtsanwalt beantragte, den Angeklagten des Betruges in zwei Fallen für schuldig zu erklären und in eine Strafe von 300 ./s und ii die Kosten des Verfahrens zu verurteilen. Der Verteidiger des Ange klagten und dieser selbst plaidierte für Freisprechung. Das am 29. Juli verkündete Urteil lautete wie folgt: Der Ange klagte ist des Betruges in zwei Fällen schuldig und wird zu einer Ge fängnisstrafe von einer Woche, ferner zu tausend Mark und in die Koster des Verfahrens verurteilt. Mildernde Umstände sind verneint worden, weil Angeklagter nicht aus Not, sondern aus Gewinnsucht gehandelt, wie Lurch die Fälle Langenscheidt und Warners Safe Cure erwiesen. Ange klagter hat, wie ferner durch Zeuge» erwiesen, jahrelang in gleicher Weise gehandelt. Deshalb ist wie geschehen erkannt. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, deren Sitz Berlin ist und die im Jahre 1871 von Schulze-Delitzsch, Fritz Kalle, Miguel, vr. A. Brehm, vr. Max Hirsch, L. F. Seyfsardt, R. Virchow u. a. begründet worden ist und seitdem ihre gemeinnützige Thätig- keit unausgesetzt fortgesührt hat, veröffentlichte soeben ihren Jahresbericht für 1892, dem die Nationalzeitung u. a folgendes entnimmt; Die Gesellschaft beschloß das Jahr 1892 mit einem Mitgliederbestände von 11 Verbänden lmit 621 Vereinen und 754 Personen), 13 Zweig vereinen <mit 57 Vereinen und 1654 Personen! und 536 direkten Mit gliedern (183 Vereine und 353 Personen), zählte also 861 Vereine und 2761 Personen, im ganzen 3622 Mitglieder. Die Zahl der körperschaft lichen Mitglieder hat sich im Lause des Jahres um 43 erhöht, die der persönlichen dagegen um 31 vermindert. Während sonach die unter stützende und fördernde Thätigkeit der Gesellschaft in immer weiteren Kreisen in Anspruch genommen wird, verringert sich die ihr notwendige Unterstützung seitens der persönlichen Mitglieder, so daß die Gesellschaft die Gewinnung solcher fortan als eine Lebensfrage betrachten muß. Be sonders hervorzuheben ist aus diesem Berichtsjahre, daß eine größere Zahl von Lehrervereinen beigetreten ist. Die Jabreseinnahme der Gesellschaft betrug 35 303 25 die Ausgabe 33 778 3 4, der Vermögensbestand 86 269 29 4- In den Central-Ausschuß traten u. a. ein die Herren: Oberbürgermeister Or. Baumbach-Danziq, Landgerichtsrat Kolisch-Lissa, Direktor H. Raydt-Laueuburg a. E. und Lehrer Gallee, Vorsitzender des Berliner Lehrer-Vereins. In den Vorstand wurde an Stelle des Abg Seyffardl- Krefeld, der eine Wiederwahl ablehnte, Abg. Gymnasialdirektor Schmelzer gewählt. Die anderen Mitglieder des Vorstandes: Abg Rickert, Stadt rat a. D. Röstel, Kommerz- und Admiralitätsrat a. D. Or. Abegg und I. Tews verblieben in ihren Stellen. Die Centralstelle der Gesell schaft ließ im Jahre 1892 in allen Teilen Deutschlands 126 öffentliche und Vereiusvorträge auf ihre Kosten halten. Weitaus größer ist die Zahl der Borträge, die von den Verbänden, Zweigvereinen und örtlichen Bildungs-Vereinen re. veranstaltet wurden. Die Gesellschaft und die mit ihr verbundene Abegg - Stiftung ver breiteten im Jahre 1892 rund 4500 Bücher und Hefte, die zum Teil zur Unterstützung ärmerer Bolksbibliothekeu unentgeltlich abgegeben wurden. Die Volksbibliotheken sind nach dem Berichte in einem ersichtlichen Auf schwünge begriffen: trotzdem scheinen die vorhandenen Bibliothekseinrich- tungen weder qualitativ noch quantitativ als zureichend. Die Gesellschaft hat, so weit es ihre eigenen Mittel gestatteten und die aus wiederholte Ausrufe in den Zeitungen eingegangenen Bücher sich dazu eigneten, zur Neubegründung und Vermehrung von kleinen Bibliotheken beigetragen, insbesondere auch in den Vororten Berlins. Im Dienste der Volks- und Schulbibliotheken steht auch der Muster katalog, von dem im Jahre 1892 die 6. Auflage nötig wurde und in dem durch Unterstützung von Leitern und Lehrern landwirtschaftlicher und Gartenbau-Lehranstalten auch die für den kleineren Landwirt be sonders wertvolle Litteralur ausgenommen werden konnte. Die Zeitschrift -Der Bildungsverein-- enthält über die Thätigkeit der Gesellschaft nähere Angaben, Anregungen und Wünsche. Die Kanzlei der Gesellschaft befindet sich in Berlin IV., Maaßenstraße 20. Neue Bücher, Zeitschriften. Gelegenheitsschriften, Kataloge ic. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. Obsrsiobtsblätter ru deu Lartonrvsrlsa des Bgl. Ba^orisebeo lopo- grspbisoboo Bureau u. des Bgl. IVürttembsrgiscbsn 8t»tistisebsn Vandesamtes. 2nsawmsogesteIIt von äer Buck- u. Vandlcartcm- bavdlung Vittoraris ob-artistise bs Anstalt (Dbsodor kisdsl) (Iksodor kisdsl's Buekkandluvg) iu Ullaebso. Xusgabs 1893. 8". 6 8. u. 7 Bartonnotre. Vsrsebiedsnos. ^ntiq. Batalog blo. 105 von 3ilvio Loeoa iu kow. Icl. 8°. 64 8. 869 Nru. IVisssnsobaktliob-Iittsrarisebsr Novatsbsricbt. llrsu. v. . . . <8ort.- Ba).... 2. dabrg. No. 11. 1. August 1893. 8°. 8.161-176. Verlag; von 8. valvarx L 6o. iu Berlin. Orievtalisobs lütteratur. ^ntiq. Xataluu No. 118 von lVilbolm daoobsokn L 6o. in Breslau. 8". 80 8. Buostaubtiov. (Buostnsoblass des 1841 ft 8taatsratss u. legi baz-sr. Vailoriodiretctois 3. 6eorg von viliis, des ft lilalers X. Do», des 1875 ft kkarrers Vsillodtsr n. a.). -Vaktionskatalog (21. >ug. u. tk. Igs > von dsorg Llösssl iu dlöneben, Rivderiuarkt 2. 8°. 56 8. 1209 Nro. Libliotbeoa eampavalogiea; (lloelisnlcunde, Brrgugg, lUotallvorarbsi- tvng, Ubreu. ^otig. Batalog No. 60 von Irüdnsr's Buebbavd- luvg und Antiquariat (B. d'Olsire) in 8trassdurg i/B. 8". 17 8. 184 Nrn. Verschiedenes. Antiq. Bücheranzeiger Nr. 897 u. 898 von P. Zippe rer's Buchhandlg. und Antiquariat (M. Thoma) in München. 4". je 8 S. 479 u. 478 Nrn. Lrinnerungsblätter an dis Beier des 25jädrigen dubilauws der Birma Bsodor IVilised. 8ebmallcaldsu, am 7. August 1893. 4'. 15 8. mit 3 Lildorn. Bart. Ausstellung. — Eine Ausstellung von Werken und Broschüren sozialpolitischen Inhalts wird in den Tagen vom 20. bis 26. August durch Herrn L. Schindler (Schmidt'sche Buchhandlung) in Bamberg veranstaltet werden. Jubiläum. — In das Gründungsjahr der Universität Bonn fällt gleichzeitig auch die Gründung der dortigen Strauß'schen Buch handlung, die im Januar 1818 von Adolph Marcus in dem jetzigen Meurer'schen Hause, Ecke der Bischofsgasse und Am Hof, eröffnet wurde. 613'
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