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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1893
- Strukturtyp
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- 1893-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1893
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- Deutsch
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». rckiöus«»'» Verlagsbuchhandlung in Dretben. 4644 Siedamgrotzkl,, die Veterinärpolizei-Gesetze und -Verordnungen für das Königreich Sachsen. 2. Aust, Siedamgrotzky, das VeterinLrwesen im Königreich Sachsen. »arl »leglSmuud. Verlag in verliu. 4643 Witte, Der große Krieg von 189—. Jultu» Springer in verltn. 4S4L Dernburg, aus der weißen Stadt. A. v. SS. Vogel in Leipzig. 4S4S Atlas der patdoloxisolieo 6«vsdsledrs io wilcropdotoxraxbisedsr OarotslIunA. llsraas^. von Lar^ u. Loiuoorl. 3./4. Inetsran^. Nichtamtlicher Teil. Die Buchgrwerbliche Ausstellung des Deutschen Reiches in Chicago 1693. Von C. B. Lorck. (Schluß aus Nr. 181.) Nach der Reichsdruckerei müssen wir eine typographische Anstalt nennen, die eine fast exceptionelle Stellung, nicht nur in Deutschland, entnimmt. Früher überließ man den Staats- Druckereien in Nom, Paris und Wien die Ausführung der Werke in den orientalischen und sonstigen fremdartigen Idiomen. In den meisten Fällen wurden sie als Paradepferde benutzt, um die Ehrenpreise und Orden für die Direktoren heimzutragen. Die Drugulin'sche Druckanstalt, die jetzt eine erste Stelle als orientalische Druckerei inne hat, beweist, daß man auch diesen Zweig mit Glück geschäftsmäßig betreiben kann. Die Drugulin'sche Offizin besitzt jetzt einen so großen brauchbaren orientalischen Fonds, wie kaum irgend eine andere Druckerei, und steht in der Herstellung orientalischer und mittelalterlicher Drucke unerreicht da. Die Ausstellung erregt in Chicago Staunen unter den gelehrten Besuchern und findet in der Presse die aller günstigste Beurteilung: »mit dem Studium der mächtigen Druckproben wird der lernbegierige Typograph noch lange zu thun haben.« Für den Augenblick ist die Anstalt mit der Lösung derjenigen Aufgabe der Typographie, welche dem Ausfinden der Quadratur des Zirkels nahe kommt, »eine brauchbare chinesische Schrift herzustellen«, beschäftigt. Kann sie hier ihr ausrusen, so hat sie Lorbeeren genug gesammelt. Ihre Pracht werke in mittelalterlichem Druck finden nicht weniger Bewun derung als ihre Orientalia und stehen unerreicht in Stil und Harmonie da. Besondere Aufmerksamkeit erregt die Chronik des sächsischen Königshauses und der Residenzstadt Dresden, gr. Fol. Unter den größeren Druck- und zugleich Verlags-Anstalten sind noch zu erwähnen: Die Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlagsanstalt (vormals S. Schottlaender) in Breslau, die unter anderem eine vollständige Suite ihrer zahlreichen Romane und der Zeitschrift »Nord und Süd« aus stellt; ferner die Verlags-Anstalt und Druckerei A.-G. (vor mals I. F. Richter) in Hamburg mit vielen Prachtwerken eigenen Verlags. Die Buchdruckerei und Verlagshandlung von Otto Spam er in Leipzig erschien mit sehr gut gedruckten Verlags artikeln (Buch der Erfindungen, neun Bände, und Jllustrirtes Konversations-Lexikon, acht Bände rc.). Schöne Accidenz-Arbeiten lieferten Julius Mäser, C. G. Naumann, Alex. Waldow (typographische Handbücher), und C. Grumbach (großes Porträt Bismarcks), alle in Leipzig, Julius Sittenfeld in Berlin und Förster L Borries in Zwickau (Farbenlehre für Druckereien). Sehr interessant sind die sechs vom Deutschen Buchdrucker-Verein ausgestellten Rahmen von Accidenzarbeiten verschiedener deutscher Buchdrucke reien, die dem, vom Verein ins Leben gerufenen und heraus- gebenen »Internationalen Musteraustausch« entnommen sind. Diese Sammlung gewährt einen höchst lehrreichen Blick über den Stand des deutschen Accidenzdruckes. Sie zeigt den großen Aufschwung dieses Zweiges und nach vielen Seiten hin eine Ueberlegenheit Deutschlands, namentlich so weit die Schriftgießerei und die Farben-Fabrikation dem Setzer und Drucker Vorarbeiten. Die Farben-Fabrikation war selbständig und brillant vertreten durch Käst L Ehinger in Stuttgart. Nur wenige unserer tüchtigen Schriftgießereien hatten es der Mühe wert gehalten, Probebücher zu senden. Praktische Arbeiten lieferte nur die Bauersche Gießerei in Frankfurt a. M. Die deutsche Buchbinderkunst hat selbständig nur weniges ausgestellt. Es geht ihr wie der Buchdruckerkunst; sie ist verschiedene Tausend Mal vorhanden, da jedes deutsche Buch der Ausstellung gebunden sein sollte und, soweit wir wissen, auch gebunden ist. Hier findet man also einfache und dekorierte Leinwandbände, Halbfranz bände, Prachteinbände in Schweins-, Kalb- und Chagrinleder u. s. w. in Hülle und Fülle. Vielleicht sind diese Bände um so be achtenswerter, weil sie für die Praxis, ohne Nebenzweck, gearbeitet sind. Gustav Fritzsche, Hosbuchbinderei in Leipzig, lieferte sechs Rahmen mit Einbanddecken, die sehr gut gefallen. Moritz Göhre in Leipzig und Hermann Graf L Sohn in Altenburg ernten großes Lob für ihre Kunstarbeiten; namentlich erregt eine Kassette der letzteren Firma (Preis 1200 .-S) allgemeines Aus sehen. Dasselbe ist der Fall mit den bereits erwähnten Probe einbänden der Reichsdruckerei; namentlich wurde den weißen Kalb-Pergamentbänden, in Grolier-Stil bunt verziert, und einem Prachtband aus der Bibliothek Kaiser Wilhelms I., brauner Maroquin in Harlein-Stil, unbegrenzte Bewunderung gezollt. Wenn wir an dieser Stelle die Schaustellungen zweier der größten, der sogenannten Barsortimenter erwähnen, so geschieht es, weil diese das Hauptgewicht auf den Einband legen müssen, während für den Inhalt und die sonstige Ausstattung eines Buches die Ehre, eventuell die Verantwortlichkeit nicht aus ihn, sondern auf den Verleger fällt. Die in Frage kommenden zwei sind die Leipziger Weltfirmen F. Volckmar und K. F. Koehler. Das Reichs- Kommissariat, das sehr richtig von dem Gesichtspunkt ausging, daß in dem reich auszustattenden Salon des Deutschen Hauses die deutsche Litteratur nicht bloß durch ein, auf einem runden Tisch zusammengewürfeltes Häuflein von Albums rc. repräsentiert sein dürfte, hatte den Wunsch ausgesprochen, daß neben den dort auszustellenden Möbeln und dekorativen Schmuckstücken auch eine deutsche Hausbibliothek den ihr zukommenden Platz finden möchte, die unter gewissen, fast selbstverständlichen Beschränkungen dem Publikum zugängig gemacht werden sollte. Auf das hin unter nahm F. Volckmar mit bedeutenden Kosten, da jedes Werk für den Zweck besonders gut gebunden wurde, eine Bibliothek von über 300 Bänden zusammenzustellen, die sich auch sehr stattlich ausnimmt. Es wird uns inzwischen von verschiedenen Seiten mitgeteilt, daß es fast unmöglich für die Ausstellungsbesucher sei, die Sammlung in Augenschein zu nehmen. Wir hoffen, daß diesem Uebelstand, der wahrscheinlich auf mißverstandener Pflicht- auffassung seitens der Dienerschaft beruht, Abhilfe geworden ist. Leichteren Spielraum hat K. F. Koehler gehabt; er konnte den Zweck seiner Ausstellung, die Eigentümlichkeit in der Deko rierung seiner Einbände geltend zu machen, ohne Hindernisse erreichen. Außerdem hat das Publikum, welches der Einband als solcher nicht interessiert, Gelegenheit, sich mit manchen Werken bekannt zu machen, die möglicherweise von den Verlegern selbst nicht ausgestellt sind. Im allgemeinen werden die Buchbinderarbeiten in der deut schen Abteilung durchweg als sehr tüchtig bezeichnet. Derartige selbständige Arbeiten aus anderen Ländern sind nur sparsam eingegangen; was Frankreich lieferte, ist begreiflicherweise Ware erster Klasse.
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