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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Männer derUWissenschaft, die die ihren Zwecken dienenden Bücher in der Originalsprache lesen wollen, und Deutsch ist ohne Wider rede die Sprache der meisten Werke in den exakten und philo sophischen Wissenschaften. Viele Kunden ermüden im vergeblichen Warten auf den helfenden Buchhändler und lassen sich die Bücher direkt kommen; andere geben den Gedanken ganz aus, in Besitz der gewünschten Werke zu gelangen, die sie sehr gern laufen würden, wenn dies nicht mit so vielen Umständen verbunden wäre. Der Katalog der deutschen Ausstellung ist eine will kommene und wohlwollende Einführung in die deutsche Litteratur. Jeder Buchhändler kann ihn haben, wen» er den Wunsch ihn zu besitzen ausspricht. Mit demselben zur Hand kann er leicht Spezielleres über die Verleger erfahren, deren Werke aus gestellt sind.» Der Berichterstatter des Börsenblattes befand sich gewisser maßen in derselben Lage, wie der amerikanische. Es konnte nicht in der Absicht des ersteren liege», einen neue» Abdruck des AusstellungS-Katalogcs in einer anderen Form zu geben; sondern er mußte den Versuch machen, wie der Amerikaner, der zum ersten Male die Ausstellung besuchte, von dieser ein allgemeines Bild zu entwerfe». Es werden viele Aussteller ihre Namen nicht in dem Bericht finden, sie werden darob dem Schreiber hoffentlich nicht zürnen und böse Absichten wittern. Er sprach eben von dem, lvas er sah (d. h. hier, was ihm in die Hände fiel), und ließ den Gedanken, die ihm dabei gerade in den Sinn kamen, freien Lauf. Da wir ja die französische Ausstellung ebenso wenig gesehen habe» wie die deutsche, so ist es auch nicht möglich eigentliche Vergleiche anzuslellen. Doch so viel ist uns klar, daß ein solcher keine sonderlichen Resultate bringen würde, denn die Vergleichs- Objekte wollen etwas ganz Verschiedenes. Die 57 französischen Aussteller mit ihrem Katalog, in einer bnllanlen Zusammen stellung von 57 vortrefflichen Accidcnz-Arbeilen bestehend, haben mit jürstlichem und doch decentem Luxus ausgestellt und zeigen uns wieder, was alle Welt schon seit vielen Jahren weiß, daß die Franzosen in ihrem Geschmack, mit Chik verbunden, etwas besitzen, um das wir sie beneiden, jedoch um cs in vielen Fällen nicht zu benutzen, wenn wir auch könnten. Deutschland zeigt aber, wie der Amerikaner sagt, im großen, die enorme Masse von Kenntnissen und von Wissen, den bedeutenden Unter nehmungsgeist, den Gemeinsinn, die in seinem Buchhandel stecken, zugleich aber auch seine eminenten technischen Fortschritte. Gegen den brillanten Katalog der Franzosen ist der deutsche Katalog sehr einfach. Da dieser in unseren früheren Artikeln im Börsenblatt noch nicht erwähnt ist, so müssen wir ihm hier noch einige Worte widmen. Ein einleitender Artikel in acht Abschnitten versucht es, dem Ausländer eine Vorstellung von dem Stand und Umfang der verschiedenen graphischen Künste im Deutschen Reiche zu geben. Dem Verzeichnis der Gegenstände jedes Ausstellers geht eine kurze Geschichte und Charakteristik der Firma voran. Insofern hat allerdings der Katalog einen bleibenden Wert, wenn er auch das hohe Ziel, das der amerikanische Berichterstatter in Aussicht stellt, nicht anstrebt. Die Liste der Aussteller weist 333 Teil nehmer aus. Voran geht eine Erwähnung derjenigen, die bei dem Zustandebringen der Ausstellung lhätig gewesen sind. Zuerst wird desEhren-Ausschusses gedacht. Dieser besteht aus folgenden Herren: Se Excellenz Georg von Metsch, Minister des Innern in Dresden, Vorsitzender; Geheimer Ober-Rcgierungs- rat Busse, Direktor der ReichSdruckerei in Berlin; vr. O. Georgi, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig; Geheimer Kommerzienrat Adolf Kröner in Stuttgart, früher erster Vorsitzender des Börsenvcreins der deutschen Buchhändler zu Leipzig; Professor vr. Adolf Menzel, Kanzler des Ordens „kour ls wörits" in Berlin. Se. Excellenz Herr G. von Metsch steht als Vertreter der, dem Buchgeiverbemu;euin übergebenen Kgl. Bibliographische» Sammlung (früher Klemm'sches Museum) und als steter Förderer der Interessen des Centralvereins, schließlich als Chef der Kgl. Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig, welche, wie oben schon erwähnt wurde, große Anstrengungen im Interesse des Buchgewerbes machen, bereits in einem regen und heilsamen Verkehr mit dem Buchgewerbe. Der Direktor der Reichs druckerei Geheimer Overregierungsrat Busse ist, wie ebenfalls oben bereits erwähnt wurde, stets ein warmer Freund und För derer des Buchgewerbes. Nicht nur im großen durch die von ihm geleitete Anstalt, sondern auch der Ausstellung hat er vom Be ginn ab großen Vorschub geleistet und ist zugleich ein eifriger Mehrer des deutschen Buchgewerbemuseums. Was der Buch handel dem Oberbürgermeister Leipzigs Herrn vr. O. Georgi verdankt, ist bekannt; man braucht nur an die Erbauung des neuen Buchhändlerhauses und an die freundliche Unterstützung, die die Stadt Leipzig dem Centralverein jährlich gewährt, zu denken. Unver geßlich lebt es in der Erinnerung jedes Buchhändlers, was Herr Geheimrat Kröner in seiner umsichtigen, keine Grenze kennenden Thätigkeit als erster Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler in den Jahren schwerer innerer Kämpfe geleistet hat. Wer blickc schließlich nicht mit Ehrfurcht und Liebe zu dem Altmeister der Kunst empor, dem jugend frisch schaffenden Greis, dem Schöpfer der neuen illustrierenden Kunst, Adolf Menzel, und freut sich nicht herzlich seines Er scheinens. Aus obigen Thatsachen wird es ersichtlich sein, daß es dem geschäftsführenden Ausschuß für die buchgewerbliche Ausstellung in Chicago kaum hätte gelingen können, eine, dieser höhere Ehre gewährende Spitze zu gewinnen. Größter Dank des Buchgewerbes gebührt den fünf hochangesehenen Männern für das Vertrauens votum, das sie jenem ausstellten, indem sie durch gütige Annahme der Wahl ihr Siegel darunter setzten, daß das Ausstellungswerk gelingen müsse, zu einer Zeit, wo viele wohlverdiente Männer im Buchgewerbe das Gelingen für mehr als zweifelhaft hielten. — Aus dem holländischen Buchhandel. Die sechsundsiebzigste jährliche Hauptversammlung der Mit glieder der »VereenißinA tsr bovoräsriuZ van äs bslanKSu äss dosklmnäsls« hat am 2. August in Amsterdam stattgefunden und war von hundertundzwölf Teilnehmern besucht. Es gelangte unter- anderem ein Antrag zur Annahme, der für Deutschland insofern nicht ohne Interesse ist, als die Angelegenheit der Litterar- konvention zwischen Deutschland und Holland dadurch wieder in Erinnerung gebracht wird. Herr I. K. Tadema in Haarlem hatte beantragt, die Ver sammlung möge eine Kommission von fünf Mitgliedern ernennen, welche der nächsten Versammlung einen Bericht zu erstatten habe über folgende Fragen: 1. Ist der Beitritt Hollands zur Berner Konvention vom Standpunkte der Billigkeit und eines wohlverstandenen Handelsinteresses wünschenswert? und wenn ja, 2. ist cs wünschenswert, daß unser Verein sich deshalb an die Regierung wendet? Der Antragsteller, der diese Fragen auf die Tagesordnung gebracht hatte, führte aus, es entspreche nicht den Interessen des Landes, hinter den anderen gebildeten Nationen zurückzublciben, die jetzt beinahe alle der Konvention beigetreten seien. Die Not wendigkeit, daß das Uebersetzungsrecht besser geschützt sein müsse, stelle sich in unabweisbaren Thatsachen immer dringender heraus. Beweise für die unhaltbare Stellung des holländischen Autor rechtes liefere unter anderem das benachbarte Belgien. Der jetzige Zustand müsse verbessert werden. Der folgende Redner, Herr Kluitman, konnte dem Anträge nicht zustimmen; er hielt im Gegenteil den Beitritt für schädlich; man würde sich durch diesen der eigenen Freiheit berauben. Die holländische Litteratur könne nicht für sich allein existieren; sie
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