Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1893
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- 1893-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1893
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^ 184, 10. August 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 463? Stück zu verkaufen. Der Unternehmer will dem Postärar die Korre spondenzkarten um den normalen Preis von zwei Kreuzern abnehmen. Auf der Schriftseite soll ein schmaler, längs der vier Ränder lausender Streifen je sechs Inserate tragen, so daß noch genügender Raum für schriftliche Mitteilungen verfügbar bleibt, und diese Karten sollen dann um einen Kreuzer an das Publikum abgegeben werden. Die Differenz zwischen dem Einkaufs- und Verkaufspreise der Karten wird aus dem Erträgnisse der Inserate gedeckt. Es sollen je fünf tausend Karten die gleichen Annoncen tragen, so daß den Inseraten eine genügende Verbreitung gesichert ist. Der Unternehmer hat einen eigenen Automaten erfunden und beabsichtigt, seine Karten mittels dieses Automaten an den Straßenecken zum Verkaufe zu bringen-, bei den Automatenkästen soll auch ein Tischchen und ein Bleistift angebracht werden, so daß es möglich wäre gleich dort die Karte auszufüllen und abzuschicken. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Karten auch in den Tabaktrafiken, sowie auch bei den Postämtern erhältlich sein werden. In Ungarn sind diese Karten bereits seit einem Jahre eingeführt und er freuen sich der Gunst des Publikums. In Oesterreich dürften sie voraus sichtlich binnen kurzem zur Einführung gelangen, und das von Oester reich gegebene Beispiel dürfte auch im Auslande Nachahmung finden. Das Projekt bringt dem Aerar keinen Nachteil, da der Unternehmer die Karten um den vollen Preis von 2 Kr. abnimmt; für die Bevölkerung, namentlich für die ärmeren Schichten, hätten diese Karten besondere Vor teile, und die Ersparnis wäre um so bedeutender, wenn, wie bei Ge schäftsanzeigen oder Einladungen, eine größere Anzahl von Karten gleich zeitig versendet wird. — Dem Beispiele der Vereinigten Staaten, die Vierhundertjahr- Feier der Entdeckung Amerikas auch durch Ausgabe besonderer Brief marken zu feiern, ist jetzt auch Venezuela gefolgt. Die ersten Marken sind nach Europa gelangt. Die Marken haben genau die Größe der nordamerikanischen und gleichen ihnen auch in der Zeichnung, so daß bei oberflächlichem Betrachten leicht eine Verwechslung Vorkommen mag. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschristen, Kataloge re. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. Katalog des Theaterverlages von Martin Böhm, Berlin 6., Spittel markt 15. 8°. 32 S. Uatüolisobo Ibsologis. ^niiq. Latalo^ kio. 4 von IAo. Lobvsitrsr in ^aodov. 8». 32 8. 1330 biro. Verlagsverzeichnis der Buchhandlung von Jgn. Schweitzer in Aachen. 16°. 14 S. Eine Erwerbung des Britischen Museums. — Der -All gemeinen Zeitung» wird unter dem 1. August folgendes aus London gemeldet: »Ein für die deutsche Sprache hochwichtiges Werk ist soeben in den Besitz des Brittischen Museums übergegangen. Seit dem Erscheinen seines -Wörterbuches der deutschen Sprache-, also seit mehr als dreißig Jahren, hat der hochgeschätzte Professor Or. Daniel Sanders fast täglich, wie wir hören, in einem zu diesem Zwecke mit Papier durchschossenen Handexemplar seines genannten Werkes später zu benutzende Bemer kungen. Ergänzungen, Berichiigungen u. s. w. eingetragen. Bei dem be kannten Bienenfleiße des großen Sprachgelehrten wird es kaum überraschen, daß das erste aus fünf Bänden bestehende Exemplar im Laufe verhältnis mäßig geringer Zeit bereits so sehr mit derartigen Notizen gefüllt war, daß für weitere Auszeichnungen der Raum nicht mehr hinreichte. Es mußte ein zweites, ebenso eingerichtetes Handexemplar zu Hilfe genommen werden, und auch dieses ist größtenteils wieder mit neuer, einschlägiger Information jedweder Art angefüllt. Aehnlich verfuhr der Verfasser mit seinem -Er gänzungswörterbuch-. Welch neuer, großer Schatz somit für die Wissenschaft und für das deutsche Volk von dem berühmten Lexikographen in jenen elf Bänden zusammengetragen worden, wird jeder ermessen können, der das Original des Werkes kennt. Es ist jammerschade, daß sich in Deutschland niemand gefunden hat, diesen Schatz für eine große nationale Bibliothek zu erwerben oder dieHerausgabe einer so stark vermehrten Ausgabesd.es Sanders- schen Wörterbuches zu veranstalten. Es wäre geziemend gewesen, es auf öffent liche Kosten herauszugeben. Da dies nun nicht geschehen, so gereicht es uns Deutschen zur Genugthuung. daß die Gefahr, eine so reiche Sammlung sorg fältig und mühsam von einem Manne zusammengetragenen Materials even tuell verzettelt zu sehen, glücklicherweise abgewenvet worden ist. Um das wert volle Manuskript ist nunmehr die reichhaltige Bibliothek des Britischen Museums bereichert. Aber jedenfalls wird die Wissenschaft und durch sie das deutsche Volk auf ewige Zeilen aus dem in dem monumentalen Werke ausgezeichneten Material schöpfen können. Es muß für den Professor I)r. Daniel Sanders ein erhebendes Gesühl sein, nicht umsonst sich seiner großen Mühe unterzogen zu haben.- Holländische Schwindelfirmen. — Der Papierzeitung ent nehmen wir folgende Mitteilung: Der britische Generalkonsul in Amster dam nimmt Veranlassung, folgende Warnung in Londoner Blättern zu veröffentlichen: -Trotz der Warnungen, welche ich wiederholt an die eng lische Geschäftswelt gerichtet habe hinsichtlich der großen Anzahl von Schwindelfirmen, welche Amsterdam heimsuchen, bedauere ich milteilen zu müssen, daß das Uebcl sich scheinbar ungeschwächt erhält. Ich muß dies aus den fortgesetzt bei mir einlaufenden Briefen schließen, welche teils von Firmen an mich gerichtet werden, die, nachdem sie den Gaunern zum Opfer fielen, mich um Hilfe angehen, teils von vorsichtigeren Geschäfts leute», welche vor Effektuierung der Ordres Auskunft bei mir einholen. Wenn ich erwähne, daß ich für Amsterdam allein mehr als 120 Namen aus meiner schwarzen Liste führe, tritt wohl die Ausdehnung und Ein träglichkeit dieser Art von gefährlichen Geschäften genügend hervor. - Die Papier-Zeitung bemerkt hierzu: -Was hier von englischen Geschäftsleuten gesagt wird, die vertrauens voll aus den holländischen Leim gehen, das gilt in gleichem Maße auch für die deutschen. Zum Teil trägt allerdings der schlechte Geschäftsgang daran schuld; der Kaufmann oder Fabrikant läßt ungern einen Austrag fahren und hofft stets, daß gerade dieser Holländer, der ihm etwas be stellt, kein Schwindler sein möge. Die meisten Ansänger denken jo, und diese sind die ergiebigsten Opfer. Die Listen des -Schutzvereins-, die mit großer Genauigkeit geführt werden, sind das beste Mittel gegen Ueber- vorteiiung durch holländische Gauner. — Eins nur ist wunderbar, daß nämlich von holländischer Seite nichts geschieht, diesen -Zwendlers-, die den Kredit ihres Landes vernichten, das Handwerk zu legen.- Der Leipziger Zeitung wird in der gleichen Angelegenheit folgendes aus Amsterdam geschrieben: -Leider bieten hierzulande gesetzliche Bestimmungen den Schwindel- firmen geradezu die Hand. Nach hiesigem Gesetz haben die Zollbeamten das Recht, eine in ihren Augen zu niedrig angegebene Ware um den vom Absender oder Besteller angegebenen Wert nebst einem Zuschlag von 10 Prozent für eigene Rechnung zu kaufen. Eine Schwindelfirma kann sich also, da sie die an ihre Adresse geschickten Waren doch alsbald für einen Spottpreis losschlägt, alle weitere Mühe sparen und braucht die Ware an der Grenze bei der Zollbehörde nur zu niedrig anzugeben, wo rauf sie dank der angeführten gesetzlichen Bestimmung alsbald in den Besitz von barem Geld kommt und nicht mehr zu befürchte» hat, daß die erschwindelte Ware ihr noch am Bahnhof ihres Wohnortes entrissen wird. — Der Verein für Handel und Industrie im Haag hat kürzlich meiner Eingabe bei dem Justizminister daraus gedrungen, daß die Maschen dkS Strafgesetzes angesichts des Treibens dieser Schwindelfirmen enger ge macht werden sollten; besonders wurde die Einjührung von Handels registern verlangt, in die alle Firmen eingetragen werden müssen. - Aus dem Antiquariat. — Die reichhaltige Bibliothek des be kannten Dichters vr. Alex. Kaufmann, des in Wertheim verstorbenen fürstl. Loewenstein'schen Archivrates, ist in den Besitz von K. Th. Völcker's Verlag und Antiquariat in Frankfurt a. M. übergegangen. Die Bibliothek ist reich an Werken der Germanistik und besonders um fassend auf dem Gebiete der Mythen- und Sagensorschung, speziell der Rhein- und Maingegend. Auch die Litteratur des Mittelalters und der Neuzeit sowie die Kunst ist gewählt vertreten. Ausstellungen. — Eine Ausstellung für Pferde- und Tierschutz findet vom 2. bis 5. September d. I. in Berlin statt. Die Aus stellung der einschlägigen Litteratur besorgt die Fr. Sensenhauser'sche Buchhandlung dort. In den Tagen vom 26.—28. September d. I. wird der Verein für Aquarien- und Terrarienkunde -Triton» in Berlin eine Aus stellung veranstalten, wobei die Herren Nitschke L Loechner die Ausstellung der hierher gehörigen Litteratur übernommen haben. Eine Geflügel- und Kaninchenausstellung wird vom 26.— 27. August in Goslar stattfinden, zu der sich Herr Ludwig Koch dort die einschlägige Litteratur erbittet. Sprechsaal. Eine Rabattsrage. (Vgl. Börsenblatt Nr. 178.) Unter dieser Ueberschrift befand sich im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 178 vom 3. August ein Artikel der vr. Lehmann'schen Buchhandlung in Danzig gegen Adolph Russell's Verlag in Münster. Die Erwiderung letzterer Firma stand in demselben Sprechsaal. Nachstehend will ich Sechzigster Jahrgang. meine Meinung zu dem angeführten, jedenfalls schon öfter vorgekom menen Fall Mitteilen. Russell's Verlag glaubt, die Lehmann'sche Buchhandlung wäre ver pflichtet, den Betrag der Bücher zu bezahlen, weil sie diese angenommen. Dem stimme auch ich bei. Durch die Annahme der Bücher verpflichtete sich die Lehmann'sche Buchhandlung auch zur Annahme der Bedingung des Russell'schen Verlags, also -ohne Rabatt-. 622
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