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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1892
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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äs 248, 24. Oktober 1892. Nichtamtlicher Teil. 6381 richtet, aus denen schon tüchtige Leistungen hervorgegangen seien. Zu diesen letzteren gehört auch das Titelblatt des sogleich zu be sprechenden Katalogs. ; Die verschiedenen graphischen Verfahren sind zwar nur kurz, indes immerhin hinreichend geschildert, um auch dem Nichtfach mann ein allgemeines Verständnis von ihnen zu geben, und die dem Texte beigedrnckten Abbildungen sind wohl geeignet, dieses Verständnis zu fördern. Herr van der Meulen wird sich durch dieses Kapitel nicht nur Laien in der Graphik, sondern wohl auch manchen Fachmann zu Dank verpflichtet haben. Das zehnte und letzte Kapitel behandelt das Heften und Binden, mit einer Rüge schließend gegen die Mißhandlung der Bücher durch den Buchbinder und einer Warnung an die Ver leger, deren Arbeit streng zu überwachen, damit nicht schließlich noch ihre eigene Mühe und Arbeit durch sie verdorben werde. Ueber den Anzeigen-Anhang ist nichts besonderes zu sagen. Er ist im ganzen gut gesetzt; manche seiner Seiten erinnern durch ihr Satzarrangement an den Volckmarschen Weihnachts katalog, und nicht weniger als 22 derselben sind dem Sijthosfschen Verlage, 12 dem von P. Noordhoff in Gröningen gewidmet. Soll ich das Urteil über Ust Loeic in onrs vag-au in wenig Worte zusammenfassen, so glaube ich dies nicht besser thun zu können, als indem ich das Bedauern darüber ausspreche, daß es im Buchhandel nicht mehr zu haben, sowie daß eine Neuauflage, seiner zahlreichen Kunstblätter halber, nicht möglich ist. Es ist für den Fachmann, wie für den Laien gleich anziehend und lehr reich und im ganzen ein sehr schätzenswertes Erzeugnis hol ländischer bezw. Sijthofs'scher Druckindustrie. Das zweite, de» Gegenstand dieser Besprechung bildende Werk ist der »Katalog der Internationalen Ausstellung für Buchhandel und verwandte Fächer«, welche, wie schon bemerkt, im Juli und August im Palais für Volksfleiß zu Amsterdam stattgefunden hat, von der aber über die zunächst beteiligten Ausstellerkreise hinaus merkwürdig wenig Nachrichten in das deutsche Publikum gedrungen sind. Unsere großen politischen Zeitungen, die womöglich zu jeder sogenannten Kunstausstellung, zu jedem »Vereinstage«, wo oft nur leeres Stroh gedroschen wird von an Redekrankheit leidenden ephemeren Tribunen, Spezialberichterstatter senden zu müssen glauben, verhalten sich Veranstaltungen gegenüber, zu denen Buchhandel und Buchdruck die Hauptgegenstände senden, meist gleichgiltig oder gar ablehnend, — die Herren an ihrer Spitze »wissen das alles schon«, wenngleich man, lassen sie sich wirklich einmal herbei, über graphisch-technische Dinge zu schreiben, sehr leicht zu der Ansicht gelangen könnte, ihr Schweigen habe einen ganz an deren Grund, — es sei das »Gold«, mit welchem sie den Mangel an wirklicher Kenntnis der ihnen so naheliegenden Dinge verdecken. Ueber die Buchgewerbe-Ausstellung zu Amsterdam ist denn auch so gut wie nichts in die große Tagespresse in Deutsch land gelangt; daß dieselbe aber auch von der Fachpresse nur bei läufig erwähnt*), ja zum Teil ganz übergangen worden ist, davon kann die Schuld nur dem Ausstellungs-Komitee zugeschrieben werden, das in unbegreiflicher Weise, versäumt hat, sie von seinen Absichten und Schritten zu unterrichten. Die nächste Folge hiervon dürfte die sehr beschränkte »Jnternationalität« der Ausstellung selbst gewesen sein, und als weitere Folge ist sicher auch ein nur beschränkter Besuch derselben anzunehmen, der sich ganz ohne Frage weit lebhafter gestaltet haben würde, hätte das graphische und das gebildete Publikum überhaupt nähere Kennt- Inis gehabt von dieser Ausstellung, die nicht besucht zu haben Ijetzt, wo der Katalog vorliegt, man nur bedauern kann. Dieser Katalog besteht aus zwei Abteilungen: dem eigent- Ilichen Verzeichnis der auf die Ausstellung zur Schau gebrachten iGegenstände, das einschließlich Einleitung und sachlicher Mittei llungen 80 Seiten umfaßt, und den Anzeigen, die 200 Seiten Istark sind. Besonders merkwürdig ist er dadurch, daß er, gleich ! *) Vgl. dagegen Börsenblatt 1892 Nr. 19, 37, 78, 112. Red. I Neunundfünfzigster Jahrgang. dem Kataloge der Leipziger Ostermeßausstellung von 1884 und dem der Graphischen Ausstellung zu Stuttgart von 1889, ein Kollektivdruckwerk bildet, an welchem hier siebenundzwanzig verschiedene Druckereien mitgearbeitet haben, von denen vierzehn auf Amsterdam kommen, während die anderen über Holland ver streut sind. Das Format des Katalogs ist Quart und stimmt so ziemlich mit dem des deutschen Muster-Austausches über ein, mit dem das Werk auch insofern Aehnlichkeit hat, als die zu einem Ganzen vereinigten Beiträge der verschiedenen Druckereien auf die Höhe ihres technischen Könnens zu schließen gestatten. Hinsichtlich der Art der Ausführung, bei welcher sie nur ein einheit liches Format einzuhalten hatten, war ihnen jede Freiheit gelassen. Ein in chromolithographischer Aquarellmanier sehr sauber ausgesührter Umschlag, entworfen von Hobbe Smith und gedruckt von van Leer L Co. in Amsterdam, umschließt das Ganze. Er ist fast etwas zu bunt gehalten in de» Farben, scheint jedoch in dieser Beziehung dem holländischen Geschmacke zu entsprechen, da auch viele der Katalogseiteu des Anzeigenteils in den ge wählten Farben sehr kräftig gehalten sind. Ueberraschen muß der Anachronismus, dem wir in der Zeichnung der Umschlag- Randeinfassung begegnen; Buchhändler, Buchdrucker und Buch binder aus vergangenen Tagen erblicken wir hier in Thätigkeit, der Steindrucker aber arbeitet an einer lithographischen Schnell presse, die doch bekanntlich noch weit jüngeren Datums ist, als die für Buchdruck. Außer der Kollektiv-Herstellung besitzt dieser Katalog noch eine weitere Eigenart: jeder der Drucker, der daran mit gearbeitet, hat nicht nur die von ihm gedruckten Seiten bezeichnet, sondern auch angegeben, aus welcher Fabrik er das von ihm verwandte Papier, sowie die Druckfarbe bezogen hat; — diese Papierquellen zu erfahren, ist gewiß auch für manchen deutschen Verleger nicht unwichtig. Unter den Farbefabrikanten erscheint eine holländische Fabrik nur zweimal; für alle anderen Drucker wurde sie von Käst L Ehinger in Stuttgart und von CH. Lorilleux L Co. in Paris geliefert, was nicht eben zu gunsten der Farbenfabrikation in Holland spricht. Mit den ersten achtzig Seiten, die auf Papier aus drei verschiedenen Fabriken gedruckt sind — was man wohl besser ver mieden hätte bei der sonstigen Gleichmäßigkeit von Ausführung und Inhalt — haben wir uns nicht weiter zu beschäftigen, da sie nur gewöhnlichen guten Werkdruck repräsentieren; der Anzeigen teil aber bietet das bunteste typographische Bild, denn hier be gegnen sich die verschiedensten Stile oder Geschmacksrichtungen, von der Liebhaberei für solide kräftige Schriften und nicht mißzu- verstehende Farben, wie sie noch während der vierziger Jahre auch in Deutschland gepflegt wurde, bis zur sogenannten »freien Manier«, als deren Regel man am zutreffendsten die Freiheit von jeder Regel bezeichnen darf, und die sich zum Teil nach amerikanischen Druckmustern gebildet hat, diese allerdings manch mal noch über-amerikanisierend durch ein unschönes Durcheinander werfen von Schriften und Einfassungen, wodurch es dann nahezu unmöglich wird, den Hauptgegenstand herauszufinden, auf den das Schwergewicht in Schrift und Farbe zu legen die ameri kanischen Accidenzsetzer doch niemals versäumt haben. Solcher Ausbünde von Freiheit sind nun glücklicherweise in dem Kataloge nur einer oder zwei vorhanden; unter den anderen freimanierlichen Blättern giebt es einige recht tüchtige Satz leistungen, von denen namentlich die von Blikman L Sartorius in Amsterdam zu nennen sind; geschmackvolle Blätter jedoch in der alten, soliden, dem quadratischen Typenmaterial besser ent sprechenden Satzweise lieferten auch die Amsterdamer Druckereien von Ellerman, Harms L Co., die der Erven H. van Munster L Zoon, Roeloffzen L Hübner und Th. A. van Zeggelen, denen man aus der Provinz anschließen darf: H. C. A. Thieme in Nimwegen, die Südholländische Buch- und Handelsdruckerei im Haag, die namentlich einige feine Autotypien trefflich druckte; H. A. M. Roelants zu Schiedam, dessen erste Seite in deutscher 863
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