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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1892-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1892
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- Deutsch
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6384 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 248, 24. Oktober 1892. heit ihm die Weitersührung dieses Ehrenamts unmöglich mache. Der Verein wählte daher den Kammergerichtsrat Ernst Wichert zum ersten Vorsitzenden, O. Wenzel zum Stellvertreter, Gust. Dahms und Krafft zu Schriftführern, Jul. Schweitzerzum Schatzmeister,JuliusStetten- heim und Stadtverordneten Kali sch zu Beisitzern, den Geheimen Re- gierungsrat Brämer und den Redakteur Auburtin zu Kassenrevisoren. »Krebs», Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Zu einem »Alte Herren-Abend» hatte der Krebs am Sonnabend den 1b. d. M. seine Mitglieder geladen, und in großer Anzahl, vor allem die -alten Herren» selbst, war man dem Rufe gefolgt, um einige frohe Stunden in dem alten liebgcwordenen Verein zuzubringen. Die Versammlung bot dem Kundigen einen ungewohnten Anblick, insofern der Vorstand, der sonst am Ende des Zimmers an einer Quertafel seines Amtes waltet, sich diesmal unters Volk gemischt hatte, um Würden und Ehren des Abends an die älteren Mitglieder abzntreten. Diese dominierten mit Recht. Zum Teil ehrwürdige graue Häupter, waren sie in den ver schiedensten Lebensaltern vertreten, darunter manche Chefs, von den ältesten, die den Verein mit gegründet hatten und seit Jahren und Jahrzehnten an der Spitze angesehener Firmen stehn, bis zu den jüngeren, die erst seit kurzem sich selbständig gemacht haben. So manches alt-bekannte Gesicht sah man darunter, das man sonst kaum bei den Hauptversammlungen zu sehen bekommt. An der Spitze der alten Herren befand sich Herr Mühlbrecht, der das Präsidium übernahm und führte, bis er es in vorgerückter Stunde in die Hände des inzwischen erschienenen Ehren präsidenten Herrn Borstell niederlegte. Zunächst wurde der gewissermaßen offizielle Teil des Festes erledigt. Herr Mühlbrecht erteilte dem derzeitigen Vorsitzenden des Krebs das Wort, der die Erschienenen mit herzlichen Worten begrüßte, und danach in längerer Rede sich dagegen wandte, daß der Krebs außerhalb noch vielfach als Kneipverein betrachtet würde, da er doch vorwiegend ernstere Bestrebungen Pflegte, bezüglich deren er bei den hiesigen Chefs auch allgemeine Anerkennung fände. Hierauf ergriff der Vorsitzende der Berliner Korporation Herr Meid inger das Wort, um in seiner Rede hervorzuheben, daß die Korporation den Krebs als den Re präsentanten des Berliner Jungbuchhandels betrachte, und um die Bestrebungen und bisherigen Leistungen des »Krebs» in Bezug auf die Weiterbildung seiner Mitglieder mit warmen Worten anzuerkennen. Mit einem Hoch auf den Vorstand des -Krebs» schloß Herr Meidinger seine niit vielem Beifall aufgenommene Rede. Allmählich entwickelte sich die üäslitas, zu der die nun folgende Verteilung von Vereins-Stammschoppen an eine größere Anzahl Mit glieder hinüberleitete. Auf dem Deckel der Schoppen ist ein wohl^ gelungener Krebs en rslisl dargestellt. Der fünfundzwanzigste der Stauimschoppen wurde Herrn Melford überreicht, der seit fünfundzwanzig Jahren dem Verein angehört und, wenn auch ein seltener Gast, doch dem Verein sein Interesse bewahrt hat. Mitternacht war vorüber, als auf Bitten des Vorsitzenden Herr! Borstell, unser Ehrenpräsident, den Vorsitz übernahm. Mit welchem Humor Herr Borstell das Szepter in Gestalt einer Klingel über der j Versammlung schwang; wie er es versteht, die Kneiptafel zu beleben und zu stürmischer Heiterkeit fortzureißen, das wissen alle älteren Semester, die noch Gelegenheit hatten unter seinem Präsidium zu wirken. lieber die noch lange anhaltende tickvlitas ist nicht leicht zu schreiben. Es war Stimmung in der Versammlung, und nicht zum wenigsten trugen dazu die alt-ehrwürdigen Vereinsvorträge bei, die der »Krebs« wie jeder andere Verein hat, und die nun aus dringendes Verlangen zum Vorschein kamen. Die älteren Mitglieder kennen diese schönen Lieder alle und freuen sich des Wiedersehens, während die jüngeren neuein- getretenen Mitglieder sie mit aufrichtigem Vergnügen kennen lernen. Es folgte noch eine mit großem Beifall ansgenommene Ansprache des Herrn Bette und eine ganze Reihe humoristischer Vorträge, Bier reden n. s. w., bis der Morgen graute Der »Krebs» kann aus einen gelungenen Abend zurückblicken, und das ist um so befriedigender, als gar keine Vorbereitungen getroffen waren, sondern alles der glücklichen Stimmung in fröhlicher Gesellschaft überlassen blieb. Nur mit größter Befriedigung aber kann das schöne Einvernehmen zwischen Chefs und Gehilfen im »Krebs» konstatiert werden, von dem dieser Abend wieder Zeugnis abgelegt hat. Möge dieser Ihbend den Beginn eines engen Zusammenschlusses, eines festen Zusammenhaltens zwischen den Mitgliedern bilden, möge die be klagenswerte Gleichgiltigkeit, die sich bisweilen geltend macht und so manche nützliche Bestrebung vereitelt, immer mehr verschwinden und aus dem engeren Anschluß der älteren und jüngeren Bestandteile des Vereins, die sich hier näher getreten sind, eine neue Blüte des alten Vereins hervorgehen! L. v. Verein jüngerer Buchhändler in Köln. — Der Verein jüngerer Buchhändler in Köln (gegründet 1862) wird am Sonntag, den 6. November d. I. sein dreißigstes Stiftungsfest im Quatermarktsaale des Gürzenich feiern. Die Festordnung verzeichnet folgende Veranstaltungen: morgens 11 Uhr Begrüßungstrunk, nachmittags 4 Uhr gemeinschaftlicher Kaffee im Kaiser Wilhelm-Casö, abends 7 Uhr Festtafel unter Beteili gung der Damen, hierauf musikalisch-deklamatorische Abendunterhaltung. Anmeldungen zur Teilnahme nimmt Herr G. Du sähel (im Hause M. Du Mont-Schauberg'sche Buchhandlung) entgegen. Pcrsonalilachrichten. Jubiläum. — Nachdem vor verhältnismäßig kurzer Zeit Herr H. A. Schumann, Buchhalter in der Verlagsbuchhandlung von Otto Spanier in Leipzig, das seltene Fest seines fünfzigjährigen Buchhändler jubiläums begangen hatte, feierte er am 20. d. M. den Tag, an welchem er seit fünfundzwanzig Jahren dem genannten Geschäft angehört. -Papa Schumann» wurde vom Chef der Firma sowohl, wie von den Kollegen aufs herzlichste beglückwünscht und mit Geschenken erfreut. Möchte es dem allbeliebten Herrn vergönnt sein, noch recht lange so rüstig wie heute thätig zu sein. Dieses Jubiläum ist seit kurzer Zeit das dritte, welches Angehörige des Spamer'schen Verlags begangen haben. Sprechsaal. Für Kalender-Verleger. In Anbetracht der rigorosen Durchführung der bezüglichen Zoll- und Stempelvorschriften möchten wir alle deutschen Verleger, welche Kalender nach Oesterreich einführen, dringendst ersuchen, die den betreffenden Paketen aufgebundencn Fakturen mit der Aufschrift -Stempelpflichtige Kalender« zu versehen, um dem Kommissionär der empfangenden Firma die vorgcschriebene Deklaration, deren Fehlen unter Umständen mit nam hafter Geldbuße geahndet wird, zu ermöglichen. Wir betonen, daß jeder Kalender (auch ältere Jahrgänge) der Steuerpflicht unterliegt und deklariert werden muß, was wir zu unserem Schaden erst unlängst erfahren haben. Ein bezeichnetes Paket wird der Kommissionär schwerlich übersehen. Wien. Mayer L Comp Eingeschriebene Hilfslasse oder freie Zuschußkasse? XIII. (Vgl. Börsenblatt 209. 212. 215. 218. 224 233 236. 239. 245.) Herren Emil Kupfer und Freunde in Berlin. Werte Genossen! Gestatten Sic mir, daß ich nochmals persönlich meinen Standpunkt in einigen Einwendungen gegen Ihre Behauptungen (Börsenblatt 239) klarlegc. Es ist uns ein unangenehmes Mißgeschick passiert infolge Fehlens des Rundschreibens des Verbands-Vorstandes vom 1. September. Wir fanden später den Fehler und haben sofort davon Nachricht gegeben. Herr Kupfer hat uns in Nr. 239 d. Bl. eine sachliche Aufklärung darüber gegeben, daß wir als »Freie Hilfskaffe» nicht fortbestehen können. Ich bin dafür sehr dankbar, denn eine völlige Aufklärung konnte ich hier leider nicht erhalten. Die sächsische Landcsgesctzgebung schließt demnach unsere »Freie Hilfskasse- aus, und es nützt deshalb auch eine Petition beim Reichs kanzler nichts Wir haben also nur noch die Möglichkeit, als »Einge schriebene Hilfskasse» weiter zu bestehen. Hiergegen wenden Sie sich, meine Herren, mit allen Mitteln. Das ist Ihr Standpunkt — das ist Ihre Auffassung! Wir und mit uns der Vorstand und eine sehr große Zahl von Mitgliedern — stehen auf dem Boden des Hilsskassengesetzes, so lange es möglich ist. Wer kann es wissen, ob nicht ein Reichstag in anderer Zusammensetzung die Be lästigungen der Selbsthilfskassen wieder aufhebt — dann aber beginnt wieder Arbeit für den Verband insofern, als man die abgesprungenen Mitglieder zurückführen sollte. Meine persönliche Auffassung ist eben die, so lange es geht, die Mitglieder — als für das Ganze von Heil — zu sammen zu halten. Aus diesem Gedanken heraus kommt mein Stand punkt. Herr Kupfer hebt einige Punkte hervor, über welche wir »spielend hinwegkommen« — es sind dies Anmeldepflicht, Krankenhauszwang, be hördliche Kontrolle n s. w. Also die Anmeldepflicht. Ja — sowohl in der Zwangskasse wie in der Hilfskasse sind die Mitglieder anzumelden — aber nach tz 49 Abs. 1 hat das Mitglied selbst keinerlei Schererei, sondern der Arbeitgeber hat diese Anmeldung zu besorgen. Bei An stellung eines Gehilfen hat sich der Arbeitgeber zu überzeugen, ob der Betreffende einer anerkannten Hilfskasse rcchtsgillig nngehört, wozu uns ja die im Z 75 a Abs. II, 2 erwähnte Bescheinigung vollgiltiges Beweis mittel wird. Die -große Schererei» und Unbequemlichkeit für die Verbandsmitglieder-Krankenkasse, meine Herren, besteht also in Vor-
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