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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1922
- Strukturtyp
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- 1922-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 86, I I. Aprll 1922. /Vlmiinscti äer kupprecktpi'esse »ui a ,-x-un b> 08eb. 6.—. Es scheint, als ob sich die Werbeform des Almanachs in stärkerem Motze bei den Verlegern von Liebhaber- nnd Luxusausgaben ein- blirgere. Tie Ursachen dafür sind leicht ersichtlich. Läßt doch gerade diese Biichergattung ein engeres geistiges Verhältnis des Bücherkäufers mit dem Verleger geboten erscheinen. Gewöhnlich sind es nicht nur Einzelwerke, die der Verleger dem Liebhaber anzubteten wünscht. Das vcrlegerischc Arbeitsgebiet ist meist abgcgrenzt, bildet einen besonderen kreis, wird durch einen gemeinsamen Nahmen umfaßt und würde bei einer Teilwcrbung btldmätzig nur unvollkommen zum Vorschein kom men. Sieht der Käufer in Leistungen und Zielen ein von einheit lichem Willen getragenes Ganzes vor sich, so gewinnt dadurch auch die Einzelheit an Ansehen und Wert. Versteht es der Verleger außerdem, den Almanach durch innere und äußere Mittel wertvoll zu gestalten, so braucht er ihn nicht zu verschenken, sondern kann ihn verkaufen und auf diese Weise wenigstens einen Teil der Werbungskosten decke». Der vorliegende Almanach bringt zunächst ein Kalendarium, um dann sofort mit dem Artikel »Uber die Nupprechtpresse« in meckis« r68 überzugehen. Hier erfährt der Leser das Programm des Unternehmens. Es folgen u. a. ein bemerkenswertes »Gespräch zwischen Autor und Leser« von Wieland, eine interessante Arbeit von vr. Ottomar Schreiber »Vom bücherlieben Gottfried Keller«, ein Brief von Thomas Mann an die Nupprechtpresse, zwei Dante-Novellen von Franco Sachetti (1335 bis um 1400), eine Probe des von der Nupprechtpresse in deutscher Übersetzung herausgegebenen »^rekipoeta«, Machiavellis Ausführun gen über den politischen Zustand Deutschlands im Anfang des sech zehnten Jahrhunderts, »Uber die Wüste nnd das gelobte Land des Men schengeschlechts«, von Jean Paul, »Tagebuchblätter« von Friedrich Huch, »Aus einem nachgelassenen Roman« vom gleichen Verfasser. Von be sonderem Interesse auch für den Buchhändler sind die beiden Abhand lnngcn »Philosophische Luxusdrucke« von Rudolf von Delius und »Schöne Drucke, ein Ratgeber für Bibliophile«, von Fedor v. Zabeltitz. Eine Reihe Abbildungen ist beigegeben, u. a. Wielands Silhouette von Goethe, Dante (lnksrno I), von Luigi Adamolli, und eine Seite aus der Münchener Archipoeta-Handschrift. Den Druck des Almanachs be sorgte die Offizin von Knorr L Hirth in München nach Angabe von F. H. Ehmcke in dessen Nustica. Die Veröffentlichung bringt den Charakter der Nupprechtpresse gut zum Ausdruck, ist also ein mit der angebotencn Sache in innigster Harmonie stehendes Werbemittel. Die Begrtffsvermittlnng erfolgt dabei unauffällig in vornehmster Form. Der Bibliophile wird gewonnen durch ein kleines bibliophiles Er zeugnis, das wahrlich gut genug ist, Anspruch auf Zugehörigkeit zu schönen und kostbaren Büchern zu haben, weil es in seinem zwar be scheideneren Gewände doch zu denjenigen Stücken einer Bücherei ge hört, die man gern zur Hand nimmt und deren man sich freuen darf. Kurt Loele. Mine Mitteilungen. Zur Verkaufsordnung für Auslandlieferungen. — Wir machen auch an dieser Stelle auf die im Anzeigenteil der heutigen Nummer ent haltene z w e i t e V e rö f f e n t l i chu n g (Nachtrag) derAußen - Handelsnebenstelle für das Buchgewerbe aufmerksam, die erstens ein Verzeichnis der zur Gruppe U gehörigen Verleger, und zweitens eine Zusammenstellung der durch die Verleger besonders festgesetzten Auslandpreise enthält. Auch jetzt sind diese Listen noch nicht vollständig; es werden noch Nachträge bekanntgegeben werden. Die kricgsgeschichtlichcn Arbeiten des Relchsarchivs. — Das Neichs- archiv plant, wie eine halbamtliche Auslassung besagt, außer rein archivalischen Arbeiten auch eine größere wissenschaftliche Arbeit zur Zusammenfassung der Geschichte des Krieges. Gerade auf diesem Ge biete befindet sich das Reichsarchiv in lebhaftem Austausch mit den ent sprechenden Stellen der früheren Gegner. Daß sich bei diesen Ar beiten, die keineswegs nur von ehemaligen Generalstäblern ausge- sührt werden, Unzuträglichkeitcn ergeben können, sobald sie auf das politische Gebiet übergreifen, ist klar. Rcichsminister des Innern Ur. Köster hat daher sofort nach Übernahme des Amtes im Einver nehmen mit dem Reichskanzler die nötigen Schritte getan, um diese Frage befriedigend zu regeln. Die Historische Kommission des Ncichs- archivs, der u. a. die Professoren Hans Delbrück, Götz, Erich Marcks, Gustav Mayer, Mcinecke, Oncken, Schreiber, Schulte und Schumacher angehören, ist auf seine Einladung kürzlich "zusammengetreten, um die Frage, welche Publikationen vom Rcichsarchiv in wissenschaft lich einwandfreier Weise herausgegeben werden können, nnd wie die 496 Herausgabe erfolgen kann, vorbehaltlich der Entscheidung der Reichs- regierung zu erörtern. Die militärischen Akten des Rcichsarchivs sind zu wissenschaftlichen Arbeiten Außenstehenden aller Richtungen gleich mäßig frcigegcbcn. Hierauf beruhen die in der Presse besonders ge nannten N e g i m e n t s g e s ch i ch t e n. die nicht vom Rcichsarchiv, sondern von früheren Regimentsangchörigen abgefaßt sind. Eine neue Pflegcsiätte für wissenschaftliche Pädagogik in Berlin. — Im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht wird auf Anregung von Professor vr. Spranger mit dem Sommersemestcr 1922 eine Studiengemeinschaft für wissenschaftliche Pädagogik ins Leben treten, die eine Arbeits- und Fortbildungsstätte sein soll für ältere Studenten, Studienräte, Volksschullehrer und -lchrerinncn, die forschend und leh rend auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Pädagogik tätig sein wollen. Der Arbeitsplan ist vorläufig auf zwei Jahre bemessen und für in Berlin wohnende Lehrer so eingerichtet, das; sie auch ohne Beurlaubung, gegebenenfalls mit teilweiser Dienstcntlastung, teilnchmen können. An fragen sind zu richten an das Zentralinstitut für Erziehung und Unter richt, Berlin W. 35, Potsdamer Straße 120. Die Freiheit der Kunst. — In einer Kleinen Anfrage eines preußi schen Landtagsabgeordncten wurde im Anschluß an die Beschlagnahme des »V e n u s w a g e n s« (Berlin, Fritz Gurlitt) behauptet, daß nach Abschaffung der Zensur unter Verantwortung des Staatsministceiums ein persönlicher Vernichtungskampf gegen Erzeugnisse der Kunst geführt werde, durch den nicht nur hohe ideelle Werte zerstört, sondern auch der Initiative der betroffenen Künstler die schwerste Daucrschädigung zu gefügt werden könnte. Diese Anfrage wurde, wie der amtliche Preu ßische Pressedienst mitteilt, vom Kultusministerium folgendermaßen be antwortet: »Von einem persönlichen Vernichtungskampfe gegen Bildwerke. Romane, Theaterstücke und andere Produkte der Kunst, d» unter Ver antwortung des Staatsministeriums geführt werde, ist im Staatsmini-- stcrium nichts bekannt. Das Staatsministerium ist sich der Bedeutung bewußt, die der Freiheit des Kunstschaffens für die künstlerische Initia tive der Schaffenden und für die Förderung der Kunst zukommt. Es wird stets dahin wirken, daß die Freiheit der Kunst gewahrt bleibt. Andererseits darf die Staatsregierung die Fälle nicht übersehen, in denen aus geschäftlichen Rücksichten versucht wird, künstlerisch ausge machten Schmutz als ehrlichen Dienst an der Kunst anszugeben. Daher kann Freiheit auch auf diesem Gebiete nicht gleichbedeutend mit völliger Schrankenlosigkeit sein«. Fachausstellung für Photographie. — Der süddeutsche Pho'.o- graphcnverein E. V., München, veranstaltet vom 12.-16. September 1922 im großen Saal des Hackerbräu-Kellers in nächster Nähe der Deutschen Gewerbeschau eine Fachausstellung, verbunden mit einer Bü cher- und Zeitschriftenschau. Mit der Durchführung derselben windL die Buchhandlung I o h s. Albert Mahr in München, Kontor haus Stachus, beauftragt. Postkarten über 14:9 ein nach dem Ausland unzulässig. — Scho^ oft haben wir darauf hingcwiesen, daß nach dem Ausland Postkarten, die das Größenmaß von 14: 9 em überschreiten, unzulässig sind. Trotz dem mehren sich die Klagen von fremden Postverwaltungen und auch von Empfängern im Ausland, namentlich in der Schweiz, daß deutsche Versender nach dem Ausland Postkarten verwenden, die größer als 14:9 em sind, und daß den Empfängern, da diese größeren Karten als Briefe behandelt werden, durch die Zahlung hoher Nachgebühren Nachteile und Weiterungen entstanden sind. Es wird erneut dringend geraten, nach dem Ausland nur Postkarten von vorschriftsmäßiger Größe zu verwenden, weil sonst die Gefahr besteht, daß die Empfänger die Sendungen wegen der Zahlung von Nachgebühr nicht annehmen. Keine Verkaufsstelle für Dienstbriesmarken. — Dem wiederholt von Briefmarkensammlern und -Händlern geäußerten Wunsche, eine amt liche Verkaufsstelle für Dienstmarken einzurichten, hat sich infolge des Einspruchs einiger Landeszentralbehörden nicht entsprechen lassen. Änderung von Bctragsangaben in Drucksachen. — Die ans der jetzigen wirtschaftlichen Entwicklung sich ergebenden häufigen Preis änderungen bringen es mit sich, daß Bctragsangaben, die in den Drucksachen von Geschäftsfirmen, Vereinen usw. enthalten sind, rasch veralten. Da die Vordrucke nach den Postordnungs-Bestimmungen (§ 7) durch die Berichtigung solcher Zahlen (abgesehen von § 7, X Ziffer 7) ihre Eigenschaft als Drucksache verlieren, ergeben sich auf diese Weise unverkennbar wirtschaftliche Nachteile für die Versender. Um den Ans brauch derartiger Vordrucke zu ermöglichen, wird vorübergehend nach gegeben, daß im inneren deutschen Verkehr in Drucksachen, die mit oder ohne Umschlag, unter Band oder in Kartenform zur gewöhn liehen Drucksachengebühr (nicht als Drncksachcnkartc) versandt werde,i.
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