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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1893
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7852 Nichtamtlicher Teil. 293, 18. Dezember 1893. Um allen Bedenken gegen die Ausfüllung obiger Rubriken zu begegnen, haben die Unterzeichneten Komitees einen Ver trauensmann gewühlt, an den die Fragebogen zu senden sind, und von dem die Addierung der einzelnen Posten vorgenommen wird, so daß den Komitees nur die Gesamtresultate bekannt werden. Das Amt des Vertrauensmanns zu übernehmen, hat Herr Rechtsanwalt vr.jur. A. Gentzsch, Leipzig, Katharinenstraße 11, sich bereit erklärt. Um gefällige sofortige Uebersendung der ausgefüllten Frage bogen wird dringend gebeten I Berliner Agitations-Komitee zur Bekämpfung des Antrags Gröber, Hitze und Genossen auf Beschränkung der Gewerbefreiheit. Die Kommission zur Bekämpfung der Centrumsanträge zur Gewerbeordnung in Leipzig. Das Buchgewerbe in der »White City« am Michigan-See. Von Otto Schlotke. VII. (I-VI s. Börsenblatt Nr. 223. 235. 250. 255. 261. 272; Mit der sechsten Fortsetzung meines Berichtes beendete ich die buchgewerbliche Ausstellung im LlanukucturinA LuitäinA und habe nunmehr noch über einzelne interessante Ausstellungen zu berichte», die abgesondert von diesem Komplex sich in den Einzel gebäuden resp. in von den betreffenden Ausstellern eigens für ihre Zwecke errichteten Bauten befanden. Das vornehmste derselben war das »Puckgebäude«. In dem lustig und elegant aufgebauten Pavillon hatte das welt bekannte Witzblatt »Puck« eine ganze Druckerei ausgestellt, und in dieser wurden Ausstellungsnummern, sowie eine prächtig aus gestattete Geschichte des Puck gedruckt und verteilt bezw. verkauft. Während im unteren Raume vier Hoe'sche Schnellpressen auf gestellt waren, die von einem erhöhten Rundgang auch in Thätig- keit gesehen werden konnten, war auf dem darüber liegenden Balkon eine Ausstellung des Puck untergebracht, die gewisser maßen ein Museum desselben bildete und sehr interessant war. Zu der Zeit, als ich die Ausstellung besichtigte, wurde gerade die Weihnachtsnummer gedruckt, die 64 Seiten stark ist und in einer Auflage von 250 000 Exemplaren erscheint. Diese reich illustrierte Nummer wurde, wie überhaupt der Puck, in vier Farben gedruckt und in Buchdruck hergestellt. Dagegen erschien die Ausstellungsnummer wöchentlich in Steindruck und zwar in fünf Farben. Aus einer Uolts Limor^-Presse wurden Puck- Postkarten gedruckt, die mit einer zierlichen Vignette versehen waren und viel gekauft wurden; die Maschine druckte 1200 davon in der Stunde, die Leistungsfähigkeit der übrigen Schnellpressen war 900—1200 pro Stunde. Die meisten der Illustrationen werden nach dem Original photographiert und in Zink geätzt; Holzschnitte werden viel seltener angewendet. Es ist das ein Hauptpunkt, worin sich das berühmteste englische Witzblatt von unfern noch berühmteren »Fliegenden Blättern« unterscheidet, abgesehen davon, daß ja die Tendenz des elfteren eine politisch satirische ist. Eine sehr sehenswerte Abteilung war auch diejenige für Buchdruckmaschinen in der Patentausstellung im Gebäude der Vereinigten Staaten. Es war dies eine Sammlung von Modellen aller der Maschinen für das Buchgewerbe, die in Amerika patentiert waren. In langen Glasschränken waren sie aufgestellt, und man konnte hier die abenteuerlichsten Maschinen bewundern — oder vielmehr die nimmermüden Erfinder be dauern und die viele nutzlose Arbeit, die hier verschwendet war. Es giebt wirklich keine Variation des Druckprinzips, die hier nicht versucht worden wäre. So z. B. eine Konstruktion, bei der der Farbtisch seitwärts von der Maschine steht und die Walzen mit zwei langen Armen auf die Form gelangen (Newbury) aus dem Jahr 1859. Ein Meisterwerk der Mechanik war auch das Modell zu der Hoe'schen Rotationspresse, das im Aufträge des Patentamtes von dieser berühmten amerikanischen Maschinenfabrik angefertigt worden war. Dieses Modell ist bis aus das kleinste Rädchen wirklich ausgesührt, und es wird thatsächlich eine Miniaturausgabe des New Jork Herald, der eine solche Maschine besitzt, darauf gedruckt; das Modell besteht aus 16 000 Teilen und hat ein wahres Vermögen gekostet, hat aber genau genommen, außer als Kuriosum für den Fachgenossen, keinen Zweck — derartige Scherze können sich eben nur die Ameri kaner erlauben. Das Original zu diesem Modell, das ich in New Dort in dem neuen Gebäude des Herald am Union Square sah, ist ein förmliches Ungetüm, das mit vier Papierrollen arbeitet und in wahrhaft genialer Weise die vier endlosen Streifen dem gemeinsamen Sammelpunkt zuführt. Die Arbeit, die diese Maschine zu liefern imstande ist, ist folgende: 96 000 4—6seitige Zeitungen in der Stunde oder 72 000 8 „ 48 000 10-12 „ 36 000 16 24 000 20-24 Es ist dies also die bedeutendste Leistung, die bis jetzt mit Rotationsmaschinen erreicht ist und es läßt sich denken, was es heißt, wenn dieser Koloß arbeitet — ein Anblick, der auch für den Fachmann von überwältigender Großartigkeit ist. Der New Jork Herald braucht übrigens auch solche Maschinen; denn wenn man eine Sonntagsnummer desselben sieht, die reicher illustriert ist, als bei uns die meisten illustrierten Wochenschriften und dabei einen Umfang von 46 Seiten hat, von denen jede mehr als zwei der unsrigen enthält infolge der kleinen Schrift, so wird einem klar, daß dazu allerdings ganz außergewöhnliche Hilfs mittel gehören. Aber der Besitzer des Herald, der bekannte Bennett, kennt auch sein amerikanisches Publikum, und echt amerikanisch ist die Einrichtung seines neuen Gebäudes. Im Gegensatz zu den anderen Zeitungsgebäuden, die gewaltig in die Höhe streben, wie das des »World« bis zu 22 Stockwerken, hat er vielmehr nur einstöckig gebaut. Der schlaue Hankee verfolgt verschiedene Zwecke damit; zunächst hat er nämlich unter der Hand die gesamten umliegenden Gebäude angekauft, so daß ihm der ganze ausgedehnte Platz gehört, und um seinen Grundbesitz nicht durch ein riesiges Gebäude zu entwerten, wählte er ein ein stöckiges. Dabei ist dieses sogenannte Zeitungsgebäude ein kleiner Palast, ein Schmuckstück; denn Dielen, Wände, Säulen rc. sind eitel Marmor und Granit, und auch im übrigen ist der Jnnenraum mit einer Verschwendung ausgestattet, die so vor nehm wie kostspielig ist. Aus der linken Seite befinden sich die Maschineuräume, auf der rechten die Setzersöle, im Centrum die Expeditionsräume und im ersten Stock die Redaktion, arti stische Säle rc. Eine ganz besondere, wohl einzig auf der Welt dastehende Reklame nun hat sich der Herald dadurch geschaffen, daß er das Parterre ringsherum mit mächtigen Scheiben versah, die vom Fußboden bis zum ersten Stock gehen; dadurch ist gewissermaßen die ganze Druckerei in einen Glaskasten gesetzt, und das liebe Publikum kann bis ins kleinste Einblick in sie thuir. Da ist nun die obenerwähnte gewaltige Maschine ein Schau- und Paradestück ersten Ranges, um das die New Harker Konkurrentinnen den Herald gewiß schon arg beneidet haben, und man sieht denn auch Leute genug stundenlang warten, um die Maschine laufen zu sehen, und das ist wahrhaftig keine Kleinigkeit, denn sie läuft gewöhnlich nicht vor 3 Uhr nachts. Im Gebäude des Unitsä 8tatss Uovernmsnt befand sich eine Ausstellung der Regierungsdruckerei zu Washington, die sehr viel Interessantes aufwies. Die amerikanische Slaatsdruckerei
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