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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.12.1893
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- 1893-12-18
- Erscheinungsdatum
- 18.12.1893
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- Deutsch
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293, 18. Dezember 18S3. Nichtamtlicher Teil. 7855 »Daß sich jetzt in der Weihnachtszeit dem Vollendeten, dem zum Geschenke Geeigneten das vorwiegende Interesse zuwendet, ist wohl selbst verständlich. Bilderbücher und Bilderwerke, Geschenklitteratur im weitesten Sinne des Wortes, glänzende Einbände, herrliche Zeichnungs- und Bilder proben drücken in diesen Tagen der sorgsam zusammengestellten und zweckmäßig geordneten Ausstellung das kennzeichnende Gepräge auf Es ist erstaunlich und bewundernswert, was das Buchgewerbe neuerdings im Punkte der äußeren Ausstattung, die hier ja nur in Frage kommen kann, leistet; die letzten Jahrzehnte haben darin gewaltige Fortschritte gemacht, Fortschritte, die im allgemeinen bemerkt und als solche empfunden werden, weil sie zumeist dem Gebiete des Augenfälligen angehören. -Einzelne Meisterfirmen und Musterleistungen anzusühren, ist nicht wohl möglich, da an diesen Fortschritten alle Anteil haben und eine zufällige Hervorhebung der einen Leistung als eine Zurücksetzung einer gleichwertigen anderen aufgefaßt werden könnte. Was die Büchereinbände anlangt, auf die ja der erste Blick fällt, so zeigt die Ausstattung eine schier unglaubliche Menge neuer, eigenartiger, charakteristischer, ja selt samer Einbände Prunkende, fast überladene Pracht, Farben- und Gold verschwendung, bizarre Ornamentsormen, schiefe und in ihren Formen verzwickte Schriften locken die Blicke auf sich; daneben berührt die schlichte Vornehmheit, die feine Ruhe, zu der man zurückzukehren beginnt, unge mein wohlthuend. »Man hat neuerdings bei dem Bestreben, etwas ganz Neues und etwas ganz Besonderes zu schaffen, nicht immer die Grenzen des Ver ständigen und die Vorschriften des guten Geschmacks beachtet und gewahrt. Hin und wieder fiel uns ein Einband in die Augen, bei dessen Erfin dung der Geschmack nicht zu Rate gezogen worden war. Es ist doch wohl eine vernünftige Forderung, daß die Art des Einbandes mit der Richtung und der besonderen Eigentümlichkeit des Buches, soweit es möglich ist, übereinstimme. Solche Uebereinstimmung wirkt um so mehr, je weniger gesucht und gekünstelt sie ist. Schlimmer aber als die er künstelte Uebereinstimmung ist die gedankenlose, manchmal auch gemachte Uebercinstinimungslosigkeit. Ist es nicht beispielsweise lächerlich, wenn eine tiefernste Erzählung aus dem Einbande blühende Kirschenzweige und hüpfende Vögel zeigt? -Im großen und ganzen scheint sich gegen die in den letzten Jahren beliebten Auswüchse eine heilsame Reaktion geltend zu machen. Wir gehören nicht zu denen, die den eigenen Geschmack als den allein un trüglichen hinstellen, und die jedem Neuen, wenn es bizarr zu sein scheint, die Daseinsberechtigung absprechen; wir gehören aber eben so wenig zu denen, die dem Neuen huldigen, weil cs neu ist, und die sich von der protzigen Geschmacklosigkeit imponieren lassen. Wer an den mannigsachen, glänzenden, bizarren, gesuchten Einbänden vorübergeht, der wird an sich selber merken, daß Farbengemenge und leuchtender Prunk wohl in die Augen fällt, aber bald das Gefühl des Ueberdrusses weckt, während geschmackvolle Ruhe und Vornehmheit immer wieder gefallen. »Ueber die ausgestellten Bilderwerke im einzelnen zu urteilen, ist hier nicht angängig; sie sind, die einzelnen für sich und alle zusammen, sprechende Zeugnisse für die überraschenden Fortschritte der Technik; aber auch auf diesem Gebiete möchten mir warnen vor gewissen Künsteleien und Uebertreibungen, die auch nur dem Hange zur Besonderheit ihre Entstehung verdanken. Die Kinderbücher sind nicht so stark vertreten, wie wir vermuteten; daß in diesem Punkte die Erfindungs- und Ge staltungsgabe schier unerschöpflich ist, haben wir bei früheren Gelegenheiten hervorgehobe». -Mit diesen wenigen Worten, deren man die teilweis kritische Färbung nicht verübeln wolle, ist selbstverständlich der Reichtum, die Mannigfaltigkeit und die Eigenart der Ausstellung kaum angedeutet; wir hoffen aber damit bei unseren Lesern das Verlangen, selbst zu sehen, angeregt zu haben, und dafür werden sie uns Dank wissen. Ein Besuch der Ausstellung gewährt einen hohen Genuß.» — Wir fügen dem Obigen hinzu, daß entgegen unserer früheren Mitteilung die Weihnachtsausstellung über den 21. Dezember hinaus bis zum 12. Januar geöffnet bleiben wird. Zu bemerken ist ferner, daß sich — wie bei einer Weihnachts - Ausstellung übrigens selbstver ständlich — kein einziges ungebundenes Buch in der Ausstellung be findet. Früher als 1893 erschienene Prachtwerke, die gleichfalls aus liegen, sind dem Bestände des Buchgewerbemuseums entnommen. Geschäftszeit am 24. und 31. Dezember. — Der Antrag Werner und Genossen im Reichstage aus Verlängerung der Geschäftszeit am 24. und 31. Dezember bis 10 Uhr abends wurde zurückgezogen. Handel der Lehrer. — Im Remscheider Generalanzeiger vom 15. Dezember steht, wie wir der Papierzeitung entnehmen, folgende Notiz: »Zur Lehrergehaltssrage. Jetzt, wo unsere Herren Stadtverordneten daran sind, die Gehälter der Herren Lehrer zu erhöhen, ist es an der Zeit, auf einen Zustand hinzuweisen, der unserer Stadt unwürdig ist und auch gesetzwidrig erscheint. Wir meinen den Monopolhandel der Herren Lehrer mit Schulheften und Fibeln. Diese Unsitte ist zwar schon sehr alt, muß aber doch endlich einmal beseitigt werden, und es ist eben die Zeit dazu, wo die Gehälter der Herren Lehrer aufgebefsert werden. Wir machen ganz besonders die zuständigen Behörden unserer Stadt und des Kreises darauf aufmerksam, daß eine strenge Verfügung des Kultus ministers besteht, wonach ausdrücklich und strengstens untersagt ist, daß die Herren Lehrer Handel, und sei es für den besten Zweck, mit Schul utensilien treiben. Früher trugen die Schulhefte offen und frank die Firma des Monopolhändlers, während man in letzter Zeit die Firma wegläßt. Aber der Handel blüht noch immer und ist sogar sehr fest und gut organisiert. Wir wünschen dringend, daß diese Veröffentlichung der Ungehörigkeit steuern möge. Mehrere Gewerbetreibende und Steuerzahler.» Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Znr Aufklärung über die eigentliche Tendenz der Anträge Gröber, Hitze und Genossen aus Abänderung der Gewerbe-Ordng 8°. 8 S- Hrsg. vom Berliner Agitationskomitee und der Leipziger Kommission zur Bekämpfung der Centrumsanträge. Druck u. Verlag von H. S. Hermann in Berlin, kbo Okristmas LooicscIIsr 1893. ^r- 8'. 276 8. I-ooäoo 1893, Olüco ol tbo »kool-sollor» 12, TVsrvvieic I,nos, Ostern oster Ituv. kreis 1 sb., mit kost 1 sb. 6 ck. Allgemeines Bücherlexikon oder vollständiges alphabetisches Verzeichnis aller von 1700 bis Ende 1892 erschienenen Bücher, welche in Deutschland und in den durch Sprache und Litteratur damit ver wandten Ländern gedruckt worden sind rc. rc. Von Wilhelm Heinsius. 19. Band. 1889 bis Ende 1892. Hrsg, von Karl Bolhoevner. 8. Lsg. 4°. S. 561—640. lHerrmann—Ihne.) Leipzig 1893, F. A. Brockhaus. Helvetica. Xotig.-XataloA Ho. 127 von Xarl V?. Nicrssmaoo in ksipri^. 8". 26 8. 656 Nro. Xuostgovsrbs IIi Nobel u. TVobouog. Xotig.-Xatalox No. 131 von Xarl 77. Niersswano io koiprix. M. 17 8. 284 Nro. TVeboüunst u. Nulelurkeitoo. >ntig.-liatolog bla. 132 voo Xari VV. Nisrssioaoo io keiprix. 8". 19 8. 318 Nro. koatro aotico e moäsruo. Xotig.-XataioA Xooo III No. 18 von Nar Laotorowicr iu Nailaock. 16°. 15 8. 132 Nro. kelißioos e tilosoüa; — 8scolo XVI; — Opors illostrats. — Xntig.- Xatalogs Xnvo III. No. 19, 20, 21 voo Nax Xavtorowicr io Nailavck. 4°. 118. 271 Nro.; 4°. 18 8. 518 Nro.; 4°. 8 8. 155 u. 22 Nro. Tbeologis. Xotig.-Xatg.Iog No. 198 voo Nein rieb Lsrlor io klm 8». 54 8. 1769 Nro. Varia. Antiq.-Katalog Nr. 482 von I. Windprecht's Antiq.-Buch- handlung in Augsburg. 8°. 16 S. 443 Nrn. kucbgervsrbeblgtt. Hrsg. v. X. kurgor. 1893. Holt 6. I-oixmg, Verlag äos ku cbgorvorbebIgtts (Xoromissiouär: Lroitbopk L Härtel). l obglt: vor I-oiprigor Lucbkaoäsl 1892. Voo Ur. Osbgr v. Nass. — Nouesto Lrtinckoogsn unä katsvto. — Lucbgovorbliodo koocksebgu VI. — Lisino Nittoiluogsn. — lüttorgtur. kxport lourval No. 78 (vol. VII. 6.) Oeeewbor 1893. koiprüg, 6 lloclslor. Indalt Nous Xrseboinullgoo. — Nittoiluogeo aus Neiibo. (korts.) — lüste cisr krivgtbibliotkeäso io Xmeriba. (korts.) — Xleioe Nitteiluogoo. Neue Steuern in Hamburg. — Die freie Stadt Hamburg be- absicht, den Fehlbetrag ihres Staatshaushaltes, außer durch einen bedeu tenden Zuschlag zur Einkommensteuer, auch durch Einführung einer Firmensteuer zu decken. Der Gesetzentwurf enthält 15 Steuerstufen. In der ersten Stufe (bei einem Jahresertrage des Geschäfts von 5000— 7500 .^) soll der Jahres-Steucrsatz 25 ^ betragen, bis 10000 ^ Rein ertrag LO ,/6, bis 15000 Reinertrag 100 ^ rc. rc. Die fünfzehnte Steuerstuse kommt bei einem Reinerträge von über 500000 ^ in Ansatz mit einem Steuerbetrage von 10000 ^ Pro Jahr. Politische Bilderbogen sGlöß). Berichtigung. — Mit Bezug auf unsere Meldung in Nr. 287 d. Bl., betreffend die Erhebung einer Anklage wegen Beleidigung des Reichskanzlers Grafen Caprivi, angeblich begangen durch Veröffentlichung und Verbreitung eines Stückes der Glöß'schen -Politischen Bilderbogen-, wird uns von beteiligter Sette mitgeteilt, daß es sich bei dieser Anklage um den Bilderbogen Nr. 9 (nicht Nr. 3) handelt. Ein interessanter Katalog. — Professor Max Müllerin Oxford, der am 30. September sein fünfzigjähriges Doktorjubiläum und am 6. d. M. seinen siebzigsten Geburtstag beging, hat bei diesen An lässen seinen Freunden und Mitarbeitern ein eigenartiges Andenken in Gestalt eines elegant ausgestatteten Katalogs der von ihm verfaßten
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