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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1893
- Strukturtyp
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- 1893-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1893
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- Deutsch
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äs 217, 18. September 1893. Nichtamtlicher Teil. 5423 belletristischen Werke, verdanken nicht zum wenigste» ihm die Schönheit ihres Stils und der Sprache, weil er jedes Verlags werk persönlich sorgfältig durcharbeitete, meist die ruhigen Stun den der Nacht für diese Arbeit benutzend. Die große Mühe, die er sich auf diese Weise mit seinen Verlagswerken gab, brachte ihn zu vielen seiner Autoren, die sein feines littcrarisches Ver ständnis und seinen praktischen Rat wohl zu schätzen wußten, in ein enges freundschaftliches Verhältnis. Trotz dieser großen Arbeitslast verlor der Verstorbene die Weiterentwicklung seiner Druckerei nicht aus dem Auge. Infolge seiner praktischen Veranlagung und seines weiten Blick war er nicht blind gegen die Neuerungen der Zeit; die Leistungen des technischen Betriebs hielten stets gleichen Schritt mit den An forderungen des Verlags- und Zeitungsgeschäfls. Sein feines ästhetisches Gefühl und sein durchgebildeter Geschmack erwarben den Erzeugnissen seiner Offizin, sowohl der Buch- als auch der Accidenzdruckerei, allgemeine Anerkennung. Er verstand es, seine Mitarbeiter zu unterrichten und ihnen von seinen Kennt nissen und Erfahrungen mitzuteilen. Aus diese Weise zog er sich, mit scharfem Blick befähigte Männer herausfindend, ein tüchtiges Personal heran, mit dessen Hilfe er die Offizin, bei der Ueber- nahme aus einer Schnellpresse und wenigen Handpressen be stehend, zu ihrer jetzigen Höhe brachte, sowohl, was die Größe des Betriebs, der nunmehr zwei Rotationsmaschinen und achtzehn Schnellpressen beschäftigt, als auch was ihre Leistungen angeht. Joseph Bachem war ein Prinzipal, der seine Aufgabe ideal auf- saßte und sich verpflichtet fühlte, aus seinen jungen Leuten tüch tige Männer zu machen, und mancher tüchtige Mann ist aus seiner Schule hervorgegangen. Wie der Verstorbene wenigen Fragen des öffentlichen, vater ländischen und vaterstädtischen Lebens fern blieb und in manchen eine hervorragende Stellung einnahm, wobei er zahlreichen ge meinnützigen und wohlthätigen Vereinen seiner Vaterstadt als Vorstandsmitglied angehörte, so lag ihm auch das Interesse seiner Berufsgenossen sehr am Herzen. Den Kölner Handlungsgehilsen- Verein hat er im Jahre 1843 mitgegründet, in dem Kölner Buch händler-Verein entwickelte er eine lebhafte Thäligkeit und dem Deutschen Buchdrucker-Verein gehörte er nicht nur von seiner Gründung als Mitglied an, sondern war auch in den siebziger Jahren als Vorstandsmitglied der Sektion Rheinland thätig. Das Krankenkassenwesen der Kölner Buchdrucker erfreute sich seiner Fürsorge bis an sein Lebensende. Dem Vorstande der Allgemeinen Kölner Krankenkasse für Buchdrucker und Schrift gießer, jetzigen Ortskasse, gehörte er bis vor wenigen Jahren an, und der Invaliden- und Sterbekasse für Buchdrucker und Schrist- gießer gehörte er von ihrer Gründung im Jahre 1872 bis zu seinem Tode als Aussichtsrats-Mitglied an. Daneben hatte er schon im Jahre 1873 eine Hauskrankenkasse für sein Personal gegründet, der er nach deren Umwandlung in eine Betriebs-Kankenkasse 1884 eine Zuschuß-Krankenkasse und später eine Sparkasse und eine Unterstützungskasse anreihte. Wenige Monate vor seinem Tode noch legte er zum Andenken an das fünsundsiebzigjährige Be stehen seiner Firma ten Grundstock zu einer Invaliden- und Alters versorgungskasse für sein Personal. Selbst als in den letzten Jahren seine infolge der aufreibenden Berufsthätigkeit geschwäch ten Kräfte nachließen und er die Leitung des Geschäfts immer mehr in die Hände seiner drei Söhne übergehen ließ, war es ihm nicht möglich unthätig zu sein. Noch bis wenige Tage vor seinem Tode beschäftigte er sich, obwohl krank und siech, mit der Durcharbeitung litterarischer Manuskripte und dem Lesen der Korreklurbogen. Als er, acht Tage vor seinem Tode, diese nicht mehr verlangte, erkannten seine Mitarbeiter, daß sein Ende nahte. Sanft und ruhig verschied er, wohl vorbereitet, umgeben von seiner Familie. Die deutsche Buchdrucker- und Buchhändlerschaft verlieren in ihm einen opferwillige», bei allen nützlichen und schönen Be strebungen mitarbeitenden Kollegen, seine Geschästsangehörigen einen gerechten, von treuer Fürsorge für sie erfüllten Prinzipal, seine Mitbürger einen tüchtigen Mann. ?raktl86d68 ÜNIItlbuoll kiir Laestlirillälvr vnä 6«. 8<:Iliikl8VSrvrmäi«. Lin Lomxonäium äss bucbbänälsriscbou unä giaxbiscbsu .IVisssns. dlacb alxbadstisodor OränunA. Von O >VsngIse. 4. vorbosssrts unä vormodrts ^ullags von Larl k'r. ?kau. 8°. 139 8. I-sixrig 1893, 6. Loob's Verlag (ll. 8sngdu8eb). An Hilssbüchern für den praktischen Betrieb des Buchhandels ist bekanntlich seit alters kein Mangel. Die letzten Jahre sind aus diesem Gebiete besonders fruchtbar gewesen; nur ist zu beklagen, daß sich nicht immer berufene Kräfte dieser Aufgabe gewidmet haben, sondern daß in der buchhändlerisch-technischen Litteratur manches unterläuft, was seinen Gegenstand ohne die erforderliche Erschöpfung, mit bedauerlicher Flüchtigkeit oder gar mit Unkenntnis behandelt. Das Wengler'sche Handbuch, das soeben in vierter Auf lage, von Karl Fr. Pfau bearbeitet, vorliegt, ist nicht neu. Es erschien unter seinem gegenwärtigen Titel (»PraktischesHand buch«) zuerst 1865 und bildete die erweiterte zweite Auflage eines schon 1855 erschienenen Büchleins, das den zutreffendere» Titel »Erklärendes Fremdwörterbuch für Buchhändler- führte. Die Bezeichnung als Fremdwörterbuch würde wohl auch für die drei nachgefolgten Auflagen die richtigere gewesen sein; denn wenn uns als »praktisches Handbuch« ein »Kompendium des buch- händlerischen und graphischen Wissens« geboten wird, so finden wir wohl die Artikel ^.bärüeks avant la Isttrs, ä jour, adlogsn, ^bonnowont rc. hier ganz am Platze, verstehen aber nicht, Was die Artikel: ^öromotris, ^.öronautik, ^örostatilr, ^.dckowino- skoxiö rc. rc. in einem Handbuche zu thun haben, das aus» schließlich für das buchhändlerische und graphische Wissen ge schrieben ist. Freilich kommen derartige wissenschaftliche Kunst ausdrücke, die dem Laien ein Rätsel über das andere aufgeben, dem Buchhändler vielleicht häufiger vor als anderen Leuten; aber diese Rätsel zu lösen, wird jeder Buchhändler wissen, was er zu thun hat. Er wird das erste beste Fremdwörterbuch nachschlage» oder, besser noch, ein Konversationslexikon befragen, das ihm unter allen Umständen erschöpfende Auskunft geben wird. Aus den Tausenden von Fremdwörtern aber, wie sie der gegenwärtige» Wissenschaft und Technik geläufig sind, eine spärliche Auswahl zu treffen, wie sich solche im Wengler-Pfau'schen Handbuche findet, kann nur einem dürftigen Zwecke dienen oder, gerade heraus gesagt, gar keinen Zweck haben; denn wer sich eines Fremd wörterbuches bedient, erwartet natürlich Auskunft, und diese kann nur durch möglichste Vollständigkeit geboten werden. Es ist selbstverständlich, daß diese Vollständigkeit auf den hier vorliegenden 139 splendid gedruckten Seiten eines kleinen Oktavformats nicht gefunden werden kann, zumal nach dem eigent lichen Zwecke des Buches die buchhändlerischen und graphischen Kunstausdrücke einen verhältnismäßig breiteren Raum in ihm einzunehmen haben. Bedenklicher ist, daß selbst diese fachtechnischen Ausdrücke der Vollständigkeit ermangeln oder gar fehlerhaft behandelt sind. Wenn wir, um bei der ersten Seite des Buches stehen zu bleiben, zugeben wollen, daß das Fremdwort ^.SronantiL für den vor liegenden Zweck ausreichend erklärt ist mit der Uebersetzung: »die Kunst in der Lust zu schiffen«, wenn bei ^.bäominoslcoxio die zwar nicht erschöpfende, hier aber gleichfalls genügende Uebersetzung: »Untersuchung des Unterleibes« gegeben ist, so kann es doch unter keinen Umständen genügen, wenn der fol gende Artikel: »Abdrücke avant la lottrs« folgendermaßen ab gefertigt ist: »die ersten Abdrücke von Kupferplatten, auf denen zur Unterscheidung von den späteren die erklärenden Unter- 727
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