Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189305080
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930508
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-08
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2802 Nichtamtlicher Teil. 105, 8. Mai 1893. Besitzer, ohne sich vom Platze zu rühren, entweder auf der Maschine arbeiten oder mit Feder und Tinte wie gewöhnlich schreiben kann. Von I. G. Schelter L Giesecke in Leipzig sind ausser Probebüchern mehrere kleinere Maschinen ausgestellt. Die Gchrungen-Schneidemaschine und der patentierte Handsäge-Apparat sind für denBuchdrucker bestimmt, der mit Hilfedieser sauber und prak tisch ausgeführten Maschinen sein Material von Messing- und Zeug linien, Regletten, Zeugstegen u. s. w. bestoßen und zerschneiden kann. Außer einer selbstsärbenden Hand-Paginier- und Numerier maschine erwähnen wir noch Wetters Numeriermaschine. Die Borzüge dieses Apparates bestehen darin, daß derselbe mit dem Schriftsatz zusammen in eine Form geschlossen und mit demselben zusammen gedruckt werden kann, wobei die zur fortlaufenden Numerierung der Drucke notwendige Aenderung der Ziffern durch den bloßen Druck des Cylinders oder Tiegels bewirkt wird. Eine außerordentlich praktische Neuheit sind ferner die Stahl- Perforierlinien für runde Löcher, die wie die bisher gebrauchten Schnittperforierlinien in den Satz eingestellt werden können. Die Perforation erfolgt zugleich mit dem Druck. C. F. Rühl, Schriftgießerei in Leipzig, hat seine Proben bücher ausgestellt. C. Wedtstein, Buchbinderei und Paginier - Anstalt in Leipzig (Nachfolger des gerade in den Kreisen des Buchhandels sehr bekannten alten Siegismund), ist mit Proben von Liniierungen aller Art auf der Ausstellung vertreten. Der Berichterstatter hat selbst Gelegenheit gehabt, sich von der sorgfältigen Arbeit der Firma zu überzeugen und kann sie mit gutem Gewissen empfehlen. Neben den von Staderini in Rom erfundenen Zettel kästen (Vertreter G. Friede! in Leipzig), auf die wir schon früher aufmerksam gemacht haben, ist I. P. Sann mit den von ihm erfundenen Katalog-Kapseln für Bibliotheken und Archive er schienen. Bei diesen Kapseln kann Vorder- und Rückwand aus- gezogen werden; die in den Kapseln aufrecht stehenden Katalog zettel können so in jede für das Auge bequeme Lage gebracht werden. Hierdurch wird das Herausnehmcn der einzelnen Zettel vermieden. Die Saunschen Katalogkapseln haben sich in einer Anzahl von Bibliotheken und Archiven seit einer Reihe von Jahren auf das trefflichste bewährt. Ney L Endruweit, Metallpapierfabrik in Berlin, haben das von dem Ingenieur Endruweit erfundene Metallpapier aus gestellt. Das von dieser Firma seit kurzem in den Handel gebrachte Metallpapier ist nicht mit Folicnpapier zu verwechseln, sondern ist auf galvanischem Wege erzeugt. Die Kathoden eines Nickel- oder Kupferbades werden so behand.lt, daß sie wohl den Niederschlag der Metalle annehmen, ihn aber nicht festhalten, so daß es möglich ist, den Niederschlag als eine dichte Platte abzuziehen und auf Papier aufzuklebcn. Das Papier wird naturfarben als Rupfer-, Nickel-, Aluminiumpapier und außerdem in einer großen Zahl schöner Farbtöne hergestellt. Die Papiere werden ferner auch mattglänzend, geprägt, gaufriert und mit Mustern aller Art versehen geliefert. Zu Reklamezwecken, Plakaten, Geschästs- anzeigen aller Art eignet sich das Papier vortrefflich, da es in jeder beliebigen Weise auf der Buchdruckmaschine oder in der Buchbinderpresse bedruckt werden kann. Hugo Krötzsch, Leipzig, hat Sammelkästen für Kunst blätter, Briefmarken u. s w. ausgestellt, bei denen durch einen Mechanismus im Kasten selbst ein beweglicher Boden so gestellt werden kann, daß niemals ein freier Raum bleibt. Außerdem ist am Deckel eine Fangvorrichtung für die besehenen Blätter angebracht. Sind die Blätter alle betrachtet und in den Fang kasten des Deckels gelangt, so wird der untere Teil des Kastens auf den Deckel gelegt, der Kasten geschlossen und dann wieder auf seine Füße gestellt. Die Blätter liegen dann wieder in der alten Ordnung auf dem verstellbaren Zwischenboden. Die Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach bei Bischofs werda stellt ein Musterbuch ihrer neuen Kalblederpapiere aus, die namentlich als Umschlagpapier für Broschüren schon vielfache Verwendung gefunden haben. M. Apian-Bennewitz, Leipzig, führt verschiedene Neu heiten vor, unter denen wir verschiedenfarbiges Eispapier er wähnen, das sich vortrefflich als Vorsatz für Gcschenklitteratur, Anthologieen u. s. w. eignet; ferner Lineale und Winkel aus Celluloid; ein Taschentintensaß, dessen Tinte in keiner Lage aus dem Behälter ausfließen kann u. s. w. «Schluß folgt) Ein russisches Prachtwerk, in deutschem graphischen Gewände, füge ich sogleich bei, um die Besprechung desselben an dieser Stelle zu erklären, und zwar ein Prachtwerk fürstlicher, ja kaiserlicher Herkunst: der Leser wird schon erraten haben, daß es sich um die Beschreibung der Reise handelt, welche der Großfürst-Thronfolger von Rußland in den Jahren 1890—91 in den Orient unternommen und glücklich durchgeführt hat, und die gegenwärtig unter dem Titel »Orient- reife Sr. Kaiser!. Hoheit des Großfürsten-Thronfolgers Nikolaus Alexandrowitsch von Rußland, 1890—1891, im Austrage Sr. Kaiser!. Hoheit verfaßt von Fürst E- Uchtom- skij« im Verlage von F. A. Brock Haus in Leipzig in russischer, deutscher und französischer Sprache erscheint und in dem berühmten graphisch-artistischen Institut des Hauses hergestellt wird. Das Werk wird je 2 Foliobände bilden und circa 240 Bogen Text enthalten, diese aber werden 280 Abbildungen bringen, zu denen noch 120 Separatbilder auf ganzseitigen Tafeln, sowie das Porträt des hohen Reisenden in Stahlstich, sieben andere Kunst blätter in Stahlstich und Heliogravüre und mehrere Karten kommen, — ein reichhaltiges Jllustrationsmaterial, geschaffen zu meist von dem berühmten russischen Maler N. Karasin*) nach einer während der Reise entstandenen Sammlung von mehr als 1200 Photographien. lieber den Inhalt der Schilderung der großfürstlichen Reise habe ich mich hier nicht weiter zu verbreiten; man weiß ja, daß sie durch Griechenland, Aegypten, Indien, Ceylon, Hinter- Jndien, Siam, China und Japan führte, von wo aus dann der Rückweg zu Lande durch das ungeheure Sibirien, das wohl vor dem Großfürsten-Thronfolger noch niemals ein russischer Kaiser sohn so in seiner ganzen ungeheuren Ausdehnung durchquert hat, zurückgelegt wurde. Daß dieser Inhalt aber ein ganz außer gewöhnliches Interesse bieten müsse, liegt sehr nahe; in den Län dern des Orients, wo man dem wissenschaftlichen Reisenden meist mißtrauisch begegnet, sich ihm gegenüber sehr oft ganz abschließt, wenn man ihm nicht gar unübersteigliche Hindernisse bereitet, fand der Sohn des »Weißen Zaren« die zuvorkommendste Auf nahme, und mochte diese oft auch nur von der Furcht vor dem mächtigen Nachbar diktiert sein, so öffnete sie dem hohen Reisen den doch Thor und Thür und erlaubte ihm und seinen Beglei tern, Blicke zu thun in Verhältnisse, in die sonst kaum ver stohlen das Auge des Nichteingeweihten dringt. Dazu kam das von dem jugendlichen Fürsten selbst an den Tag gelegte wissen schaftliche Interesse und seine Gabe, sich auch in fremden, unge wohnten Verhältnissen leicht zu orientieren, — kurz, es vereinigte sich alles, um das Werl durch die Hand des Fürsten llchtomskij, eines in Rußland gefeierten Dichters und Philosophen, zu dem zu machen, als was es sich jetzt, soweit es vorliegt, immer mehr erweist: zu einer Offenbarung der Geheimnisse und Wunder des Orients, einer Schilderung, glänzend und malerisch zugleich, bei der uns trotz der leuchtenden Farben doch niemals ein Zweifel aufsteigt an ihrer Wahrheit. *) Derselbe ist in den weitesten Kreisen Rußlands namentlich durch die künstlerischen Beiträge bekannt geworden, welche er zu der im Verlage von A. F. Marcks in St. Petersburg erscheinenden -Niwa-, der russischen -Gartenlaube», geliefert hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder