Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930501
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189305019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930501
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-01
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
für Gesundheitspflege und Lebenslehre« in Verlag nahm. Außer dem obengenannten »Fainilienblatt« sind eS von Zeilschristen namentlich noch seine im ganzen Lande verbreitete »Württembergische Krieger- zeilung«, das Organ des Württembergischen Kriegerbundes, die »Zeitschrift für Versicherung der Arbeiter«, sowie die aus dem Besitz von Bach L Kttzinger mit deren gesamtem Verlag von Feuerwehrlitreralur von ihm erworbene »Deutsche Feuerwehr zeitung«, die ihn auch aus diesem Gebiet als rührigen Verleger erkennen lassen. Es würde zu weit führen, wenn wir neben den angeführten Werken noch die große Zahl seiner übrigen Berlagsartikel aus führlich erwähnen wollten. Als Ergänzung dazu mag nur noch erwähnt werden, daß Kohlhammer vor etlichen Jahren aus dem Verlag von Baumgärtners Buchhandlung in Leipzig die Osen- brüggsche Ausgabe des Oorpus juris civilis übernahm und ihre weitere Verbreitung sich angelegen sein ließ. Es war die Arbeit eines Manneslebens, die Kohlhammer seinen Erben hinterließ. Als er die Notwendigkeit einsah, einen Teil seiner Arbeitslast abzugeben, fand er in seinem Schwager vr. E. Görlach einen treuen und aufopfernden Mitarbeiter, dem nun die verantwortungsvolle, aber auch schöne Aufgabe bleibt, das Geschäft so lange allein weiterzuführen, bis der noch im Knabenalter stehende einzige Sohn des Verstorbenen, Walther, sich mit ihm in dieselbe wird teilen können. Hatte er in seiner zweiten Gattin, — die erste verlor er nach kurzer Ehe durch einen Unglücksfall — eine treue Gefährtin gefunden, die seinem Wirken und Schaffen mit reger Teilnahme folgte, in manchen Dingen mit klugem Rat und That ihm zur Seite stand und nun auch mit Hilfe ihres Bruders das Geschäft weitersühren wird, so war es ihm auch beschieden, an ihrer Seite ein selten schönes und glückliches Familienleben zu finden. Der aus bescheidenen Verhältnisse» emporgewachsene Mann ist auch sein Leben lang in seinen persönlichen Bedürfnissen bescheiden und anspruchslos geblieben Ein warmherziger Mensch und ein ganzer Mann ist in ihm geschieden! Mil wehmütiger Freude gedenke ich meines letzten Zusammenseins mit ihm. Wohl war gerade in den letzten Jahren seine Gesundheil nicht mehr so fest wie einst, allein er kannte kein Weichsein gegen sich selbst, und man hätte meinen sollen, der unerbittliche Tod, der ihn so schnell wegraffte, müßte sich vor ihm fürchten. Als er sich nach Weihnachten vergangenen Jahres legte, dachte niemand an ein solches Ende; ruhig und ohne Klagen hat er seine Leiden erduldet, und ruhig und sanft ist er eingeschlasen! Immer seltener begegnen wir Charakteren von solcher Festigkeit und Ehrlichkeit, wie dem seinigen, immer seltener Menschen, denen wie ihm die Arbeit ein Genuß und eine Lebensfreude war. Unersetzlich für die Seinigen ist der Verlust eines solchen Mannes, eine schmerzliche Lücke hat sein Tod auch gerissen im Buchhandel Württembergs und Stuttgarts. Sein Andenken wird fortleben bei allen denen, die ihn ge kannt, und weil sie ihn gekannt — verehrt haben! Lr. Mouumtzuta Oerwautuv 6t Itrillao t^poAia- plllou. Osutsebs Ullck italieuisoliö Illlcunndolll in g-stronsn Xuekbilckuvpsbn borausgexedeu von äor Viesvtion ckee Keiobs- ckeuvlcei'ei. Xusvvabl unä Dsxt von X. öuegee. 1.—4. Ins- tsrung;. Lorlin, Usiobsärueksroi 1892 — 93. In Kom mission bei Otto llurrrrssovitr, OsipriA. Der neue Bibliothekar des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler, Herr K. Burger, hat, nachdem er vor mehr als Jahresfrist der Gelehrtenwelt einen sehr willkommenen Index zu Hains Uoxortoriam bibliozraxbicum beschert hat, dieser Arbeit eine zweite folgen lassen, die für das Studium der Jn- kunabellitteratur nicht nur epochemachend ist, sondern sie über haupt erst ermöglichen wird, so weit es sich um Drucke handelt, deren Hersteller sich nicht genannt haben. Wie der Index zum Hain lange ersehnt und erwartet worden war, so kommen auch diese »Llonumonta« in hohem Grade erwünscht. Wer die Mühen kennt, tue es verursacht, un bestimmte Drucke des XV. Jahrhunderts einer bestimmten Gegend oder Stadt oder gar dem oder jenem Drucker zuzuweisen, der wird das Erscheinen der »Nonumsnta« dankbar begrüßen. Die Werke von Braun, Zapf u. a. haben uns ost genug in Stich gelassen, weil die Nachzeichnung der Typen häufig unkorrekt war und die Zusammenstellung der Alphabete der einzelnen Drucker allein einen Gesamleindruck des Charakteristischen eines Druckers nicht zu geben vermochte. Das wird das Werk Burgers in vollstem Maße gewähren. Die Auswahl in 300 Blättern, die das gaiize Werk umfassen soll, wird die bedeutenderen Drucker in ihren hervorragendsten Erzeugnissen bringen. Die Reproduktion durch die Reichsdruckerei ist von einer staunenswerten Vollendung und wohl nicht mehr zu überbieten. Es dürste nach Vollendung des Werkes, die hoffentlich nicht zu lange aus sich warten lassen wird, für den Fachmann zu den größten Genüssen gehören, dreihundert der besten Erzeugnisse des typographischen Wirkens des XV. Jahr hunderts in bequemer Anordnung vor sich zu haben, darin blätiern, studieren und die Entwickelung der Druckschrift von Gutenberg bis gegen Ausgang des XV. Jahrhunderts beobachten zu können. Schon jetzt fällt die gotische Schrift in deutschen Drucken in ihrer Marklgkeit gegenüber der Zierlichkeit der Antiqua und griechischen Schrift der italienischen Drucke aus und läßt den Einfluß erkennen, den Italien auf die eingewanderten deutschen Drucker übte. Welche Pracht herrscht in dem Ratdoltschen Blatte, das dessen sämtliche Typen übersichtlich zusammensteüt! Die Geschichte der Buchdruckerkunst wird nach Vollendung des Burgerschen Werkes in neuem Lichte erscheinen; denn welchem Historiker standen bis jetzt Proben in dieser Fülle zur Ver fügung? Mögen vor allem unsere Schriftgießer sich in das Werk vertiefen und ihren Geschmack daran läutern! Ebenso wird es Verlegern von großem Nutzen sein und zu weiterem Studium anregen, wozu die Klemmsche Sammlung im Buchgewerbe-Museum die beste Handhabe bietet. Schade, daß der verstorbene Klemm das Erscheinen der »Nounmenta« nicht mehr erlebt hat! Er würde seine Helle Freude daran gehabt haben. Weiteres behalten wir uns bis nach Schluß des Ganzen vor. A. Kuczyüski. Vermischtes. F. A. Brockhaus' Ausstellung ausländischer Werke. — Die Ostermeß-Ausstellung ausländischer Werke im Hause F. A. Brockhaus' Sortiment (Leipzig, Querstrage 16, ist am Freitag de» 28. April er öffnet worden und bietet in großen, Hellen Räumen eine reiche Auswahl wichtiger und wertvoller Erscheinungen des ausländischen Buch- und Kunsthandels. Dem zur Messe in Leipzig anwesenden Sortimenter ist damit eine vorzügliche Gelegenheit geboten, einen persönlichen Einblick in eine reiche und prächtig ausgestatrete Lilteratur zu thun, die ihm in ihren großen und kostspieligen Werken meist unbekannt bleibt. Gerade diese Werke sind es wohl wert, daß auch der deutsche Sortimenter ihnen leine Aufmerksamkeit znwendet. Daß diese sich lohnen wird, ist zweifellos. Der Besuch der Ausstellung, die bis zum 2. Mai (einjchl.) morgens von 9 -12 und nachmittags von 3 -6 Uhr geöffnet sein wird, ei daher allen Besuchern der Leipziger Ostermesse dringend empfohlen. Wir hoffen demnächst ausführtlch auf diese lehrreiche Ausstellung zurückkommen zu dürsen. Zum Schutze der Lieferungswerke. — In Nr 98 d. Bl. (S. 2641) teilt Herr Louis Abel in Berlin 8., Sebastianstr. 29, mit, daß er von einem Teile der Reichstagskommijsion, die sich mit dem An trag Gröber und Genossen beschäftigt, ausgefordert worden ist, durch schleunige Einreichung von ersten Lieferungen möglichst aller be stehenden Lieserungswerke ein vollständiges Bild vom Umfange des Lieferungs-Berlriebes im deutschen Buchhandel zu bieten. Er bittet um umgehende Einsendung von je 2 Exemplaren der ersten Lieferung aller dieser Werke, wovon ein Exemplar für die Kommission, das andere für das Plenum bestimmt ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder