Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1893
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- 1893-05-01
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- 01.05.1893
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99, 1. Mai 1893. Nichtamtlicher Teil. 2653 Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheilsschriften, Kataloge re für die Hand- u, Hausbibliothek des Buchhändlers. Was der Sortimenter an Zeitschriften verdient. 8°. 42 S. Leipzig 1893. (Druck von Oskar Brandstetter.) Leins n. onusw. Ustbemstib, Neobaniü, Astronomie n. a. ^otigo. Xatslo^ hiv. 59 van Nnr ^ivbsisser's Bmiibsnillrw^ n ^oti- gvariat (Liobarä Lsutwsvv) in 8tot1?urt. 8". 59 8 1813 kirn. Llusitzwissevseiakt. ^utigu. XutaloA Xo 915 von Xirebbokk L VViAunck in I.eiprix. 8». 44 8. 1313 Hirn. lZescbioltte, 6eoxrapbie, Ltdnourapbis, Xuost n. lluostuesekiodts. Xntigu. Xatulou Xo. 29 von X. X. Xoobler's tintiguuriuna in I-eipri^. 8". 102 8. 2003 Hin. 6eimavisobs u. romanische 8praobsu, ttotigu. Xatalo^ Ho. 40 cier l ippert'-chen Lnehbancklan^, Lntiguariat in Halis s. 8. 8", 40 8. 1276 Xrn, VeterivLrmeckimn, Ae«HHn. ^ntig. Xatalnu Xo. 15 äer .1, Lioksr sedsv öuehhancklunx in 6iesssv. 8". 122 8. 3270 Urv. LIeckiriniscbo Xovitstso. Internat. Revue etc. etc, ^.usxeucbsn äurek . . <8ort.-Xs.) .... II. labr^. I4o. 5 1. Llai 1893 8°. 8. 65—80. Xsipmg;, Verlag v. ^wbr. ttbsl (Arthur N einer). Xrport - llouroal. (Vol. VI. 2.) Ha. 71. lilai 1893. XeipmZ, 6. Heckslsr. Inhalt: biene Lrsebsivunxeo. — LIittoilullße» aus Brussel, (Borts.) — Nittsilunuen aus Ldioa^o (Borts.) — Verzeichnis amsriian Brivathibliotdohsn. (Barts.) — Birmsnverreiehnis. — XI ine Llitteilllvßsn. Zollabfertigung im deutsch-französischen Güterverkehr — Nach Art. 10 des internationalen Uebereinkommens über den Eisen- bahn-Frachiverkehr werden die Zoll- u. s w. Vorschriften, so lange sich das Gut auf dem Wege befindet, von der Eisenbahn erfüllt. Der Ver fügungsberechtigte oder dessen Bevollmächtigter hat zwar das Recht, der Zvllbchandlung beizuwohnen, nicht aber die Zollbehandlung selbst vor zunehmen. Diese Bestimmung soll jedoch nicht allenthalben beachtet werden; es werden vielmehr Frachtbriefe aufgegeben, in denen vor geschrieben ist, daß die Zollbehandlung aus einer Zwischenstalion durch eine im Frachtbriefe bezeichnet Mittelsperson vorzunehmen sei. Zur Vermeidung von Ilnzuträglichkeiten machen die »Leipziger Neuesten Nach richten- darauf aufmerksam, daß die einschlägigen Bestimmungen genau zu beachten sind und im deutsch-französischen Güterverkehre alle Fracht briefe bei Aufgabe von Sendungen für diesen Verkehr eisenbahnseitig zurückgewiesen werden, die den gedachten Bestimmungen entgegenstehende Vorschriften enthalten. Internationale Photographie-Ausstellung — Im laufen den Jahre wird in Genf in der Zeit vom 1. bis 31. August, eventuell bis 15. September, eine internationale Photographie-Ausstellung statt finden, zu welcher alle auf Photographie bezüglichen Leistungen, Hilfs mittel und Objekte zugelassen werden Nach dem von der Or- ganisations - Kommission verlautbarten Reglement werden die zur Schau gelangenden Gegenstände in drei Klassen: a. Arbeiten von Professions-Photographen, 6. von Amateurs, o. Hilfsmittel und Objekte zerfallen und müssen 15 Tage vor Eröffnung der Ausstellung sich an Ort und Stelle befinden. Die Gesuche um Zulassung zur Ausstellung müssen bei der Organisations-Kommission bis längstens 30. Juni l. I. cingcbracht werden. Eine genaue Personenadresse ist uns nicht bekannt geworden. Aus dem deutschen Dichterwalde. — Die nachfolgende Ein leitung zur Besprechung eines kürzlich erschienenen Bandes lyrischer Ge dichte, der, nebenbei bemerkt, vom Rezensenten schließlich mit mehr Be geisterung gelobt wird, als diese Einleitung vermuten läßt, geben wir aus der Weimarischen Zeitung gern hier wieder, weil sie in ihrer humor- voll-pessimistischen Fassung viel Wahres enthält. Sie lautet: Wir leben in einer Zeit, da in Deutschland die Lyrik in der aller entschiedensten Mißgunst steht, und zwar unverdientcrmaßen. Mil innigem Mitleide nehme ich seit manchem Jahre eine neue Gabe lyrischer Dichtungen in die Hand. Aermster, rufe ich, weißt du nicht, daß die lyrische Dichtung, freilich im Grunde der feinste Auszug der Dichtung überhaupt, heut zu Tage bei den Deutschen gar keine Nachfrage hat; hat dir dein Verleger nicht gesagt, daß er Prügel wert wäre, wenn er es wagte, deine wahrscheinlich sehr talentvollen Dingelchen in wirklichen Verlag zu nehmen, daß er aber, wenn es dir auf die Zahlung der Drnck- kosten und des sonstigen Risikos nicht ankäme, gern bereit sei, seine Firma zum Kommissionsverlage herzugeben? Ich kann dir sogar noch ins Ohr raunen, gern thut crs auch noch nicht einmal, denn da könnte schließlich jeder kommen; bloß ausnahmsweise, weil du's bist und deine Tante eine so liebe Freundin seiner Frau Schwiegermutter ist. Wahr lich, dreimal Aermster, der du deine schönen Gollesgaben und obenein dein bißchen Geld so leichtsinnig und nutzlos vergeudest! Willst du denn mit aller Gewalt der Schiller-Stiftung verfallen, kannst du denn den europäischen Nagel der Gebildeten nickt los werden, nicht lieber mit Cognac und Zigarren oder mit Lottericlosen in verschwiegenen Bcamten- kreiscn handeln, als solche brodlosen Künste betreiben? Nein, ihr seid nicht zu retten. — Im Ernst, es ist für mich der sicherste Beweis unseres unausrott baren Idealismus, daß es überhaupt im Jahre des Heils 1893 noch lyrische deutsche Dichter geben kann. Freund Jos. Kürschner, um aus der Schule zu plaudern, schrieb mir einmal (das ist selten, wenn der Viclgeplagte schreibt!), die absolute Teilnahmlosigkeit des Publikums an gedruckten Versen ergebe sich für ihn aus der Thatsache, daß in dem ver rücktesten Roman jede bedenkliche stilistische Wendung, geschweige jeder sinnstörende Druckfehler von überallher aufgemutzt werde, daß aber nie mals in Versen der gräßlichste Blödsinn den geringsten Anstoß errege. Brporto orsckits kupsrto! Buchhändlerlehranstalt in Leipzig. — Von der Oeffentlichen Buchhändlerlehranstalt in Leipzig liegt der 22. Bericht über das Biennium 1891 1893 l39 und 40. Schuljahr! vor. Die Schule, welche den in Leipzig den Buchhandel Erlernenden Gelegenheit zur weitern Ausbildung bieten will und infolge eines unterm 6. März 1852 vom verstorbenen Stadtrat Friedrich Fleischer gestellten Antrags durch Beschluß der Generalversamm lung des »Vereins der Buchhändler zu Leipzig- am 29. März 1852 gegründet und am 2. Januar 1853 eröffnet wurde, wird von dem aus dem Vorstande des genannten Vereins erwählten Schulausschuß verwaltet. Vorsitzender desselben ist zur Zeit der Verlagsbuchhändler Herr Herm. Credner. Zur Aufnahme unter die Schüler der Anstalt sind nur Lehrlinge der Mit glieder des »Vereins der Buchhändler zu Leipzig- berechtigt. Im allge- gemeinen wird erwartet, daß jeder Lehrling die Kenntnisse mitbringt, die in der ersten Klasse einer Bürgerschule erlangt werden. Zur Feststellung der Kenntnisse findet eine Aufnahmeprüfung statt. Die Schüler der Anstalt sind von dem Besuche der allgemeinen Fortbildungsschule befreit. Die Lehranstalt zählt drei Klassen. Die Lehrgegenstände umfassen: Deutsche, französische und englische Sprache, Littcratur und Weltgeschichte, Ency- klopädie, Buchhaltung, kaufmännisches Rechnen und Naturkunde. Die Zahl der wöchentlichen Stunden beträgt in jeder Klasse 12 — In den letzten Schuljahren besuchten 135, bezw. 134 Schüler die Anstalt. Direktor derselben ist Or. Willem Smitt Anteilscheine des «Graphic». Kürzlich wurden in London 24 Anteilscheine des »Graphic- versteigert. Der Ankaufspreis dieser Scheine, der übrigens nie voll eingezahlt wurde, betrug ursprünglich 140 das Stück: bei der Versteigerung erzielten sie aber Gebote von 1040 -1060 ^ das Stück. Diese Ziffern geben einen Maßstab für die Wertzunahme des Londoner Blattes. Personalnackrichtcn. Jubiläum. — Am heutigen 1. Mai sind es 25 Jahre, daß Herr Paul Kober-Gobat in die von seinem Großoheim Spittler 1816 gegründete Sortiments- und Verlagshandlung C. F. Spittler (jetzt Jaeger L Kober) in Basel als Teilhaber eintrat. Die Handlung be- wegte sich damals in sehr bescheidenen Grenzen; aber bald gelang es der Umsicht und Energie des neuen Socius, den Umsatz wesentlich zu heben. Besonders von Mitte der siebziger Jahre an erweiterte sich das Geschäft jährlich zusehends, so daß die Firma heute eine geachtete Stellung im deutschen Buchhandel einnimmt und in seinem scharf begrenzten Verlag mit säst allen Ländern der Erde verkehrt. Neben der reichen geschäftlichen Thätigkeit fand Herr Kober immer noch Zeit, in verschiedenen Zweigen der inneren Mission, der sein älterer Geschäftsteilhaber seine volle Arbeitskraft widmet, schätzenswerte Dienste zu leisten. Seinem regen Sinn für gemeinschaftliches Wirken verdankt der »Verein von Verlegern christlicher Litteratur- seine Entstehung Treu den Traditionen seines Hauses und seiner ehrwürdigen Vorgänger, hat er sich immer bereit finden lassen, Verlassenen und Bedrängten, darunter nicht wenigen Berussgenossen, mit Rat und That beizustehen. Möge Gott dem rüstigen Jubilar noch ein zweites gesegnetes Viertel jahrhundert schenken. Jubiläum. — Der Geschäftsleiter der Dresdener Filiale von B. G. Teubners Bnchdruckerei-Leipzig, Herr Robert Heinichen, feierte sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum. Die lange Zeit von 50 Jahren hat er in demselben Geschäft verbracht und sich vom 24 April 1843 an, wo er als Lehrling eintrat, bis zu seiner jetzigen hohen Berufsstellung hcrausgearbeitet. Von seiten des Geschäftsper sonals wurde der Jubilar durch Ehrengeschenke aller Art beglückt, aus Leipzig war Herr Ackermann jno. erschienen, um ihm in Vertretung des Chefs ein Anerkennungsschreiben und ein namhaftes Ehrengeschenk zu überweisen. Die Dresdner Buchdrucker-Innung hat zu gunsten ihrer Fachschule eine -Heinichen-Stistung» begründet, der Buchdrucker- saktoren-Verein und die Dresdner BuchdruckerFachschule brachten dem Jubilar ebenfalls ihre Glückwünsche. Der König von Sachsen ehrte die lange ehrenvolle Arbeitszeit des Jubilars durch Verleihung des Albrechts- kreuzes. 354'
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