Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1893
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- 1893-06-08
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- 08.06.1893
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Nichtamtlicher Teil. Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. VI. Hauptversammlung am 30. Mai 1893 >/,11 Uhr vormittags im Sitzungssaale der n.-ö. Handels- und Gewerbekammer. <Aus der Oesterr.-ungar. Buchhändler-Correspondenz.) Vorsitzender: Herr Jul. Schellbach. Schriftführer: Herr C. Konegen. Kassierer: Herr H. Kirsch. Protokollführer: A. Einsle. Anwesende Mitglieder: Herr C. Aug. Artaria. , Fr. Beck „ vr. M. Breitenstein. „ C. Dabcrkow. „ F. Deuticke. „ Jac. Eisenstein. „ Otto Friese. „ H. Gilhofer. . V. A. Heck. „ H. Heick. B. Herzmansky. Herr I. Huber. „ C. Kubasta. „ Adolf W. Künast. „ Ad. Lehmann. „ Karl Lienhart. „ Lndw. Mayer. „ Rob. Mohr. „ W. Müller. „ Ad. Robitschek. „ E. A. Schulze. Bruno Thiel. Vertreter der Gehilfenschaft Herr Fey-Felder und Herr M. Schalter. Der Herr Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit folgenden Worten: Werte Herren Kollegen! Wiederum ist ein Jahr verstrichen, seil wir die letzte ordentliche Korporations-Versammlung an gleicher Stelle abhielten, und ich eröffne hiermit die heutige, der Reihenfolge nach die sechste, unter freundlichem Danke für Ihr Erscheinen. Es nehmen an derselben als Vertreter der löblichen Gewerbe-Be hörde: Herr Magistratsrat Silbe rbauer, ferner als Delegierte der Gehilfenversammlung die Herren: Ignaz Fey-Felber und Max Schaller mit beratender Stimme teil. Die Mitgliederzahl unserer Korporation beträgt nach den letzten Aus weisen 230. Ferner zählen wir 380 Gehilfen und 4b Lehrlinge. Es ist sonach die Zahl der Korporations-Mitglieder um 1 weniger als im Vorjahre. Hierbei muß ich bemerken, daß eine Anzahl Lokal-Veränderungen vorgekomme» sind und namentlich Firmen, die in den früheren Vororten domizilierten, sich nach den inneren Bezirken gewandt haben, wie dies bei Schaffung des erweiterten Wien vorausgesehen werden konnte. Die Erteilung neuer Konzessionen, namentlich der Teil-Konzessionen, dauert leider ungeschwächt fort, und wurde in diesem Jahre besonders der Musikalienhandel in unliebsamer Weise hiervon betroffen. In mehrmaligen Eingaben sind, wie Ihnen bekannt sein wird, Vor stellungen dagegen erhoben worden; die letzte vom Vereine der österreichisch- ungarischen Buchhändler veranlaßte, welche, nachdem sie bei einer Be hörde in Verlust geraten war, wiederholt wurde, harrt noch der Er ledigung. Durch den Tod verloren wir in diesem Zeiträume die Herren Albert Jungmann, Kompagnon der Firma Jungmann L Lerch, Emil Söding und Emil Kosmack, Teilhaber der Firma Ed. Hölzcl, letztere beide noch im besten Mannesalter, ferner Carl Dittmarsch, schon hochbetagt. Jung mann war auch als hervorragender Komponist, Söding als tüchtiger Antiquar geschätzt, Kosmack, der auch dem Ausschüsse eine Zeit lang angehörte, vermöge seines liebenswürdigen Charakters vielen ein lieber Freund, dessen Heimgang nach längerem Siechtum als Erlösung erschien. Dittmarsch, in letzter Zeit Kalender-Verleger, ehe mals auch Redakteur der -österreichisch-ungarischen Buchdruckerzeitung», war einst auch auf anderen Verlagsgebieten hervorragend thätig. Von früheren Mitgliedern verschieden in hohem Alter die Herren Franz Leo und Carl Helf. Lassen Sie uns das Angedenken an die Verstorbenen durch Er hebung von den Sitzen ehren. (Geschieht.) Aber auch freudige Ereignisse hatten wir zu verzeichnen, indem wir dem Nestor des Wiener Buchhandels, Herrn Ludwig Seidel, bei Vol lendung deS einundneunzigsten Lebensjahres, unserem hochverdienten Herrn Rudolf Lechner zum siebzigsten Geburtstage unsere besten Glückwünsche darbringen konnten. Wenn ich am Schluffe meines vorjährigen Geschäfts-Berichtes die Hoffnung aussprach, daß durch Inangriffnahme der Arbeiten zur Durch führung der projektierten Vcrkehrsanlagen sich schon im vergangenen Jahre eine günstige Einwirkung auf Belebung der Geschäfte einstellen würde, so ist diese leider nicht in Erfüllung gegangen, da mit diesen Arbeiten kaum noch ein Anfang gemacht wurde. Es waren auch sonst die Verhältnisse unserem Buch-, Kunst- und Musikalienhandel nicht günstig; die Theater- und Musik-Ausstellung verlief ohne merkliche Ein- wirknng, und andere Impulse zur Wiederbelebung der so lange stag nierenden Geschäfte und Unternehmungen ließen leider immer noch auf sich warten. Die Korporations Vorstehung hat im abzelaufenen Verwaltungs jahre nicht geringe Arbeiten zu erledigen gehabt, wovon die wichtigsten in den Ausschuß- und Komitee-Sitzungen zur Beratung gelangten. Es fanden 10 Ausschuß-Sitzungen statt: 1. Juni, 6. Juli, 13. September, 18. Oktober, 24. November 1892 und 21. und 23. Januar, 8. März, 19. April und 10. Mai 1893. Die Protokolle hierüber wurden in möglichster Ausführlichkeit in der Buchhändler-Correspondenz veröffentlicht, so daß Sie mit allen haupt sächlichen Vorkommnissen auf dem Laufenden erhalten wurden. Unseren Handel betreffende Fragen von allgemeinem Interesse, die früher teilweise auch in der Korporation zur Erörterung gelangten, sind an dieser Stelle in den Hintergrund getreten, da solche, wie es in der Natur der Sache liegt, mehr in die Kompetenz des Vereines der öster reichisch-ungarischen Buchhändler fallen und, wie Ihnen bekannt, daselbst eingehende Prüfung und werkthätige Erledigung finden. Wichtige Angelegenheiten, worüber Gutachten an die Handels- und Gewerbekanimer erstattet wurden, betrafen den Steuergesetzentwurs, sowie die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung. Beide wurden der eingehendsten Beratung unterzogen, und werden Sie aus deren Wortlaut ersehen haben, daß wir bemüht waren, die Interessen unseres Standes auss kräftigste zu wahren, ohne jedoch aus einem veralteten Standpunkt zu verharren. Ein anderes von dem Vereine für erweiterte Frauenbildung er betene Gutachten betraf die Aufnahme weiblicher, aus dessen Gymnasium für Mädchen hervorgehender Schülerinnen als Lehrlinge. Die prinzipiell nicht ablehnende Haltung desselben hat infolge unklarer Wiedergabe durch einige Tages-Journale in mehreren Kreisen Staub aufgewirbelt, obgleich die Angelegenheit noch lange nicht spruchreif erscheint. Der Vertrag mit der hohen k. k. Finanz - Landes-Direktion, den Transit-Journal-Verkehr betreffend, wurde auch pro 1893 erneuert, ebenso der Transport-Versicherungsvertrag aufrecht erhalten. Vielfache Verhandlungen verursachten die Speditions-Augelegen- heiten. Zwei Fälle sind hierbei besonders bemerkenswert. In dem einen handelt es sich um die Verantwortlichkeit des Spediteurs Bindtnersür in den abgelieferten Collis sehlende Sendungen, wobei es zur gericht lichen Klage kam, die aber mangels genügender Beweise zurückgezogen wurde. Es wird noch Ausgabe des Ausschusses sein, über derartige An gelegenheiten prinzipielle Gesichtspunkte festzustellen. Der andere Fall betras die Verhängung einer Zollstrase in der enormen Höhe von 500 fl. für nicht deklarierte Spielkärtchen für Kinder als Beigabe zu Paynes Familienkalender, deren Zahlung der Empfänger von vorhergehender Klage des Spediteurs — welcher nach vergeblichem Rekurse den Betrag der Zollbehörde erlegen mußte — abhängig machte. Der Ausschuß war veranlaßt,^, seine Ansicht in diesem Falle dahin aus zusprechen, daß für Zollstrafen unbedingt der Besteller aufzukommen habe, unter gleichzeitiger Wahrung seines Regreßrechtes an den schuldtragenden Kommissionär. Zur möglichsten Vermeidung solch' empfindlichen Schadens wurde eine Information über die Stempel- und Zollverhältnisse für die aus ländischen Firmen ausgearbeitet und an die auswärtigen Kommissionäre versandt, woraus sich alle Beteiligten über die zu beobachtenden Vor schriften genau instruieren können. Mit Bedauern muß ich erwähnen, daß unsere den Behörden unter breiteten Wünsche so wenig Berücksichtigung finden. Wohl wurde von der hohen Statthalterei am 25. Juli ein kleiner Nachtrag zu dem mit Erlaß vom 7. Juli 1890 verlautbarten Verzeich nisse von Druckschriften, bezüglich welcher das Sammeln von Pränu- meranten gestattet wird, herausgegeben, jedoch betreffs der Hauptsache, auf die es von uns abgesehen war, die stete schnelle Ergänzung des Ver zeichnisses durch Aufnahme neu erscheinender Litteratur-Erzeugniffe, die Entscheidung wieder hinausgeschoben. Die Revision des Preßgesetzes und das Raten-Gesetz sind im Plenum des hohen Reichsrates noch immer nicht in Beratung gezogen worden. Eingaben wegen des unbefugten Hausierens mit Büchern und Musi kalien in Gasthäusern, des Sortimentsverkaufes im Touristenklub, der Verleihung einer Auszeichnung eines alten Dieners fanden leider keine Erledigung. Beim Schiedsgerichts-Kollegium wurden in zwei Fällen Klage er hoben: das eine Mal von einem Kollegen gegen einen anderen, die nicht weiter versolgt werden konnte, weil der Beklagte schließlich nur dem
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