Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1893
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- 1893-06-19
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- 19.06.1893
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Gerichtsverhandlung. — Der Geheime Justizrat des Kammer- gerickits trat nacb längerer Pause vor einigen Tagen zusammen, um über die Klage eines Buchhändlers gegen einen deutschen Prinzen wegen eines Objekts von 280 ^ zu verhandeln. Es handelte sich um eine Bücher bestellung, die ein Beamter des Prinzen ohne dessen Genehmigung ge macht hatte. Der Gerichtshof erachtete in Anbetracht der Verhältnisse den Prinzen für zahlungspflichtig und erkannte demgemäß. Schriststellertag. — Als Termin für den allgemeinen deutschen Journalisten- und Schriftstellertag, der in München unter dem Pro tektorat des Prinzen Ludwig von Bayern abgehalten werden soll, ist seht die Zeit vom 7. bis 10. bezw. 14. Juli festgesetzt. Festplan und An meldebogen sind nebst anderen Drucksachen soeben versandt worden. Den Hauptgegenstand der Beratung wird bekanntlich die Gründung einer Pensionskasse bilden. Der soeben bei uns eingetroffene -Festplan- stiebt ein um fassendes Bild von der regen Thätigkeit und praktischen Organi sation der Münchener Festvereinigung. Er enthält ein Verzeichnis der sämtlichen Festausschüsse und ihrer Mitglieder — unter denen die ersten Namen Münchens vertreten sind — die allgemeinen Bestimmungen für den »Tag-, das ausführliche Festprogramm, und die nötigen Anmeldungs scheine für die einzelnen Veranstaltungen, für Quartiere rc. re. Man muß gestehen, die Münchener Journalisten und Schriftsteller haben mit einem musterhaften Fleiß gearbeitet, so daß selbst weitgehende Wünsche der Teilnehmer befriedigt werden können. Dem -Festplan- ist außer dem ein eigener Exkursionsführer für die beabsichtigten Ausflüge ins bayrische Hochland und zu den Königsschlössern beigelegt, der an Ueber- sichtlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Der »Festplan» wird von dem -Hauptausschuß der Festvereinigung- auf Verlangen sofort jedem zugesandt. Gottfried Keller-Ausstellung. — Die Züricher Stadtbibliothek beabsichtigt in nächster Zeit die an sie übergegangenen Zeichnungen und Aquarelle Gottfried Kellers, Porträts, die den Dichter darstellen, sowie die Ehrengeschenke, die ihm zugekommen, zu einer kleinen Aus stellung zu vereinigen. Da anzunehmen ist, es möchten Gegenstände, die in den Rahmen der Ausstellung passen, da und dort auch noch in Privalbesitz vorhanden sein, so ersucht die Bibliothek die Eigentümer von solchen, die geneigt sind, sie für die Dauer der Ausstellung zu über lassen, um freundliche Mitteilung. Ebenso bittet sie um Angabe etwaiger in Privatbesitz befindlicher Autographen, Briefe rc. Kellers. kannten -Sforza-Gebetbuch», das zeitweise die königlichen Bibliotheken Spaniens zierte, vordem Eigentum von Bianca Sforza war, der späteren Gemahlin Kaiser Maximilians, und als Erbstück an Kaiser Karl V. und Philipp II. von Spanien überging. Das mit ausgezeichneten italie nischen Miniaturen gezierte Buch gilt nunmehr als Juwel der Bibliothek vom kritisch Nossnm; sein Wert wird auf 5000 L geschätzt. Schließlich ist noch zu erwähnen, daß in der Westminster-Abtei von London interessante Dokumente ausgesunden wurden, die einen Schrift wechsel der Prioren mit dem berühmten Drucker und Verleger Caxton bekunden, dessen Wiegendrucke nach wie vor in England am höchsten be zahlt werden. Auch in diesem Falle hat sich ein uneigennütziger Freund der Wissenschaften in der Person des Mr. BladeS gefunden, der die gedachten Manuskripte auf seine Kosten autotyp vervielfältigen läßt, o" Neue Bücher, Zeitschriften. Gelegenheitsschristen, Kataloge rc. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. Festplan des allgemeinen deutschen Journalisten- und Schriftsteller tages unter dem Protektorate Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern, München 1893, 7.-10. Juli. gr. 8». 27 S. Anhang: Anmeldebogen. (München, Buchdruckerei von Knorr L Hirth.) Allgemeiner deutscher Journalisten- u. Schriststellertag zu München 1893. Exkursionen nach Schluß der Münchener Festtage (vom 11. —14. Juii 1893.) kl. 8°. 40 S. (München 1893, Druck von G. Schuh L Cie.) kiblioßiravkio vatiovals. kiotionnairs ckss öecivaivs bolg-os st cata- loßus cis Isars publioations 1830—1880. Voms lll. 1. livraisoo. er. 8". 8.1 — 96 (Hacka.— kaals). kraislles 1893, ?. Woisssn- brued, eckitear, 45 rus äu poivqon. Afrika in alter v. neuer 2sit (ckarnntsr kostbare Karte gr. Werke ck. 15. v. 16. ckabrb.) bntiq. ^nrsiesr Ho. 427 von ckosspb kasr L 6o. in Frankfurt a. dl. 81 22 8. 1382 kirn. Versobiecksoss dntiq. lkataloe klo. 103 von 8ilvio koeea in Rom. KI. 8«. 71 8. 964 Hin. veutsobs 8praoks u. Xltertamskuncko. dobaox-: Ositiea. (kibl. ck. ß Herrn ck. 6. k. knebler in kotsäani). Xntiq. Xataloe Ho. 38 von kiebarci klsinried in Berlin. 81 60 8. 1510 kirn. Seltene Bücher und Manuskripte. — Am 13. Juni kam bei Christie in London das Gebetbuch der Königin Elisabeth von England zur Versteigerung und erzielte einen Preis von 1281 E. Der massiv goldene, kunstvoll mit Emails verzierte Einband ist eine Arbeit des be rühmten George Heriot, ersten Goldschmieds und Bankiers von Jakob l. Aus der einen Seite des Deckels befindet sich in Reliesfiguren die Er Höhung der Schlange in der Wüste, ans der anderen Seite ist das Urteil Salomos dargestellt-, Umschriften umziehen den Rand beider Einbandsseiten. Dieses historisch interessante Buch enthält eine Sammlung von Gebeten und Betrachtungen, die eigens für den Gebrauch der Königin von ihrer früheren Erzieherin, Lady Tirwit, zusammengestellt worden war. Diese Dame stammte aus der Familie Falconbridge, deren Wappen, ein Löwe mit zwei Schweifen innerhalb des Buches angebracht ist. Gedruckt wurde das Werk 1574 von A. Barker, dessen Marke aus verschiedenen Blättern zur Wiedergabe gelangt: ein Mann, der von einem Baum die Rinde abschält. Au deutsch heißt -bark- die Borke oder Rinde eines Baums. Die Königin trug das Buch an einer Kette ihres Gürtels, zu welchem Zweck zwei goldene Ringe an dem oberen Ende des Deckels befestigt sind. Das Kleinod stammt aus der Sammlung des Herzogs von Sussex und kam dann an den verstorbenen Mr. Field. Zuletzt wurde das Buch in der -Tudor-Ausstellung- öffentlich gezeigt und jetzt wahrscheinlich in irgend einem Aufträge von einem Händler gekauft. Ein seltenes und schönes Manuskript, -Olüeium virinas Virgnais, sseuvckum usum komsvom» wurde für 294 E verkauft. Das Manuskript rührt aus dem Jahre 1528 her und ist wahrscheinlich das Werk des berühmten Miniaturmalers Tory, der zugleich Kupferstecher und Drucker war. Ein ähnliches Werk von ihm wurde in der -Hamilton-Anktion- bis auf 1230 L getrieben. Das Buch besteht aus 121 Blättern von Velin mit 13 Miniaturen, die unter anderem Johannes auf Patmos, die Verkündigung, die Anbetung der heiligen drei Könige und die Himmelfahrt Mariae darstellen. Ein zweites interessantes Manuskript von 207 Blättern, Velin, mit Gold illuminierten Initialen, Ser beigefügte Kalender tgen für die Monate, rhundert mit silbernen Inds, Mr. John Mal - Ivor einigen Tagen ver- kritisii blasenin mit besteht aus dem bc- Kunstausstellung. — Die Kunsthandlung von Amsler L Ruthardt (Inhaber: Gebr. Meder) in Berlin hat eine Ausstellung photographischer Reproduktionen nach den Gemälden der drei Hauptmeister der Präraphaeliten - Gemeinde in England, Edward Burne Jones, G F. Watts und D. G. Rosetti veranstaltet. Da diese Bilder bis jetzt noch wenig bekannt und die Photographieen derselben nur mit großen Schwierig keiten zu erlangen waren, so dürfte diese Ausstellung um so mehr Beachtung finden, als sie sich an die interessante Walter Crane-Ausstellung im Berliner Knnstgewerbe-Museum anschließt. Hamerling oder Hämmerling? — Vor einigen Tagen wurden in der Säulenhalle der Wiener Universität vier Ehrentafeln enthüllt, aus deren einer das Andenken Robert Hamcrlings pietätvoll verewigt ilt. Der Umstand, daß der wohlbekannte Name hier mit zwei m in den Stein gemeißelt war, erregte natürlich Befremden. Die Allgemeine Zeitung, die hierüber berichtet hatte, empfing daraufhin folgendes Schreiben des k. u. k Haus-, Hof- und Staatsarchivars De. Karl Schrauf in Wien: -Mit Rücksicht aus die in der Allgemeinen Zeitung vom 10. ds. Mts., Beilage Nr. 159, aufgeworfene Frage, ob die Schreibung des Namens Hammerling (mit doppeltem -m») aus der vor kurzem in der Säulenhalle der Wiener Universität enthüllten -Ehrentafel» ans einem Versehen oder auf einer eigenhändigen Einzeichnung in der Matrikel beruhe, sei es mir gestattet, folgendes zu bemerken: Bei der vom hohen akademischen Senat der Wiener Universität mir ausgetragenen Zusammen stellung der vier -Ehrentafeln- mußte ich, um auS unzähligen, durch die Verschiedenheit der Namensschreibung hervorgerufenen Schwierigkeiten einen Ausweg zu finden, prinzipiell an den durch die Universitätsmatrikeln gebotenen Formen festhalten. Da ich nun Robert Hamcrlings Namen nicht bloß in einer Inskription an der medizinischen Fakultät im Winter semester 1850/51, sondern auch noch in einer zweiten Inskription an der philosophischen Fakultät im Sommersemester 1852 mit doppeltem -m- ge schrieben fand, so glaubte ick, diese Form als echt und mindestens für die Zeit von Hamcrlings Universitätsstudien vollberechtigt aufnehmen zu dürfe». Denn wenn auch die Schreibung der Namen in den Matrikeln nicht un bedingt verläßlich ist, weil sie nicht unmittelbar von den Studenten, sondern von einem Beamten der Universität nach dem von dem Stu denten ausgefertigten -Nationale- eingetragen wurden, so kann doch, da Hamcrlings Name an zwei Stellen, an zwei Fakultäten und zu ver schiedenen Zeiten mit doppeltem -m- erscheint, wohl mit Sicherheit an genommen werden, daß er selbst sein -Nationale- in dieser Weise da mals Unterzeichnete. Wien. 11. Juni 1893. vr. Karl Schrauf, k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchivar. - 491»
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