Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1893
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- 1893-09-07
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- 07.09.1893
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är 208, 7. September 1893. Nichtamtlicher Teil. 8145 stellung nachgeliesert werden würden. Diese sind jetzt im Druck vollendet und ergänzen das treffliche Werk in einer seinem ganzen Inhalt angemessenen Weise; namentlich werden sie durch vielfache Anwendung des Negativdrucks interessant, d. h. desjenigen Drucks, bei dem Schrift und Bild weiß, oder in derjenigen Farbe, welche das Papier besitzt, erscheint, während das Papier selbst mit einer dunkleren Farbe überdruckt ist. Um dies recht anschaulich zu machen, zeigt die Mehrzahl der Blätter den gleichen Inhalt zwei mal; die obere Hälfte giebt ihn in Negativdruck, die untere bringt Schrift und Bild in der Flächenfarbe des Negativs, wobei Papierton und Druckfarbe sich in schönster Harmonie befinden. Auf das Studium dieser Blätter darf man namentlich Verleger, die effektvolle Umschläge, Titel, Plakate rc. schaffen wollen, an gelegentlich aufmerksam machen. Tafel 40 giebt achtzehn Muster der gebräuchlichsten Ton farben nebst den nötigen Anweisungen zu ihrer Herstellung; Tafel 41 aber — eine Zugabe über die versprochene Zahl — zeigt Schwarzdruck auf farbigem Grunde und umgekehrt, d h. auf der einen Hälfte der Tafel erscheint das gedruckte Wort in schwarzer Schrift auf Hellgrau, Braunrot, Orangerot, Braun u. s. w., nebenstehend auf der anderen Hälfte aber erblicken wir es in diesen Farben auf schwarzer Fläche, — die Nutzanwendung für diese Muster dürfte die gleiche sein, wie sie vorstehend mit Be zug auf die anderen Tafeln angedeutet wurde. Es braucht Wohl kaum noch beigesügt zu werden, daß die große Zwickauer Druck- und Verlagsfirma mit dieser Farben lehre — allerdings mit großen Kosten — ein Buch aus der Taufe gehoben hat, wie es ohne Zweifel schon viele Verleger und Herausgeber lange vermißt haben; ihnen, ganz besonders wenn ihre Thätigkeit sich auch auf eigenen Druckbetrieb erstreckt, kann diese, auch typographisch meisterhaft hergestellte Farbenlehre nicht warm genug empfohlen werden, ein Buch, das übrigens für jeden strebsamen Buchhändler eine höchst schätzbare Quelle des Wissens sein wird. Theod. Goebel. Vermischtes. Weltausstellung in Chicago. — So anerkennend im allge meinen die Chicagoer Weltausstellung beurteilt wird, so hat es doch an vielen und ernste» Rügen nicht gefehlt, da in der Oberleitung Sonder barkeiten vorgekommen sind und noch immer Vorkommen, für die euro päischen Beurteilern das Verständnis fehlt. Am meisten geklagt wurde wohl über die Behandlung der Angelegenheit des Preisrichieramies. Hierüber verbreitet sich der Herausgeber der Papierzeitung Herr Carl Hofmann (Berlin), der in Chicago als Preisrichter ihätig war und eine Reihe interessanter Berichte in seinem Blatte veröffentlicht hat, in einem Schlußartikel beim Scheiden von der Ausstellung mit folgenden ausführlichen Darlegungen: -Während bei europäischen Ausstellungen die Sachverständigen jeder Klasse gemeinsam alle Gegenstände prüften, soll nach Auffassung des Herrn Thatcher, sder von dem National Oominittos, einer von der Regierung der Vereinigten Staaten eingesetzten lieberwachungsbehörde, zum Vorsitzenden der Preisabteilung (Department.» on arvarlls, ernannt worden ist), das Urteil über jede Sache von einem einzigen Sachver ständigen schriftlich abgegeben und über dessen Vorschlag vom Oommures on an-aräs beschlossen werden. Ein Zusammenarbeiten der Sachver ständigen gleichen Faches ist daher nicht vorgesehen. Für jeden Aus stellungs-Gegenstand soll eine vorgedruckte Karte von demjenigen Preis richter mit seinem schriftlichen Urteil ausgefüllt werden, dem sie vom Vorsteher oder Olsrü, d. h. Schriftführer der einschlägigen Abteilung des Oommittees, übergeben wurde. Dieses System der Liogi» luck^s» oder Einzelrichter mit uackihcriger Bestätigung oder Versagung durch eine Körperschaft, deren Mitglieder nicht in allen Zweigen sachverständig sein können, erregte bekanntlich bei allen fremden Völkern und auch bei vielen amerikanischen Ausstellern die Befürchtung, daß auf ge rechte, sachliche Beurteilung nicht gerechnet werden könne. Die Ver treter von 17 Nationen schieden von der Teilnahme an solcher Prets- bewerbung aus, und eine Einigung wurde schließlich nur dadurch erzielt, daß Herr Thatcher die Wünsche der Fremden soweit befriedige» wollte, als es ohne Beseitigung der vorher festgestellteu ralss, d. h. seines Systems, geschehen konnte. Frankreich und Belgien waren jedoch mit der Handhabung der Angelegenheit nicht einverstanden, schlugen keine Preis richter vor und sind thalsächlich mit ihren Ausstellungen außer Preis bewerbung — bois eonvours. Für Deutschland und andere Länder, welche dies nicht wollten, blieb nur die Wahl, sich zu fügen oder ihre Sechzigster Jahrgang. Ausstellungen von eigenen Richtern beurteilen zu lassen und selbst Preise zu verteilen. Letztere hätten jedoch nicht den geschäftlichen Wert von ge meinsam mit den Amerikanern verliehenen gehabt. Geh. Reg.-Rat Wermuth wählte deshalb sehr richtig von zwei Nebeln das kleinere und durfte umsomehr aus Entgegenkommen deS Thatcher'schen Oommittse's rechnen, weil man sich wegen des Ausscheidens Frankreichs und Belgiens doppelt bemühen würde, Deutschland und andere Staaten bei dem Preis gericht zu haben. -Als die meisten deutschen Preisrichter vorschriftsmäßig Mitte Juli eintrafen, war jedoch garnichts vorbereitet, nicht einmal die für die Aus stellungs-Gegenstände bestimmten Karten, die als Grundlage dienen sollten, waren ausgeschrieben. Wenn man die ungeheuere Zahl der Aus steller erwägt und berücksichtigt, daß nicht etwa für jeden derselben eine, sondern für manchen deren 60 und mehr Karten ausgestellt werden, so kann man sich von dieser zum Teil überflüssigen Schreiberei einen Be griff machen. Da stets nur eine Person an dem großen Buche arbeiten kann, welches die Liste enthält, so läßt sich die Arbeit auch nicht beschleu nigen und dürfte sich innerhalb der erforderlichen Zeit kaum bewältigen lassen. -Einige Gruppen, deren Preisrichter vollzählig waren, organisierten sich nach europäischer Art, prüften die Gegenstände gemeinsam und be schlossen, wie der Einzelrichter urteilen müsse. Bei ander», wie z. B. Nr. 89, Papier rc., war dies nicht möglich, weil die sachverständigen ame rikanischen Preisrichter erst im September hierher kommen wollten. Wir Deutschen mußten uns deshalb daraus beschränken, wenigstens dafür zu sorgen, daß die deutschen Ausstellungs-Gegenstände während unserer An wesenheit beurteilt würden, und dies ist auch, dank dem Entgegenkommen der amerikanischen Beamten und dem kräftigen Auftreten des stellver tretenden Kommissars, Reg.-Rat Richter, in den meisten Fällen gelungen. Hierdurch sind die deutschen Interessen nach Möglichkeit gewahrt worden. »Das System der Karten und der verantwortlichen Beurteilung durch eine greifbare Person hat unzweifelhaft Vorzüge, die es z. B. unmöglich machen, daß Preise nach dem Katalog für garnicht ausgestellte Gegen stände erteilt werden, wie es anderwärts schon geschehen ist. Das Ver- sahren müßte jedoch in künftigen Fällen durch Bildung sachverständiger Gruppen zur endgiltigen Entscheidung und durch bessere Vorbereitung er gänzt werden. Man sollte auch dafür sorgen, daß die Preisrichter ohne tagelanges Suchen, wie hier, die Gegenstände sowie die Aussteller oder deren Vertreter finden können, da letztere nach den raloz gehört werden müssen. - Kongreß der Bibliothekare in Chicago. — lieber die Verhand lungen des Kongresses der Bibliothekare in Chicago im vergangenen Juli entnehmen wir einem Berichte des Herrn Constantin Nörrenberg Mel) in der -Allgemeinen Zeitung- das folgende: -Der Inhalt der Vorträge war mannigsaltig. Während die aus ländischen Fachleute bestimmte Fragen der bibliothekarischen Praxis behandelten, halten die meisten Amerikaner allgemeinere Themata, für weitere Kreise berechnet und zum Teil der Propaganda dienend. C.runden, von der Volksbibliothek in St. Louis, sprach über den Bibliothekar als Verwaltungsmann und verlangte von ihm dreierlei Eigenschaften: die des Gentleman, des Gelehrten und des Ge schäftsmannes. Cutter, der ehemalige Bibliothekar des Bostoner Aihenäum, charakterisierte die amerikanischen Bibliotheken Sie haben, sagte er, neue Wege gebahnt und wollen dem Publikum mehr bieten, als irgendwo anders versucht worden ist. In ihren Bestrebungen, einen kleinen Bestand oft umzusetzen, wenige Bücher viel cirkulieren zu lassen, jedes Atom von Belehrung in einen solchen Zustand zu versetzen, daß es ausgenutzt weben kann und wird, darin sind sie unübertroffen. Dr. Hirsch, Vorsitzender des Direktoriums der städiischen Volksbibliothek (?ubtt> ludrurx, von Chicago, sprach über Volksbibliothek und Erziehung. Die Bibliothek soll eine Nachfrage nach besserer Lilteratur schassen; sie muß und kann viel ihun, den Geschmack des Publikums zu veredeln. Sie kann und muß unterrichten in Aesthetik, Elhik und Soziologie, sie kann und muß Helsen, den ethische» Standpunkt des Volkes zu heben. Der Vortrag, den Geheimrat Hartwig, von der Uni versitätsbibliothek Halle, eingesandt hatte, wurde von Herrn Gauß, erstem Assistenten der 6ni>uu>> ?u«>i,o Dilnaiz-, in englischer Uebersetzung vorgelesen. Er befürwortete Erleichterung und Beförderung des direkten Leih-Austausches von Handschriften und fand lebhaften Beifall Mehrere Vorträge überschritten das angenommene Zeitmaß, und eine Anzahl anderer kam dadurch gar nicht zu Gehör, darunter der vom Ober- bibliothekar Dtziatzko in Göttingen eingesandte: über die internationalen Beziehungen der Bibliotheken; doch nahm diesen später ein Ausschuß der ^meinenu Dibrarz' ^o-woi-itum in Beratung, der über dieselbe Frage ver handelte. Alle Borträge werden gedruckt und werden dadurch erst wirk sam; denn aus dem Kongreß wurden sie eben nur, so gut es ging, gehört, aber nicht durchgesprochen.- Französische Rechtschreibung —Die der französischen Akademie vorgclegte Denkschrift Groards, die eine Vereinfachung der französischen Rechtschreibung im Sinne der schon von Littro angegebenen Regeln vorschlägt, beschäftigt mehr und mehr die Presse in Frankreich und auch 690
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