Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930925
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189309250
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930925
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-25
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
223, 25. September 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5605 für Bekämpfung der unsittlichen Litteratur beschlossen. Der beabsichtigten Gründung eines volkstümlichen, täglich erscheinenden Sou-Blattes in Paris mit der besonderen Bestimmung, der unsittlichen Presse cntgegen- zuwirken, wird die Zustimmung und Anerkennung des Kongresses aus gesprochen. Ein Antrag Mestrals (St. Immer), in den größeren Städten Zeitungskioske zu errichten im Dienste der Bestrebungen des Vereins, wurde angenommen in dem Sinne, daß es den Sektionen frei- gelassen wird, diese Maßnahmen auszuführen. Typographische Ausstellung in Berlin. — Am 22. November soll im großen Bürgersaale des Berliner Rathauses eine Ausstellung typographischer Erzeugnisse eröffnet werden, die bis zum 26. November dauern wird. Soweil sich bis jetzt übersehen läßt, wird diese Ausstellung stark beschickt werden und alles hinter sich lassen, was bei ähnlichen Ver anstaltungen in Berlin bisher gesehen worden ist. Alle Firmen von Rus in Deutschland werden ersucht, eine Auswahl ihrer für den vorliegenden Zweck geeigneten Drucksachen an den Vorsitzenden der Gesellschaft, PH. Messenzehl, Neuenburgerstr. 2 s, rechtzeitig einzusenden; Kosten ent stehen den Ausstellern nicht. Zum kleinen Belagerungsstande in Prag. — Infolge der über Prag und die politischen Bezirke Königliche Weinberge, Carolinen thal und Smichow verhängten Ausnahmeversügungen hat die Stalthalterei in Prag sämtliche Buch- und Steindruckereibesitzer angewiesen, alle Pflichtexemplare von nichtperiodischen Druckschriften ohne Rücksicht auf ihren Umsang achtundvierzig Stunden vor Herausgabe der Paß behörde zur amtlichen Durchsicht vorzulegen. In dem Erlasse wird bemerkt, daß sich der Polizeileiter bezüglich einzelner Druckschriften vorbehält, in jedem speziellen Falle besondere Verfügungen zu treffen. (Vgl. auch unsere bezügliche Mitteilung in Nr. 217 d. Bl.) Die Druckschrift -Judenslinten- vor dem Reichsgericht. — Das Reichsgericht verwarf am 19. d. M. die von Ahlwardt eingelegte Revision gegen das Urteil in dem Prozeß, betreffend seine Broschüre -Judenflinten-. Ahlwardt war bekanntlich wegen Veröffentlichung dieser Schrift vom Berliner Landgericht zu fünf Monaten Gesängnis verurteilt worden. Vorträge für Buchhändler. — Im Anschluß an die Notiz in Nr. 202 d. Bl. möchten wir die Herren Kollegen in Leipzig und besonders die Herrn Gehilfen nochmals aus die am Montag den 2. Oktober be ginnenden Vorträge des Herrn Verlagsbuchhändlers F W. vonBieder- mann in der Handels-Akademie des Herrn vr. Huberti in Leipzig, Marienstr 23, aufmerksam machen. Herr von Biedermann wird in den Mo naten Oktober bis Dezember, Montags von 8—10 Uhr abends »das Ver lagsrecht» und daraus -die gewerblichen Verhältnisse im Buch handel- behandeln. Hieran soll sich im ersten Vierteljahre 189t eine weitere Reihe von Vorträgen über -Preßrecht, Urheberrecht und das übrige Buchhandelsrecht- anschließen. — Durch die dem Unternehmen von seiten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig freundlichst gewährte Unter stützung ist es möglich, einer Anzahl Gehilfen für den Besuch jener Bor träge äußerst günstige Bedingungen einzuräumen Wegen des Näheren wolle man sich an Herrn De. Huberti wenden. Ein Zeitungsbibliograph. — Der Beilage zur Allgemeinen Zeitung entnehmen wir folgende Mitteilung: Im Alter von 84 Jahren starb kürzlich in Alenyon ein hervor ragender französischer Gelehrter, Louts Eugen Hatin, ei» Schriftsteller, dessen Lebenszweck der Geschichte der ephemersten Dinge, der Zeitungen, gewidmet war. In acht starken Bänden veröffentlichte Hatin eine -Politische und litterarische Geschichte der Presse in Frankreich-, ein Werk, dem in seiner historischen und bibliographischen Vollständigkeit wir über die Tageslitteratur in Demschland kaum eins an die Seite zu setzen haben Die Anfänge des französischen Journalismus, die zuerst nur handschriftlich vervielfältigten Zeitungen, die historische Zeitungslitteratur der großen Kriege Frankreichs, die zalillosen Flugblätter, Witzblätter und politischen Journale der französischen Revolution — all diese in alle Winde zerflatierten Zeugen bewegter Zeiten hat Hatin genau ver zeichnet und dadurch ein Korpus der französischen Tageslitteratur zu- sammengestellt, dem wenig zur Vollständigkeit fetilt. — Kein Glück halte Haiin übrigens, als er sich im praktischen Journalismus versuchte. Er war der erste, der in Paris eine ganz billige Zeitung, das Psennigblatt -La Seine-, herausgab; sie hatte jedoch nur kurzen Bestand, und erst spätere Unternehmer haben an der Idee große Kapitalien verdient. Im Nachlasse Hatins soll sich noch eine Reihe wichtiger Arbeiten zur Ge schichte der französischen Tageslitteratur befinden. Postvergehen. — Der Buchhändler und frühere Buchdruckerei besitzer Carl August Köblitz in Burgstädt hatte sich am 21. d M. vor dem Landgericht Chemnitz wegen Vergehens gegen tz 27,4 des Post gesetzes zu verantworten. Er Halle in der Zeit vom 1b. September 1890 bis 26. Juli 18v8 die Postbehörde dadurch geschädigt, daß er Pakete mit ungefähr 60 Exemplaren des -Anzeigers und Tageblatles für Burgstädt und Umgegend- durch Beamte der Post nach dem circa 6 km von Burgstädt entfernten Orte Köthensdorf bringen ließ, ohne sie der Post übergeben zu haben. Der Angeklagte wurde wegen Hinterziehung der Postgesälle zur Zahlung der gesamten Portogelder im Betrage von 145 20 H sowie zu der Strafe von 580 ^ 80 H — der vierfachen Summe des ersteren Betrags — verurteilt. (Lpzgr. Tgbl.) Warnung vor Ankauf. — Aus der königlichen Gemäldegallerie in Wiesbaden ist ein wertvolles Bild: -Heitere Chronik» von L. Kronen berg, gestohlen worden. Vom Thäter fehlt jede Spur.» »- Sprechsaal. Vom Kolportagebuchhandel. Vom Vorstände des Centralvereins deutscher Kolportagebuchhändler empfing die Redaktion d. Bl. die nachfolgende Einsendung: -Bezugnehmend auf den Artikel im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 187 vom 14. August d. I.: -Ein famoser Reformator!-, im be sonderen mit Bezug auf die dort wiedergegebene Stelle aus einem Artikel des Bartels'schen Organs -Das Büchergewerbe- ersuchen wir um gefällige Aufnahme nachstehender Erwiderung: »Bei Gründung des Centralvereins waren in erster Reihe die leitenden Grundsätze darauf gerichtet, für die bestehenden Lokalvereine des Kolportage- buchhandels, die jetzt über ganz Deutschland verbreitet sind, eine Central stelle zu schaffen, die die Interessen des Kolportagebuchhandels würdig zu vertreten in der Lage sein sollte und insbesondere die zur Hebung des Standes erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen haben würde. -Die Leitung des Ceniralvereins hat es aber als ihre unabweisbare weitere Aufgabe betrachtet, nicht nur einseitig die Interessen des Kolportage buchhandels, sondern auch die des deutschen Buchhandels im allgemeinen — soweit zulässig — zu vertreten, in der allein richtigen Erkenntnis der Solidarität des gesamten deutschen Buchhandels, die ein Hand- in -Hand gehen nicht allein wünschenswert, sondern geboten erscheinen läßt. -Für diese Grundsätze hat der Centraloerein vom ersten Tage seines Bestehens an bis heute durch Wort und Schrift mit aller ihm zu Gebote stehenden Kraft gewirkt und hat auch auf diesem Gebiete ganz günstige Erfolge zu verzeichnen. »Der Centralverein ist mit dem Börsenvereine der Deutschen Buch händler in Leipzig, ebenso mit der Korporation Berliner Buchhändler schon seit Jahren in lebhaften Verkehr getreten durch gegenseitigen Aus tausch der Jahresberichte sowie sämtlicher wichtigen Schriftstücke, die die allgemeinen Interessen des Buchhandels berühren. -Nach Darlegung dieser leitenden Grundsätze kann wohl nicht davon die Rede sein, daß bei Gründung des Centralvereins die Absicht vorlag, Sechzigster ZahrMMA. dem Verlags- oder Sortimentsbuchhandel irgend welche Schwierigkeiten zu bereiten. Das Gegenteil unterliegt um so weniger einem Zweifel, als dem Centralverein nicht nur Kolportagebuchhändler, sondern auch viele Verlagssirmen und Grossosortimenter als Mitglieder angehören. Der Vorstand des Centralvereins Deutscher Colportage-Buchhändler Ernst Schultze. Ad. Jser. Wilh. Müller. Bitte an die Herren Verleger! Hierdurch möchte ich die Herren Verleger, speziell von schönwissen- schastlicher Litteratur, in ihrem Interesse ersuchen, aus ihren Neuigkciten- Wahlzetteln den Nettopreis nicht direkt neben den Ordinärpreis zu setzen. Ich, und meines Wissens manche andere, gebrauchen diese Wahl zettel für ihre Kunden und besonders für die Ueberseer. Dadurch, daß man die Cirkulare nicht verwenden kann, bleibt manches unberücksichtigt, was der Erwähnung wohl wert wäre; denn man kann doch unmöglich alle Erscheinungen von Romanen, Biographieen rc. oder auch nur die, für welche man einiges Interesse bei den Kunden voraussetzt, schriftlich milteilen. Die Bezugsbedingungen müssen für sich stehen, wie das bei den Firmen Hermann Costenoble, Wilhelm Friedrich, E. Piersons Verlag, Carl Reißner rc. rc. der Fall ist, so daß man sie abschneiden kann, ohne das Cirknlar dadurch für das Publikum unverständlich zu machen. Vielleicht genügt dieser kleine Hinweis, um Abänderung zu schaffen, die sowohl zum Vorteil der Verleger wie der Sortimenter ist. Hamburg-St. Pauli, 20. September 1893. Karl Hartmann. Unverlangte Sendungen. Im Adreßbuch ist deutlich vorgemerkt, daß ich meinen Bedarf selbst wähle; im Börsenblatt habe ich angezeigt, daß ich unverlangte Sen- 752
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder