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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1893
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- Deutsch
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« 5696 Nichtamtlicher Teil. ^ 226, 28. September 1893. suchen, die Hauptgruppen zusammenzufassen, da nur ein so ge ordneter Bericht eine Uebersicht zu geben vermag. Druckpapiere und unverarbeitete Schreibpapiere fehlten beinahe ganz. Soweit wir übersahen, waren mit unverarbeitetem Papiere nur wenige Firmen erschienen. Berth. Siegismund (Leipzig und Berlin) hatte sein umfangreiches Musterbuch ausgelegt; Paul Herzberg (Berlin) brachte in der Hauptsache farbige Blumen seidenpapiere zur Anschauung, Ernst Görs (Leipzig) Packpapier und Pappen. In Aktendeckeln glänzte Aug. Plöger in Schieber (Lippe-Detmold). Die Radauthal-Papierstoff- und Pappen fabriken Borsdorf L Muhle in Harzburg hatten Buntpapiere in den verschiedensten Färbungen und Mustern ausgestellt; namentlich verdienten ihre einseitig farbigen, zum Teil auch ge prägten Kartons Beachtung. Deren Färbung geschieht während der Fabrikation auf der Maschine, ein Verfahren, dessen Vorzug in Arbeitsersparnis und entsprechend billigerem Preise liegt. Hervorzuhebcn aus der Ausstellung dieser Firma sind ferner ihre Proben eines ungemein festen Manilakartons; auch ihre schön gemusterten und geprägten, dabei billigen Metallkartons verdienen rühmende Erwähnung. Das Metallpapier ist unseres Wissens eine Neuheit, die in ihrer gegenwärtigen Vollkommenheit aller Beachtung wert ist. Ein Bogen mäßig starken ordinären Zeichenpapiers ist auf einer Seite mit einem dichten, fest haftenden Metallüberzug versehen, dessen Politur ungemein kräftig, fast blendend ist. Der Ueberzug ist so innig mit dem Papiere verbunden, daß er mit diesem willig jeder beliebigen Biegung folgt und auch bei gewaltsamem Brechen nicht ausspringt. Mit diesem Fabrikat war die Deutsche Metallpapier-Fabrik Ney L Endruweit (Berlin) auf der Ausstellung erschienen und hatte Proben in unzähligen Farben und Farbenabstufungen aufgebaut, auch solche mit hübschen, schein bar geätzten Mustern, deren Verwendbarkeit — beispielsweise in der Buchbinderei — uns unzweifelhaft schien. Hübsch gemusterte, gesärbte und geprägte Kartonpapiere hatten Heß L Zadek (Berlin) zur Ausstellung gebracht. — Mit einem reichhaltigen Sortiment echter Japanpapiere, den be kannten schleierartig feinen und doch unglaublich festen Erzeug nissen des japanischen Gewerbfleißes waren die Importeure R. Seelig L Hille (Dresden) erschienen. — Ein vorzügliches Jllustrationsdruckpapier legie uns Herr Oswald Süptitz (Leipzig-Anger), gleichzeitig Inhaber einer photozinkographischen Anstalt, vor. Sein sogenanntes V^ooäollt-Uaxsr, für das er den Alleinvertrieb in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien übernommen hat, ist kein einheimisches Fabrikat, sondern kommt aus den Vereinigten Staaten N. A. Es ist ein ziemlich dünnes, gut geglättetes Kartonpapier, dessen Vorzüge in ungewöhnlicher Weich heit, Schmiegsamkeit und Festigkeit zu suchen sind, einer Ver einigung von Tugenden, wie sie uns in gleich hohem Grade »och bei keinem inländischen Papier vorgekommen ist und die schon früher, bei dem bekannten hübschen Reklameheftchen der Chicagoer »Worlä's l?air-, unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Oswald Süptitz zeigte sein Jllustrationsdruckpapier in den verschiedensten Größen und Färbungen. Daß der Jllustrationsdruck auf ihm zu vorzüglicher Wirkung gelangt, würde uns auch ohne die vorge- legteu Proben eingeleuchtet haben. Seine weitere Ausstellung brachte Zeichenpapier, Zeichenbloks, farbige Papiere und Filtrier papiere. Eine vornehme Ausstellung von Brief- und Luxuspapieren aller Art hatte die Osnabrück er Papierwaren-Fabri! (Löwen stein L Formstechcr) in der Mitte des Hauptsaales aufgebaut, die viele andächtige Betrachter fand. Mit vortrefflichen und reichen Mustern waren auch die Fabriken für Papier-Ausstattung H. Hoppe (Berlin) und Max Grüsch Witz L Sterz (Breslau) vertreten. Die Empsehlungskarte der letzteren Firma sei hier hervor gehoben als ein Meisterstück des Luxusdruckes (Silberdruck auf hellgraublaucm Grunde, eingestreuter rosafarbener Metall sand in den Initialen der Firmazeile, abgeschrägter Silberrand mit gerundeten Ecken). — Sehr beachtenswert war auch die hübsche Ausstellung der Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach (bei Bischoffswerda in Sachsen). Pauspapiere für Durchschreibebücher brachte H. C. Gast (Köln a/Rh.), ebensolche und namentlich Oel - Kopierblätter Christian Schülein's Nachfolger C. Guusser (München); Lichtpauspapiere (blausaure Eisenpapiere) die Firma Vögele L Schultze (Leipzig). Präpariertes Laktrin, einen Käsestoff-Gummi, der durch Aufstreichen auf das Papier mit dessen nachfolgendem Durchgang durch den Kalander dem Papier eine vorzügliche Leimung und Appretur erteilen soll, so daß aufgemalte Wasserfarben nicht mehr abgewaschen werden können, brachte die Dresdener industrielle Handelsgesellschaft Ohm L Co. (Dresden) zur Ausstellung. Viel umlagert von sachkundigen Besuchern war die Aus stellung der Anstalt für Präcisionsmechanik Louis Schopper in Leipzig, die einen reichen Ausbau von Papierprüsungsapparaten der verschiedensten Arten und Größen zur Anschauung brachte. Für den Fachmann war es ein ganz besonderes Vergnügen, diese sauber gearbeiteten Maschinen und Maschinchen bei ihrer ersprießlichen Thätigkeit zu beobachten. Es gab eine Zeit — sie liegt nicht weit zurück —, wo diese nützlichen Apparate un bekannte Größen waren, und es kann nicht behauptet werden, daß sich der Bücherfreund ihrer gern erinnert. Der Machtspruch einer einsichtigen Verwaltung, in seiner Art so vortrefflich und unmittelbar ins tägliche Leben eingreifend, wie das Nahrungs mittelgesetz, hat diese Apparate existenzberechtigt gemacht und sich damit recht viele dankbare Leute geworben. In Kartons fanden wir eine Auswahl hübscher Goldschnitt karten bei Carl Nestmann (Leipzig). Hiermit sind wir auch bereits auf dem Gebiet der Papierverarbeitung und Papieraus stattung angelangt, das im Verein mit mehr oder weniger hierher gehörigen Spezialitäten einen breiten Raum der Ausstellung in Anspruch nahm. Allen voran möchten wir M. Apian-Bennewitz (Leipzig) erwähnen, obwohl diese Firma nicht allzu umfangreich ausgestellt, sondern den Schwerpunkt ihrer Meßausstellung in die eigenen Räume ihres Geschäftes verlegt hatte. Apian-Bennewitz betreibt den Groß- und Kleinhandel mit Papier- und Schreib ware», die er zum Teil in eigener Fabrik herstellt. Von einigen seiner Spezialitäten, geprägtem Gold-, Silber- und Buntpapier, Lampenschirmen und namentlich vorgeschnittenen Blumenpapieren zur Selbstanfertigung dieses zierlichen Schmuckes nahmen wir mit Vergnügen Kenntnis; besonders erfreuten uns aber seine Wand- reliess aus einer soliden Elfenbein-Papiermasse, eine Neuheit von ganz außerordentlichem Reiz. Auf runden Scheiben sind innerhalb eines kräftig profilierten Randes allerliebst gezeichnete Scenen aus be kannten Stoffen der Litteratur, derSage,des Märchens ausgeprägt,die sich prächtig von himmelblauem Grunde abheben. In dieser Weise sahen wir den Rattenfänger, Scheffels Trompeter, Schneewittchen, Rotkäppchen u. a. behandelt und zollen diesem vornehmen Zimmer schmuck gern unsere Anerkennung. Der eigenartige Schimmer des Elfenbeins ist täuschend nachgeahmt, die Prägung scharf und das ganze leichte Gebilde augenscheinlich von fast unzerstörbarer Festigkeit. Eine andere erwähnenswerte Neuheit hatte neben einem Aufbau von Jugend- und Volksschriftenlitteratur unter seinen schönen Gelegenheitskarten Hilmar Bennewitz (Leipzig) aus gestellt: transparente Karten-Bildchen auf zierlichen Gestellen, Landschaften, Städtebilder, See- und Genrestückchen darstellend, denen rückwärtige, im vollen auffallenden Lichte angebrachte far bige Blättchen durch Reflektierung eine reizvolle Beleuchtung geben. Was allen diesen niedlichen Sachen außer dem Reiz der Neuheit noch den besonderen Wert giebt, der sie über die Alltags ware erhebt, das ist ihre feine und wirkungsvolle Ausführung, die dem erlesenen Kunstgeschmacke ihrer Urheber und der Sorgfalt der technisch beteiligten Hände ein gutes Zeugnis ausstellt. —
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