Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1893
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- 1893-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1893
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236, 28. September 1893. Nichtamtlicher Teil. 5699 gehabt, bei den letzteren giebt es eine ganze Anzahl größerer und mittlerer Bundesstaaten, die einen Rückgang zu verzeichnen gehabt haben. So wurden in Bayern im Jahre 1884 an Wandergewerbescheinen 20 663, im Jahre 1889 nur 19 131, in Baden 12 256 und 11 268, in Mecklenburg- Schwerin 3195 und 2099, in Bremen 502 und 382, in Hamburg 402 und 352 erteilt. Auch für Württemberg, für welches die Zahlen nur bis 1888 vorliegen, war ein Rückgang festzustellen Während sich also bei den Legitimationskarten für Handlungsreisende die Zunahme aus das ganze Reich, wenn auch nicht völlig, so doch einigermaßen gleichmäßig verteilt hat, so sind von der für den genannten Zeitraum festgestellten Zunahme der Wandergewerbescheine einzelne Staaten, z. B. Preußen, Hessen und Elsaß-Lothringen, in ganz besonderer Weise betroffen worden. iLpzgr. Tgbl.l Entscheidungen desReichsgerichts. — Haben Personen,zwischen welchen eine Streitigkeit besteht, einen Rechtsanwalt veranlaßt, durch seine Thätigkeit zwischen ihnen eine gütliche Verständigung herbeizu führen, so kann, nach einem Beschluß des Reichsgerichts, II. Civilsenats, vom 16. Juni 1893, wenn es später doch zum Prozesse zwischen den Verhandelnden gekommen ist, der Rechtsanwalt nicht gezwungen werden, über den Inhalt der vor ihm geführten Verhandlung im Prozesse als Zeuge Auskunft zu geben. — Juristische Personen (also auch der Staatsfiskus) haften, nach einem Urteil des Reichsgerichts, III. Civilsenats, vom 19. Mai 1893, im Gebiete sowohl des gemeinen, wie des preußischen allgemeinen Land rechts für schuldhafte Handlungen und Unterlassungen ihrer Vertreter innerhalb ihres Geschäftskreises auch außerkontraktlich in dem selben Maße, wie natürliche Personen für eigenes Verschulden. Die Anonymität der Zeitungsartikel. — Bei dem inter nationalen Kongresse von Mitgliedern der Presse, der in diesen Tagen in London stattfand, hielt Emil Zola eine lange Rede, in der er sich scharf gegen die Gewohnheit der Zeituugseigentümer und -Redakteure aussprach, die in ihren Blättern erscheinenden Artikel ohne die Unter schrift ihrer Verfasser abzudrucken, durch welche Gewohnheit sich namentlich die englischen Zeitungen unvorteilhaft von den französischen unterschieden. Wir lassen die Nichtigkeit von Zolas Meinung dahingestellt. In Eng land hat die gegenwärtige große Tagcspresse ihren eigentlichen Ur sprung; es ist wohl anzunehmen, daß man dort reichliche Erfahrungen hat und weiß, was man thut, wenn man an der alten Gewohnheit festhält und seine Mitarbeiter mit dem Namen des Zeitungsherausgebers deckt. Zola charakterisiert diese englische Methode mit folgenden Worten: »Nicht dieser oder jener Redakteur ist von Wichtigkeit, — nur auf die Gesamtmeinung der Zeitung kommt es an. Man kann sogar be haupten, daß der verschiedene Wert der Mitarbeiter, ihre Individualität, wenn sie unterschreiben würden, die Harmonie des Ensembles stören müßte. Vom Augenblicke an, wo man sie nicht kennt, haben sie alle dieselbe Stimme, dasselbe Talent. Es bleibt nur das gemeinsame Werk, die znsammengedrängte Masse der Gedanken, der Nachrichten jeder Art, welche jede Ihrer Zeitungen zu wahrhaften Tages-Ency- klopädieen macht. Die Einheit schafft die Macht; man bekommt einen klaren Begriff von dem Mechanismus dieser gewaltigen Werke, welche, auf das Erträgnis eines großartigen Annoncensystems gegründet und den in voller Arbeit begriffenen Hüttenwerken ähnlich, mit Nahrung, welche sie ausgewählt, die verschiedenen Schichten der Nation speisen. Daher kommt es, daß es in London nur für eine beschränkte Anzahl von großen Zeitungen Raum giebt, und daß nur höchst selten neue daselbst geschaffen werden. Daher kommt es auch, daß es die Aufgabe jeder Zeitung ist, ihr Publikum zu befriedigen, es vollständig abzuspiegeln, und daß diejenigen Blätter die mächtigsten sind, welche die getreuesten Organe der öffentlichen Meinung sind. Mit Einem Worte, die Einreihung ins Regiment ist eine vollständige; es ist der Wille eines Einzigen, den alle zur Aus führung bringen. Ich beeile mich, hinzuzusetze», daß der Schriftsteller, wenn er dabei seine Individualität verliert, eine vollkommene Freiheit gewinnt; oder er wird wenigstens das freie Werkzeug eines höheren Willens, der ihn lenkt; denn er, der verschwindet, braucht nicht mehr zu befürchten, jemandem unangenehm zu sein; er kann loben und tadeln, ohne irgend eine Verantwortlichkeit dafür zu tragen; er ist geschützt gegen jede Versuchung und Bestechlichkeit. Und ich wiederhole, daß man ganz gut begreift, welche ungeheure Macht die Anonymität auf diese Weise einer Zeitung verleiht, die in sich die Kraft aller ihrer Mitarbeiter schließt, ohne daß sie auch nur einem derselben Ruf verleiht.» Den Gesamtinhalt seiner Ausführungen faßte Zola in folgender Schlußbetrachtung zusammen: -Was ist nun das wirkliche Interesse der Zeitungseigentümer? Würden sie verlieren oder gewinnen, wenn die Artikel unterzeichnet würden? Es ist gewiß süß, als unumschränkter Herrscher zu regieren, eine gehorsame Armee hochgebildeter Geister zu besitzen, die stets bereit sind, auf das geringste Wort hin in einer bestimmten Richtung vorwärts zu marschieren. Es ist dies ohne allen Zweifel eine Macht, der plötzlich zu entsagen schwer wäre, namentlich, wenn man sie lange ausgeübt hat. Auch würden im Anfang eine Menge Bedenken laut werden. Wenn der Schriftsteller zeichnen würde, so wäre er es, der wenigstens zum Teil aus seinem Talent den Vorteil zöge, und nicht mehr die Zeitung, die heute ausschließlich allen Nutzen für sich nimmt. Denn, sobald er einen Erfolg hätte — würde der Schriftsteller nicht das Gesetz diktieren, würde er seinen Erfolg nicht zu einer Erhöhung des Gehaltes benützen, würde er nicht drohen, zu einer andern Zeitung überzugehen, der er seine Kundschaft von Lesern zusührte? In Frankreich hat man Beispiele erlebt, daß das Aus treten beim Publikum beliebter Schriftsteller einer Zeitung den Garaus gemacht hat. Bei nicht Unterzeichneten Artikeln ist eine Zeitung weit weniger dem Schwanken des Verkaufes ausgesetzt. Das sind gewiß Bedenken erfahrener Männer Ich weiß nicht, ob die Eigen tümer der großen englischen Zeitungen diesen Bedenken Raum geben. Nach meiner Ansicht würden sie sich einem Jrrtnme hingeben, wenn sie vor allem ihr Interesse darin suchten, die Individualität ihrer Re dakteure auszulöschen; denn mir will es dünken, daß das Leben einer Zeitung in der reichen Mannigfaltigkeit besteht, im Wetteifer, endlich in der starken Empfindung der Verantwortlichkeit, was allein lebendige Werke zu schaffen im stände ist Es ist das niemals eine gute Berech nung in der Ausbeulung einer Kraft, wenn man sie von vornherein schwächt, und man schwächt einen Schriftsteller, wenn man ihm seinen Namen, die Identität seines Talents nimmt. Ich bin überzeugt, daß diese Notwendigkeit sich durch die Bedingungen einer guten Verwaltung ergeben und daß alle Zeitungseigentümer sich ihr fügen werden.» NeueBücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kataloge rc. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. krsisvsrrsiehnis ckor v. Oaustsio'sohsn Ribslanstalt in Halis а. 8. I. Rsviäisrts öibelansgsbsn. — II. tllto Oanstsm'sehs RibelausgLbso. 8°. 15 8. 75 a. 72 Nummern. Ratkoliseks Theologie u. a. ^otiqu.-Ratalog No. 19 von IVilholm ckaoobsobn L 6o. in Lrsslau. 8". 46 8. Nrössere IVertce, Irtorar. 8sltevhsiten, alte Nolrsebnitts u. Ruptsr- rvsrlcs sie. Xntiq.-^vreigsr Nr. 89 von ä. 8oheible in 8tuttgart. 8°. 20 8. 233 Nru. Ocealtiswus. Libliotbsea magioa st posumatiea l. Ilutig.-Latalog Nr. 49 von Tranr Tsubner iu Loun. 8". 40 8. 517 Nrn. Oatalogus äs livrss elassiqass pour Is. roatrss äes «lasses 1893. Libliographie äe la Tranes. Feuilleton. 8uppl. au No. 38. 82. Allahs, 2. 8sris. 23 8sptembrs 1893. gr. 8". 8. 1725— 2184. karis, Oerels äs la I-ibrairis. Oanslc Logtortsguelse kor aarsns 1881—1892. Ntarbsiäst at ä. Vabl. Törste Nette. I-er. 8". 8. 1—16. X—Lslsssl. Rjobsodavo, б. L. 6. 6aä, Huedgswerbsblatt. lilonatshstte kür alle An-eige äes öuehgorverbss. Nsrausgsgsbon von Ronraä Lurger. 1893. Nett 12. 8eptsmbsr. 4°. 8. 295—310 u. Titel ru äabrg. I. Iwiprig, Verlag äes Luehgsrvsrbsdlattss (komm. Lrsitkopk L Närtel). Inhalt: Aittsiluvg — .Nesedättsbsrieht, erstattet von äsw Vor- stanäs äes Osntrai Vereins kur äas gesamte Laobgovorbe in äsr VI. oräeutliedöll Oensralvorsammlung. — 8tröh> Ausstellung im Luohgervörbe-Llussum. — Lntrvieiisluog äes Nruelcwasehinoll- baues. Von Karl AnIIer in 1-eiprig. — Lleios Mitteilungen. — Auster-Register. — Ratsnt-Nsbertragungsn. Vermächtnis. — Die Erben des am 3. Juni d. I. in Rudolstadt verstorbenen Buchhändlers Bernhard Müller haben zum ehrenden Gedächtnis deS Heimgegangen dem sllrstl. Ministerium 16000 als ein unter der Bezeichnung »Buchhändler Bernhard Müller'sche Stiftung» zu verwaltendes Kapital für wohlthätige Zwecke überwiesen. Kunstausstellung. — Der künstlerische Nachlaß des bekannten Schlachtenmalers Georg Bleibtreu, bestehend aus Gemälden, Ent würfen und Studien, wird im Laufe des Oktober in den Sälen der Kunsthandlung Amsler L Ruthardt in Berlin ausgestellt werden. Ans dem Antiquariat. — Die Bibliotheken des am 9. d M. zu Nordhausen verstorbenen Professors der Botanik F. T. Kützing und des im Jahre 1892 verstorbenen dramatischen Schriftstellers Hans Herrig, des Verfassers des -Luther-Festspieles», sind von Herrn Richard Sattler in Braunschweig angekauft worden. Buchhandlungs-Gehilsen-Verein zu Leipzig. — Der am 5. Oktober 1833 begründete Buchhandlungs-Gehilsen-Verein zu Leipzig, der älteste aller bestehenden Gehilfen-Vereine, feiert in diesem Jahre sein sechzigjähriges Bestehen. Er hat sich aus diesem Anlaß zu einer größeren Feier entschlossen, die aus den 7. und 8. Oktober festgesetzt ist. Ein genaues Programm über die festlichen Veranstaltungen wolle man aus dem Anzeigenteile der heutigen Nummer dieses Blattes ersehen. 764*
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