Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920524
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189205245
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920524
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-24
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3128 Künftig erscheinende Bücher. A? 119. 24. Mai 1892. s21688j In einigen Tagen erscheint: OttmliM's MtiieiMlch. — Weue Ausgabe — Band I. Glück und Glas. Roman in 3 Büchern von Eduard Bertz. Erstes Such Fein broschiert mit farbigem Titelbild von O. Herrfurth. 40 H ord.; elegant gcb. 70 H ord. x Dieses Buch eignet sich wie kein anderes zur erfolgreichen Einführung der neuen Liefe rungsausgabe von „Ottmann's Bücherschatz". Ich bitte Sie, die nachstehenden Kritiken zu be achten. x Bezugsbedingungen: — Einzelne Exemplare bar mit 35 o/y und 1I/l0. — Koiitinmnion von Hundert an mit 50°/o- "WS — Einbände 25 H no., ohne Freiexplre. — — ^ condition in beliebiger Anzahl. — * Stimmen der Presse: Was den Roman „Glück und Glas" vor allem auszeichnet, das ist die starke sittliche Grundlage, aus der er sich ausbaut Das ist kein Lescsutter für die gclangweilte, nach Sen sation und Aufregung haschende Klasse der oberen Zehntausend, sondern eine kräftige, reine Lektüre für die Millionen des Volkes, das von seinen Dichtern nicht gekitzelt, sondern ergriffen und sittlich geläutert werden will. „Glück und Glas" von Eduard Bertz, eine ganz herrliche Romandichtung, gemahnt an jene großen Werke unserer „allen" Dichter, die in unverwüstlicher, für alle Zeiten und alle Menschen giltiger Schönheit und Jugend prangen. Eduard Bertz ist in seinem Roman mehr als ein bloßer geschickter Erzähler, er ist ein ehrlicher. wahrheitSbegeistertcr Apostel unserer Zeit, der nur jene Bildung Predigt, die das Einzel-Individuum sittlich kräftigt und sich in Licbcswcrkc fördernde Kraft umsetzt. Nicht aufdringlich und mit schön gedrechselten Phrasen predigt Eduard Bertz diese Lehre, sondern schlicht und einfach, aber durchdrungen von ehrlichster Ueberzeugung und strenger Wahrheit klingt alles aus seinem Munde. Aus dem ganzen Roman von Eduard Bertz, dem besten und wertvollsten, den wir seit langen Jahren gelesen, atmet eine sittliche Reinheit der Empfindungen und Gedanken, die wahrhaft erquickend und reinigend nach dem dumpfen Schlammbade wirkt, das uns die moderne Romanproduktion Tag für Tag vorsctzt. Wir stehen nicht an, „Glück und GlaS" von Eduard Bertz den grotzcn Romanen eines Goethe, Dickens und Freytag an die Seite zu stellen, und schöpfen dieses Urteil nicht zu mindest aus der tiefgehenden ethischen Wirkung, die diese, auch künstlerisch-tadellose Roman dichtung auf uns ausgcübt. Unter diesem Ein drücke stehend, ist es uns unmöglich, den Inhalt von „Glück und Glas" in ein paar Sätze zu zwängen. Dem Rezensenten muß cs erlaubt sein, ein Werk auch ohne Jnhaltswicdcrgabe als ein ganz vorzügliches und sehr empfehlens wertes bezeichnen zu dürfen. Eduard Bertz' „Glück und Glas" ist ein solches Werk, und es würde eine sehr erhebliche Besserung des allgemeinen litterarischen Geschmacks bedeuten, wenn dieses Buch in Tausende von Familien als Hausschatz einkehren würde... ." Aark Koldmann im „Litterarischen Merkur". X „Ich bitte den Leser, sich den Namen des Verfassers gut anzuschen: er weiß dann, wie sich ein Dichter ersten Range» schreibt. Bertz tritt zum erstenmale mit seinem Roman an die Oeffcntlichkcit. Wahrlich, wenn einer so anfängt, muß man ihm das Höchste zutrauen! Das Werk ist in jeder Beziehung hervorragend Bertz hat das Zeug zum deutschen Dickens, nach dem wir Wächter von der Zinnen unS schon so lange vergeblich umgcschaut haben ..." Allo von ^eiraer in der „Deutschen Roman-Zeitung". x „Der Verfasser bietet mit diesem Romane der deutschen Lcsewclt zum ersten Male eine eigene dichterische Schöpfung. Gerne begrüßen wir dies Erst.ingswcrk: denn cs offenbart sich uns in dem Verfasser eine Persönlichkeit von hohem sittlichem und künstlerischem Ernst. Durch Inhalt und Darstcllungswcisc erhebt sich das Buch weit über die gewöhnlichen Erscheinungen der modernen Romanlittcratur. Der Stoff ist dem modernen Leben entnommen. In gewissem Sinn kann man das Werk einen sozialen Roman nennen, obgleich cs keine realistischen Schilde rungen des materiellen und sittlichen Elendes der ärmeren Volksschichten enthält. Aber die Art, wie der Einzelne sich mit seiner sittlichen Weltanschauung zum Kamps des Lebens rüstet, wie er sich mit den sozialen Ausgaben der Gegenwart abfindet und seine Beziehungen zur Gesamtheit gestaltet, entscheidet das Schicksal der beiden Hauptpersonen Felix und Martin... Beim Nachdenken über den Ausgang der Dichtung drängt sich uns eine Vergleichung mit Goethes Werther auf. Weither und Felix, durch ein Jahrhundert von einander geschieden, ver körpern in sich krankhastc geistige Strömungen ihrer Zeit. Werther ist ein Vertreter der krank haften Liebesjentimcntalität, wie sie in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts viele Gemüter ergriff. Felix erzählt uns von einer Krankheitserscheinung unserer Zeit, von einer ver derblichen Sclbstverzärtclung des Charakters, von einem ungesunden Individualismus, welcher, wenn auch hohen, so doch einseitigen Zielen folgt und dabei die lebendige Fühlung mit dem Ganzen verliert. Wir wissen, daß Goethe im Werther seine eigene Krankheitsgcschichlc poetisch darge stellt hat, um innerlich damit abzuschließcn. Es will uns scheinen, als erzählt uns auch der Ver fasser von „GlückundGlas"cinStück scincrinncren Lebensgeschichtc, von seinem Streben und Kämpscn, von der Gefahr der Selbstvernichtung, welcher er aber im Gegensatz zu Felix, gerade wie Goethe im Gegensatz zu Werther, mit männlicher Entschlossenheit siegreich entronnen ist. Beide lassen ihre Helden sterben. Es ist, als empfänden beide eine stille Genugthuung in dem Gedanken: „So elend wäre cs auch uns ergangen, aber wir haben uns srcigemacht" Auf diese Weise, glauben wir, erhält der Schluß des Romans seine innere Berechtigung, um so mehr, als in Martin diejenigen Kräfte, welche zum Siege führen, dichterisch zur Anschauung gebracht sind. Der Weither zeigt einen solchen Weg der Heilung nicht, die poetische Schönheit desselben erforderte das auch nicht " Aus einem langen Aussatz im Feuilleton der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung." „ES ist aus dreierlei Gründen erfreulich dieses Buch zu loben. Erstens: weil eine un parteiische Kritik nur selten in der angenehmen Lage ist, einer Erzählung Beifall zu spenden; zweitens: weil cs dem Verleger zu gute kommt, der sich die Ausgabe gestellt hat, Erscheinungen der modernen Erzählungslitteratur bei anstän diger Ausstattung und gutem Drucke zu so sabclhaft billigen Preisen zu liefern, daß auch Minderbemittelte im stände sind, sich dieselben anzuschaffcn; und drittens: weil der Autor, wie eine Anzeige besagt, mit diesem Buche das erste mal als Erzähler in die Oessentlichkcit tritt; und bekanntlich pflegen sowohlKritik alsPublikum Anfängern nichts weniger als freundlich entgegen zukommen. Dieses Buch ist aber diesem wie jenes auf das wärmste zu empfehlen. ... Ls gehört entschieden zu den gediegensten Leistungen, die die Erzählungslitterarur der letzten Jahre aufzuweiscn hat. ES rührt, ohne sentimental zu sein, cS interessiert, ohne nach Effekt zu Haschen, die Zeichnung des Helden, der zu schwach ist den Kamps mit dem Leben zu bestehen und dabei untergehl, ist vorzüglich gelungen: die Sprache ist schlicht und frei vou Verstößen gegen Grammatik und Statistik: kurz, cs ist ein guteS Buch und sein Verleger hat ein gutes Werk ge- Ihan, cs zu veröffentlichen " Hheod.v.^os«ioL,)inder„Dcutscheu Revue", 2- Sic werden aus den vorstehenden Urteilen ersehen, daß „Glück und GlaS" von Eduard Bertz die allergrößte Verbreitung wohl verdient und daß cs ein Aolksöuch ersten Manges ist. Ein solches Buch erfüllt den Zweck, die schädliche Hintcrtrcppenliltcratur zu verdrängen. Sie lhun ein gutes Werk mit dem Vertriebe von „Glück und Glas", und daß sich dieser Ver trieb auch in materieller Hinsicht lohnt, versteht sich bei den hohen Nabattsätzcn von selbst. Bitte verlangen Sie umgehend Band I der neuen Ausgabe von Ottmann's Bücherschatz. Die alte Ausgabe ist nach wie vor zu beziehen. Hochachtungsvoll Leipzig, den 21. Mai 1892. Victor Ottmann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder