Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1922

Ml,g»eökr »!» Z-Il/ ^/, «ei!,'»»« m!^?^ ,-5M. NtchkmttgU.üer »i» ZetI» -.7» M., ',.«»«,» «.tlr ^Lvo Nl., ^/, Skll» bis m. Auf all» B»vnung«k»»trä»» Nr. 13t (R. SU. Leipzig, Montag den 12. Juni 1922. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. In Ergänzung der Bekanntmachung der Geschäftsstelle vom 26. Mai 1922 (Bbl. Nr. 122 vom 27. Mai) beiressend die Anmeldung zum Lexister o! 6op;rixiu wird daraus hingewiesen, daß die der Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig aus Grund ihres mit dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler abgeschlossenen Vertrages zugestellten Anmeldungen für das Register ok oopxrigkt von dieser Firma zur Eintragung gebracht werden. Die Firma Breitkops L Härtel wird den Firmen die Werke, die sie bei ihr während der Kriegszeit und Nachkriegszeit für das Copyright-Register anmeldeten, deren Eintragung aber noch nicht erfolgen konnte, durch besonderen Brief bekanntgeben. Anmeldungen, die an Hand dieser Zusammenstellung nicht erneut der Firma Breitkopf L Härtel bestätigt werden und für die nicht bis zum 30. Juni 1922 der Gegenwert von 1 Dollar in Höhe von 320 Mark — amtlicher Kurs der amerikanischen Behörden — abzüglich der bereits gezahlten 6 bzw. 6V2 Mark ein geht, werden als zurückgezogen betrachtet. Leipzig, den 10. Juni 1922. Geschäftsstelle des Börsenverems der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Bekanntmachung. Laut Beschluß der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vom 14. Mai 1922 ist der jährliche Mitgliedsbeitrag auf 300.— -Ä festgesetzt worden. Da Anfang des Jahres bereits 100.— erhoben worden sind, macht sich noch eine Nachzahlung von 200.— F erforderlich. Die Mitglieder werden hierdurch gebeten, den Restbetrag von 200.- aus unser Postscheckkonto Leipzig 13463 zu überweisen. Insoweit dieser Betrag bis zum 15. Juni 1922 nicht bei uns eingegangen ist, werden wir ihn Ende Juni mittels Bar faktur beim Kommissionär erheben. Für diesen Fall bitten wir die Mitglieder schon jetzt, ihren Kommissionär rechtzeitig mit der Einlösung unserer Barfaktur über 200.— .1k zu beauftragen. Alle bis zum 15. Juli 1 922 nicht bezahlten Mitgliedsr- beiträge werden wir unter Postnachnahme gegen Berechnung der entstehenden Kosten einzichen. Wir machen darauf aufmerksam, daß im Falle der Nichtein lösung der Postnachnahme die kostenlose Lieferung des Börsen blattes (Mitgliedsexemplar) vom 1. August ab in Wegfall kommen muß und die Börsenblattinserate zum Nichtmit glied e r p r e i s berechnet werden. Die Nichtannahme der Post nachnahme wäre als Zahlungsverweigerung anzusehen, auf Grund deren die Streichung in der Mitgliederliste unverzüglich vorgenommen werden kann. Mitglieder, deren Halbjahrsbeiträge erst nach dem 1. August eingehe n, haben die durch die erneute Po st Überweisung des Börsenblattes entstehenden Postgebühren zu entrichten. Leipzig, den 12. Juni 1922. Geschäftsstelle des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Ackermann, Syndikus. Aus der Geschichte des Franckh'schen Verlages. Zu seinem hundertjährigen Jubiläum (12. Juni). Von T 0 nh Kellen. Eine Buchhandlung kann hundert Jahre lang bestehen, ohne daß ihre Geschichte etwas Besonderes zu bieten braucht, aber wenn ein Verlag sein hundertjähriges Jubiläum begehen kann, so darf man mit Sicherheit annehmen, daß der Plan, der ihm zu grunde lag, sich als richtig erwiesen hat, auch wenn er im Laufe der Zeit vielleicht nach der einen oder anderen Seite hin ab geändert worden ist. Das trifft bei dem Franckh'schen Verlage zu, dessen Geschichte in zwei große Abschnitte geteilt werden kann: die ältere Zeit, die vorwiegend der schöngeistigen Literatur und der enzyklopädischen Wissenschaft gewidmet war, und die jüngere Zeit, in der unter neuen Inhabern die naturwissenschaftliche Lite ratur in den Vordergrund trat, während gleichzeitig die alten Ge biete fortgeführt und zum Teil erweitert wurden. Beiden Perio den gemeinsam ist das Bestreben, Bücher zu erzeugen, die in die weitesten Kreise zu dringen vermögen. Hierdurch war ja der Franckh'sche Verlag schon in seiner ersten Periode ganz besonders bekannt geworden, und man kann ihn als einen der Bahnbrecher der billigen Literatur in Deutschland bezeichnen. Was man bei vielen Stuttgarter Verlagen findet, tritt be sonders beim Franckh'schen Verlage hervor: ein großartiger Unternehmungsgeist, allerdings auch verbunden mit einer leb- j haften Unruhe und Neigung zu Veränderungen, eine fortlaufende Kette von Ankäufen und Verkäufen ganzer Geschäfte und einzel ner Teile von solchen, von Verschmelzungen und Trennun gen. I)r. Alfred Druckenmüllcr") bezeichnet denn auch den Namen Franckh als typisches Beispiel für diese Erscheinungen. Die Gebrüder Johann Friedrich und Friedrich Gott lob Franckh waren «höchst intelligente und spekulative Ver- *) Der Buchhandel in Stuttgart. Stuttgart, Metzler, 1808, S. 88.