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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1922
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- 1922-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1922
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134, 12. Juni 1922. Redaktioneller Teil. Man sieht, daß cs demnach ein wirklich »teures« Buch überhaupt heute kaum gibt. Aber leider sind die Leute weniger geworden, die zahlenmäßig sich heute Bücher kaufen können, und damit hat der Verlag und das Sortiment zu rechnen. Eine Vergleichstasel, die verschiedene Buchprcise mit den Summen, die heute für Lebens- und Genußmittel! und einige der alltäglichsten Gebrauchsgegenstände aufgewendct werden! müssen, und die die relative Billigkeit des Buches dartun soll, hat im letzten Jahr vielfach Anwendung als Werbemittel gefunden. Der Ver- ! lag wird sich dem Sortiment gegenüber besser einer anderen Zusammen-! stellnng bedienen, um ihm die Preisverhältnisse auf dem Büchermarkt i klarzulegen. Die nachfolgende Liste zeigt die Preise der hauptsächlich ^ zur Herstellung von Werken wie denen des Verlages Franz Ludwig > Habbel benötigten Materialien und Arbeitsleistungen im Herbst 1921! (Grundlagen der Herbstprcise) und im April 1922. Dabei ist zu den letzteren Angaben zu bemerken, daß sie in fortgesetzter Aufwärtsbewe^ gnng begriffen sind und bestimmt bis zur Ausgabe dieses Heftes über-' holt sein werden*). Kleine Mitteilunzen. Ein deutscher Kunstverlag für Rußland. — Ein Verlagsunter nehmen, das in engster Fühlung mit d>cr S o w j e t r e g i e r u n g steht, ist in diesen Tagen in Berlin gegründet worden. Wie mitgctcilt wird, hat der Verleger Julius Bard mit einigen Vertretern der Cowjetregierung einen »Verlag für Kunst und Literatur Artes« gegründet. Besonders bedeutsam ist, daß dieses Unternehmen Werke der modernen deutschen Dichtung und der deutschen kunstwissen schaftlichen Literatur in russischer Sprache veröffentlichen und mit Un terstützung der russischen Negierung in Rußland verbreiten will. Die Bücher sollen in erster Linie den Schulen und den Kreisen der heute in Rußland so schlecht gestellten geistigen Arbeiter zugutekommen. Als eine der ersten Veröffentlichungen ist eine Sammlung russischer Volks lieder in sehr hoher Auflage vorgesehen, deren Ertrag der Verlag Artes einem Fonds für die hungernden russischen Kinder zuführen will. Materialien und Arbeitsleistungen Preise im August 1921 Preise Ende März 1922 gerung in A Preise Ende Mai 1922 Besseres holzhaltiges Werkdrnckpapier, das Kilo . . . 5.— bis 6.— 15.— bis 18.— 200 86.— bis 30.— 65 Holzfreies Werldrnckpapier. das Kilo 8.— bis 9.— 24.— bis 30.— 200 35 — bis 45 — 50 Beste schwarze Werkfarbe, das Kilo 20.— bis 28.— 60.— bis 80.— 200 80.— bis 100.— 30 Strichätzungen (noch Federzeichnungen usw.), der qcm . —.45 1 80 300 2.80 55 Punkläpunqen iAu'otypien), der qcm —.85 3 — 250 3.75 25 Kohle, der Zentner 18 — bis 20.— 60.— bis 70.— 235 85.— bi« lOO — 30 Walzenmasse, das Kilo 50.— 115 — 130 136.— bis 138 — 40 Schrift, das Kilo 38 — 72.— 100 Schmieröl, das Kilo 8.— 28.50 250 31.— 10 Benzin, das Kilo 7.50 24 — 220 36.— 50 Putzlappen, das Stück 2.40 4.60 100 5.— bis 6.— 20 20.— bi« 24.— 60.— bis 80.— 200 60.— bis 80 — Sasfia> leder, der Quadr.-Fuß 28.— 90.— „120.- 250 so.- bis 120.— Kalb»Pergament, das Fell 165 — 450.— 150 450 — Goldvräaefolbn, 1000 Blatt 62 — 1520.— 150 2040.— 33 16.— 50.- bis 60.— 220 85.— 50 Pappe, der Zentner 150 — 330.- 120 930 — 180 Packmateiial, das Kilo 4.— bi« 6.— 14.- bis 16.— 300 20.— bi« 25.— 60 Durchschnitt!. Arbeitslohn für einen Mann und Woche . 240 - 700.- 190 S40 — 20 Buchdr.-Preistarif, Aufschlag auf den Borkriegstarif in U 1500. 2000 2850-3300 90 3735—4340 30 Aus einer genauen Betrachtung dieser Zusammenstellung ergibt sich für den Sortimenter sehr einfach folgender Schluß: Die Preise im Drnckgewcrbe sind in der allerletzten Zeit um wenigstens das Doppelte gegenüber dem Herbst 1921 gestiegen. Die Erhöhungen der Verlage ent sprechen diesem Steigen durchaus noch nicht. Erst in der Neuproduktion des Frühjahrs 1922 wird es ganz zur Geltung kommen und damit we nigstens eine Steigerung von 100 Prozent der Ladenpreise bringen. Es ist darum bei Büchern, deren Preis den oben angeführten Bei spielen ^ und Z entspricht, durchaus nichts zu verlieren, selbst wenn sie lange liegen bleiben. Also einkaufen, was zu diesen Preisen erhältlich ist und nicht veraltet: Klassiker, gute Jugendschriften, bibliophile Aus gaben, Wörterbücher. Bücher, die heute schon den Teuerungsverhält- nisscn entsprechen, kauft man nach Friedensgestchtspunkten, d. h. nach ihrer Absatzfähigkett in nicht allzulanger Zeit. Denn was mit gegen wärtigem Gclde vollwertig bezahlt werden muß, ergibt nur einen Echcingewinn, wenn es später mit weiterem Fallen des Geldwertes hinausgezeichnct wird. Daneben empfiehlt es sich immer, zu kaufen, wenn Preiserhöhungen kurzfristig zu erwarten sind, wie z. B. gegen wärtig, wo alle Verlage ausnahmslos in kürzester Zeit zu weiteren beträchtlichen Erhöhungen gezwungen sein werden, um selbst nicht zu unter dem Wert liegenden Preisen ausgekauft und von der allge meinen wirtschaftlichen Entwicklung überrannt zu werden. Man ver folge mit Aufmerksamkeit die Aussprachen im Börsenblatt über die Preisbildung. Der augenblicklichen Not gegenüber gibt es kein anderes Mittel, als sie zu erkennen und das jeweils Klügste zu tun. Aber viel leicht bringt ihr jetziges katastrophales Anwachsen auch dem Buchhandel die Einsicht, daß neue Wege in der Preispolitik beschritten werden müssen. Krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Am Sonnabend, dem 24. Juni 1922, wird ein geselliges Beisammensein in Schloß Schlachtensee stattfinden. Um 4 Uhr versammeln sich die Mitglieder mit ihren Angehörigen im schönen Garten des Restaurants Schloß Schlach tensee (am Bahnhof Schlachtensee), um den Nachmittag und den Abend des (hoffentlich!) schönen Sommertages in zwangloser Geselligkeit zu verleben. Vom Mieten des Saales und der Stellung eigener Tanz musik hat der Vorstand mit Rücksicht auf die sehr erheblichen Kosten abgesehen. Tanzlustige werden aber trotzdem auf ihre Kosten kommen, brauchen also nicht zu verzagen. Der Vorstand rechnet aus zahlreiche Beteiligung, besonders der in den südwestlichen Vororten wohnenden Mitglieder. Damen- und Herrengäste sind herzlich willkommen. Verband der Deutschen Buchdrucker. — Ans 3 2 Millionen Mark belief sich am 1. April d. I. das Vermögen des über 70 000 Mitglieder zählenden Verbandes der deutschen Buchdrucker (31950 730 Mark). Ende des vorigen Jahres betrug das Vermögen 24 472 200.55 Mark, sodaß in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein Uberschuß von 7 478 530 Mark erzielt wurde. Es ist zu berücksichtigen, daß cS sich nur um den Vermögensbestand der Hauptkasse handelt. Die Gau-, Bezirks-, Orts-, Sparten- und sonstigen Kassen in diesem Verbände verfügen gleichfalls über eigene, und zwar gan- erhebliche Summen, die wohl auf etwa 8 Millionen Mark veran schlagt werden können, sodaß der freigewerkschaftlich organisierte Ver band der Deutschen Buchdrucker über ein Gesamtvermögen von etwa 40 Millionen Mark verfügt, welches von Woche zu Woche weiter zu- nimmt, da eine Arbeitslosigkeit unter Len Mitgliedern kaum in Frag« kommt und die Unterstlltzungskassen für Arbeitslose am Orte auf der Reise (Wanderschaft) kaum in Anspruch genommen werden. *) Die weitere Preissteigerung zeigt die hier neu angefügte Spalte mit den Mai-Preisen. Man beachte vor allem, daß die angegebenen Prozente die Steigerung gegenüber den geben, um ihre Wirkung richtig einzuschätzen, daß die Steigerungen sehr schwankend geworden sind, wenn sich auch noch keine Tendenz zum Halten zeigt. Am schwerwiegendsten ist für die Gestaltung der Bücherprcise der neue Aufschlag auf Papier und Pappen. ; Ausfuhrabgabc. — Für die Durchführung der bereits bekanntge gebenen Anordnung des NeichswirtschaftsministeriumS betreffend Son- Märzpreisen an- derabgabe für die Presse sind folgende Übergangsbestimmungen maß fällt im übrigen auf, gebend: Es sind die Übergangsbestimmungen sinngemäß anzuwenden, die bei der Erhöhung der Ausfuhrabgabe durch Bekanntmachung vom 27. Oktober 1921 festgesetzt worden sind. Demnach ist die vorgesehene Bedingung nicht zu stellen, wenn die Ware vor dem 4. Juni 1V22 «Ü 839
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