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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1888
- Sprache
- Deutsch
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Herr Kröner dankt auch für diese freundliche und ihm be sonder? wertvolle Gabe mit herzlichen, lief empfundenen Worten. Herr W. Hertz (Berlin) bittet um einige Minuten Gehör, ungeachtet der vorgerückten Zeit, welche zum Aufbruch nötige. Es sei ihm und gewiß auch der Versammlung Bedürfnis, in diesem Augenblicke dem hochverdienten Manne, welcher heute aus dem Vorstände scheide, den tiesen Dank des Börsenvercins auszusprcchcn für das enorme Maß von Willens- und Arbeitskrast, welches derselbe in so langer Zeit opferfreudig bcthätigt habe. Unendlichen Dank sei d>r Börsenverein und der Deutsche Buchhandel diesem thätigcn Maure schuldig, welcher im Tieustc aller Berufsgenosseu so Großes angestrebt und erreicht habe. Die Versammlung stimmt unter lautem und allgemeinem Beifall in das dreifache Hoch ein, welches der Redner vorschlägt. Herr Kröner dankt mit bewegten Worten und erinnert sodann, daß er und mit ihm sicher auch der Verein nicht ohne Wehmut nunmehr aus diesem ehrwürdigen Hause scheide, in welchem der Börsenverein groß geworden und seit 52 Jahren ganz außer gewöhnliche Erfolge erzielt habe. Nun ziehe man feierlich hinüber in das neue Haus. Möchten auch in diesem dem Börsenverein gleich glückliche Zeiten beschicken sein! (Schluß der Versammlung 11 Uhr.) (Die Versammlung begiebt sich in großem feierlichen Zuge unter Fernhaltung jeden Gepränges nach dem neuen Gebäude zum festlichen Weiheakt, welcher von Seiner Majestät dem Könige Albert von Sachsen mit dessen allerhöchster Gegenwart beehrt wird. Über diesen erhebenden Teil des Kantate-Sonntages werden wir morgen berichten.) Vorläufiger kurzer Bericht über die Verhandlungen der 10. ordentlichen Dclcgierten-Vcrsommlung des Verbandes der Provinzial- und Lokalvcreinc (L?hiie Gewähr der Redner.) Freitag de» 27. April nachmittags 4 Uhr im großen Saale der alten Buchhändlerbörse zu Leipzig. Der Vorsitzende Herr Bernhard Hirsch (Brrslan) eröffnet gegen 5 Uhr die Versammlung mit einer warmen Begrüßung der zahlreich erschienenen Delegierten und Gäste und geht sofort zur Erstattung des Jahresberichtes über, bezüglich dessen hier aus den später folgenden ausführlichen Bericht verwiesen werden muß. Herr I)r. Kirchhofs «.Leipzig) fordert zu fleißigen Beiträgen zur Börsenvereinsbibliothek auf. Ein Vorschlag des Herrn Hirsch auf Annahme der Bezeich nung Kreis- und Ortsvereine findet die Zustimmung der Ver sammlung. Herr Woywod (Breslau) verliest den Kassenbericht, aus welchem bei einer Gesamtausgabe von 5602 ^ 82 s, ein tat sächlich vorhandener Bestand von 938 64 L» hervorgeht, welcher sich nach zwei noch erwarteten Eingängen auf rund 1200 ^ belaufen wird. Zu Kasscn-Revisoren werden die Herren Wunsch mann (Wittenberg) und Hendschel (Frankfurt a/M.) ernannt. Nr. 4 der Tagesordnung lautet: Antrag des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes: Die Delegiertenversammlunp möge Bestimmungen treffen, welche sowohl das Verhältnis der Ortsvereine zu den Kreisvereinen, als auch das Verhältnis dieser Vereine zum Gesamtverband der Orts- und Kreisvereine nach festen Grundsätzen regeln. Nachdem Herr Alt (Frankfurt), dessen Ausführungen für die Berichterstattung schwer verständlich sind, eine eingehende Beleuch tung der Frage gegeben, hebt Herr Hartmann (Elberfeld) hervor, daß das größte Interesse für Ordnung immer da sein werde, wo die Konkurrenz am regsten und schärfsten zu tage trete. Dies sei in den großen Städten mehr als anderswo der Fall, und es em pfehle sich daher, die Ortsvcreine gegenüber den Krcisvereinen in ihrer Machtbefugnis nicht zu beschränken. Um aber in dieser Sache alsbaldige Klärung zu schaffen, stelle er den Antrag: im Herbste dieses Jahres eine außerordentliche Generalversamm lung des Verbandes zu berufen, welche die Statuten neu zu redigie ren habe. Eine Regelung dieser Angelegenheit sei um so wünschens werter, als die bestehenden Statuten vor acht Jahren verfaßt worden seien, seit welcher Zeit manche Wandlung in den Ver hältnissen eingetreten sei. Nachdem Herr Alt entgegnet und auch seinerseits sür die Ortsvereine eingetreten, rät Herr Ko ebner (Breslau) dringend ab, eine außerordentliche Versammlung zu berufen, bittet vielmehr, den Vorstand mit einer sorgfältigen Durchsicht und Umgestaltung des Statuts zu beauf tragen und der nächsten ordentlichen Generalversammlung Bericht zu erstatten und seine Vorschläge zu unterbreiten. Dieser Antrag wird angenommen. Zn Nr. 5 (Beratung der Grund ord innig für den buch händlerischen Geschäftsverkehr) liegt folgender Antrag des Mittel deutschen Buchhändler-Verbandes vor: Die Delegiertenversammlung möge beschließen, daß die Beratung über die Grundordnung von der Tagesordnung der Hauptversamm lung des Börsenvereins abgesetzt werde. Ter Antrag wird in einer längeren Erklärung des anwesenden Vertreters des Mitteldeutschen Verbandes, Herrn Gecks (Wies baden), zurückgezogen. Als erster Redner erhält das Wort Herr Parey (Berlin). Der Vorstand des Börsenvereins habe sich in, Einverständnis mit dem außerordentlichen Ausschuß für die Beratung einer Grundordnung entschlossen folgende Änderungen des vorgelegten Entwurfes vorzuschlagen. 1. anstatt »Grnndordnung« ist zu setzen »Verkehrsordnung«. 2. Z 8 ist folgende Fassung zu geben: Leipzig ist der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels Dadurch, daß jeder deutsche Buchhändler in Leipzig einen ständigen Kommissionär hat. Unter Buchhändlcrmesse versteht man die Woche »ach dem Sonntag Kantate, an welchem die satzungs gemäße jährliche ordentliche Hauptversammlung des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler in Leipzig stattfindet. 3. ß 27 ist folgende Fassung zu geben: Die Haftbarkeit des Sortimenters sür die ihm anf Verlangen (Einzelbestellnng oder laut Bezeichnung im Buchhändler-Adreß buch) expedierten Bücher beginnt mit deren Übergabe an seinen Kommissionär und endet sür Nemittenden mit deren Übergabe an den Kommissionär ves Verlegers. Bei direkten Sendungen beginnt die Hastbarkeit des Adressaten im Moment der Ab findung, falls er direkte Expedition bestimmt hat. Für die aus dem Kommissionsplatz abhanden gekommenen Rechnungs-Pakete (Beischlüsse) ist der Komnitjsionär hastbar, wenn nachweislich der Verlust durch ihn entstanden ist Ist das Verschulden des Kom missionärs nicht festzustellen (insbesondere wegen der herkömmlichen Abgabe ohne Quittung oder Avis), so haben der Sortimenter (als Absender oder Empfänger) und die beteiligten Kommissionäre dem betreffenden Verleger die Hälfte des Fakturabetrages der abhanden gekommenen Pakete zu gleichen Teilen zu ersetzen. Außerdem soll der Vorstand bcauitragt werden, redaktionelle Ände rungen vorzunehmen und eine erstmalige eineule Prüfung und etwaige Ergänzung der »Verkehrsordnung« spätestens im Jahre 1890 durch den Vereinsausschuß zu veranlassen. Der Redner motiviert in eingehender Weise diese Änderungen und empfiehlt die Annahme des Entwurfes. Herr Prager (Berlin) bedauert, daß der Mitteldeutsche Ver band seinen Antrag zurückgezogen habe. Der Entwurf des Vor standes, welcher dem Sortimenter Gesetz sein werde und müsse, sei vielfach ungenügend und cs empfehle sich daher dessen Vertagung. Redner hebt einzelne Paragraphen (H 12. H 36) hervor und sucht an ihnen den Nachweis seiner Behauptung zu führen. Ihm er widerte Herr Adolf Kröner: Er sei durchaus dagegen, daß mit der Aufstellung einer Verkehrsordnung abermals gewartet werde. Er habe gerade in jüngster Zeit vielfach Veranlassung gehabt, die Geschichte des Börsenvereins seit seinem Bestehen durchzu- gehen; da sei er der Thatsache begegnet, daß man diese Grundord nung schon vor 30 und 40 Jahren immer erfolglos angestrebt habe, aus dem einfachen Grunde, weil man geglaubt habe, nur das ganz und unwiderruflich Vollkommene schaffen zu müssen und aus diesem Grunde nichts geschaffen habe. Er billige die Ansicht des Vor redners, daß auch der vorliegende Entwurf nicht ganz vollkommen
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