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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1890
- Sprache
- Deutsch
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271, 22. November 1890. Fertige Bücher. 6567 (43976j Soeben erschien in meinem Verlage: HcktorMalol's nkiikßnRonian: Mutter (Wlk). Autorisirte Übersetzung von Ludwig Wechsler. 8". Starker Band von 423 Seiten. Vorzügliche Ausstattung. Preis: Broschiert 5 „H; in hochfeinem Ganzleinenband gebunden 6 In Rechnung 25v/g — bar 33i/z"/g. Einband 85 ^ netto. Der Autor ist als Lieölingsschriftsteirer des heutigen Frankreich auch in Jeutfchland seit langem bekannt. Gleich ausgezeichnet durch eine reiche Phantasie wie durch ein scharfes und doch besonnenes Arktik, ver bindet er mit diesen Eigenschaften ein Verständ nis für die Regungen unserer Zeit in dem Maße, daß er ein Realist in gutem und bestem Sinne des Wortes genannt werden muß. ^ Seine Mutter «, hat daher in Frankreich und darüber hinaus allgemeines Aussehen erregt und in vielen Tau senden von Exemplaren seinen Weg in das Publikum gesunden. gM" Ein in Rechtschaffenheit und durch Arbeit zum Großindustriellen gewordener Ehren mann , eine verziehende Mutter und ein ver zogener Sohn, der gewissenlos nicderreißt, was der Vater mit Stolz aufgcbaut, das sind die hauptsächlichsten Gestalten, welche die Feder Malots so greifbar schildert, daß sic wie Menschen mit Blut und Leben vor uns stehen und handeln. C. de Viviss sagt darüber im Brüsseler „l'Office de Publicity": „More", dies ist der Titel des jüngst er schienenen neuesten Romans von H e c t o r M a l o t, und ich ersuche jedermann, dieses originelle und mächtige Werk zu lesen. Das Buch wirkt aufregend und packend und die in ihm ent haltene Moral ist eine edle und männliche. — Er ist einer der seltenen Schriftsteller, die sich mit der Gefühlswelt beschäftigen dürfen, denn seine Psychologie ist einfach und kraftvoll, da er nicht gewöhnt ist, sich in müßige Einzelheiten zu ergehen. Hierin tritt Malots Aehnlichkeit mit Balzac besonders hervor." — Besprechungen darüber liegen überhaupt in großer Anzahl vor, erwähnt sei nur noch, daß der pariser „Hemps" eine ausführliche Ana lyse des Romans gebracht hat und daß auch die in Wolfenbüttel erscheinende Zeitschrift „Irarrco- Hallia", die nur Werken von Bedeutung Be achtung zu teil werden läßt, bereits eingehend sich mit „Mere" beschäftigt hat und „dem Roman des bekannten und beliebten Verfassers den wohl verdienten Erfolg" wünscht. Wollen Sie nicht unterlassen, alle Lese- Institute und Leihbibliotheken auf das Buch aufmerksam zu machen resp. dasselbe ihnen zur Ansicht zu senden. AM" Die gebundene Ausgabe eignet sich sehr für den Weihnachtstisch von reiferen Herren und Damen, und bitte ich, das Buch zu diesem Zwecke recht oft vorzulcgcn und zu empfehlen. — Exemplare stehen auch ä cond. gern zu Diensten und bitte ich, gefälligst umgehend verlangen zu wollen. Grünberg i. Schloß, 18. November 1890. Hugo Süderström. Siebemmdsünszigster Jahrgang. Vorlux von VelliÄAen L LlL8iiiT in öiolokolä nucl l^ipn^. (43l22j Hnäl-66'8 LÄndÄtlas. 2evefts ^uüagv. rvviäiortoi' Ldstiuek 1890. H Racddew cvir dis mit uvssrm Ruudscbrsibsu vom 10. Oktober ä. 1. anKeboteveu Liuudsn- brisle über diesen lcürriicb ersclrienenso neuen Abdruck 1890 der rrveitsa ^uürr^e von Andres'« Handatlas allgemein versandt buben, rviedsrbolen rvir bisr, um.4 n trugen vorrubsuAen, unsere - irkilinKiiiiKvi»: 1. dodou Handatlas andern Verlags, sorvis uucli die erste Lulla^e unsere ^ndres- sotren Handatlas, nehmen rvir bei 6e- rug unsere komplett gekünstenen neuen Hbsteuvks >890 (28 ^ erd.) in Zahlung mit 8 ^ an. IVir osbwev also oicbt nur dis trübere ^utlags unseres eigenen ^ndreesebso Handatlas in Umtausch Zurück, sondern aucbjede» Handatlas anderen Verlags, aber i»«r Land alias, 8 ebuI- atlas. 2. bür VermittlunA dssldmtansehs vergüten wir 5 also vom Omtausebpreiso von 20 ^ tnr ein komplett sssbandenes Exemplar 25"/,. 3. Die in Umtausch /.urüekgexebensn alten Ltlantsn sind uns nur franko l,elprig rn remittieren; der kortoersparnis halber sind rvir aber einverstanden, wenn die Rücksendung' AelvAsntlich mit andern Rsmittenden — sestovb bis Lnsts stieses dabrss (1890) — erkol^t. 4. ttzuk bereits bsroAene Rxemplare von Liidroos Handatlas ist eine nachträgliche OmtaucbbsrechnunA nicht rnlässig'. 5. viese kestimmungen erlöseben mit kinste stieses dsbres (1890). Roehachtuugsvoll Lisleleld und Reiprig. Vvtbatken L Llasiug. (4398lj Die Aosstsche Zeitung schreibt über das soeben erschienene Werk: Aas KätlHkiiWiiHkilbrailn. Jllustr. Pracht-Ausgabe. Meis 20 Pertag von Atöert Aowschmidl in Berlin. „In einer reich auSgestatteten Pracht ausgabe bietet der Verlag von Albert Goldschmidt zu Berlin Heinrichs von Klei st's Rittcrschauspiel „Das Käthchen von Heilbronn" dar, mit Abbildungen von Alexander Zick Der Künstler begleitet die Dichtung mit einer verschwenderischen Fülle herr licher Darstellungen, welche die Handlung in allen ihren Phasen erläutern und selbst dem jenigen, dem das Schauspiel nicht bekannt sein sollte, mit meiningechafter Treue die Gescheh nisse vor Augen rücken. Auf dem Titelbilde sehen wir das zarte Käthchen, einen Kranz um das Haupt gewunden und den visionären Zug in dem lieblichen Antlitz, durch die Heide streifen, wohl in der Verfolgung ihres „hohen Herrn" be griffen, der sie erst so unmutig von sich weist. Daran reihen sich die düstren Vorgänge vor dem Vemgericht und die Wiedergabe jener Scene, da Käthchen in der Werkstatt ihres Vaters zum ersten Mal den Grafen Wetter vom Strahl er blickt und, Gläser und Flaschen fallen lassend, vor ihm auf die Knice sinkt. Doch wir müßten, um dem Bilderschmuck ganz gerecht zu werden, eine vollständige Skizze des Schauspiels ent werfen, und begnügen uns deshalb mit der Erwähnung der großen Kunstblätter. Weiter sehen wir auf solchen das Eindringen des Burggrafen von Freiburg und seiner Reisigen in die Köhler hütte, Käthchcns rauhen Empfang auf Burg Thurneck, ihre Beschirmung bei dem Brande durch den Cherub, ihr Ruhelager unter dem Hollundcr- baum vor Schloß Weiterstrahl, den Zweikampf des Grafen mit Theobald, endlich den feierliche» Kirchgang, der Käthchen zur Vereinigung mit dem Geliebten führt. Alle diese Vollbilder sind in Lichtdruck durch die Anstaltvon Martin Rommel u. Komp, zu Stuttgart meisterhaft Wiedergegeben, nicht minder vorzüglich ist aber auch die Aus führung der zahlreichen Holzschnitte, von denen mehrere an Umfang den großen Lichtdrucken gleichkommen Druck, Papier und Einband sind ebenfalls Musterleistungen kunstgewerblicher Buch ausstattung. So zeigt sich hier das'Käthchen von Heilbronn in einem Prachlgewande, wie es gleich vornehm ihm wohl niemals zuvor ver liehen worden ist." 889
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