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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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275, 27. November 1893. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 7311 werden. Mancher Ausstellungsgegenstand der deutschen Abteilung ist noch vor Thorschluß in feste Hände eines Käufers gelangt, wenn auch oft mit reduzierten Preisen.- Stiftung. — Zur Begründung einer modern-geschichtlichen Bibliothek, als Ergänzung der Büchersammlung des Magistrats zu Berlin, hat Herr Rudolf Masse 10000 ^ geschenkt. Die kaiserliche Genehmigung dieser Stistung ist eingetroffen. Geschästsjubiläum. — Die angesehene Jos. Thomann'sche Buchhandlung in LandShut, deren Inhaber seit 1846 Herr Kom merzienrat Jos. Bapt. von Zabeusnig ist, feierte am 25. November den Gedenktag ihres hundertjährigen Bestehens. Wir vereinigen unsere ausrichtigen Wünsche mit denen des deutsche» Buchhandels zu diesem Ehrentage des angesehenen Hauses und hoffen, in einer späteren Nummer aus das Fest zurückkommen zu dürfen. Geschäftsverlegung in dichterischer Betrachtung. — Das in Elberfeld erscheinende Gemeindeblatt -Täglicher Anzeiger- bringt in der Nummer vom 22. November über eine Geschästsverlegung die nach folgenden originellen Zeilen: -Die an der Mäuerchenstraße Hierselbst so eigenartig eingerichtet ge wesene Buchhandlung von Johannes Faßbender, welche durch Räder regale, Geschäflsbllcher-Eisenbahn, durch mancherlei sonstige ebeiHo sinn reiche wie praktische Einrichtungen und durch höchstmögliche Ausnutzung des sehr beschränkten Raumes — der Füllofen stand z. B. unter dem Fußboden — in der That ein Unikum ihrer Art war, ist jetzt von dort verschwunden und hat sich in größeren Räumen, Grünstraße 6, aufgethan. In drolligen Versen an seine Kunden und Kundinnen nimmt nun Herr Faßbender Abschied von der alten Stätte; einige mögen hier wieder gegeben werden: Leb' wohl, du alter kleiner Raum! Die Zeit entflieht, man glaubt es kaum. Ich weil' in dir schon zwanzig Jahr, Verkaufte hier der Bücher Schar. Seit achtzehnhundertsechzig vier Sah man schon nichts wie'Bücher hier. Und siebzig zweifach Kriegesbraus, Da ward ich^srei und Herr im Haus. Gar, treue Kunden nah und fern, Sie kamen immer wieder gern. Es wuchs die Zahl jahraus jahrein, Wie auch die Wahl der Bücher Reih'n Vieltausend Bücher, alt und neu, Manch alter Schmöker nebenbei. Sie flogen fort, wer hat's im Sinn! Zum fernsten Ort und Erdteil hin. Dazu im lieben deutschen Reich, An groß und klein, mir war es gleich. Bismarck sogar, der große Mann, Bestellte Bücher dann und wann. Ich scheid' nun aus dem Raume fort, »Grünstraße 6- das ist der Ort. Wie Chamifso nun rufe ich Gleich hoffnungsfroh: -Gott segne dich!» Jch aber leb nun wieder auf Und biete Bücher zum Verkauf, Gern bringe ich des Dankes Zoll, Empfehle mich vertrauensvoll.» Brandschaden. — Ueber den hier bereits milgeteilten Brand, von dem die Firma W. Hagelberg in Berlin betroffen worden ist, tragen wir nach der Papierzeitung folgendes nach: Am 14. November früh, kurz vor 8 Uhr, brach in der Luxuspapier- sabrik von W. Hagelberg, Berlin, Marienstraße 21 und 22, ein Schaden feuer aus, das mit verheerender Schnelligkeit um sich griff und' ein Quergebäude, sowie einige Teile der Seitenflügel des Grundstücks Marienstraße 21 fast gänzlich zerstörte. Ueber die Ursache des Brandes ist Näheres nicht ermittelt worden. Die durch den Brand verursachte Betriebsstörung ist geringfügig, da von den Grundstücken Marienstraße 19, 20, 21, 22, aus welche der Betrieb der Firma verteilt ist, nur ein Teil des Grundstücks Marien-Straße 21 zerstört und der Filialbetrieb auf den Grundstücken Schönhauser Allee 53/54 selbstverständlich unberührt ist. Obwohl große Waarenbestände durch Feuer vernichtet sind, ist die Firma infolge der Dislokation ihrer Vorräte doch in der Expedition ihrer Waren unbehindert. Ausstellungspreis. — Der Firma Adolf Lesimple's Verlag in Leipzig wurde auf der Ausstellung für Kochkunst, Armeevcrpflegung, Volksernährung und verwandte Fächer in Köln 1893 für die Kochbücher von C. F. Klein die silberne Medaille zuerkannt. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Herr Hos-Buchverleger Richard von Grumbkow in Dresden erhielt vom Herzog von Anhalt den Ver dienstorden für Wissenschaft und Kunst. Gestorben: am 23. November in Stuttgart nach längerem Leiden Herr Conra d Weitbrecht, der im blühenden Mannesaller, erst 46 Jahre alt, aus diesem Leben abgerufen wurde. Der Verstorbene war seit dem Jahre 1873 Teilhaber der hoch angesehenen Firma I. F. Steinkopf in Stuttgart und ein Schwieger sohn von deren Gründer und ältestem Teilhaber Fritz Steinkops. Mit einer unermüdlichen Thätigkeit im Berus, dem er mit der vollen Hingebung seines ernsten Charakters zugethan war, verband er Wohlwollen und gewinnende Liebenswürdigkeit im persönlichen Wesen uüd hat sich damit viele ausrichtige Freunde geschaffen, die seinen vorzeitigen Hintritt aufs schmerzlichste beklagen. Der hinterlassenen Familie, der er ein treuer und liebevoller Vater war, und vor allem seinem greisen, durch den Verlust des ge liebten Sohnes schwer getroffenen Schwiegervater und Geschästs- teilhaber widmen wir unsere herzliche Teilnahme, die auch in weiten Kreisen des deutschen Buchhandels den trauernden Ange hörigen ausrichtig entgegengebracht werden wird. —Sprechsaal. ^ Leipziger Auslieferungslager. Es kommt in letzter Zeit immer häufiger vor, daß Bücher von den in Leipzig vollständig ausltefernden Verlegern momentan dort aus Lager fehlen und dementsprechend auch die Verlangzettel, gewiß nicht immer aus dem schnellsten Wege, mit dieser Bemerkung zurückkommen. Von dieser Nachlässigkeit, ich kann es nur so bezeichnen, mag sie nun aus Seite des Kommissionärs oder des betreffenden Verlegers liegen, hat nun der Sortimenter, besonders in der jetzigen regen Geschäftszeit, vielen Verdruß, indem er seinen Kunden aus Grund des im Adreßbuch vor dem Verleger stehenden -a- in einer bestimmten Zeit ein bestelltes Buch verspricht. Wenn es dann bis zu diesem Zeitpunkt nicht eintrifft oder gar erst im gewöhnlichen Frachtballen ankommt, so muß er oft un sanfte Bemerkungen hören. Schreiber dieses, dem dieser Fall in einer Woche nicht weniger als drei^Mal vorgekommen ist, möchte durch diese Zeilen, die gewiß vielen seiner Herren Kollegen aus der Seele gesprochen sind, die Herren Ver leger bitten, wenn sie im Adreßbuch ein » vor ihre Firma setzen, auch in Leipzig ein genügendes und vollständiges Auslieferungs lager zu halten. Ist'. Warnung. Wie mir mitgeteilt wird, nimmt ein angeblicher Buchhandlungsgc- hilse Hohlfeld die Mildthätigkeit der Herren Kollegen an verschiedenen Orten in Anspruch unter dem Vorgeben, in meinem Hause angestellt gewesen und hier halb erblindet zu sein. Ich sehe mich deshalb veran laßt, bekannt zu machen, daß ich diesen Hohlseld weder kenne, noch daß derselbe jemals in meinem Hause angestellt gewesen ist. Zuletzt ist Hohlseld in Bremen aufgetaucht; es dürfte sich empfehlen, ihn bei erneutem Vorsprechen der Polizei zu überweise». Freiberg i. S-, 23. November 1893. Joh. Stettner, in Fa. Craz ck Gerlach. 979
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