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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1888
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2326 Amtlicher Teil. 106, 9. Mai 1888. stcht, zwar, wcn» gehörig unterstützt, zur Verhandlung kommen, daß aber nicht über denselben abgestimint werden kann. Ich möchte mir deshalb den Vermittclungsvorschlag erlauben, daß die Versammlung sich dahin ansspricht, es möge dem Vorstand anheimgegcbcn werden, den Jahresbeitrag im nächsten Jahre auf irgend eine bestimmte Summe zu ermäßigen, wenn Sie wollen, ans die von Herrn Franckc genannte. ^Rufe: Nein!) Herr Franckc: Ich kann mich mit dem Vorschlag des Herrn Vorsitzenden einverstanden erklären. Herr Kröner: Dann frage ich die Versammlung, ob sie den Vorstand ermächtigen will, eventuell nach bestem Ermessen das Eintrittsgeld im nächsten Jahre zu ermäßigen? (Wird abgelehnt.) Herr Th. Ackermann (München): Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß der soeben gefaßte Beschluß sehr viele Mitglieder verstimmen wird. Es warten außerordentlich viele ans eine derartige Ermäßigung des Eintritts geldes. (Unruhe.) Ich möchte mir nur diese Bemerkung erlauben, ohne einen Antrag zu stellen. Herr Kröner: Wünscht noch jemand zu dem Voranschlag das Wort? — Es scheint nicht der Fall zu sein. Sic haben den Antrag ans Genehmigung gehört; ich ersuche diejenigen, welche damit einverstanden sind, sich zu erheben. Der Voranschlag ist genehmigt. Ich habe Ihnen noch das Resultat der Wahlen mitznteilen. Es sind im ganzen abgegeben auf abgcstempeltcn Stimmzetteln 347 Stimmen. Davon erhielten: Herr Paretz als erster Vorsteher 340 Stimmen, Herr Bergstraeßcr „ zweiter „ 334 „ Herr Müller-Grote „ e,ster Schriftführer 326 „ Herr Werlitz „ zweiter „ 330 „ Herr Seemann „ erster Schatzmeister 344 „ Herr vr. von Hase „ zweiter „ 331 „ Die genannten Herren sind also gewählt, und ich frage dieselben, ob sie die auf sic gefallene Wahl annehmcn. Herr Paretz: Meine hochverehrten Herren! Die große Majorität, mit welcher Sic meine Wahl zum ersten Vorsteher vollzogen haben, macht es mir möglich, dieselbe anznnehmen (Bravo!); denn ich darf daraus schließen, daß nicht nur eine der im Börsenverein vertretenen Richtungen, nicht eine Interessengruppe wie Verleger oder Sortimenter, sondern daß der ganze Verein mir mit seinem Vertrauen entgegenkommt, und, meine Herren, Ihr allseitiges Vertrauen in seine Einsicht, seinen guten Willen und sinne Unparteilichkeit hat niemals ein erster Vorsteher nötiger gehabt als derjenige, der in diesem Augenblick der Vereinsentwickelung das Amt zu übernehmen sich entschließen soll. Meine Herren, die Ehre, welche Sie mir mit dieser Wahl erweisen, ist eine große; denn eine höhere hat der deutsche Buchhandel überhaupt nicht zu vergeben und meines Dankes dafür dürfen Sie gewiß sein. Aber, meine Herren, so groß wie die Ehre des Amtes ist auch die Bürde desselben, und zwar nach mehr als einer Richtung. Meine Herren, wenn es überhaupt bei der verschiedenartigen Natur der Nächstliegenden Interessen seiner Mitglieder immer schwierig ist, den Vorsitz gerade dieses Vereins zu führen, so ist das doppelt schwierig in dem Moment des Inkrafttretens der neuen Satzungen. Unsere Beschlüsse in Frankfurt haben zehnjährige, den Buchhandel bis in seine Tiefen aufregende Debatten darüber geschlossen, ob die Schleuderei überhaupt zu einer Angelegen heit des Börsenvereins gemacht werden soll, und welche Waffen Sie seinen Organen in die Hand geben wollen, um den Kamps mit Aussicht auf Erfolg zu führen. Mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Majorität haben Sie in Frankfurt diese schwierige Prinzipiensrage bejaht, und zwar, meine Herren, ausgesprochenermaßen deshalb, weil ein solider und für sich selbst, für den Vcrlagsbnchhandel und die Litteratur leistungsfähiger, über das ganze Reich verbreiteter Sortimentsbuchhandel durch das Geschäfts gebaren einiger weniger, zentral gestellter Firmen nicht nur in seiner Existenz geschädigt, sondern allmählich geradezu der Vernichtung preisgegcben erachtet werden muß. Und, meine Herren, das Rüstzeug, welches Sie den Organen des Börsenvereins übergeben haben, ist niedergelegt in den Satzungen. — Wie es so oft im Leben zu geschehen pflegt, daß eine Schöpfung ihre Feuerprobe zu bestehen hat in dem Moment, in welchem der Schöpfer von der Bühne abtritt, so, meine Herren, ist es auch hier. Unser hochverdienter jetziger Vorsteher ist, so groß immer die Mitarbeit der übrigen Mitglieder des Vorstands und des Ausschusses gewesen sein mag, der Schöpfer dieser neuen Satzungen. Wir hätten alle gewünscht, ihn wiederzuwählen, aber, meine Herren, weder das alte Statut noch die neuen Satzungen haben es gestattet, und durch Ihr eben verkündetes Votum habe ich nun an seine Stelle zu treten. Damit erwächst mir die Aufgabe, die neuen Satzungen, die bislang nur eine papierne Existenz hatten, ins Leben cinzusuhren. Meine Herren! Man kann von allen Satzungen und besonders von neuen sagen: Eng bei einander wohnen die Paragraphen, aber hart im Raume stoßen sich die Dinge. So wird cs auch im Börsenverein gehen, bis wir uns in die neuen Satzungen cingelebt haben. Meine Herren! Die Einreihung der neuen Organe, der Orts- und Kreisvereine und des Vereins- ansschnsses, die vermehrte Zahl der der Verwaltung des Börsenvereins unterstellten Objekte, der veränderte Geschäftskreis der Geschäftsstelle, die Ersetzung des mit allen Details der Verwaltung wohl vertrauten und bewährten Generalsekretärs durch einen Geschäftsführer mit veränderten Funktionen, ich brauche das nur anzudeuten, um Ihnen zu zeigen, welche Erwägungen, welche Neuorganisationen, welche Kompetenzabgrenzungen und welche Instruktionen, kurzum welches Maß von Arbeit dem Vorstand und speziell dem ersten Vorsteher durch das Inkrafttreten der neuen Satzungen auferlegt werden, um Ihnen zu zeigen, daß niemand leichten Herzens in diesem Augenblick in das Amt eintretcn kann. Das Schwerste, meine Herren, bleibt mir aber zu erwähnen noch übrig. Es ist der hohe Grad von Verantwort lichkeit, welcher für den Vorstand erwächst, wenn es nun gelten wird, die scharfen Waffen, welche die Satzungen jetzt geschaffen haben, anznwenden gegen ein Mitglied, gegen eine Firma, die sich im Sinne der Satzungen der Schleuderet schuldig gemacht hat. Dann, meine Herren, werde ich es als meine Aufgabe betrachten, sowohl im Schoße des Vorstandes wie in den Ausschüssen die allersorgfältigste. vorsichtigste, von jeder persönlichen Zn- oder Abneigung, von jeder Voreingenommenheit freie Prüfung vornehmen zu lassen. Wenn aber, meine Herren, ein so wohl erwogener Entschluß gefaßt ist, dann wird es ebenso meine Aufgabe sein, mit fester Hand den Entschluß dnrchzuführen, er richte sich gegen welche Firma es immer sei! - (Bravo!) Meine Herren! Wenn ich hoffen darf, daß die übrigen Herren, auf welche sich Ihre Wahl gelenkt hat, das Amt annehmen, so darf ich zu meiner großen Befriedigung aussprechen, daß sämtliche Mitglieder des Vorstands sowohl einig über die augenblickliche Situation des Börsenvereins sind, wie über die Methode weiteren Vorgehens, welche sie einzuschlagen haben. Diese
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