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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1888
- Sprache
- Deutsch
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106, 9. Mai 1888. Amtlicher Teil. 2317 Ein zweiter Antrag ist eingegangen, welcher lautet: »Wir stellen den Antrag, die Verlehrsordnnng nach den Kommissivnsbeschlüssen zusätzlich der Abänderungs vorschläge des Vorstandes sn dloo anzunehmen.« Robert Voigtländer. B. Hartmann. Emil Strauß. Jacobi. Ehr. Limbarth. Ferd. Springer. P. Siebeck. Enke. Gustav Fischer. E. Werlitz. A. Bonz. A. Nast. Th. Frederking. Gilde (?). A. Francke. Meine Herren! Von diesen beiden Anträgen ist entschieden der letztere der am weitesten gehende; ich glaube, darüber kann kein Zweifel sein. Ich frage, ob Sie über diese Anträge eine Diskussion eröffnet wünschen, und frage, ob jemand das Wort zu diesen Anträgen wünscht. (Zurufe: Nein! Abstimmen!) Herr Prager: Ich möchte doch fragen, ob nicht erst eine Generaldisknssion gewünscht wird. (Vielfache Znrnse: Nein!) Es sind denn doch vielleicht Vorschläge zu machen. . . (Unruhe. Rufe: Nein!) Herr Kröner: Meine Herren! Es ist der Antrag gestellt, in eine Generaldisknssion nicht cinzntreten, sondern sofort zur Abstimmung zu schreiten. Wer diesen Antrag unterstützt, den bitte ich, sich zu erheben. (Mit Ausnahme weniger Herren erhebt sich die ganze Versammlung.) Herr Or. Brockhaus: Ich protestiere einfach dagegen, daß jetzt über diesen Antrag abgestimmt wird. Das ist nach aller meiner bescheidenen Kenntnis parlamentarischer Verhältnisse eine mit den Statuten durchaus nicht zu vereinbarende Weise, in unserer Verhandlung vorwärts zu gehen. (Mehrfache Rufe: Sehr richtig!) Auf der Tagesordnung steht der Antrag des Vorstandes; über diese Vorlage ist hier zu beraten und abznstimmen; darüber muß also die Debatte eröffnet werden. Es ist nun natürlich möglich, daß im Laufe der Debatte der Antrag gestellt wird aus Ln-bloo-Anuahme, es ist aber nach meiner Ansicht unmöglich, die Generaldebatte durch Unterstützung des Antrages, der jetzt gestellt worden ist, einfach abzulehnen. Wenn das geschehen soll, so würde ich ausdrücklich zu Protokoll dagegen protestieren und damit aussprechen, daß meiner Überzeugung nach die Abstimmung, wenn sie in dieser Weise vorgenommen wird, statutenwidrig ist. (Rufe: Sehr richtig! Bravo!) Herr Kröner: Ich erlaube mir, ans das von Herrn vr. Brockhaus Vorgetragene zu erwidern, daß ich erstens an die Versammlung die Frage gestellt habe, ob jemand das Wort zu ergreifen wünscht; es ist nicht der Fall gewesen. (Unruhe.) Ich bitte mich nicht zu unterbrechen; ich werde Ihnen das Wort erteilen, wenn ich ausgesprochen habe. Des weiteren habe ich die Frage an die Versammlung gestellt, ob sie in eine Generaldiskussion über den Antrag eingehen will. Das wurde abgelchut. Ich glaube nicht, daß wir statutenwidrig verfahren, wenn wir diesen Beschluß der Versammlung ausführen. Um indessen hierüber gar keinen Zweifel bestehen zu lassen, und jeden Streit zu vermeiden, als ob gegenteilige Meinungen nicht zum Worte kämen, stelle ich wiederholt den Antrag zur Diskussion und frage, ob jemand das Wort zu demselben ergreifen will. Herr Or. Brockhaus: Ich appelliere einfach an die Versammlung. Ich habe die Frage des Herrn Vorsitzenden, ob jemand das Wort zur Generaldebatte verlangt, nicht gehört, sonst hätte ich mich gemeldet. Ich behaupte, der Herr Vorsitzende hat einfach die drei Anträge zur Verlesung gebracht, dann den dritten Antrag zur Unterstützung und zur Abstimmung gestellt, und es ist nicht die Frage gerichtet worden, ob jemand das Wort wünscht. Ich bitte also um das Wort zur Generaldebatte. Herr Kröner: Herr Grüner hat das Wort. Ich möchte aber vorher das eine bemerken, daß ich mich sehr genau erinnere, die Frage gestellt zu haben. Das muß ich ausrecht erhalten. Ich bedaure außerordentlich, wenn, was sehr leicht möglich ist, ich nicht deutlich genug gesprochen oder Herr vr. Brockhaus mich nicht richtig verstanden hat. Jedenfalls war es meine Absicht. Sollte sie nicht ausgeführt worden sein, so gebe ich jetzt volle Gelegenheit, wie Sie ja sehen, daß auch gegenteilige Meinungen zum Ausdruck kommen. Herr Grüner: Bei aller Sympathie für unfern Herrn Vorsteher, die ich hege, muß ich doch der Wahrheit die Ehre geben, und Herrn O>. Brvckhans in dieser Beziehung Recht geben. (Widerspruch.) Ich wollte Sie nur bitten, bei der Wichtigkeit der Verhandlungen doch nicht sofort zu einer bln-lüoa-Annahme zu schreiten, damit wir nicht Ungenaues und Unklares aunehmen. Ich glanbe, daß die Versammlung wenigstens noch eine Stunde daran wenden sollte, in die Spezialdiskussion cinzntreten. Wir haben in Frankfurt die Erfahrung gemacht; wir haben dort ein Statut angenommen, trotzdem daß es ein etwas schwächliches Produkt war. Lassen Sie uns wenigstens eine Stunde darüber debattieren. Herr vr. Brockhaus: Meine Herren! Der uns zur Annahme vorgelegte Entwurf einer Grundordnung ist eine außerordentlich fleißige und für uns sehr wertvolle Arbeit; allein ich habe bei näherer Prüfung der Angelegenheit und bei Be sprechung darüber mit hochangesehenen Mitgliedern des Buchhandels wichtige Punkte darin gesunden, die unbedingt einer Änderring bedürfen. Aus diesem Grunde halte ich es nicht für richtig, jetzt hier, ohne daß jemals eine Detailbcratung in der Angelegenheit stattgefunden hat, kurzer Hand über so wichtige Sachen zu beschließen. Es ist uns zwar von dein Herrn Berichterstatter mitgetcilt worden, die Sache wäre nicht so gefährlich, es wäre ja jeder Firma Vorbehalten, eigene Vereinbarungen zu treffen. Das ist für diejenigen, die vorsichtig verfahren, richtig, aber — ich appelliere darin an Ihr eigenes Urteil — die Mehrzahl der Firmen wird davon nicht Gebrauch machen; sie werden nicht an alle einzelnen möglichen Fälle denken, und werden sich schließlich wundern, wenn etwas gegen sie gewendet wird, woran sie nicht gedacht haben; dann heißt es aber einfach: das Mitglied des Börscnvereins ist daran gebunden, sofern nicht andere Vereinbarungen getroffen sind Meine Herren! Der Herr Berichterstatter hat ausdrücklich gesagt, es sei wünschenswert, daß die Angelegenheit weiter beraten werde, daß spätestens binnen zwei Jahren, womöglich binnen einem Jahre eine weitere Vorlage darüber erfolge. Meine Herren! Daraus folgere ich einfach, daß das allein Richtige ist, heute nicht on dloo anzunehmen und nicht ohne sachliche Prüfung wichtige und folgenreiche Beschlüsse zn fassen, sondern daß es richtig ist, noch ein Jahr zu warten. Meine Herren! Ich bin durchaus nicht für Verschiebung einer Angelegenheit, wenn sie eilig ist. Das Statut ist in Frankfurt allerdings so dloo an genommen worden, aber nachdem zwei lange Sitzungen vorher stattgefnnden hatten; in der Delegiertenversammlung ist jeder Paragraph besprochen und erwogen worden. Über diese wichtige Sache aber hat noch gar keine Beratung stattgefunden. Ich habe die Angelegenheit im Leipziger Verein zur Sprache bringen wollen, darauf ist mir gesagt worden: Nein, wir wollen nicht vorgreifen, wir wollen das der größeren Vereinigung, der Delegiertenversammlung, überlassen. Wir haben nun gestern hier die Delegierten versammlung gehabt. Was ist das Ergebnis gewesen? Nach langer Debatte ist beschlossen worden, die Sache on bloe anzunehmen. Es ist eben nicht möglich gewesen, im Detail die wichtigen Bedenken geltend zu machen, die viele von uns hochgeschätzte Mitglieder gegen die Sache haben. Meine Herren! Das ist nach meiner Ansicht nicht der richtige Weg in einer Angelegenheit, die durch aus keine brennende ist. Es ist gesagt worden, seit 50 Jahren habe man schon gewünscht, daß die Sache geschehe. Ja, meine Herren! man hat es seit 50 Jahren gewünscht, man hat aber innerhalb dieser 50 Jahre sich überzeugt, daß die Angelegenheit
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