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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1893
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- Deutsch
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267, 16. November 18S3. Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. 7013 der in Spandau begonnenen Bestimmung der Gravitationskonstante; endlich 2000 Herrn vr. Franz Reinecke aus Hamburg zur weiteren Ausdehnung seiner ethnographischen und anthropologischen Forschungen auf einer im Juli d. I. angetretenen Reise nach den Südsee-Jnseln. Geschäfts-Reisende in der Schweiz. — Die Zahl der schwei zerischen taxsreien Reisenden beträgt 13 603 und die der ausländischen 3111. Als schweizerische Reisende werden alle diejenigen betrachtet, die für Rechnung in der Schweiz bestehender Häuser reisen. Als fremde Reisende gelten also nur die Vertreter von Handelshäusern, die im Aus lande bestehen und in der Schweiz keine Zweiggeschäfte haben. Die Nationalität des Reisenden selbst kommt nicht in Betracht; als fremde Reisende werden daher auch Schweizer betrachtet, wenn sie ausschließlich für Rechnung ausländischer Häuser reisen. Die ausländischen Reisenden verteilen sich auf die verschiedenen Länder wie folgt: Deutschland 2473, Frankreich 240, Italien 141, Oesterreich 90, Großbritannien 72, Belgien 59, Niederlande 16, Spanien 14, Rußland, Tunis und Vereinigte Staaten von Nordamerika je 1. Die deutschen Reisenden sind in allen Zweigen am meisten vertreten; für literarische und Kunstgegen stände, Papier u. s. w wird ihre Zahl mit 179 angegeben. (Papier-Ztg.) Jubiläum. — Am 25. Oktober d.I. konnte die hochangesehene k.u. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien auf vollendete fünfundzwanzig Jahre seit ihrer Gründung durch die inzwischen leider verstorbenen unvergeßlichen G. Paul Faesy und Wilhelm Frick zurück blicken, aus welchem Anlasse das Personal der geehrten Inhaberin des Geschäfts, Frau Anna Frick, und dessen Leiter, Herrn Albert Köhler, würdig ausgestattete Glückwunsch-Adressen überreichte. Am gleichen Tage feierte Herr Hans Sedleczko das Jubiläum seiner fünsundzwanzigjährigen Thätigkeit im Hause Wilhelm Frick. Ueber die Geschichte des Hauses Frick entnehmen wir der öster reichisch-ungarischen Buchhändler-Correspondenz folgendes: -Man könnte füglich den Geschäftsursprung auf die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurückführen; denn der Kundenstock, d. h. die Kontinuations- listen der Journale und Lieferungswerke, sowie der noch vorhandene Verlag wurden von der im Jahre 1868 erloschenen Firma Tendier L Co. übernommen, die ihrerseits wieder aus der Trattner'schen Buch handlung 1805 hervorging; die Gründung der Trattner'schen Buchhand lung aber erfolgte 1752, in welchem Jahre dem damals schon — in Oesterreich wenigstens — berühmten Buchdrucker Johann Thomas Trattner auf besonderen Befehl der Kaiserin Maria Theresia das Monopol sämt licher Schul- und Lehrbücher in Druck, Verlag und Verkauf übergeben wurde, woraus Trattner 26 Bücher-Verkaufsgefchäfte, voran in Wien, ferner in den ansehnlichsten Städten der Monarchie, wie auch in Frank furt a. M., Leipzig und Warschau errichtete. -Die Tendler'sche Buchhandlung war durch ihre» letzten Be sitzer dem totalen Ruine preisgegeben, und es hieß das Haus von Grund aus neu ausbauen; das geschah nun in einer geradezu einzig dastehen den genialen Weise durch den seligen Herrn Wilhelm Frick unter Mit hilfe seines Sozius, des kurz nach ihm Heimgegangenen Herrn Georg Paul Faesh; in überraschend kurzer Zeit erwarb die Firma sich einen Weltruf und äußere Ehren; so wurde ihr z. B. schon im Jahre 1872 — nach noch nicht vierjährigem Bestände — der k. k. Hoftitel verliehen. -Im Jahre 1881 trennten sich die beiden bis zu ihrem Ableben in treuer Freundschaft verbundenen Gesellschafter; auf Faesy ging der, später von der k. u. k. Hosbuchdruckerei Carl Fromme übernommene feste Verlag — exklusive der Zeitschriften über, während Frick unter ge änderter — ausschießlich seinen Namen tragender — Firma das Sorti ment mit dem Journal-Berlag rc. re. sortsührte, wobei namentlich der großartig ausgestatteten Bertriebsmittel — der berühmten Frick'schen Weihnachts-Kataloge — gedacht werden soll. -Am 8. November 1886 hat das unerbittliche Schicksal diesen seltenen Mann vorzeitig, Plötzlich abberufen; seit dieser Zeit ging die gewaltige Aufgabe der umfangreichen Geschäftsführung an seinen Schwager Herrn Albert Köhler über, dessen nun bereits siebenjährige zielbewußte Leitung die sicherste Gewähr dafür bietet, daß die Frick'sche Schöpfung nach wie vor wachsen, blühen und gedeihen werde-. Der Bazar A. Lubasch in Berlin. — Gegen den Bazar A. Lubasch in Berlin, der vor einiger Zeit auch in diesem Blatte mehr fach genannt worden ist, ist nach einer Mitteilung der Berliner Blätter von der Sozialdemokratie Berlins der Boycott verhängt worden. In einem Aufruf des -Vorwärts- werden die -unwürdigen Arbeitsverhält nisse- des Personals als Grund der Maßregel angegeben. Buchbinder-Banner. — In der Konkurrenz des Vereins für deutsches Kunstgewerbe um Entwürfe zu einem Innungs-Banner für die Berliner Buchbinder-Innung haben erhalten: den ersten Preis (100 Zeichenlehrer I. Steirowicz in Berlin, den zweiten Preis <50 Zeichner August Glaser in München. Mit ehrenvoller Erwähnung wurden bedacht: Zeichnertn Hermine Unterstein in Berlin, Maler Otto Hammel in Hannover und Zeichner Ludwig Sütterlin in Berlin. Bußtag. — Wiederholt sei hierdurch auf den bevorstehenden säch sischen und preußischen Bußtag — Mittwoch den 22. November — aufmerksam gemacht. Sprechsaal. An die Herren Verleger von Schulbücher» für höhere Lehranstalten. Unter dieser Aufschrift hat der Verlag einer weitverbreiteten päda gogischen Zeitschrift ein Rundschreiben erlassen, in dem er mitteilt, -er habe sich auf Wunsch der Redaktion des ... . (Titel der Zeit schrift) ... entschlossen, seinem Blatte ein möglichst vollständiges und über sichtliches Verzeichnis von Schulbüchern, nach Fächern geordnet, demnächst gratis beizulegen. - Er fordert nun die Verleger auf: -sie in seinem Vorhaben zu unterstützen und ihm die Titel der in ihrem Verlage erschienenen Schulbücher für höhere Lehranstalten mög lichst bald einzusenden. - Dann kommt aber die Hauptsache: -bei den vermehrten Unkosten, welche uns durch Herstellung eines solchen Verzeichnisses erwachsen, sind wir darauf angewiesen, einen kleinen Beitrag dazu den Herren Verlegern aufzubürden, indem wir eine durchlaufende Petitzeile von 25 Cicero oder 11'/^ Centimeter Breite mit nur 15 -) berechnen.- Gegen eine derartige Manipulation liegt es meines Erachtens im Interesse aller Verleger, energisch Verwahrung einzulegen, und zwar 1. weil einerseits der Verleger gar keinen Vorteil von der Aufführung seiner Schulbücher in einem Verzeichnis haben kann, das alle Schulbücher, oder diese ohne Auswahl (auch veraltete u. s. w.) enthält. Wenn die Abonnenten der Zeitschrift eine ihnen möglicherweise willkommene Gabe erhalten sollen, so mag doch der betreffende Verleger auch die Kosten tragen. 2. weil anderseits, wenn ein Verleger nicht inseriert, ihm doch ein Nachteil erwächst, dadurch, daß die Abonnenten jedenfalls glauben, daß das aus -Wunsch der Redaktion- zusammengestellte Verzeichnis ein objektives sei, nicht aufgesührte Bücher also für aus sachlichen Gründen ausgeschlossen erachten. 3. weil es endlich unabsehbare Konsequenzen hätte, wenn nun jede pädagobffche Zeitschrift ein derartiges Verzeichnis brächte (und warum sollte sie es nicht thun?j und der Verleger womöglich gezwungen wäre, Gichtigst« Jahrgang. in jedem zu inserieren. Mögen auch die Jnsertionskosten im vorliegenden Falle gering sein, so ergeben sie doch jetzt schon für einen großen Ver lag eine reäit ansehnliche Summe und würden bei einer Verallgemeinerung dieses Verfahrens für alle eine recht lästige Abgabe sein. Ich würde es darum im Interesse der Sache willkommen heißen, wenn sich andere Schulbücherverleger mit diesem Protest gegen eine derartige Zumutung einverstanden erklären würden und die Titel der Schulbücher nicht ein sendeten; ich würde gegebenenfalls bereit sein, durch ein mir zu Gebote stehendes Mitteilungsorgan, das fast allen Interessenten an der fraglichen Zeitschrift zu Gesicht kommt, für Aufklärung der betreffenden Kreise darüber zu sorgen, daß jenes Verzeichnis nicht ein objektiv zusammengestelltes, sondern ein durch Inserate zusammengekommenes sei. X. Zur »Rechtsfrage« in Nr. 261 d. Bl. (vergl. auch Börsenblatt Nr. 264). Zu der -Rechtsfrage- im Sprechsaal der Nr. 261 des Börsenblattes für den deutschen Buchhandel gestatte ich mir folgendes zu bemerken: Der von der Redaktion erwähnte Handelsgebrauch hat, worauf es im vorliegenden Falle ankoimnt, keine Geltung im Antiquariatsbuch handel. Vielmehr hat er sich im gewöhnlichen buchhändlerischen Verkehr zwischen Sortimenter und Verleger der Billigkeit und den beiderseitigen Interessen der Kontrahenten entsprechend gebildet. Die analoge Anwen dung desselben aus ein ganz anders geartetes Rechtsgeschäft, den anti quarischen Buchhandel, ist unzulässig und würde zu unbilligen Folgen führen. Der kaufende-Sortimenter, welcher dem verkaufenden Verleger eine Kaufofferte macht, indem er bei ihm 10 Exemplare eines Buches aus dessen Verlage bar bestell'., verlangt sofortige Lieferung. Sie entspricht auch dem Interesse des Verlegers. Schneller Umsatz kommt beiden zu gute. Treten Umstände ein, welche die sofortige Lieferung unmöglich machen, sei es, daß die alte Auflage vergriffen und die neue im Druck noch nicht fertig gestellt ist, sei es, daß Remtltenden erwartet weiden, so liegt es zunächst allerdings im Interesse des Verlegers, den Sortimenter, 939
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