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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1893
- Sprache
- Deutsch
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267, 16. November 1893. Nichtamtlicher Teil. 7007 Bedeutung für den Berliner und den über Berlin verkehren den auswärtigen Buchhandel zu. 1. So betrug im Jahre 1892/93 die Paketausfuhr durch unsere Bestellanstalt: a) von hiesigen Firmen aufgegebenes Gewicht 446 483 kg b) von auswärts eingetroffenes Gewicht 303139 „ 749622 kg das sind 162 061 kg mehr als im Vorjahre. 2. Das Inkasso der von hiesigen Firmen aufgegebenen, sowie von auswärts eingetroffenen Barpakete betrug ^727 358,23; gegen das Vorjahr ergiebt dies einMehr vou^S 54 383,97. 3. Unsere Versendungen nach Leipzig an unseren Kom missionär in Fracht und Eilgut erreichten die Höhe von 158819 kg; gegen das Vorjahr ergiebt dies ein Mehr von 4575 kg. 4. Es trafen durch unfern Leipziger Kommissionär hierein: a) Fuhrsendungen (Donnerstag und Montag) 27 672 kg, 772 kg weniger als im Vorjahre b) im täglichen Expreßverkehr 50 863 „ 3998 kg mehr als im Vorjahre . 78 535 kg, durch Fuhre und Expreß zusammen gegen das Vorjahr 3225 kg mehr. 5. Im direkten Verkehr gingen hier ein: a) an Novitäten und Kontinuationen seitens auswärtiger Verleger an hiesige Sortimenter 194 999 kg, gegen das Vorjahr mehr 94 400 kg; b) Remittendcn seitens auswärtiger Sortimenter an hiesige Verleger 108140 kg, gegen das Vorjahr mehr 6127 kg. »Vorstehende Ziffern zusammen ergeben eine Bearbeitung von 1 290 115 kg für die Zeit von Oktober 1892 bis Ende September d. I.; das sind gegen das Vorjahr 473 000 kg mehr. Auch unsere Fuhrwerke hatten im gleichen Zeitraum 162 061 kg mehr in der Stadt auszufahren als im Vorjahre. Der Wagenverkehr wird jetzt von 108 Firmen benutzt (im Vorjahre von 98). »Die »Union« in Stuttgart liefert seit dem 10. Juni d. I. franko Berlin. Dieses Entgegenkommen wurde von unseren Berliner, sowie von allen über Berlin verkehrenden Sorti mentern freudig begrüßt. »Die Zahl der Mitglieder unserer Korporation beträgt gegenwärtig 219 gegen 214, die der Bestellanstalt 392 gegen 374 im Vorjahre. »Die Zeit vom Oktober vorigen Jahres bis heute hat, wie für den deutschen Gesamtbuchhandel, so auch für den Ber liner Buchhandel außer einem schlechten Geschäftsgang manche Beunruhigung durch geplante gesetzgeberische Maßregeln und unliebsame Konkurrenz gebracht. »Das nun schon seit Jahren in allen Kulturstaaten an dauernde Darniederliegen von Handel und Gewerbe legt auch dem bücherkausenden Mittelstand Deutschlands Beschränkungen in seinen Ausgaben auf. Anderseits haben uns in diesem Jahre in empfindlicher Weise die mit gefüllter Börse rei senden Ausländer gefehlt, was für viele in der Anziehungs kraft der Chicagoer Weltausstellung, sowie in der Furcht vor der hier und da auftretenden Cholera seine Erklärung finden mag. Die in früheren Jahren alljährlich zahlreich hier ein treffenden Russen entfremden sich leider immer mehr der Kenntnis der deutschen Sprache und Litteratur, wie denn sämtliche slavische Völker ihr Bestreben auf nationale und sprachliche Abgrenzung richten und somit dem deutschen Bücher märkte immer mehr verloren gehen. »Stark berührt durch die Kaufunlust des Publikums sind besonders die Verleger von Pracht- und illustrierten Werken, sowie der Kunsthandel im allgemeinen. Aber auch in soge nannten Brotartikeln, wie in Konversationslexikons und anderen populären Werken, hat der Absatz bedeutend nachgelassen. »Der Ursachen des Darniederliegens unseres Geschäfts sind so vielerlei, daß es ebenso unmöglich als vergeblich ist, sie alle aufzuzählen. Ein Wechsel ist nur von einer allge meinen Besserung der Weltlage zu erwarten, und da es nicht in unserer Macht liegt, diese zu beeinflussen, so werden wir uns daraus beschränken müssen, aufmerksam über die Inter essen des Buchhandels zu wachen und diese in geeigneter Weise den Regierungen und gesetzgebenden Körperschaften gegenüber zu vertreten. »So hat der Vorstand der Korporation durch eine Ein gabe vom 13. Oktober d. I. das preußische Kultusministerium darauf aufmerksam gemacht, welche Schädigung sämtlichen deutschen Verlegern von an preußischen höhere» Schulen ein geführten oder erst einzuführenden Schulbüchern dadurch droht, daß erst nach dem 1. Januar 1894 ein Entscheid über die von Ostern 1894 ab zulässigen Schulbücher getroffen werden soll. Dieser späte Zeitpunkt wird es den Verlegern vielfach unmöglich machen, neue Auflagen rechtzeitig fertigzustellen, ein Umstand, unter dem dann auch die Schulen zu leiden haben werden; anderseits droht die Gefahr, daß Vorräte geschaffen werden, für die sich eine Verwendung überhaupt nicht mehr findet. Auf diese Eingabe ist von dem Kultus ministerium am PO. Oktober ein unseren Wünschen in ent gegenkommender Weise Berücksichtigung verheißender Bescheid ergangen. Es wäre aber wünschenswert, daß künftighin vor Erlaß derartiger, die Interessen des Buchhandels wesentlich beeinflussender Verfügungen seinen Vertretern Gelegenheit ge geben würde, ihre Ansichten und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. »Die seit einiger Zeit in unserer Stadt austauchenden Central bazare, die auch die Brotartikel des Buchhandels zum Gegenstand ihrer Handelsobjekte machen, haben in die Reihen nicht nur des Berliner Buch- und Musikalien-Sortiments, sondern durch ihre Beziehungen zur Provinz auch des Provinzial-Sortiments eine berechtigte Beunruhigung gebracht; denn neben der Buchbinder- Konkurrenz treten nun auch noch die um jeden Preis verkaufenden Bazare in den Wettkamps um die Existenz der Sortimenter, unserer für den Verlagsbuchhandel unbedingt nötigen förder- samen Verbreiter von Novitäten, von welch mühsamem Geschäft allein die Sortimenter nicht leben können. Da jene Bazare sich nicht zur Mitgliedschaft des Börsen-Vereins melden, um nicht dessen Gesetzen gegen die den Buchhandel schädigende Kon kurrenz unterworfen zu sei», so ist der Gesamtbuchhaudel der Geschästshandhabung dieser Bazare gegenüber zur Zeit leider machtlos. »Die Handelskammer zu Köln hat in ihrem 1892er Bericht unter anderem des dominierenden Einflusses der Reichshauptstadt, als das Provinzgeschäft im höchsten Grade schädigend, gedacht und dabei bezüglich des Buchhandels bemerkt, daß die günstigeren Ein kaufsbedingungen der Berliner Sortimenter besonders den kleinen Provinzialbuchhandlungen die Lebensader unterbinden. Wenn dem so wäre, dann wäre dies Aussaugen durch die Großstadt im allgemeinen Interesse zu beklagen; aber von günstigeren Ein kaufsbedingungen der Berliner Sortimenter gegenüber dem deutschen Gesamt-Sortiment ist uns Berlinern selbst wohl nichts bekannt, da die Verkaufskonditionen der Verleger für alle Plätze die gleichen sind. »Zu dem höchst dehnbaren »Lex Heinze-- Entwurf hat neben anderen Vertretern des deutschen Buchhandels der Berliner Sortimenter - Verein in höchst dankenswerter Weise durch eine Eingabe an den deutschen Reichstag Stellung ge nommen, während der Vorstand der Korporation an gleicher Stelle die Unbilligkeit des Gesetzentwurfes gegen die Abzah lungsgeschäfte in Bezug auf den Buchhandel durch eine am 20. Januar d. I. eingereichte Petition zur Darlegung brachte. 937>
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