Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18931228
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189312280
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18931228
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-12
- Tag1893-12-28
- Monat1893-12
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Das Buchgewerbe in der bewohnten Stadtteilen fast gar keine Bücherläden zu finden sind, daß ihm also nach Einführung der beantragten Gesetzesbestim mungen nnr noch solche Bücher zu Gesichte kämen, welche nach der behördlichen Prüfung in das Druckschristen-Verzeichnis aus genommen werden durften, so liegt die Befürchtung nahe, daß von diesem Teil der Bevölkerung ein solcher Rcchtszustand wie eine Zensur empfunden werden und die Unzufriedenheit neue Nahrung erhalten würde. Auch die beantragte Abänderung des Z 60 der Gewerbe ordnung. welche nur den wirklich umherziehenden Kolportage buchhändler trifft, muß als unbillig bezeichnet werden. Fast jeder Hausierer würde eine ganze Reihe von Wandergewerbe- scheinen besitzen müssen, um sein Gewerbe in dem früheren räumlichen Umfange betreiben zu können. Er würde aber durch Geldmangel und Unkenntnis des Verwaltungsapparates der ver schiedenen Staaten verhindert werden, alle diese Wandergewerbe scheine zu erwerben, daher seinen Gewerbebetrieb cinzuschränken und dadurch dessen Ertrag zu vermindern genötigt werden. Ferner würde die alljährlich im voraus erfolgende Fest stellung des Bedürfnisses für bestimmte Waren und eine be stimmte Anzahl von Hausierern durch die untere Verwaltungs behörde bei der Unmöglichkeit, die Entwickelung der wirtschaft lichen Verhältnisse im voraus zu übersehen, gewiß zu Ungerechtig keiten und Verkehrtheiten führen. Und wonach will eine Behörde überhaupt das Bücherbedürsnis ihres Verwaltungs bezirkes bemessen? Jedenfalls wird es von der Mehrzahl der Behörden so niedrig bemessen werden, daß eine große Anzahl wandernder Kolportagebuchhändler brotlos werden und der Ab satz der Kolportage im allgemeinen sich verringern würde. Da es aber eine statistisch nachzuweisende Thatsache ist, daß den bei weitem größten Teil der vom Kolportagebuchhandel, dem seßhaften wie dem umherziehenden, abgesetzten Bücher er bauliche, vaterländische, naturgeschichtliche, allgemein belehrende und harmlos unterhaltende Werke bilden, so müssen die be antragten Gesetzesänderungen von nachteiligem Einflüsse auf die Bildung der Nation sein. Aus diesen Gründen richtet der ehrerbietigst Unterzeichnete Vorstand an den hohen Reichstag die ergebenste Bitte: der hohe Reichstag wolle dem Antrag Gröber und Genossin, soweit er die Abänderung der geltenden Bestiu,muiigc» der Gewerbeordnung über den Gewerbe betrieb im Umhcrzichcn betufft, seine Zustimmung versagen. In größter Ehrerbietung Leipzig, den 20. Dezember 1893. Der Vorstand des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Eduard Brockhaus-Leipzig, I. Vorsteher. Arnold Bergstraeßer-Darmstadt, II. Vorsteher. Max Nicmeyer-Halle a/S., I. Schriftführer. Joh. Stettner-Freiberg i/S., II. Schriftführer. Franz Wagner-Leipzig, I. Schatzmeister. Heinrich Wichern-Hamburg, II. Schatzmeister. .White City« am Michigan-See. Von Otto Schlotke. VIII. (I-VII s. Börsenblatt Nr. 223. 235. 250. 255. 261. 272 293.) Auf der bereits erwähnten Rotationsmaschine der Maschinen fabrik Augsburg wurde das mit Autotypieen außerordentlich reich illustrierte offizielle Prachtwerk über die Ausstellung ge druckt. Das Werk ist zwar durch diese Illustrationen sehr in teressant; aber auch bei ihm ist dem Personenkultus ein zu weites Feld gelassen. Gedruckt aber wurden die Hefte meisterhaft und sie haben nicht wenig dazu beigetragen in Chicago große Achtung vor dem deutschen Maschinenbau zu erwecken. Auch die beiden Schnellpressen der Fabrik zeichneten sich durch absolut solide und schöne Bauart aus. Ferner waren mit der Maschinenfabrik Augsburg gemeinsam ausgestellt eine Schneidemaschine (neuestes Modell) von Karl Krause in Leipzig, sowie eine Heftmaschine von Gebr. Brehmcr in Leipzig. lieber die Hoe'schen Maschinen ist schon oben gesagt, daß sie in Amerika unbedingt den ersten Rang einnehmen und sich vor andern amerikanischen Pressen ganz besonders durch saubere und gute Arbeit auszeichnen. Aus einer Doppelrotationsmaschine, die 24 000 zwölfseitige Zeitungen in der Stunde liefert, wurde die oifizielle Ausstellungszeitung gedruckt, die täglich erschien und für die Besucher als Wegweiser in der Sündflut des täglich an festlichen Veranstaltungen und Vergnügungen Gebotenen unent behrlich war. Den schon oben erwähnten Trichterfalz findet man außer an Hoe'schen Maschinen nur noch an denen der Goss PrintingPreßCo. in Chicago, die aber nach einem gegen die Firma Hoe verlorenen Prozeß nur noch »unter Ausschluß der Oeffentlichkcit« mit ihm arbeiten darf. Man kann überhaupt die verschiedenen, mitunter recht abenteuerlichen Rotationspressen konstruktionen nur so verstehen, daß die betreffenden Fabrikanten die den Hoe'schen Pressen durch den Trichterfalz gegebene Schnellig keit aus anderen Wegen auch zu erreichen suchten. Das Nach bauen der erwähnten Konstruktion ist nämlich in Amerika auf Grund des Patentrechtes verboten, während sie an deutschen Maschinen schon seit Jahren angebracht wird. Finden sich unter den Rotationsmaschinen anderer amerikanischer Fabriken nun auch manche höchst interessante Formen, so haben doch alle keinen rechten Wert, da schon nach einem Jahr das Patent auf den obenerwähnten Trichtersalz abläuft und dieser dann natürlich alles andere ersetzen wird. Die Maschinenfabrik Walter Scott L Co. in Plainfield, New Jersey, suchte bei ihren Rotationsmaschinen eine größere Schnelligkeit durch Verwendung mehrerer Papierrollen zu er reichen; so waren bei einer derselben drei Rollen angebracht, die übereinander lagen und sich zum Schluß vereinigten in der Weise, daß sie nach vollendetem Druck und nach Passieren des Schneide- und Falzapparates als drei in einander gelegte Bogen die Maschine verlassen. Aus diese Weise konnten mit dieser Maschine 24000 4-, 6-, 8-, 10- und 12seitige Zeitungen und 12000 16-, 20—24seitige in der Stunde fertiggestellt werden. Dabei nehmen aber diese Maschinen einen sehr großen Platz ein und sind durch diese Anbringung mehrerer Papierrollen sehr kompliziert und außerdem teuer. — Die einfachen Schnellpressen zeigen eine ganz veraltete Konstruktion. Der Cylinder ist für ununlcr- brochene Bewegung eingerichiet; er steht also nicht wie bei unseren Maschinen eine Zeit lang still, um der Anlegerin die Arbeit zu erleich tern. Dabei stößt die Maschine beim Hin- und Hergehen infolge der ungünstigen Konstruktion so sehr, daß an beiden Seiten des Karrens die oben erwähnten Luftfedern angebracht sind, um den Stoß abzuschwächen. Diese Maschinen besitzen, wie die meisten ameri kanischen, keinen festen Auslegetisch, sondern ein gewöhnlicher
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder