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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1884
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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1082 Nichtamtlicher Theil. 55, 5. März. und kurzsichtigen Verfechtern der Schriftstellcrinteressen zum Trotze — da, wo die geistige Fortbildung der Deutsch-Amerikaner und die Erhaltung deutschen Wesens voraussichtlich am besten gewahrt ist, und von diesem Standpunkt glaube» wir, daß das unbeschränkte Schöpsen aus der geistigen Production des Geburts landes der Deutsch-Amerikaner in deren Interesse heute noch, so gut wie vor Jahren, liegt. Nach einem uns soeben zugehenden Bericht der „New-Uorker Staatszeitung" hat die Dorsheimer'sche Bill zunächst einen Miß erfolg im Repräsentantenhause zu beklagen. Das genannte Blatt schreibt: „Washington, 18. Februar. Als Herr Dorsheimer heute im Repräsentantenhause den Antrag stellte, daß die Vorlage zum Schutz der Schriststellerrechte zur Tagesordnung sür den 27. d. M. gemacht werde, ergriff Herr Deuster von Milwaukee das Wort. Vorher ließ er einen Artikel der Chicagoer „Tribüne" über die in Frage stehende Maßregel verlesen und sagte dann: „Die amerikanischen Schriftsteller erhalten bessere Bezahlung sür ihre Arbeit als diejenigen irgend einer anderen Nation und gebrauchen keinen Schutz gegen Nachdruck im Auslände. Eine Besteuerung des Volkes der Vereinigten Staaten zum Besten europäischer Schrift steller würde aber gerade so ungerecht sein, als wenn man uns zum Besten europäischer Staatsmänner, Generale und Anderer besteuern wollte. Jeder Nation liegt die Pflicht ob, darauf zu achten, daß die Schriftsteller genügende Bezahlung erhalten. Wenn europäische Schriftsteller den Wunsch hegen, besser gestellt z» werden, so sollten sie für die Einführung freier Einrichtungen wirken, und der Erfolg ihrer Bemühungen wird bewirken, daß sich größere Lust für die Lectüre offenbart, und der Verkauf von Büchern zunimmt. Kein Volk liest mehr als das amerikanische. Das hat man unseren freien Einrichtungen und unserem ausgezeichneten Volks schulsystem zu verdanken. Aus diese Weise erzieht das amerikanische Volk Leser, erzieht sie mit dem vom Volke gelieferten Gelde. Nach dem nun auf diese Weise ein Lesepublicum herangebildet wurde, das seines Gleichen nicht auf Erden hat, soll dasselbe Volk, welches dieses Resultat herbeigeführt hat, indem es sich sür einen so edelen Zweck freiwillig selbst besteuerte, das ein so großartiges System der Volkserziehung möglich gemacht hat, das durch seine unvergleichliche Liberalität diesen Wissensdurst und folglich einen Markt sür die Erzeugnisse der Literatur geschaffen, im Interesse einiger weniger Schriftsteller und Verleger, die, so lange als der Büchermarkt der Vereinigten Staaten noch in seiner Kindheit war, nichts für seine Entwicklung thaten, nochmals besteuert werden? Ich bin gegen die Annahme dieser Bill, weil alle Verleger von Nachdruckwerken in den Vereinigten Staaten, die Schriftsetzer, Papierfabrikanten, Schriftgießer und Stereotypplattenmachcr, welche bei der Herstellung von Nachdruckwerken intercssirt sind, Einbuße erleiden, ja ihr tägliches Brot verlieren würden. Der Preis sür Werke europäischen Ursprungs, die hier nachgedruckt werden, würde, wenn es keine Konkurrenz mehr gibt, ganz enorm steigen, so daß neun Zehntel Derjenigen, welche jetzt solche Werke kaufen, dies künftig nicht mehr im Stande sein werden, und das Volk der Ver einigten Staaten würde zu Gunsten einiger weniger Autoren und Verleger in höchst ungerechter Weise besteuert werden. Wenn nun das Volk die Erzeugnisse der europäischen Literatur nicht mehr so leicht erlangen kann, so würde der Fortschritt der geistigen Cnltur gehemmt werden. Die Vereinigten Staaten, auf welche die Welt jetzt als Beschützer freier Einrichtungen blickt, würden durch die Annahme eines Gesetzes für den internationalen Schutz der Schriststellerrechte ein Beispiel geben, welches aus andere, jetzt in der Entwickelung begriffene Länder nur ungünstig einwirken kann. Ich glaube, das amerikanische Volk ist zu der Hoffnung berechtigt, daß die im Kongreß versammelte Weisheit sich weigern werde, ein internationales (lox^-Rizüt-Gesetz anzunehmcn. Herr Deuster verlangte dann namentliche Abstimmung über Herrn Dorsheimer's Antrag, und derselbe ward verworfen. Es ist jetzt zweifelhaft, ob die Vorlage im Repräsentantenhause zur An nahme gelangen kann." Deutscher Littcraturkalender auf das Jahr 1884, Hrsg. v. Joseph Kürschner. 6. Jahrg. Stuttgart, Spemann. Eine ungewöhnliche Fülle von werthvollem Material für den praktischen Gebrauch des Verlegers findet sich in diesen: neuen vielfältig vermehrten Jahrgange des Litteraturkalenders. Ist das nützliche Buch wohl auch zunächst sür die Zwecke der Schrift stellerwelt bestimmt, so dient es doch nicht minder dem Interesse des Buchhändlers, zumal des Verlegers, auf dessen Schreibtisch cs sür den täglichen Handgebrauch kaum entbehrlich ist. — Neben den: üblichen Kalendarium und einer Tafel der beachtcns wertsten Gedenktage des laufenden Jahres bringt es in com- pendiöser, praktischer Zusammenstellung die Texte der für den Buchhandel wichtigen Gesetze verschiedener Länder, der Literar- verträge rc. und eine Reihe interessanter und wichtiger Rechts- gutachteu und Entscheidungen von Gerichten, Behörden, Syn dikaten und Sachverständigcnvcreinen. Diesen schließen sich an: Mittheilungen über die bestehenden literarischen Vereine und Stiftungen, sowie über locale schriftstellerische Vereinigungen, meist mit Aufführung der Statuten und der Mitgliederverzeich nisse. Ihnen folgt die Nekrologic des Jahres 1883, Berichte über Denkmale und Gedenktafeln, über Preisausschreibungen, Ernennungen und Auszeichnungen von Schriftstellern, sowie Statistisches aus den Gebieten der Schriststellerwelt und der literarischen Production. — Besonders wichtig sür den Buch handel ist ein umfangreiches Adressenverzeichniß deutscher Schrift steller und Schriftstellerinnen, welchen das der literarischen Agenturen, der Zeitungen und der Theater folgt. Das Schrist- stellerverzeichniß bringt nicht weniger als 1150 Adressen. und Vr. K. LeduU. I. lladrgLNS. 3. llokt. LlSrr 1884. Indulin llostd« u. ck. Libliotdodou ru Weimar u. llsna, v. 8. vdnteor. — VVildolm 8xitta, Liroctor 6. vieolrouiAl. Lidliotdolc eu Kairo, Kotrrolog v. Lck. dto/sr. — 8antarom's Lilas von Karton aus cl. 6.—17. ckadrd., von K. LanZomoister. — 2ur desokiodto 6. Krtinäung ck. lluod äruvtiorlrunst. — Llittkoitangsn aus u. über Lidllotdvlion. — lieoonsionsn u. Lneoigon. — dlouo KrsodoinunSOu aut Pcrsonalnachrichtkn. Auszeichnung und Prämiirung. — Der König von Italien hat Herrn Ulrich Hoepli in Mailand wegen seiner hervorragenden Verdienste um Kunst und Wissenschaften in Italien und als Beweis seiner Hochschätzung und seines Wohl wollens durch Verleihung der großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Herr U. Hoepli hat ferner auf der vorjährigen inter nationalen Ausstellung zu Boston einen Preis erhalten.
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