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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1871
- Strukturtyp
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- 1871-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1871
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- Deutsch
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2554 Nichtamtlicher Theil. JZ 191, 21. August. F. A. Pcrlpcs in Golha. 8114. lieber den Seelenfrieden. 7. Aufl. 8. * 24 N/ Tchccrmcsscr'schc Hofbuchh. in Solznngc». 8115. Rührig, A>, Möhra, Dr- Marlin Lulher's Stammort. 16. ^ sh Schneider s Verl, in Mannheim. 8116. Baumblatt, L.» vollständiges Rechenbuch, gr. 8. 1 18 N/; geb. 1 24 Sldcktiardt in Stuttgart. 8117. Rau, H-, das Papstthum, seine Entstehung, seine Bliithc n. sein Vcrsall. gr. 8. ' l»/s Thomann'schc Bnchh. in Landshut. 8118. LcngschIncr, F., das unfehlbare Lehramt im Verhältnis; zu Vernunft u. Offenbarung. gr. 8. 4 N/k ! Trvwiysch St Sah» in Berti». 8119. Täuscher, I., der Mensch nach dem Bilde Gottes. 8. * sh Doigtländer in Kreuznach. 8120. Tarn onoe, .1. eli« npliselien heliler ä. in. ilire» Dolgen, ur. 8. 8121 Vui^tlüocker'8 8ml lirvurnaeli u. (las dislielbal. 7. äull. 8. Oeb. ' l2Vo K-t Volkcning in Minden. 8122.QuaPP, A., trigonometrische Analysis Planimctrischcr Ausgaben. 4. In Comm. * 8 N-k O. Wigand in Leipzig. 8123.Sue, E., der ewige Jude. Jllustr. Ausg. 7. Aufl. 5 Bde. gr. 16. 2^ ./ 8124.— Mathilde. Jllustr. Ausg. 4. Aufl. 3 Bde. gr. 16. ish ^ 8>25.Wolff'S poetischer Hausschatz d. deutschen Volkes. Erneuert v. C. Ol- troggc. 25. Auch gr. 8. * 2 Nichtamtlicher Theil. Die Gründungsfeier der Straßburger Universitäts bibliothek am 9. August 1871. Aus Straßburg, 10. Aug. berichtet die Straßburger Zeitung: Es war ein trauriger Tag für die Wissenschaft, als die ver zehrende Brandfackel des Krieges die Straßburger Bibliothek und seit Jahrhunderten aufgespeichcrte literarische Schätze vernichtete. Straßburg konnte den großen Berlust nicht schmerzlicher fühlen, als Deutschland, denn die Wissenschaft ist eine geistige Einheit, die über die politischen Schranken hinweg geht, und von der kein Theil leiden kann, ohne daß das Ganze mitcmpfindct. Aber wie diese Einheit des Schmerzes ein beredtes Zcugniß für die wissenschaftliche Soli darität der Eulturwelt ablcgte, so zeigte sie auch aus das glänzendste ihre innere Kraft in der Schnelligkeit und Energie, mit welcher die Heilung der schweren Schädigung und der Ersatz des Zerstörten be trieben wurde. Noch tobte die Kricgssurie fort, noch standen die deutschen Heere als Feinde in dem eben erst wieder betretenen alten deutschen Greuzlande, noch erhoben sich gegen sie die Wogen eines unversöhn lich scheinenden Grolles — aber unbeirrt gab die edle Freimaurerei der Wissenschaft das Losungswort aus, daß die Arbeit beginnen werde an dem geistigen Tempel, dessen Zinnen über die dunkeln Wolken des Hasses und der Leidenschaft hinaus emporragen in die reine Aelhcrzone, in welcher der Genius der Menschheit schwebt. In diesen erhabenen Regionen hatte das Elsaß ohne Unterbrechung seine Verbindung mit dem deutschen Geiste bewährt, und aus dieser Höhe werden die unsichtbaren Anker fallen, welche das verlorene und wiedcrgefundene Glied mit dem Stammlande untrennbar verketten werden. Der Untergang der großen Straßburger Schatzkammer Der Wissenschaft aber gefährdete mehr als irgend ein anderer Ver lust gerade das geistige Band von Elsaß und Deutschland; dieser Riß durfte sich nicht erweitern und man ging schon an die Aus besserung desselben, als man an die Wicderausrichtung der in Asche liegenden Straßen noch nicht denken konnte. Im Reiche der Wissenschaft ist Deutschland ein vornehmes Land, und cs har bei der Neuschaffung einer Straßburger Bibliothek sich des „uobloZso obliZs" erinnert. Vor zehn Monaten erließen patriotische deutsche Männer den ersten Aufruf zu dem Wiederher- liellungswerke, und heute schon ist eine neue Bibliothek von 120,000 Bänden gesammelt, die Lurch weitere in Aussicht stehende Ver mehrungen und durch die Vereinigung mit der hiesigen Akadcmie- dibliothek in Bälde 200,000 Bände erreichen wird. Die deutschen Bibliotheken, die gelehrten Gesellschaften, der deutsche Buchhandel und zahlreiche Privatpersonen haben mit rühmlicher, patriotischer ^Bereitwilligkeit reiche Beisteuer geliefert, um der wicdergewonncnen Stadt eine ihrer würdige Morgengabe zu bieten. Aber auch die übrigen Länder sind nicht zurückgeblieben; auch sie haben die groß artige Universalität der Wissenschaft bezeugt, welche die Haupt garantie des menschlichen Culturfortschrittes bildet. Die Schweiz hat ihre nachbarlichen Sympathien durch reiche Gaben bekundet; England hat sich in großartigem Maßstabe an dem schönen Werke betheiligt; auch Oesterreich, Belgien, Rußland, Griechenland, Nord amerika haben werthvollc Beiträge geliefert, und so wird die neue Bibliothek zu einem zugleich deutsch-nationalen und internationalen Denkmal, auf welches Straßburg, wenn auch aus anderen Gründen, nicht minder stolz sein darf, als auf die untcrgegangcue. Die Elemente des Gebäudes sind nun gesammelt und der eigent liche Aufbau kann beginnen. In einem schönen Feste ist gestern der Grundstein gelegt und die Stiftung des neuen Instituts in der Eigen schaft als Universitätsbibliothek zu einer officiellen Thatsache ge macht worden. Schön war das Fest vor allem, weil man zum ersten Male einen Boden geebnet, auf welchem Elsässer und rechtsrheinische Deutsche sich zu aufrichtigem und treuem Zusammenwirken die Hand reichten. Die versöhnende Macht der höheren Culturideen hat einen schönen Triumph gefeiert, indem sie sich im Stande zeigte, die Gegen sätze, die der politische Wechsel und die begreifliche Erregung der Gemüther erzeugt, zu überwinden und jeden Mißklang von der er hebenden Feier fern zu halten. Es war ein sinniger Gedanke, die Gründung der Bibliothek zugleich mit einer Goethe-Feier zu vereinigen. Gerade ist es ein Jahrhundert geworden, seil der große Dichter an der ehrwürdigen Straßburger Universität seine akademische Würde erlangte und da mit einen Lebensabschnitt schloß, der, in den unvergänglichen Duft der Poesie gehüllt, das Elsaß dem Herzen aller Deutschen noch näher gerückt hat. In seiner Person und in seinem Entwicklungs gänge repräsentirt Goethe die lebendige Verwirklichung der inncrn Vereinigung des Elsasses und Deutschlands. Vielleicht war er ge kommen, um französische Art und französisches Wesen kennen zu lernen, aber er hat, wie gestern ein elsässischer Redner hervorhob, gerade sein Deutschrhum hier gestärkt und vertieft. Freilich mag der deutsche Geist, dessen mächtiger Flügclschlag den jungen Dichter vor hundert Jahren noch umrauschte, seitdem in der stürmischen Ent wickelung der Zeit erlahmt sein; aber die Ehrensäule Gocthe's bleibt auch heute noch ein Wallfahrtsort, um welchen sich die elsässischcn Verehrer des Dichters und ihrer deutschen Stammgcnossen einmüthig versammeln, und der Geist Gocthe's, die edelste und harmonische Vereinigung von deutscher Kunst, Literatur und Wissenschaft wird den deutschen Sinn, das hoffen wir, auch da wieder zu beleben ver mögen, wo er dem Absterbcn nahe schien. Was den äußeren Verlauf der Feier betrifft, so beschränken wn
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