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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1871
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- Deutsch
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uns auf folgende Mittheilungen. Dieselbe fand statt in der Aula des Akademie-Gebäudes, welches durch die Büsten Sr. Maj. des Kai sers und Goethc's, durch Fahnen u. s. w. entsprechend verziert war. Se. Erc. der General-Gouverneur und die Spitzen der Militär- und Civil-Behörden,der stcllvertrctendcMaire von Straßburg,Hr. Klein, die Professoren der Akademie und zahlreiche Bürger Straßburgs, außerdem auch Ehrengäste aus Heidelberg, Freiburg, Karlsruhe, Frankfurt und anderen Städten bildeten die Zuhörerschaft, vor wel cher zuerst der greise elsässische Gelehrte, Hr. Archivdirector 1)r. Spach auftrat, um in einer höchst anziehenden Rede auf die Bedeutung Goethe's als Vermittler zwischen Deutschland und Elsaß aufmerk sam zu machen, nnd den dauernden Einfluß, den der Aufenthalt in Straßburg auf den jugendlichen Dichter ausgeübt, zu charaktc- risireu. Hierauf ergriff Hr. von Sybel als Vorsitzender der Commission zur Neubegründung der Bibliothek das Wort und wies auf die hohe Bedeutung der untergegangeuen Bibliothek für das geistige Lebe» des Elsasses und auf die Nothweudigkeit eines ausreichenden Ersatzes hin. . . . Dann bestieg der Hofbibliothekar vr. Barack die Nedner- bühne, der hochverdiente erste Gründer des Comitös zur Neubildung der Bibliothek, der seit einem Jahre unermüdlich als Geschäftsfüh rer das große Werk geleitet und jetzt nach Straßbnrg übcrgesicdelt ist, um dasselbe zur Vollendung zu führen. Der interessante.Be richt, den der Redner vortrug, lautet: „Es war am 5. October des verflossenen Jahres, als ich den Math faßte, den Gedanken an einen Aufruf um Beiträge sür eine Bibliothek in Straßburg den zwei befreundeten Kollegen in Stuttgart und München vorzulegeu. Mit wärmstem Beifall aus genommen, wurde er sofort den übrigen Bibliothekaren Deutschlands und den Vertretern des Buchhandels milgethcilt, die sich freudig in dem Entschlüsse einigten, durch Beitritt zum Eomitö und durch Ent gegennahme von Beiträgen das patriotische Werk nach Kräften zu unterstützen. „Am 30. October kam der Aufruf zur Versendung an die öffentlichen Blätter und an die Mitglieder des Comitss, welche sich eifrigst angelegen sein ließen, zu Lessen Weilerverbreitung mitzu wirken. Es dauerte nur kurze Zeit und der Gedanke hatte so festen Fuß gefaßt, daß sich innerhalb der großen Vereinigung eine Anzahl kleinerer bildete, um an einzelnen Orten mit vereinten Kräften für das schöne Endziel thätig zu sein. Unter diesen Zweigcomites, welche mit dem Geschäftsführer des großen in steter Verbindung standen, sind die Erfolge des in London gebildeten, an dessen Spitze der bekannte Schriftsteller Hepworth Diron und unser thätiger Landsmann Trübner als Agent steht, wahrhaft großartig zu nennen. In hervorragender Weise waren noch die Comitss in Bremen, Hamburg und Thorn für unsere Sache thätig. Auch für Nordamerika ist im Augenblicke ein Zwcigcomitv in Bildung be griffen, an dessen Spitze Richard Mückle in Philadelphia stehen wird. An Orten wie Dresden, München, Karlsruhe, Königsberg und Wien haben einzelne Männer mit Erfolgen gewirkt, die denen ganzer Comitös nicht nachstehen. „War von den zahlreichen Vorständen deutscher Bibliotheken zu erwarten, daß sic aus den Mitteln der von ihnen verwalteten 'Anstalten die neu zu gründende Schwesteraustalt in Straßburg nach Kräften unterstützen würden, so schien es trotz des allgemeinen Auf rufes gerathen, zwei weitere höchst wichtige Factorcn durch besondere Einladungen zur Theilnahme zu gewinnen. Der Geschäftsführer hat sich daher im Januar d. I. in eigenen Zuschriften an ca. 180 gelehrte Gesellschaften, Akademien und Vereine Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz gewandt und dieselben um Ueber- lassung ihrer Publikationen und etwaiger Doublctkcn ihrer Samm lungen gebeten. Im gleichen Monate vereinigte er sich mit den zwei angesehenen Verlagsfirmcn Friede. Andreas Perthes in Gotha nnd Dnncker L Humblot in Leipzig und erließ auch an die Herren Ver leger eine besondere Einladung zur Unterstützung unseres Unter nehmens. Beide Maßregel» erwiesen sich als höchst wirksam. Auch aus dem Kreise der Buchhändler begnügte sich eine größere Anzahl nicht mit Schenkungen ihrer eigenen Verlagswerke, sondern suchte das allgemeine Interesse an unserem Unternehmen in weiteren Kreisen durch Entgegennahme von Beiträgen nutzbar zu machen. Ich erwähne für England Nicolaus Trübner in London, Sauer länder in Aarau und das Schweizerische Antiquariat in Zürich für die Schweiz, Braumullcr in Wien für Oesterreich, in Deutschland Butsch in Augsburg, Asher in Berlin, Burdach in Dresden, Büch ner in Bamberg, Soldan in Nürnberg, Stahel in Würzburg, Hall- bergcr in Stuttgart, Hahn in Hannover, Rodrian L Röhr in Wies baden, Duncker L Humblot in Leipzig. „Galt es also einerseits, das weite Terrain, das für unsere Aufgabe offen stand, nach allen Richtungen zu durchkreuzen und den allerorts cmporsprudelnden Hilfsquellen Rinnsale zu bereiten, durck welche s. Z. die Beiträge an ihren Bestimmungsort Straßburg zn- sammenfließen sollten, so mußten andrerseits in der Stadt selbst, in welcher und für welche die künftige Bibliothek gegründet werden sollte, die Voraussetzungen geschaffen werden, welche ein derartiges Unternehmen bedingen. Zn diesem Zwecke suchte der Geschäftsführer schon vor Erlassung des Aufrufs durch persönliche Becbachtuugen und Erhebungen den Boden für das in Angriff zu nehmende Unter nehmen kennen zu lernen, und verfehlte nicht, den maßgebenden Be hörden bei Vorlage des Ausrufs Zweck und Plan desselben ausein- anderzusetzeu und zur geneigten Unterstützung zu empfehlen. Ich halte es für meine Pflicht, hier dankend hervorzubebeu, wie die Be strebungen des Comitss von Seite der kaiserlichen Regierung, dem verewigten Vertreter der Stadl, dem jetzigen Herrn Maire, sowie von Mitgliedern der Akademie sich der vollsten Sympathie zu erfreuen hatten, wie insbesondere die kaiserliche Regierung alles aufbot, um dem Unternehmen einerseits die nöthige Grundlage zu verschaffen, und andrerseits die schwierige Aufgabe des Comitss durch geeignete Maßregeln zu erleichtern. „Während sich also hier in Straßburg die Vorbereitungen zu einem festen inneren und äußeren Fundamente vollzogen, arbeitete das Comits rastlos an der Herbeischaffung der geeigneten Bausteine. An ca. 50 Sammelorten legten nnd legen noch heute gegen 200 Männer die Hand an, eifrigst bemüht, das schöne nationale Werk herrlich, in Straßburgs, der Stadt und Universität würdiger Weise erstehen zu lassen. Der Geschäftsführer, dem es durch die allerwärts Vorgefundene Bereitwilligkeit ermöglicht wurde, diese großartige Maschinerie zusammeuzusetzen, verfehlte nicht, nachdem sic einmal in Bewegung gesetzt war, sie, soweit es in seinen Kräften stand, in Thätigkeit zu erhalten und für diese Thätigkeit die geeigneten 'Nor men vorzuzeichnen. Er ging hierbei von dem Grundsätze aus, zu nächst alles unbrauchbare Material ferne zu halten, daun im Inte resse der Schenkgcber die Hänfling der Doublctten, soweit cs das eigene Interesse der Bibliothek gestattete, zu vermeiden. „Zur Durchführung dieses Grundsatzes schien ihm der richtige, weil einzige Weg, der zu sein, daß die Herren Sammler und Ge- schenkgebcr Verzeichnisse aller angebotcnen Werke ciuschicktcn, um darin zu bezeichnen, was für unsere Zwecke erwünscht oder was zu- rückzubehaltcn sei. Was also zum Aufbau der künftigen Bibliothek zunächst zu bieten war, das waren die Verzeichnisse der Blieber, während die Bücher selbst bis nach getroffener Auswahl an den Sammelorten oder in den Händen der Geschenkgeber zu verbleiben hatten. Soweit nun diese Verzeichnisse bis jetzt eingereicht sind und die Auswahl getroffen werden konnte, hat der Geschäftsführer, nach- 370*
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