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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1871
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- Deutsch
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2556 Nichtamtlicher Theil. 181, 21. August. Lcm vom kaiserlichen General-Gouverneur ein Local zur Aufnahme der Sendungen zur Verfügung gestellt worden war, die Verabfolgung der Bücher nach Straßburg veranlaßt. „Damit war ein Wendepunkt in der Geschichte des Unterneh mens eingctrelen, cs mußte der Schwerpunkt der ferneren Arbeit für Len gedeihlichen Fortgang desselben hicher nach Straßbnrg verlegt werden. Es war die Zeit gekommen, um volle Ernte zu halten über die geschehene Aussaat, die Zeit, die reichen Früchte der bisherigen Arbeit zu einem organischen Ganzen zu verschmelzen. Wenn ich dem ehrenden Rufe des kaiscrl. General-Gouverneurs zur Leitung dieses Geschäftes Folge geleistet habe, so geschah es nicht ohne volle Er- kenntniß der Schwierigkeit meiner Aufgabe, ist ja doch die Art und Weise der Gründung einer Bibliothek in so bedeutendem Maßstabe, die Thalsache, daß in der kurzen Zeit von etwas mehr als einem halben Jahre der künftigen Straßburger Hochschule ein Büchcrschah geschaffen wurde, wie ihn manche ihrer altern Schwestern sich erst im Verlaufe mehrerer Mcnschenalter zu sammeln im Stande gewesen ist, wie Wohl einzig in der Geschichte, so auch fast überwältigend durch die Größe der zur Organisation erforderlichen Arbeiten. Nur die tiefinncrste Erregung, welche den Mnth zum Beginne des Werkes gegeben hat, die allseitigstc, freudigste Bereitwilligkeit bei Volk und Negierung zur Mitwirkung an dein wissenschaftlich-patriotischen Werke und der Glaube, daß es für den, der die Fäden des Unter nehmens gezogen und bisher in der Hand gehalten hat, ungleich we niger schwer sein werde, alle die Einzelsädcn zu einem Gewebe zu verarbeiten, gaben mir auch den Mnth, die Hand an die Vollendung des Werkes anzulegcn. „Gestatten Sic mir nun noch, Ihnen eine Uebersicht über die bisherigen Erfolge des Unternehmens in kurzen Umrissen mitzuthei- len, da die Absicht besteht, in einem später» Berichte ausführliche Rechenschaft darüber zu geben. „Die Quellen unserer Errungenschaften sind Bibliotheken, Akademien, gelehrte Gesellschaften und Vereine, Behörden, Privat personen und der Buchhandel. Sie erstrecken sich bis jetzt außerhalb Deutschland auf England, Belgien, Holland, die Schweiz, Oester reich, Rußland, Italien, Griechenland und Nordamerika. Was die Bibliotheken betrifft, so haben bis jetzt gegen 50 ihre Unterstützung Ungesagt und davon 19 ihre Beiträge schon cingesandt, während die übrigen ihre Gcschenksverzeichnisse mitgetheilt oder in nahe Aussicht gestellt haben. Den namhaftesten Beitrag haben wir von der Kö- nigsbergcr Universitätsbibliothek zu erwarten, welche nach Mitthei lung des um unsere Sache sehr verdienten Directors Hopf allein ge gen 40,000 Doublcttenbände zur Auswahl bieten kann. Sehr dankenswert!) sind die Beiträge der Bibliotheken zu Bremen, Karls ruhe, Donaucschingen, Dresden, Frciburg, Hamburg, Hcilbronn, Loccum, Lüneburg, Marburg, Stuttgart, Thorn, Trier und Weimar. „Unter den Akademien sind die Münchener und Wiener, die gelehrte Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig und die Akademie zu Erfurt mit der Uebcrlassung ihrer sämmtlichen Publicationcn vorangcgangen; nach einem heute eingctrofscnen Telegramme hat auch die Berliner Akademie eine größere Schenkung abgeschickt. Im Ganzen sind es bis heute 107 wissenschaftliche Gesellschaften, Vereine und Behörden, welche uns ihre Veröffentlichungen zur Ver fügung gestellt haben. Außer den genannten erwähne ich und zwar ans der Schweiz 15, in Aarau, Basel, Bern, Genf, Lausanne, Luzern, Schaffhansen und Zürich; ans Oesterreich 11, worunter die geologische Rcichsanstalt, die statistische Ccntralcommission, die geo graphische Gesellschaft und die zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien, Vereine in Brünn, Graz, Hermannstadt, Klagcnfurt, Klau- scuburg, Prag und Preßbnrg. Von der kgl. Akademie in Berlin werden wir die sämmtlichen Schriften des Archäologischen Instituts in Rom erhalten. Aus England schickt bas Ministerium des Aus wärtigen ein vollständige Sammlung der brittischen und auslän dischen Staatspapicrc nebst andern Werken; das Colonialministe rium die sämmtlichen Blaubüchcr der Kolonien aus den letzten 10 Jahren und Anderes; das Ministerium für Indien eine Auswahl der auf Kosten desselben veröffentlichten Dokumente, der Erziehungs rath Berichte und andere Documentc des Erzichungs - Departements; die Universität Oxford eine vollständige Serie der Veröffentlichungen der Olarsnlloir kross, schön gebunden mit dem Wappen der Univer sität; ferner die kgl. geographische Gesellschaft, die brittische und ausländische Bibelgesellschaft, die frühcnglische Tertgcsellschaft, die Balladcngesellschaft, die Chaucer-Gesellschaft, die religiöse Tracta- tengescllschaft, diellniteclServioslnstitution, dicSonntagsschulvcr- einigung, die philosophische Gesellschaft zu Glasgow, das kgl. In stitut für Großbritannien, das Bartholomäus- und das London-Hos pital, endlich die Londoner Stadtbehörde — alle ihre Publikationen oder eine Auswahl daraus, die Stadt London sogar eine Samm lung aller von ihr geprägten Medaillen. Auch Amerika ist durch Publicationcn der Lmitlisoninn Institution vertreten. — Wer die reiche Zahl der historischen und naturwissenschaftlichen Vereine Deutschlands kennt, von denen der größere Theil unser»! Ersuchen willfahrt hat, der weiß den Umfang und den Werth zu ermessen, den dic,von dort zufließenden Beiträge für uns haben. „Reiche Schenkungen sind uns sodann von über 200 Privatper sonen zugckommen oder zugesichert, darunter höchst werthvolle Werke. Ich erwähne nur die aus Bamberg, Berlin, Breslau, Karlsruhe, Cassel, Donaucschingen, Dresden, Glarus, Greifswald, Hannover, Leipzig, Lübeck, Marburg, München, Oldenburg, Sigmaringen, Stuttgart, Thcodorshof, Würzburg und Zürich. Eine besondere Erwähnung verdient das reiche Geschenk des Hrn. Geh.-Rath Landfermann in Koblenz. „Jetzt kaum schon berechenbar sind die enormen Büchcrschätze, welche der deutsche und ausländische Buchhandel in hochherzigster Weise sür unsere Zwecke beisteuert. Der Opferfreudigkeit dieser Männer wird unsere Anstalt eine Förderung verdanken, die durch ihre Großartigkeit und ihren praktischen Werth die meisten übrigen Schenkungen hinter sich lassen dürfte.*) Es sind im Ganzen gegen 300 Verleger und Antiquare, darunter etwa 200, die uns ihren ganzen Verlag zur freien Auswahl zur Verfügung gestellt haben. Berlin zählt deren 36, Leipzig 34, Stuttgart 13, London II, München und Frankfurt a. M. je 9, Halle und Zürich je 7, Heidel berg und Wien je 6, Bremen 5, Augsburg, Karlsruhe, Hamburg, Hannover und Lübeck je 4, Bern, Breslau, Dresden, Freiburg, Gießen, Gotha, Kiel und Würzburg je 3, Braunschweig, Köln, Er furt, Görlitz, Göttingcn, Jena, Königsberg, Nordhausen, Nürnberg, Oldenburg, Schaffhanscn, St. Gallen, Sigmaringcn, Tübingen, film und Weimar je 2, denen sich eine große Anzahl von Verlags- orten mit je 1 Zusicherung anschließt, darunter Brüssel, Dorpat, Ediuburg, Sunderland, Boston und Athen. Bedenkt man, daß unter diesen 300 Verlegern und Antiquaren einzelne einen Beitrag bis zu 1000 Bänden zu bieten im Stande sind, wie Braumüller's in Wien schon hier eingetroffener Verlag 1003 Bände umfaßt, so kann man sich einigermaßen vorstellcn, welch' immenses Material unserer Anstalt aus den Händen der Buchhändler zuflicßcn wird. „Es ist, wo so viele Hände gemeinsam an einem Werke arbeiten, ein dauernder Gewinn für dieses, daß ihm ebenso viele Herzen nahe gerückt sind, welche ihm sicher für alle Zeiten die gleiche Thcilnahme *) Nach einer brieflichen Mitthcilung aus Straßbnrg soll dieser Passus von der zahlreichen und glanzenden Versammlung, die der Feier beiwohnte, mit ganz besonderem Beifall ausgenommen worden sein, indem Jeder sich von innigem Dank gegen die Männer durchdrungen suhlte, die zu dem Gelingen dcö patriotischen Werkes in so hochherziger Weise beigctragcn haben; die ncugegründcte kaiserliche Universitätsbibliothek zu Straßburg werde ein den deutschen Buchhandel in hohem Grade ehrendes Denkmal sein und bleiben! Die Red. d. Börsenbl.
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